hochgeachteter und beliebter Mann, Hr. Schultheiß Hauser von Frommern, wurde gestern von einem be­trübenden Unfall betroffen. Auf dem Wege zur Hochzeit des Sohnes seines Kollegen in Meßstetten, kam der Schlitten in einer Schneewehe, obwohl der fahrende Knecht das Pferd am Kopf führte, zu Fall, und Herr Hauser fiel aus dem Schlitten. Sofort erhob er sich wieder lachend und ging mit seiner ihn begleitenden Tochter hinter dem Schlitten her. Plötz­lich nach einigen 50 Schritten sank Herr Hauser um, und nachdem er nach Meßstetten gebracht und ärztliche Hilfe rasch herbeigeholt war, zeigte sich, daß ein leichter, rechtseitiger Schlaganfall die ganze rechte Körperseite gelähmt hatte.

Riedlingen, 21. Febr. Infolge des Vor­trags des Landwirtschaftsinspektors Kost in Ravens­burg und durch die Bemühungen des Oberamtmanns Fischer hier wurde in letzter Woche eine 2. Molkerei­genossenschaft im Bezirke, nämlich in Andelfingen gegründet, der bereits 72 Milchlieferanten beigetreten sind. Im Emerfeld hielt letzten Sonntag Oberamts­baumeister Rhein aus Altheim einen belehrenden Vortrag über die Obstbaumzucht auf der Alb und empfahl die auf derselben gedeihlichen Sorten; auch in Emerfeld soll demnächst eine Molkereigenossen­schaft ins Leben treten.

Bern, 21. Febr. In der heutigen Delegierten­versammlung der schweizerischen Tierschutzvereine wurde die Abhaltung eines internationalen Kongresses im Jahre 1894 in Bern beschlossen und das Zentral- komite, sowie die Sektion Bern mit den erforderlichen Vorarbeiten betraut. Gleichzeitig wurde beschlossen, auf den Erlaß gesetzlicher Bestimmungen in dem Sinne

hinzuwirken, daß die Tiere vor dem Schächtakt betäubt werden müssen.

Wien, 23. Febr. Die gestrigen neuerlichen Demonstrationen der Arbeitslosen waren weit ernster als letzthin. Tausende zogen nach dem Vorort Hernalsmit gedruckten ZettelnBrot!" an den Hüten. In der zu Hernals abgehaltenen Versammlung wurde unter tosendem Lärm Brot und Arbeit verlangt und das Parlament heftig angegriffen. Wegen aufreizender Reden löste die Polizei, welche in starken Abteilungen ausgerückt war, die Versammlung auf. Nun zog die Menge vor das Rathaus und begehrte stürmisch nach dem Bürgermeister. Die nacheilenden Wachen gerieten mit den Demonstranten ins Handgemenge. Zahlreiche Verhaftungen er­folgten. Die Arbeiter suchten die verhafteten Genossen zu befreien, weshalb es abermals zum Handgemenge mit der Wache kam. Zahlreiche Personen sperrten die Geschäftsläden und erst bei Einbruch der Dunkel­heit wurde die unaufhörlich nach Brot schreiende Menge zerstreut. Die für nachts befürchteten Wiederholungen de» Aufzugs sind unterblieben.

Uermischtes.

Die Arbeiter desKanonenkönig" Krupp in Essen haben zusammengesteuert, um dem Ver­storbenen, dessen Fürsorge für seine Arbeiter sich in großartiger Weise geäußert hatte, auch den Zoll ihrer Dankbarkeit in einem Denkmal darzubringen. Dasselbe wird in Granit und Erz ausgeführt und stellt Krupp in ganzer Figur, stehend, dar, ihm zur Seite haben sich dieArbeit" und dieHumanität" niedergelassen. Die drei Gestalten sind in München von dem Bild­

hauer Mayer u. Mengas modelliert und zum Teil bereits gegossen worden. DieArbeit" wird durch einen sitzenden Arbeiter von intelligentem, selbstbewustem, aber dabei gutmütigen Gesichtsausvrucke dargestellt, der mit der markigen Rechten den Hammer auf den Ambos stützt, während der linke Arm auf einem Kameraden ruht und zu dessen Füßen ein Kanonen­rohr liegt. DieHumanität" ist eine sitzende, liebe­voll und besorgt blickende Frau, welche mit dem linken Arm ein Kind stützend umschlingt; die Rechte hält einen Schild, auf dem die Worte Göthe's gemeiselt sind:Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" Das Denkmal wird mit seinem Granitunterbau die impo­nierende Höhe von 78 Meter erreichen, seine Her­stellungskosten sich auf 90,000 belaufen.

Ein zerlegbares Theater aus Eisen hat die Stadt Lima (Peru) in den Eiffel'schen Werk­stätten bestellt; der Preis für das transportable Haus wird gegen 1 Million Mark betragen. Wie es heißt, beabsichtigen noch mehrere amerikanischen Städte, sich solch feuersichere Theater bauen zu lassen.

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KklanKte d?oiIstrs-8siks ruiniert die Haut, vermittelt vorseitiKks Eltern, Kunkel», desioötsröte ete. Be­dient man sieb beim IVasebeu anstatt saldier der

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Amtliche Sekmllltillllchilngku.

Jür die Kmruernden in Wußlar'd

sind nachträglich noch folgende Gaben bei uns eingelaufen: von N. N. 50 A N. N. 1 Witwe R. 4 OAR. D. 3 M. 3 von Neuweiler, Agenbach, Meistern und Hünerberg zus. 60 von R. 1 Wir sagen allen Gebern herzlichen Dank.

Calw, 22. Februar 1892.

Stadtpfarrer Braun. Stadtschultheist Haffner.

