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Hühneraugenoperation geworden. Vor einigen Tagen hatte derselbe den schon so oft unglücklich verlaufenen Versuch gemacht, sich die Hühneraugen auszuschneiden und dann gefärbte Strümpfe angezogen. Bald stell­ten sich Anzeichen von Krampf und Blutvergiftung ein und vorgestern ist der Mann unter großen Qualen gestorben.

Aus Kassel, 12. April, wird berichtet:Heute traf hier die Opernsängerin Brand-Goertz aus Hannover ein und begab sich zu einem Zahnarzt, um sich einen losen Zahn, der sie seit Monaten schmerzte, ohne Narkose ausziehen zu lasten. Nachdem dies ge­schehen war, wollte sie sich den Mund spülen, sank aber, vom Herzschlag getroffen, tot in den Sessel zurück. Die Teilnahme an dem Unglücksfall ist all­gemein."

München, 13. April. Die königlichen Schlösser Herrenchiemsee, Linderhof und Neuschwanstein, sowie dießmal auch noch das Schloß in Hohenschwangau dieses wenn kein Mit­glied des Königshauses es bewohnt werden vom 15. Mai ab täglich wieder dem allgemeinen Besuch geöffnet werden. Der Eintritt in die drei elfteren beträgt je drei Mark für die Person, in das von Hohenschwangau 50 Die Abgabe der Karten er­folgt an der Kasse bei den einzelnen Schlössern.

Luxemburg, 13. April. In einem Waggon eines heute nacht aus Brüssel eingelaufenen Güter­zuges wurden zwei schwere Bomben vorgefunden, deren Herkunft unbekannt ist. Der Inhalt wird von der Polizei untersucht.

Brüssel, 13. April. Die Regierung wies 7 französische, 16 italienische, 5 deutsche, 2 österreichische

Anarchisten auS; gegen den Anarchisten Rubin­stein, den vermutlichen Urheber des Dynamitanschlags auf die hiesige Synagoge, wurde ein Steckbrief er­laffen. In der Provinz Hennegau richteten mehrere neue Dynamitanschläge bedeutenden Schaden an. Seit gestern stehen mehrere hundert Morgen des Herzogenwaldes in Flammen. Der Brand ver­breitet sich mit rapider Schnelligkeit, Truppen sind zur Bekämpfung des Feuers bereits an Ort und Stelle. Der vom belgischen Gebiete nach Preußen weit sich hinziehende Herzogenwald ist 12,000 Morgen groß. Der letzte Brand in diesem Walde brach 1887 in einem ebenfalls trockenen Frühling aus, wurde aber damals rasch bewältigt.

(Ravachol) und seine vier Genossen wurden, wie man aus Paris schreibt, von der An­klagekammer am 12. April vor die Geschworenen des Seinedepartements verwiesen. Die Anklage lautet aufMordversuch", begangen durch die Dynamit­legungen am Boulevard Saint Germain und in der Rue de Clichy. Die Ermordung des Klausners von Chambles wird vorläufig bei Seite gelassen, weil nicht die Pariser Geschworenen, sondern diejenigen von Montbrison darüber zu urteilen hätten, und man an­nimmt, die beiden Dynamit-Attentate werden schon seine Verurteilung zum Tode herbeiführen.

Aus London wird geschrieben: Ganz Süd­schottland ist von einer Mäuseplage heimgesucht. Das Hebel ist so groß geworden, daß sich der land­wirtschaftliche Verein des Hochlandes an das landw. Ministerium gewandt hat mit der Bitte, Mittel zur Abhilfe anzuraten. Als Ursache der schnellen Ver­mehrung der Feldmäuse bezeichnen die Farmer die unvernünftige Ausrottung der Eulen, Habichte, Wiesel rc.

Einen näher liegenden Grund bildet wohl aber der milde Winter. Die schottischen Farmer stehen der Plage ratlos gegenüber.

Vermischtes.

Das Diakonissenhaus in Hall hat jetzt 49 Diakonissen, 8 weitere werden in den nächsten Wochen eintreten. 17 Schwestern sind in ebensovielen Dörfern und kleinen Städten stationiert. Wie er­folgreich eine Diakonisse auch für einfache Landge­meinden in solcher Gemeindepflege zum Wohl des Volkes wirken kann, zeigt der neueste Jahresbericht in ansprechenden Einzelbildern. Das ältere Haus beherbergt stets eine große Zahl Kranker und Operations­bedürftiger, das neue nimmt auch Luftkurgäste auf, das dritte (Johanniterkrankenhaus") ist für kranke Kinder bestimmt; und besonders gerne wird die Haller Soole benützt.

Was ist ein Kirsch bäum wert? Diese Frage wurde kürzlich in Niederlahnstein entschieden, als bei der dortigen Bahnhofserweiterung ein solcher gefällt werden mußte. Der Besitzer verlangte 3600 ^ für den Kirschbaum als Kapital, dessen Zinsen dem Er­trag der jährlichen Ernte des Kirschbaums gleichkommen. Nach langen Unterhandlungen wurden dem Besitzer 2400 ^ ausbezahlt.

Gottesdienst

am h. Werfest, den 17. April.

