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15 per Stück gewährt. Bei den Versammlungen haben alle Anwesenden ihren Beitritt zu dieser Ver­einigung erklärt und der Verein wird noch im alten Jahre zustande kommen.

Ulm, 25. Novbr. Die beiden verunglückten Töchter des hies. Kaufmann Käsbohrer, Wilhelmine und Anna, 20 und 22 Jahre alt, hatten gestern bis tief in die Nacht hinein genäht und, um das Zimmer warm zu halten, die Ofenklappe geschlossen. Das ausströmende Gas sollte ihr Tod sein. Die jüngere Tochter war eine der Ulmer Damen, welche bei der letzten Anwesenheit des Königspaares dasselbe in alt- ulmer Tracht in der Hundskommödie begrüßten. Die Zeit der Beerdigung ist noch nicht festgestellt. Dieser traurige Fall legt wieder die Frage nahe, warum das Anbringen von Ofenklappen an Zimmeröfen nicht verboten wird. Man ist doch sonst mit Verboten nicht eben zurückhaltend.

Zur Viehzählung am 1. Dezember 1892. Nachdem letztmals am 1. Januar 1883 eine allgemeine Aufnahme des Viehstands im Deutschen Reich stattgefunden hat, soll nach einem Beschlüsse des Bundesrates am bevorstehenden 1. Dezember wieder eine umfassende Viehzählung für das Reich vorgenommen werden. Die zur Ausführung dieses Beschlusses für Württemberg ergangene Verfügung der K. Ministerien des Innern und der Finanzen vom 7. September d. I. ist in der Nummer 21 des Regierungsblatts auf Seite 471 sg. enthalten.

Wenn durch die Wiederholung der Viehzählung nach Umfluß eines annähernd zehnjährigen Zeitraums die inzwischen eingetretenen Veränderungen im Vieh­bestände erfaßt werden sollen, so wird damit in erster Linie einem wichtigen, mehr und mehr in den Vorder­grund tretenden Zweige der Landwirtschaft gedient. Die Viehzählungen, als wesentliches und ergänzendes Glied in der Reihe der landwirtschaftlichen statistischen Erhebungen, insbesondere der Anbau- und Ernte- Statistik, bieten aber zugleich auch ein allgemein wirt­schaftliches Interesse dar, indem der Viehstand einen hervorragenden Bestandteil des Volksvermögens bildet und*ihm für die Frage der Volksernährung eine weit- tragende Bedeutung zukommt.

Die Zählung selbst wird, wie im Jahr 1883, nicht nach Haushaltungen (Hauswirtschaften), sondern nach Häusern mit Einschluß je der zuge­hörigen Nebengebäude und sonstigen Räumlichkeiten (gesamten Gehöften, An­wesen) vorgenommen. Dabei hat jeder Besitzer oder Verwalter eines Hauses rc., worin am 1. Dezember Vieh der unter die Zählung fallenden Art: Pferde, Maultiere und Maulesel, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Bienen (Stöcke), sowie Geflügel (Gänse, Enten und Hühner) in Fütterung steht, gleichviel, ob er Eigentümer der be­treffenden Viehstücke ist oder nicht, eme ihm durch die Ortsbehörde (Zählungskommission) spätestens bis zum 30. November mittags zuzustellende Hausliste nach den auf der Titelseite derselben abgedruckten näheren

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Vorschriften auszufüllen. Im Eingang der Liste ist weiter auch die Zahl der Haushaltungen an­zugeben, auf welche sich der Gesamtviehstand des be­treffenden Hauses rc. verteilt.

Nach erfolgter Ausfüllung der Liste hat der Besitzer oder Verwalter des Hauses rc. bezw. dessen Vertreter die Richtigkeit und Vollständigkeit der An­gaben durch Namensunterschrift zu bescheinigen und die Liste zur Wiederabholung vom 2. Dezember nach­mittags ab bereit zu halten.