Hu Holz für Arm

sind ferner bei uns eingelaufen: von Oberl. A. 1 ^ 50 -A Kfm. Sch. 3 El. G. 2 Frl. M. W. 2 N. N. 5 C. Kr. 2 Witwe W. 1 W 3

Allen Gebern sagen wir hiemit den besten Dank.

Calw, 22. Februar 1892.

Stadtpfarrer Braun. Stadtschultheist Haffner.

Calw.

Perkauf von Schreiner- Handwerkszeug und Merkholz.

In der Verlassenschaftssoche des si Gustav Charrier, gewes. Schreiners hier, kommt am nächsten Montag, den LS. Febr. 18SS, nachmittags 1 Uhr, in der Werkstätte des Verstorbenen, hinter dem Adler, gegen Barzahlung im öffent­lichen Aufstreich zum Verkauf:

1) ein vollständiger Schreinerhand­werkszeug,

2) das vorhandene Werkholz, wor­unter insbesondere Eichen- und Nußbaumfourniere und Diehlen von verschiedener Holzgattung.

Den 23. Februar 1892.

K. Gerichtsnotariat.

S a p p e r.

Vergebung von Vauarbeiteu.

Bei der baulichen Verbesserung des kath. Stadtpfarrgebäudes in Calw sollen nachstehende Arbeiten im Sub­missionswege vergeben werden:

Maurer- und Stein­hauerarbeiten . 379 ^ iZ,

Pflästerarbeiten . . 24 50

Gypserarbeiten . . 180

Zimmerarbeiten . . 130 50

Schreinerarbeiten . 180

Riemenböden . .

. 238 ^

Glaserarbeiten

50

Schlosserarbeiten

. 60

Hafnerarbeiten .

. 16

Flaschnerarbeiten

. 83

Anstricharbeiten .

. 267

Tapezierarbeiten

. 130

Kostenanschlag und Bedingungen liegen in der Wohnung des kathol. Stadt- pfarrverwesers hier zur Einsicht auf. Die Angebote sind schriftlich und spä­testens bis

Samstag, den 27. d. M>, nachmittags 6 Uhr,

an die Unterzeichnete Stelle einzureichen. Calw, den 24. Februar 1892. Kathol. Stadipfarrverweserei.

>L> ch w a i e r.

Würzbach.

Holz-Verkauf.

Montag, den 29. Februar ^ d. I., vormittags 10 Uhr, werden vauf dem Rat­haus aus den Gemeindewald­ungen Heßelmiß, Becher und Zimmer 687 Stück Lang- und Sägholz mit 640 Festm., meist Forchen, sowie 316 Rm. tannenes Brennholz an den Meistbietenden verkauft, wozu Liebhaber eingeladen sind.

Den 20. Februar 1892.

A. A.:

Waldmeister Luz.

Calw.

Arbeiterstiftsug.

Die 191 Bewerber um die Georgii- Georgenau'sche Stiftung werden ein­geladen, am Sonntag, den 28. Febr., vormittags 10°/« Uhr, zur Verlosung und Austeilung im Georgenäum zu erscheinen. Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, kann sich durch einen Andern mit schriftlicher Voll­macht vertreten lassen. Andere Ent­schuldigungen werden nicht angenommen.

Der Auffichtsrat des Heorgeuäums.

Stammheim.

ZagS-

verpacht««!,.

Die hiesige Ge­meindejagd wird am Dienstag» de» 1. März d. I., nachmit­tags 2 Uhr, wieder auf 3 oder nach Umständen auf mehr Jahre auf dem hiesigen Rathaus verpachtet, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 20. Februar 1892.

Schultheißcnamt.

Ernst.

Privat-Anzeigen.

Calw.

törusslkmsr üotivein

(von deutschen Kolonien in Palästina), empfehle als Delicatesse für Gesunde und zur Stärkung für Kranke in nur I. Oual., in Flaschen von */<, und 1 Liter.

Frau Sattler Müller, Nonnengasse.

Knecht gesucht.

Ein solider Fahrknecht, der den Acker­bau versteht und schonend mit den Pfer­den umzugehen weiß, findet innerhalb 3 Wochen eine Stelle bei

Adlerwirt Dingler.

Ein schön möbliertes

Zimmer

wird bis 1. Mürz zu mieten gesucht. Offerte im Compt. d. Bl. abzugeben.

Calw.

Verkauf.

Samstag, den 27. Februar, von mittags 1 Uhr an werden wegen Wegzugs im Hause des Schreinermeisters Heugle gegen gleich bare Bezahlung verkauft:

2 Kleiderkästen, 1 Küchekasten, 2 Bettladen mit Rost, 1 Pfeiler- kommode, Tische, Stühle, ein Kleiderständer und etwas Küchen­geschirr.

Donnerstag abend 8 Uhr

Vibelstunde

im Vereinshaus.

Nächste Woche backt

Tsugenbretzeln

Bäcker Enz.

Milch

ist zu haben bei

Georg Pfrommer, Biergaffe.

Ein jüngerer

Arbeiter

kann sogleich eintreten bei

I. Sprenger, Schuhmacher.

Liebenzell.

Mein echter, schön gezeich- neter

Waskenliger

(Nüd) ist mir feil.

Stadtschultheiß Schneider.

Ausverkauf.

Em neuerbautes, 2stock- igtes Wohnhaus mit Laden ist in einem nahe bei Pforz- ^ heim gelegenen diDrt zu ver­kaufen. Ein Sattler oder ein Schreiner würden dort ihr sicheres Fortkommen haben. Zu erfr. bei der Red. d. Bl.

Wechselformulare

sind vorrätig in der Druckerei d. Bl.