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Uermischtes.

Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland. In der nächsten Zeit wird in denHildebrand-Conrad'schenJahrbüchern fürNational- Oekonomie und Statistik* wieder die bekannte statistische Abhandlung überZustand und Fortschritte der deut­schen Lebensversicherungs-Anstalten*, und zwar für das Jahr 1891, zur Veröffentlichung gelangen. Einige hauptsächliche, auf die Kapitalversicherung auf den ! Todesfall bezügliche Ergebnisse dieser Untersuchung, welche sich auf die eigenen Geschäftsberichte von 37 Lebensversicherungs-Anstalten gründet, dürften allge­meinstes Interesse für sich in Anspruch nehmen.

Der Versicherungsbestand der 37 Anstalten hat sich im abgelaufenen Jahre um 34,318 Personen mit 209,018,305 ^ Versicherungs-Summe vermehrt. Es ist dies der reine Zuwachs, welchen die sämtlichen Anstalten nach Abzug des im Laufe des Jahres durch Sterbefälle, Zahlbarwerden bei Lebzeiten und Auf­gabe der Versicherung entstandenen Abgangs erzielt haben. Der Brutto-Zugang betrug 75,088 Personen mit 360,828,357 ^ Versicherungs-Summe. Von letzterer Summe kommen auf die Lebensversicherungs­bank für Deutschland in Gotha 39,017,500 ^77, auf dieGermania* in Stettin 34,162,790 auf die Victoria" in Berlin 31,535,872 auf die Lebens­versicherungs-Gesellschaft zu Leipzig 30,453,200 ^77, auf die Lebensversicherungs- und Ersparnisbank in Stuttgart 25,453,200 ^ und auf die Allgemeine Versorgungs-Anstalt zu Karlsruhe 24,392,528 -^77. Die genannten sechs größten Anstalten allein haben also zusammen 185,015,090 ^77 oder 51,3 des Gesamtzugangs aller 37 Anstalten erzielt. Der Ver­sicherungsbestand belief sich am Schluffe des Jahres auf 914,703 Personen mit 3876,753,581 ^77. Wie

inbezug auf den neuen Zugang, so behauptet die Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha auch inbezug auf die Höhe des Versicherungsbestandes am Schluffe des Jahres 1891 mit 607,737,800 ^ die erste Stelle. Ihr zunächst folgen dieGermania" mit 394,097,507 die Lebensversicherungs-Gesell­schaft zu Leipzig mit 335,978,500 -^7, die Stutt­garter Lebensversicherungs- und Ersparnisbank mit 331,155,236 und die Allgemeine Versorgungs- Anstalt zu Karlsruhe mit 275,382,956

An Versicherungs-Summen für gestorbene Ver­sicherte sind im vorigen Jahre insgesamt 55,554,542 ^77 zur Auszahlung gelangt. In dieser bedeutenden Ziffer liegt wohl das stärkste Zeugnis für die segens­reiche Bedeutung der Lebensversicherung.

Die vorstehenden Angaben beziehen sich, wie oben schon bemerkt, auf die eigentliche Lebens­versicherung, als welche nur die Kapital- Versicherung auf den Todesfall in ihren verschiedenen Formen anzusehen ist. Die Mehrzahl der in Frage stehenden 37 deutschen Lebensversicherungs- Anstalten schließt allerdings auch noch andere, auf das Leben der Menschen bezügliche Versicherungen ab, insbesondere Begräbnisgeld-, Aussteuer-, Unfall- und Renten-Versicherungen. Im Vergleiche zur eigent­lichen Lebensversicherung sind jedoch alle diese Neben­zweige nur von geringer Bedeutung.

DerFreie deutsche Bäckerver­band" wird am 7., 8. und 9. August in Heidel­berg tagen. Zur Besprechung kommt unter anderem die Schädigung des Gewerbes durch Konsumvereine. An den Verbandstag schließt sich auch eine Fachaus­stellung an und außer der Besichtigung derselben führt das Programm noch manches sehenswerte und ange­nehme auf: Spaziergang nach dem Stadtgarten, abends

Gartenfest mit italienischer Nacht. Spaziergang nach dem Schlosse, Schloß- und Brückenbeleuchtung, Schiff­fahrt, Besichtigung des Rathauses, der Aula rc., Konzerte in der Ausstellungshalle und dem Garten der Harmonie.

Literarisches.

Europäische Wanderbilder Nr. 206, 267, 208. Stuttgart-Cannstatt-Eßlingen. Mit 40 Bildern und 1 Karte. Zürich, Verlag des Art. In­stituts Orell Füßli. Preis 1 ^77 50 --Z.

