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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.

67. IahrMß.

Erscheint Di en S la g , Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Um­gebung S Pfg. die Zeile, sonst 12 Psg.

Amtliche Bekanntmachungen.

Samstag, den 9. April 1892

Abonnementspreis vierteljährlich in der Stecht SV Pfg. und 2r» Psg. Trägerlohn, durch die Potz bezogen Mk. 1. ib, sonst in ganz Württemberg Nk. I. Sk.

Bekanntmachung,

betreffend den Vollzug der Gewerbeordnung.

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach Z 135 der Gewerbeordnung schon seit 1. April ds. Js. Arbeiterinnen über 16 Jahre in Fabriken nicht mehr als 11 Stunden täglich und an Sams­tagen und Vorabenden der Festtage nicht mehr als 10 Stunden beschäftigt werden dürfen, sowie daß deren Beschäftigung an den Samstagen und den Vorabenden von Festtagen nicht über 5'/, Uhr nach­mittags dauern darf. Gewerbetreibende, welche diesen Vorschriften zuwiderhandel«, sind nach 8 14« der Gewerbeordnung strafbar.

Die Ortspolizeibehörden haben sofort auf orts­übliche Weise für Verbreitung dieser Warnung zu sorgen und über die Beachtung der bezeichnten ge­setzlichen Vorschriften zu wachen.

Calw, den 7. April 1892.

K. Oberamt.

Supper.

Deutsches Reich.

Berlin, 7. April. Die Voss. Ztg. veröffent­licht ein Schreiben von Kurt Ehlert aus Sansi­bar 12. März, demzufolge daselbst die Meldung ein­gelaufen ist, daß der Begleiter Emin Paschas, Dr. Stuhlmann, den Rückweg angetreten habe und von Emin beauftragt sei, bei der deutschen Re­gierung zu beantragen, daß Wadelai als nicht zum englischen Interessengebiet gehörig zu betrachten sei und die Rechte Emins auf unbe­schränkte Disposition über Wadelai anerkannt werden.

Das Entlassungsgesuch des Hrn. v. Böt­ticher, so erfährt die ultramontane Schles. Volksztg., war sehr ernst gemeint: der Reichskanzler, welcher Hrn. v. Bötticher zwar gerne in seinen Reichsämtern erhalten hätte, hatte sich schließlich doch mit dessen Rücktritt einverstanden erklärt. Die Ablehnung des Entlassungsgesuchs sei eine ganz selbständige Hand­lung des Kaisers, welcher in einer an Bötticher ge­richteten, für denselben äußerst schmeichelhaften Kabinets- ordre demselben erklärt, er halte ihn im Interesse des Reichs in seinen Reichsämtern für unersetzlich und er erwarte von dem Patriotismus Böttichers, daß er auch ferner dem Kaffer und dem Reiche in seiner bis­herigen Stellung seine wohlbewährten Dienste widmen werde. Hierauf erfolgte die Zurückziehung des Ent­lassungsgesuchs. Zum Volksschulgesetze habe Bötticher lange eine ganz zurückhaltende Stellung eingenommen und als dieselbe zu dem bekannten Konflikte führte, in der Richtung zu vermitteln gesucht, daß dem Grafen Zedlitz sein Verbleiben im Amte ermöglicht werde.

Für den Reichskanzler Caprivi ist, wie man aus Wien berichtet, in Karlsbad eine Wohn­ung im Dreilerchenhause am Marktplatz gemietet worden. Man hofft auch auf seinen Besuch bei Kalnocky.

Berlin, 7. April. Wie verlautet, fanden gestern mehrere Haussuchungen bei Anarchisten statt, verschiedene Verhaftungen wurden vorgenommen und anarchistische Schriften mit Beschlag belegt. Die

Verhaftungen stehen angeblich mit den vor 2 Monaten erfolgten in Verbindung.

DenMünch. N. N." schreibt man aus Berlin, 5. April: die Gerüchte, daß den Brenn­punkt der nächsten Reichstagssession eine Militär­vorlage von großer Bedeutung und Tragweite bilden werde, seien nicht ohne tatsächlichen Hindergrund. In unterrichteten Kreisen will man wissen, daß die Gewährung der zweijährigen Dienstzeit abhängig ge­macht werde von hohen Forderungen für militärische Bedürfnisse.

Berlin, 7. April. Der Kronprinz tritt am 6. Mai (mit Vollendung des 10. Lebensjahrs) als Lieutenant in die Armee ein.

Tilges-Neuigkeiten.

)( Calw. sReallyceum.j In Berücksichtig­ung der eingreifenden Veränderungen, welche die Lehr­pläne der Gymnasien und Lyceen im letzten Jahre erfahren haben, hat das Rektorat und der Lehrercon­vent des Reallyceums beschlossen, einen diesen Ver­änderungen Rechnung tragenden Entwurf eines neuen Lehrplans vorzulegen, der vorbehältlich höherer Ge­nehmigung vom nächsten Schuljahr an (September d. I.) zur Einführung kommen soll. Die wichtigsten Aenderungen werden folgende sein:

1) Der Beginn des Lateinunterrichts wird in Klasse II verlegt; in Klasse I wird dafür auf deut­schen und Nechenunterricht ein größeres Gewicht als bisher gelegt.

