Madrid, 1. Juli. In San Sebastian fand eine blutige Schlägerei zwischen Spaniern und Deutschen vom Dampfschiff Bertha statt. Von den verwundeten Spaniern sind drei, die sich im Hospitale befinden, für außer Gefahr erklärt worden. Fünf deutsche Matrosen von der Bertha wurden unter Zustimmung des deutschen Konsuls verhaftet. Ein spanischer Artillerieoffizier hat eine unbedeutende Ver­wundung erhalten. Der Kapitän der Bertha erklärt, die Matrosen seien betrunken gewesen und durch die Spanier provoziert worden. Durch eine erdrückende Ucberzahl überfallen, hätten sie zu ihrer Verteidigung das Messer gebraucht, da sie sonst von der wütenden Menge totgeschlagen worden wären.

vermischtes.

Aus Nizza schreibt man der Frkf. Z.: Es geht ja äußerstgemütlich" zu hier auf dem Lit- toral! Wenn der bewußte deutsche Hans das Gruseln noch immer nicht kennen gelernt hat, braucht man ihn nur auf 14 Tage hierher und speziell nach Men­tone zu senden, da lernt er's gleich, wenn er über­haupt mit heiler Haut davonkommt! All' die Unglück­seligen, welche ihre letzte Hoffnung auf das Bank­sprengen in Monte-Carlo setzen (was ewig nicht ge­lingen will), schleichen dort herum, und da die Be­hörde die Zahl ihrer Wächter vermehrt hat, sind die Lebensüberdrüssigen gezwungen, allerlei Finten anzu­wenden, um ihr Vorhaben auszuführen. Das Neueste ist, daß sie in die Campagna gehen und in die Wein-

berohäuschen einsteigen und dem nur Sonntags hin­aufkommenden Eigentümer die schreckliche Ueberrasch- ung eines toten Gastes bieten. Im Juni kamen drei solcher Fälle vor, und mit Zittern und Zagen machen die Bürger jetzt den gewohnten Sonntagsausflug. Ein anderer gruseliger Fall ist der, daß in einem schon fast leeren Gasthause ein Russe erschossen ge­funden wurde, von dessen Baarschaft 20000 Rubel fehlten, während zu gleicher Zeit der Geschäftsführer des Hauses verschwand, nach dem nun eifrig gesucht wird! Glaubt man sich da nicht in die schönste roman­tische oder wenigstens Abruzzenzeit versetzt? Soun­höflich" geht's nun hier in Nizza nicht zu, wenn auch ein Hauptmann S. aus Stettin, der die Hochzeits­reise hierher richtete, das Gegenteil behauptet, weil er nach einem Spielausflug nach Monaco das im Hotel N. gelassene Geld nicht mehr vorfand. Unser Präfekt hat endlich Ordnung geschaffen und das Heer der konzessionierten Schwindler brotlos gemacht, indem er diecksux ä'a.äres8s" verbot! In jedem Cafö oder Kneipchen stand nämlich ein grüner Tisch, die Gimpel anzulocken, welche durch Drehen, Schieben oder Stoßen ein Pferd, Schiff oder eine Kugel in Bewegung setzen durften, die ein bestimmtes Ziel zu erreichen hatten und wofür man zwei Franken setzte; niemals gewann man. Ganz intelligente Köpfe konnte man stunden­lang beobachten, welche nicht eher weichen wollten, bis sie doch getroffen, und die auf solche Weise Tausende verspielten. Da diese Vergnügungen nun nicht mehr gestattet sind, wird in den Salons gespielt! Zwei Gauner wußten offenbar, in welchen Häusern ver­

botene Spiele gehalten werden, vermummten sich und drangen um Mitternacht im Namen des Gesetzes ein, den Croupiers die ganze Beute abnehmend. Die be­raubten Diebe kamen nur langsam zu sich, und da es ihnen verdächtig vorkam, daß sie nicht nach Namen u. s. w. befragt worden, liefen sie den Eindringlingen nach, welche sich zur Wehre setzten, aber das Geld behielten; die ganze saubere Geschichte wäre vertuscht worden, wenn nicht ein bekannter Salonhälter lebens­gefährlich verletzt, liegen geblieben und am nächsten Morgen gefunden worden wäre. Den andern ist man auf der Spur, trotzdem sich Jeder hütet, Namen zu nennen.