Durch die Imitative und Unterstützung der Direktion der König!. Württembergischen Staats­eisenbahnen ist eine Wanderbilderserie über die wich­tigsten württembergischen Städte im Entstehen be­griffen, und das vorliegende Bändchen eröffnet diese Serie in würdigster Weise. In der That läßt sich kaum ein dankbareres Gebiet für ein Wanderbild denken, als diese drei Städte, welche trotz ihrer ört­lichen Zusammengehörigkeit doch wieder jede ein eigen­artiges Gepräge besitzen. Stuttgart präsentiert sich überall als die aufblühende Residenz- und Großstadt. Bemerkenswert vor allem sind ihre originellen Bauten alten, neuern und neuesten Datums. Cannstatt, die zierliche Vorstadt Stuttgarts, besitzt dank seiner hoch­berühmten Quellen in der ganzen Welt einen guten Klang, und wer je einmal bei diesen Quellen Heilung suchte, der war noch jedesmal entzückt von dem über­raschend schönen Landschaftsbild. Das gewerbsfleißige Eßlingen läßt trotz einer blühenden Industrie noch mancherorts die alte Reichsstadt erkennen; aber von drei Seiten von Wein- und Obstgärten umgeben, entbehrt auch Eßlingen der landwirtschaftlichen Schön­heit nicht. Stuttgart-Cannstatt-Eßlingen, in vor­liegendem Bändchen zu einem harmonischen Ganzen vereint, gehören in That und Wahrheit zusammen. Wir wünschen dem Trio viele Besucher und dem hübschen Bändchen viele Leser.

Amtliche Kekaniltmachurlgell.

Grffrutliche Prüfungen am Schluß des Schuljahrs 1891/92 und SchlnHfeirr im Saale des Georgenänms.

Tonnerstag, 28. Juli: Klasse I. 7-8'/- Latein, Rechnen, Deutsch.

Kl. II. 8'/-10 Latein, Rechnen, Religion.

Kl. III. 10'/-12 Latein, Rechnen, Geographie.

Kl. IV. 2'/-4 Latein, Französisch, Deutsch.

Kl. III.VIII. 4'/i5 Turnen in der Turnhalle. Freitag, 28. Juli: Kl. V. 79 Latein, Französisch, Rechnen.

Kl. VI. 9'/«1Q/< Latein, Geschichte, Geometrie.

Kl. VII. (VIII.) 24 Latein, Literaturgeschichte,

Mathematische Geographie, Algebra, Englisch.

Diese Prüfungen finden sämtlich im Lehrzimmer des Herrn Oberreallehrer Dangel (im ehemaligen Realschulgebäude) statt.

Samstag, den 30. Juli, vormittags 8 Uhr, feierlicher Schlußakt im Saale des Georgenäums mit Gesängen, Rede des Rektors, Deklamationen, Ab­schiedsrede eines Schülers, Preis- und Reifezeugnisverteilung.

Behörden, Eltern und Freunde der Schule werden zu diesen Prüfungen und zur Schlußfeier freundlichst eingeladen, besonders da über die schon früher angedeuteten Aenderungen des Lehrplans genauere Mitteilungen erfolgen werden.

K. Mektorclt.

siesll^veum Lslw.

Aufnahme-Prüfung.

Diejenigen Schüler, welche in die erste Klasse des Reallyceums eintreten wollen, sind beim Rektorat vor dem 8. September anzumelden und haben sich am Freitag, den 9. September d. I., morgens 8 Uhr im Lehrzimmer des Herrn Präzeptors Bäuch le (Rathaus) einzufinden. Auswärtige haben Schul­zeugnis, Tauf- und Impfschein vorzulegen.

D. Rektorat.

MMks WOmnk -«Iw.

Nachdem von den bürgerlichen Collegien für den Bezug von Wasser aus dem städtischen Wasserwerke besondere Bedingungen festgestellt worden sind, so werden solche jedem Hausbesitzer durch das Polizeipersonal zugestellt.

Die Zustellung dieser Bedingungen und die Unterwerfung unter dieselben ist beim Einzug des Wasserzinses auf Jakobi d. I. vom Hausbesitzer unter­schriftlich zu bescheinigen.

Für denjenigen Besitzer einer Wasserleitungsanlage, welcher sich den Be­dingungen nicht unterwerfen will, ist der Wasser-Vertrag als gekündigt anzusehen und es ist die Leitung abzuschließen.

Auf Z 3, welcher für Einhaltung der Bedingungen den Hausbesitzer (nicht Mieter) verantwortlich macht, und auf Z 12, welcher die Kündigung des Wasser-Vertrags regelt, wird besonders aufmerksam gemacht.

Städtische Wasserwerks-Uerwaltung.

Kober.

Revier Liebenzell.

IichLenstcrngen-

Wevkiauf

am Freitag, den 29. Juli, vormitt. 9 Uhr, im Ochsen in (Liebenzell, aus ' Staatswald Hardt bei Bie­

selsberg :

240 Werkstangen, meist III. und IV. Klasse, 220 Hopfenstangen I. Kl., 100 Rcisstangen I. Kl., 180 II. Kl., 170 III. und IV. Kl.

Stammheim.

Meinverhauj.

Am nächsten

Mittwoch, den 27. ds. Mts., mittags 1 Uhr,

werden im Auftrag in der Wirtschaft des Frd. Wohlgemuth, Bäckers, un­gefähr 300 Ltr. Wein im öffentlichen Aufstreich verkauft. Muster am Faß. Kaufsliebhaber ladet ein

der Gerichtsvollzieher.

Priimt-Auzeigeu.

Altburg.

Hochzeits-Einladung.

Wir erlauben uns, unsere werten Freunde und Bekannte nächsten Donnerstag, den 28. Juli, in das Gasthaus z. Hirsch freund­lichst einzuladen.

Johannes Wfrommer,

Anna Maria Kammann

von Röthenbach.

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Vollzähliges Erscheinen am Mitt­woch im Lokal erwartet

der Vorstand.

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