Bei der allgemeinen Zählung mittelst der Haus­listen sind auch die Militärpferde, d. h. alle zu militärischen Zwecken gehaltenen Pferde, für welche Rationen in Natur oder in Gestalt von Geldvergüt­ung oder gegen Bezahlung aus Magazinen der Mili­tärverwaltung abgegeben werden, mit zu berücksichtigen, da diesmal eine besondere Aufnahme dieser Pferde durch die Militärbehörde selbst unterbleibt.

Die Ausfüllung der Hausliste wird dem Ein­zelnen eine erhebliche Mühe kaum verursachen; da­gegen liegt in der gewissenhaften und vollständigen Beantwortung der gestellten Fragen eine Gewähr für die erfolgreiche Durchführung dieser eine Angelegen­heit der Reichsstatistik bildenden und in so mancher Hinsicht wichtigen Zählung.

Mögen also zu ihrem Gelingen alle Beteiligten nach Kräften beitragen!

Aus Saarlouis schreibt man der Köln. Volksztg.: Dieser Tage stellte sich beim hies. 30. Jnf.- Regiment ein Mann, der 1887 von demselben deser­tiert war. Nach seinen Angaben hat ihn damals ein fremder Herr zur Desertion verleitet und ihm ge­sagt, wenn er in Nancy sich zur Fremdenlegion stelle, erhalte er dort 600 Fr. Nachdem der Mann nun drei Jahre in Afrika und zwei in Tonkin gestanden, kehrte er, von allen Mitteln entblößt, hierher zurück, um sich bei seinem früheren Truppenteil zu stellen.

Kassel, 26. Nov. Heute nacht ist hier ein großartiger Einbruchsdieb st ahl in dem Juwelier­geschäft von Scheel an der Kölnischen Straße vorge­kommen. Alle Brillanten, Diamanten und Goldsachen wurden gestohlen, die Silbersachen unberührt gelassen. Die Eisenthür des Oehrns war aufgesprengt worden.

Berlin, 25. Nov. Major Wißmann, auf dem Vormarsche von Chiromo zum Nyassa-See be­findlich, soll schwer erkrankt sein.

Vermischtes.

Der 25 Jahre alte Barbier Gutzke von Berlin, ein jungverheirateter Mann, sprach dieser Tage seinem Weibchen gegenüber den Wunsch aus, mit seinen Freunden einen Ausflug zu machen. Als die junge Frau hiegegen Einwendungen erhob, ging G- ins Nebenzimmer, mit den Worten:Jetzt hänge ich mich auf!" Natürlich glaubte die Frau, das sei nur im Scherz gesagt; als sie aber nach einiger Zeit nach ihrem Mann sah, fand sie ihn tot; er hatte sich am Fensterkreuz erhängt! Infolge des ersten Disputs, der überhaupt in ihrer Ehe vorgekommen war.

Gegenseitige Ueberraschung. Ein seit Kurzem verheirateter Berliner Gürtlermeister sollte seinen ersten Geburtstag als Ehemann feiern. Schon am frühen Morgen wurde ihm eine nicht sehr freu­dige Ueberraschung zu Teil, indem ihm sein unehe­liches Kind mit dem Schreiben der Mutter desselben, welche vor Kurzem gestorben ist, dem letzten Wunsche der Dahingeschiedenen entsprechend ins Haus gebracht wurde. Seine Gattin war ob dieser Ueberraschung ganz sprachlos; dann als sie sich allem Anscheine nach gefaßt hatte, erhob sie sich, ohne ein Wort zu sagen, nahm Mantel und Hut und verließ die Wohnung. Der um seine ganze Geburtstagsfreude gebrachte Ehe­mann wartete Stunde auf Stunde, jedoch seine Ehe­hälfte kam nicht wieder. Schon wollte er aus Furcht, sie könne sich ein Leid angethan haben, auf die Polizei eilen, da erschien die Frau wieder und zwar in Ber gleitung eines dreijährigen Mägdeleins, ebenfallsdis­kreter Geburt". Nach der gegenseitigen, nicht sehr erfreulichen Aufklärung beschloß man, den zum Abend geladenen Gästen unter Verschweigung des wahren Sachverhalts zu erzählen, daß man sich entschlossen habe, die verwaisten Kinder eines in Hamburg ver­storbenen Freundes zu adoptieren. Also geschah es auch, und laut ertönte das Lob der edelmütigen Wohl- thäter.

