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M 116. Amis- und Anzeigeblatt für den Bezirk Lalw. 67. IshrM-.
Erscheint Di-n i ta g , Donn«r«t»g und Samttag. Die Einrückungsgebühr beträgt tm Bezirk und nächster Umgebung S Psg. die Zeile, sonst 1L Psg.
Kßonnements-Kintadung.
Wir erlauben uns die geehrten Leser unseres Blattes darauf aufmerksam zu machen, daß mit dem 1. Oktober ein neues Quartal beginnt und laden .zum Abonnement hiemit freundlich ein
Wed. und Werkag des ßakwer Wochenblattes.
Amtliche Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
In Spetzhardt ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Calw, 26. September 1892.
K. Oberamt.
Lang.
Bekanntmachung.
Der auf 5. Oktober ds. Js. fallende Viehmarkt in Altenfteig wird wegen der im dortigen Bezirk herrschenden Maul- und Klauenseuche nicht abgehalten. Calw, den 28. September 1892.
K. Oberamt. Lang.
Tages-Zlenigkeiten.
Calw. sNachtrag zum Fleischpreiszettel.j Schweinefleisch kostet hier seit dem jüngsten Abschlag Nicht 70 sondern 66 -rZ. Preise in Backnang: Ochsenfleisch — Rindfleisch 50 --Z, Kalbfleisch 55 -A Schweinefleisch 60 -H. Einwohnerzahl 6767, Zahl der Metzger 25.
2 Altbulach, 28. Sept. Auf die Mitteilung in Nr. 114 d. Blattes das Wasserwerk
Samstag, den 1. Oktober 1892.
in Altbulach betreffend, sei zur Steuer der Wahrheit bemerkt, daß die hiesige Wasserleitung so lange das nötige Wasser für die ganze Gemeinde lieferte, bis es Neubulach gefiel auf blinde Vermutung hin, das gemeinschaftliche Reservoir so abzuschließen, daß eine Entleerung unserer Röhren von Wasser und Luft unmöglich war, was glücklicherweise nur den Stillstand unserer Maschine zur Folge hatte. Um den planlosen Reibereien und Nörgeleien ein Ende zu machen, ordneten die Gemeindevorsteher Neu- und Altbulachs eine Probe an, wobei sich klar herausstellte, daß das Altbulacher Pumpwerk so lange Wasser in den Hochbehälter liefert, als die Wasserröhren Neubulachs mit Wasser gefüllt find. Wird aber in letzterem Ort ein Brunnen geöffnet, so strömt das von Altbulach kommende Wasser sofort in die Röhren Neubulachs. Dies das Resultat der Probe. — Wer mag es wohl ergründen, warum das Reservoir nicht überströmt?
Stuttgart. Am Neubau des Bürgerspitals in der Tunzhoferstr. brach ein Gerüst zusammen und trugen drei italienische Arbeiter schwere Verletzungen davon. Sjp wurden in das Katharinenhospital verbracht.
Stuttgart, 29. Sept. Zufuhr auf dem Wilhelmsplatz: 1800 Zentner württ. Mostobst zu 6 ^ bis 6 ^ 20 --Z, auswärtiges 4 ^
50 ^ bis 4 ^ 80 H pr. Ztr. — 28. Sept. Güterbahnhof. Schweiz. Mostobst 15, Hess. 2 Waggons, Preis per Waggon 760 bis 800 ^ und 900—1000 per Ztr. 4 bis 4 ^ 30 und 5 bis 5 ^ 20
Stuttgart. Ein bedeutenver Brand kam heute früh 5 Uhr zum Ausbruch in dem Magazinsgebäude des Materialwarengeschäfts von A. Mayer
Sbonnementiprei» »tntoljährlich in dir Stadt «> Psg. und 1» Psa. lrägerlohn, durch di« Post b«,og«n Mk. t. iS, sonst t» ganz Dirtt«n,t-rg Mk. t. SS.
auf dem Marktplatz, in welchem Petroleum, Benzin und sonst leicht entzündbare Stoffe lagerten. Das Feuer hätte sehr gefährlich werden können, wenn es auch in den unter dem Magazin befindlichen Keller, woselbst ebenfalls derartige explodierende Stoffe lagern, gedrungen wäre. Die Gefahr war auch deshalb sehr groß, weil sich neben dem Magazin das Treppenhaus befindet, welches zu den Wohnungen führt; großes Unglück hätte begreiflicherweise entstehen können, wenn das Feuer sich hierher ausgedehnt hätte. Die Hize und der Qualm waren so stark, daß die Hausbewohner sich durch eine erst vor wenigen Jahren angebrachte eiserne Verbindungsthür in das Nachbarhaus retten mußten. Mit Rücksicht auf dis große Gefahr wurde sofort mit der städtischen Berufsfeuerwache auch das I. Bataillon der freiwilligen Feuerwehr alarmiert. Mit den leitenden Personen erschienen Ministerv. Schmidund Stadtdirektor Klaiber auf dem Platz. Bei der Intensität des Feuers konnte nur durch starke Wassermassen auf dasselbe gewirkt werden; die Räume wurden daher von beiden Feuerwehren sogleich beinahe ganz unter Wasser gesetzt und so binnen weniger Stunden der Brand vollständig gelöscht, durch den ein ganzes Häuserquadrat sehr gefährdet war, da das Magazin gerade in der Mitte des engstgebauten Stadtteils steht. Glücklicherweise gewann das Feuer keine weitere Ausdehnung und wurden die Nachbargebäude nicht beschädigt. Ein großer Teil der Waren und Emballagen sind jedoch verbrannt und beschädigt, und der angerichtete Schaden dürfte ein ziemlich bedeutender sein.