Tie WöriShofcr Blätter (Nr. 72 vom 1. Mai 1892) schreiben: In einem Vortrage gab S. Hochw. Herr Pfarrer Sebast. Kneipp die Anregung zur Bereit­ung einer aus Korn- und Weizenschrot bestehenden Suppe, welche als Nährmittel von großer Bedeutung ist, indem sie neben vorzüglichen Wohlgeschmack und hoher Nähr­kraft sehr billig zu stehen kommt und außerdem in jeder Haushaltung hcrgcstellt werden kann. Nun ist die Hohcnlohe'sche Präservenfabrik, welche sich die Fabrikation von Nährmitteln nach hygienischen Grund­sätzen zur besonderen Aufgabe macht, veranlaßt worden, genannter Suppe ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Dieser Fabrik ist cs auch gelungen, die Suppe mittels eines sinnreich konstruierten Apparates in vorzüglicher Quali­tät zu bereiten, indem sie den Korn- und Weizenschrot im eigenen Saft kocht und hierauf trocknet. Seine Hochwürden hat diese Suppe verkostet und sie als so vorzüglich bezeichnet, daß sie nicht besser sein könnte. Damit ist nun ein weiteres kräftiges, gesundes und billiges Volksnährmittel ge­schaffen, welches wir der gebührenden Beachtung hiemit empfohlen haben möchten. Niederst bei ß. Heorgri, tzatw.

Amtliche Skkallntumchilllgen.

Revier Liebenzell.

SuömMonsverkauf von Tannenstammhotz.

l Los Nro.

Stamm

Nro.

Waldteil

Stückzahl

Art

Klassen

Bemerk­

ungen

n normal A Ausschuß

I.

II.

III.

IV.

Distr. Haug-

stetter Hang.

1

969/1038

Abt. Oberer

20

Langholz,

n

8

2

10

Frohnwasen

16

A

4

12

3

angerückt

23

Sägholz,

n

23

8

1

11

"

A

11

4

2

1039/1068

Abt. Galgenberg

82

Langholz,

n

2

17

31

25

dto.

und

40

A

4

8

23

11

1070/1162

1F».

3

1163/1222

§

48

n

1

19

18

nicht ange-

12

A

5

5

2

rückt

4

1223/1225

,/

3

Sägholz,

n

2

1

dto.

5

1226/1238

11

n

9

4

1

angerückt

und 1069

4

A

4

6

975/1036

Distr. Biesels-

39

Langholz,

n

2

6

13

dto.

wald, Scheidholz

u. 2 Fi.

19

A

3

3

1

8

1

Sägholz,

n

0,4

1

A

0,8

Das Ausfchußholz ist zu 90 °/o des Revierpreises angeschlagen.

Offertformularien, Losverzeichnisse und jede weitere Auskunft durch's Revieramt, Auszüge durch's Kameralamt Hirsau.

Die Gebote auf die einzelnen Lose sind ohne Vorbehalt in Pro­zenten, '/-»-Prozenten des Revierpreises und bezw. des Anschlags verschlossen mit der Aufschrift!Gebot auf Tannenstammholz" bis spätestens Montag, den 11. Juli, vorm. 8 Uhr, hier oder bis 10 Uhr im Rößle in Hirsau beim Re­vieramt Liebenzell einzureichen. Die Eröffnung der Gebote erfolgt im Rößle um 10 Uhr, wobei die Bietenden anwohnen können.

Verkauf

von aßgängigen Gisenkahnschwellen.