Calw.

Landwirtschaft. Bezirkenerein.

Mit dem 1. Januar 1893 beginnt ein neues Abonnement auf das landw. Wochenblatt. Da dessen kostenfreier Bezug mit dem Eintritt in den landw. Verein verbunden ist und zum Zweck der Fertigstell­ung der Postlisten die Mitgliederliste spätestens bis 10. Dez. nach Stuttgart eingeschickt werden muß, so werden alle diejenigen, welche dem landw. Verein bei­treten wollen, gebeten, sich, soweit es vom 1. Juli d. I. ab nicht schon geschehen, bis spätestens 5. Dez. d. I. mündlich oder schriftlich bei dem Vereinssekretär Ansel, anzumelden. Spätere Meldungen würden erst vom 1. Juli 1893 ab zum Bezug des landw. Blatts berechtigen.

Auch der Austritt aus dem Verein kann nur durch Abmeldung bis zum 5. Dez. erfolgen. Wer diesen Termin versäumt, hat seinen Beitrag für das Jahr 1893 fortzuentrichten.

Die Herren Ortsvorsteher werden freundlich ersucht, zum Zweck der Richtigstellung der Mitglieder­liste ebenfalls bis zum 5. Dezbr. dem Sekr. Ansel, anzuzeigcn, welche Mitglieder wegen Todes oder Wegzugs zu streichen sind.

Den 17. November 1892.

Veremsvorstand Sekretär

Lang. Ansel.

Landw. Conluin-Urrem Calw.

Preise der Futtermittel bis 31. Dezember: Linsengerste pr. Ztr. 8 -A

Palmkuchen 7 75

Malzkeime 5 50

Calw.

Stangen- «nd Neistg- Verkarrf

Donners­tag, den 1. Dez. tnachm. 2 Uhr, , lim Gasthaus zum )/Schwanenhier, z aus dem Stadtw. Hardtwald, Abt. Spickel und Röthelbach:

195 Stück Derbstangen, 1080 Hopfen­stangen 1.3. Klasse. 1504Hopfen- stangen 4. und 5. Kl. und 9380 rott. Zaunstecken, Bohnenstecken rc. Nachm. '/-2 Uhr aus Altweg, Abt. Thälesbach und Hörnle und Hardtwald, Abt. Spickel und Röthelbach:

15 Flächenlose Nadelreisig und Schlag­raum, 1 Los Laubholzgebüsch mit Besenreisig auf den Stock. Zusammenkunft zum Vorzeigen der Stangen am gleichen Tage nachm.'/-1 Uhr beim Wölflesbrunnen.

Gemeinderat.

Speßhardt.

Kopfenstangen- Arkaus

^ am Freitag, !den 2. Dezbr.,

nachmittags 2

PA! Uhr, aus dem )( Gemeindewald: 360 Stück von ^ 57 m lang,

180 Stück von 79 m lang,

125 9-11

50 11-13

20 über 13 m lang,

39 Baustangen mit 6,33

Hundertstel-Festmeter,

27 Stück forchene Stangen zu Reb- pfählen mit 3,38 Hundertstel- Festmeter.

Zusammenkunft zum Vorzeigen der Stangen um 1 Uhr oberhalb dem Zavel- steiner Brückls.

Der Verkauf findet statt in der Woh­nung des Anwalt Pfrommer.

Gemeinderat.

Statt besonderer Anzeige beehren sich die Unterzeichneten die Verlobung ihrer Kinder Meodor und Kugenie ergebenst mitzuteilen. ts

Pfarrer Wieland mit Frau in Rirchentellinssurtb. ^ !V. Federhass mit Frau in Lalw.

Für die Hausfrauen!

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