Ludwigsburg, 28. Sept. In dem benachbarten Oßweil wurde eine Partie Hopfen verkauft zu 145 und in Höpfigheim zu 135 und 140
Tübingen, 27. Sept. Die „Tüb. Chr."
^ 14 4 11 6 1 n. Nachdruck verbotrn.
Dolorosa.
Roman von A. Wilson. Deutsch von A. Geisel.
(Fortsetzung.)
XXIV. Kapitel.
„Welche Thorheit, dem Schicksal widerstreben zu wollen! Was wir als wunderbaren Zufall priesen, ist längst im Rate der Götter beschlossen."
Während Frau Orme diese Worte äußerte, legte sie die Feder nieder und schloß müde die Augen.
„Sagten Sie etwas, Frau Orme?" fragte Frau Walter, welche über ihrer Strickarbeit eingenickt war, bestürzt aufsehend und ihre Gebieterin unsicher anblickend.
„Es thut mir leid, wenn ich Sie gestört habe, Anna," sagte Frau Orme, „seit ich mich der Schriftstellerei zugewandt habe, ist die Liste meiner Untugenden durch die schlechte Gewohnheit, laut zu denken, vermehrt worden."
Frau Waller lächelte und warf einen scheuen Blick auf das ziemlich umfangreiche Manuskript, welches auf dem Schreibtische lag.
Auf der Marmorplatte des Mitteltisches stand eine Krystallkaraffe mit goldfunkelndem Wein, wie ihn Capri hervorbringt; Frau Orme näherte sich dem Tisch, füllte den venetianischen schmalen Becher mit dem starken, nach Veilchen duftenden Tran! und leerte den Becher in kurzen Zügen. Frau Orme's Wohnung in Neapel lag an der Riviera di Chiaja, zunächst der Villa Reale und bot einen entzückenden Ausblick, auf die Strada Margellma.
Der lange Aufenthalt im Süden hatte Frau Orme'S Gesundheit wieder völlig erstarken lassen; die vollen Wangen schimmerten in rosiger Frische und die Augen hatten wieder den früheren Glanz. — Das kostbare mattlila Seidenkleid ließ ihren
zarten Teint aufs Vorteilhafteste hervortreten und in den goldenen Haarwellen barg sich ein Zweig wilder Rosen und Anemonen.
Die schöne Frau blickte wie traumverloren hinab auf den freien Platz; jetzt klang draußen im Korridor ein fester Schritt und gleich darauf ward an dis Thür gepocht.
„Herein!" ries Frau Orme und fast zu gleicher Zeit öffnete sich die Thür und die hohe Gestalt des Generals Douglas erschien auf der Schwelle.
„Willkommen General," rief die Dame dem Eintretenden heiter entgegen; „ich sehe, daß die als Höflichkeit der Könige bezeichnet« Pünktlichkeit auch den Amerikanern innewohnt."
Der General hatte sich der schönen Frau genähert und einen Kuß auf die schlanke weiße Hand, die sie ihm willig überließ, gedrückt.
„Wenn ich heute auf den Glockenschlag pünklich erschienen bin, gnädige Frau/ begann er sodann in halblautem Ton, „so müssen Sie es schon meiner Ungeduld zu Gute Hallen. Sie versprachen mir, mein Schicksal soll sich heute entscheiden, aber bevor ich weiter spreche, flehe ich Sie an, mir wenigstens heute das Glück einer Unterredung unter vier Augen zu gewähren."
Der Blick des Generals flog bezeichnend über Frau Walter hin, die nickend in ihrem Sessel,soß.
„Sie ängstigen sich ohne Not, Herr General; Anna schläft ganz fest und wird uns nicht belauschen. Ich wüßte gar nicht, wie ich mir vorkäme, wollte ich die alte treue Seele hinausschicken; mein Schatten kann mir nicht treuer sein, als Anna es ist."
Wenn der Graf sich unangenehm berührt fühlte, so wußte er jedenfalls seine Gesichtszüge ?u beherrschen und der fatalen Situation die beste Seite abgewinnend, schob er seinen Sessel so, daß Frau Waller, falls sie wirklich aufwachte, sein Gesicht nicht sehen konnte. Hierauf wandte er sich an Frau Orme und fragte leise und sichtlich gespannt: '