Am Montag, den II. Juli, werden auf der Strecke N» CalwStation Althengstett eine große Partie auf den Lager- « Plätzen dieser Strecke in Losen aufgehäufte, abgängige Eisenbahn- im öffentlichen Aufstreich an Ort und Stelle verkauft. Die Verhandlung beginnt morgens 8 Uhr am Wärter- Hause Nr. 44 der Schwarzwaldbahn bei Calw und endigt um 12 Uhr auf der Station Althengstett.

Kaufsliebhaber werden hiezu freundl. eingeladen.

K. Bahnmeisterei Weil d. Stadt.

Gerichtstag

wird vom K. Amtsgericht Calw am Montag, den 11. d. M., vormittags N bis 11 Uhr, auf dem Rathaus zu Neu weil er abgehalten werden.

Calw, den 1. Juli 1892.

Amtsgerichtsschreiber

Nagel.

Wasserwerks-Weröand Liebelsberg HA. Kal'w

Station Hernach.

Es sollen folgende Vauarbsiten vergeben werden:

die Fassung der Quelle, .... veranschlagt zu ^ 2,995.,

die Aufschlagkammer (mit Erdaushub), 392.,

das Maschinenhaus 3,470.,

die in Stampfbeton zu erstellenden Hochbehälter

zu Liebelsberg.5,176.,

Oberhaugstett. 4,765.,

Schmieh. 4,412.,

Emberg. 4,130.,

die gemauerten Schächte über den Rohrleitungen . 3,882.,

zusammen ^ 29,222..

Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen sind auf dem Rathaus zu Oberhaugstett zur Einsicht aufgelegt. Copien werden nicht versendet. Schrift­liche Angebote in Prozenten der Einheitspreise des Anschlags sind versiegelt und mit der Aufschrift:

Bauarbeiter» für den Wasserwerks-Werband Liebelsberg GA. Calw

versehen, bis zum 12. Juli d. I., mittags 12 Uhr, portofrei an das Schult­heistenamt Oberhaugstett einzureichen, woselbst auch die Vergebung stattfindet. Der Ausschuß behält sich vor, nach Befinden entweder die ganze Arbeit in eine Hand oder in Lose geteilt an mehrere Unternehmer zu vergeben. Mehr als ein Unternehmer wird für ein einzelnes Bauobjekt nicht bestellt.

Liebelsberg, den 22. Juni 1892.

Der Vorstand des Verbands-Ausschustes:

Schultheist Hauselmann.

Wasserwerks- Verband

Liebelsberg OA. Calw,

Station Teinach.

Die zum Verlegen der gußeisernen Rohre erforderliche Herstellung von Rohr­gräben in einer Gesamtlänge von ca. 11,400 in und im veranschlagten Be­trage von

11,740 ebm Erdaushub,

2,655 ebm Arbeiten in felsigem Boden,

einschließlich Wiedereindeckung) soll ver­geben werden.

Pläne, Kostenanschlag und Beding­ungen sind auf dem Rathaus zu Ober­haugstett zur Einsicht aufgelegt. Schrift­liche Angebote in Prozenten der Einheits­preise des Kostenanschlags ausgedrückt, sind versiegelt und mit der Aufschrift: Erdarbeiten für die Rohrleitungen

des Wasserwerks-Verbandes Liebelsberg OA. Calw, versehen, bis zum 12. Juli d. I., mittags 12 Uhr, portofrei an das

Schultheistenamt Oberhaugstett

einzureichen, woselbst auch die Vergebung stattfindet. Der Ausschuß behält sich vor, nach Befinden entweder die ganze Arbeit in eine Hand oder auch in Lose geteilt, an mehrere Unternehmer zu ver­geben.

Liebelsberg, 22. Juni 1892.

Der Vorstand des Verbandsausschusses:

Schultheiß Hanselmann.

Neubulach.

Langhol'z-Werkauf.

Am Don- jnerstag, den 7. d. M., vor- smittags 10 Uhr, auf hiesigem ! Rathause 300 Festm.

Den 2. Juli 1892.

Stadtschultheißenamt.

Hermann.