Vom Turm: 167.

9 Uhr Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun.

Uhr Beichte in der Sakristei.) Feier des heiligen Abendmahls. 2 Uhr Nachm.-Predigt: Herr Stadt­pfarrer Eytel.

Wermontag, den 18. April.

9 Uhr Vorm-.Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel.

Mlichk Vkkarmtmachimge«.

Revier LiedemeU.

10 ^ubmissionsverkauf von Nadelstammholz.

Holzart

Art

Klassen

Los

Nr.

Stamm

Nr.

W a l d t e i l.

Ta.

Fi-

! Fo-

I.

II.

III.

IV.

V.

Bemerkungen

N Normal

A Ausschuß

Stück

Festmeter

Distr. Haugstetter Hana

1

656/708

Abt. Hehren

22

3

Langholz

N

11

11

10

3

nicht angerückt

21

7

A

2

25

10

3

2

709/740

10

N

11

4

5

0,2

angerückt

22

A

30

22

1

1

3

741/752

6

Sägholz

N

4

2

2

nicht angerückt

3

3

A

4

5

1

4

753/766

6

N

5

3

1

angerückt

8

A

13

1

1

Distr. Hummelberg

5

1/24

Abt. Dietersbachhalde

3

13

Langholz

N

2

8

3

5

3

A

4

4

2

6

25/61

Abt. Ernstmühlberg

19

3

N

9

14

5

4

13

2

A

7

7

5

4

7

62/75

8

Sägholz

N

9

1

3

6

A

5

1

1

Distr. Bieselswald

9

3/63

Abt. Unteres Nonnenwaag

8

11

Langholz

N

10

6

3

1

nicht angerückt

24

14

_

A

3

35

12

4

<STa. 2Fi.)

10

64/100

7

7

N

3

6

6

3

0,5

14

6

A

11

12

1

(l Ta. igi.,

11

101/154

17

8

N

9

2

7

0,3 <lTa.>

23

6

A

9

23

13

2

12

155/200

14

10

N

12

7

5

0,04

16

6

A

7

9

3

7

13

201/259

23

8

N

2

8

7

7

0,06

§

23

4

1

A

2

18

5

5

14

260/289

6

1

Sägholz

N

4

3

i

§

22

1

A

16

7

3

Bekanntmachung.

Es wird hiemit zur allgemeinen Kennt­nis gebracht, daß die Dampfstraßenwalze in der Woche vom 19. bis 24. April d. I. von km 7,000 bis km 4,000 der Staatsstraße Nr. 108, PforzheimCalw von Liebenzell bis Unterreichenbach, ar­beiten wird.

Calw, den 14. April 1892.

K. Straßenbau-Inspektion.

Fleischhauer.

Das Ausschußholz ist zu 90°/» des Revierpreises angeschlagen.

Offertformulare, Losverzeichnisie und jede weitere Auskunft durch's Revieramt, spezielle Auszüge durch'S Kameral- amt Hirsau.

Die Gebote auf die einzelnen Lose sind ohne Vorbehalt in Prozenten und '/i° Prozenten des Revier­preises und bezw. des Anschlags verschlossen mit der Aufschrift:Gebot auf Nadelstammholz" bis spätestens Samstag, de« 23. April, vormittags S Uhr, beim Revieramt einzureichen; die Eröffnung der Angebote findet zu genannter Zeit im Hirsch in Liebenzell statt, wobei die Bietenden anwohnen können.

2) AnfstveichsVevkcrnf

im Anschluß an den Submissionsverkauf und zwar wiederholt auS Distr. Haugstetter Ebene Abt. Hochholz und Bruch; aus Haugstetter Hang Abt. Layle, Steinbruch und Beutelstein; aus Bieselswald Abt. Oberer Tannberg; aus Kohlberg Abt. Findhag und aus Hasenrain: Nadellangholz 918 Tannen, 13 Fichten, 294 Forchen mit 1000 Fm. I.IV. Kl. und 145 tannenr unentrindete Baustangen mit 24 Fm. V. Kl.; Sägholz: 104 Tannen, 81 Forchen mit 233 Fm. I.III. Kl.

Revier Hirsau.

Arcor- Wer Keisuyr ««- Setze«

von 329 Rm. Holzgartenholz aus Otten- bronner-, Altburgerberg und Lützenhardt findet statt am

Mittwoch, den 20. ds. Mts., vormittags 11 Uhr imLöwen" in Hirsau.

AausverkauE.

4 L Das zweistock, Wohnhaus

der Nagelschmied Scha- Witwe hier, ange-

-- kauft zu 1700 kommt anr

Freitag, den 22. April 1892, vormittags 11 Uhr,

zum dritten- und letztenmal zur Ver­steigerung.

Stadtschultheiß Haffner.

Aulehen

aus der städtischen Leihkaffe erhalten ins­besondere auch solche Einwohner, welche zu eigenem Gebrauch Vieh kaufen wollen und nicht bar bezahlen können.

Stadtschultheiß Haffner.

MV Mark

liegen gegen gesetzliche Sicherheit zu 4'/, °/o zum Ausleihen parat bei der Gemeindepflege Monakam.