2) Das Französische beginnt künftig für alle Schüler in der IV. Klasse; das Griechische für die Humanisten erst in Klasse V. Dadurch wird den Eltern ein weiteres Jahr für die Wahl des humanistischen oder realistischen Unterrichtsgangs ihrer Söhne offen gelassen.

3) Das Zugeständnis einer umfassenderen Dis­pensation vom Lateinunterricht ist zwar nicht zu er­warten ; wohl aber soll in Zukunft für die vom Latein dispensierten Schüler der IV. Klasse vermehrter Unterricht in Rechnen, Französisch und Zeichnen, für die der V. und VI. Klaffe in Geometrie, Zeichnen und Englisch eingeführt werden.

4) Ein Eintritt aus der Volksschule in die II. oder IV. Klasse des Reallyceums ist nicht zulässig. Diejenigen Knaben, die Schüler des Reallyceums werden wollen, haben sich am Anfang des Schuljahrs der Aufnahmeprüfung in die I. Klaffe zu unterziehen.

An der Genehmigung dieser Veränderungen ist nicht zu zweifeln. Es ist für dieselben das Bestreben maßgebend gewesen, die Einrichtungen der hiesigen höheren Lehranstalt mit denen verwandter Anstalten des Landes in Einklang zu erhalten, und es den Schülern der humanistischen wie der realistischen Richtung zu ermöglichen, mit ihren Altersgenossen in den übrigen Anstalten des Landes auf gleichem Niveau zu bleiben.

sAmtliches aus dem Staatsanzeiger.j Infolge der vom 14.18. März abgehaltenen Vor­prüfung ist zur Vorbildung für den Volksschullehrer­beruf mit Aussicht auf Staatsunterstützung ermächtigt worden: Boh net, Christian, von Deckenpfronn.

Neuenbürg, 6. April. Gestern mittag sind in Schömberg 15 Wohnhäuser und 10 Neben­gebäude abgebrannt. Der Gebäudeschaden beträgt 60,000 Der Brand ist durch Kinder angestiftet.

Neuenbürg, 6. April. Der Brand in Schömberg kam vormittags 11'/, Uhr in dem an die Rückseite des Brauereigebäudes des OchsenwirtS Kusterer angebauten Schopf zum Ausbruch und wurde von 2 Knaben im Alter von 7 und 4 Jahren, welche einFeuerle" machen wollten, gelegt. Von hier ver­breitete sich das Feuer auf das Brauereigebäude und von da auf die daneben stehende Scheuer. Beide Gebäude waren mit Schindeldächern versehen. Von einem wenn auch nicht sehr heftigen Nordostwind ge­trieben, flogen die Schindeln in den südwestlichen Ortsteil und in kurzer Zeit stand eine große Anzahl von Gebäuden, welche mit Ausnahme eines einzigen Schindelbedeckung hatten, in Flammen. Sämtliche Abgebrannte sind versichert. Die Zahl der abgebrann­ten Gebäude beträgt 25, darunter 14 Wohnhäuser. Die Zahl der obdachlosen Familien 22.

Stuttgart, 5. April. Wie man aus hie­sigen Weingärtnerkreisen erfährt, war das Holz der Reben innerhalb der letzten 15 Jahre nicht so ausgereift wie Heuer. Der Grund hiefür ist in der günstigen Herbstwitterung zu suchen. Auch hat eine solch große Zahl von Augen beim Weinstock wie bei den Obstbäumen angesetzt, daß der Weingärtnerstand von den besten Hoffnungen für den laufenden Jahr­gang belebt ist. Alte Weinzähne wollen sich erinnern, daß das berühmte Weinjahr 1865 unter ähnlichen Auspicien begann, als das heurige. Wenn die Witter­ung nur nicht alle diese schöne Aussichten wieder durchkreuzt. Der Stand der Wintersaaten ist in der hiesigen Gegend ein ganz vorzüglicher.

Stuttgart, 7. April. Gestern Nacht hat sich ein hies. Geschäftsmann erschossen. In letzter Nacht brach in dein Hause eines Bäckers in der mitt­leren Stadt ein Kaminbrand aus. Die Berufsfeuer­wehr war alsbald an Ort und Stelle und war ca. 1 Stunde thätig, bis das Feuer vollständig erstickt war.

Von den Fildern. Montag nachmittag ist im Kemnather Wald ein Brand ausgebrochen. Durch das unvorsichtige Wegwerfen eines noch brennen­den Zündhölzchens seitens eines Holzarbeiters ist der­selbe entstanden. In Folge eines ziemlich stark wehenden Ostwindes nahm dieser Brand bald eine größere Ausdehnung an und konnte erst nach längerer, anstrengender Arbeit von Seiten der von Kemnath herbeigeeilten Bürger durch Ziehen von Gräben und Ersticken von Erde bewältigt werden. Leider ereignete sich hiebei ein höchst bedauerlicher Unfall, indem dem Kemnather Bürger Reiber beide Füße in der schauer­lichsten Weise verbrannt wurden, so daß an seiner Genesung zu zweifeln ist. Er übersah im Eifer der Löscharbeit, daß seine Hosen vom Feuer erfaßt wurden, bis diese ihm in Stücken vom Leibe fielen.

Horb, 6. April. Der gestrige hiesige Vieh» markt war wegen der stark im Gange befindlichen Felderbestellung schwach befahren, es waren nur 26 Ochsen, 53 Kühe und 191 Stück Schmalvieh im Ge­samtwert von etwa 52000 ^ brigetrieben; hievon