— Ueber eine neue Einführung auf dem Gebiete der Gemüsezucht, die so wichtig ist, daß sie auch über die fachmännischen Kreise hinaus überall Interesse erregen wird, weiß der bekannte Kunst- und Handelsgärtner I. C. Schmidt (der Blumenschmidt) in Erfurt zu berichten. Es handelt sich um eine vollständige Revolution im Gurkenbau. Während bis jetzt sehr viel Platz dazu gehörte, um Gurken am Boden liegend zu ziehen, während bis dahin durch diese Zucht an der Erde oft Krankheit und Mißwachs eintrat, hat die neue Gurke die Eigenschaft zu klettern und rankt sich an Stangen, Spalieren rc. gezogen bis zu 2 Mtr. hoch empor, bringt eine Fülle von prachtvollen spannenlangen Früchten, die ebenso zum Einmachen als zum Salat vortrefflich sind. Ein Krank- oder Bitterwerden ist ausgeschlossen. Es wird weniger Jahre bedürfen und und die weitläufigen Gurkenbeete werden vergessen sein und man wird diese beliebte Speise nur noch an den Wänden des Hauses, an Spalieren und Stangen ziehen. Die Vorteile sind sehr einleuchtend. Die Neuheit stammt aus Japan und Herr I. C. Schmidt hat ihr den treffenden Namen: „Kletternde Delicateßgurke" gegeben.
EinDenkmal aus — Käse. JnCahawba (Alabama) starb unlängst ein steinreicher Junggeselle, William Pierson. In seinem Testamente hatte der Gestorbene folgende Bestimmung ausgenommen: „Ich wünsche, daß mir in der Familienkapelle neben dem Marmordenkmal meines Vaters gleichfalls ein Grabmonument errichtet werde, doch soll dieses ganz und gar aus — Käse hergestellt sein. Meine lieben Erben haben die Pflicht, darüber zu wachen, daß die Käsestatue nicht von Maden, Mäusen, Ratten und dergl. zernagt werde. Sollte die Käsesorte von meinen lieben Erben absichtlich so schlecht gewählt sein, daß der Käse noch einmal einen Gährungsprozeß durchmacht, so ist der Magistrat hiesiger Stadt berechtigt, meine Erben des Erbes verlustig zu erklären und mein Vermögen als städtisches Eigentum einzuziehen." Dis armen Erben haben natürlich gegen diese tolle Testamentsklausel Einspruch erhoben.
— (Geschäftskniffe.) Auf ein ganz eigenartiges Mittel, sich Kundschaft zu verschaffen und besonders die Dienstmädchen der Nachbarschaft dauernd an „sein Haus" zu fesseln, ist ein Kolonialwaren- Kaufmann im Norden Berlins verfallen. Er hat zum Makulaturpreis eine Anzahl Schauerromane aufgekauft, deren einzelne Bogen er zum Einpacken seiner Ware benutzt und zwar derart, daß die kaufende, lesebegierige Küchenmamsell nach und nach in den Besitz des ganzen „Werkes" gelangt. Es spielen sich nun in dem Laden etwas absonderliche Scenen ab. „Bitte, Herr N., een Landbrot aber injewickelt in den Sohn des Verfluchten, Nummer vier . . . Ach, ist dat reizend!" — „Een Pfund Kaffee, Herr N-, aber machen Sie mich 'ne Düte vom Fluch des Geblendeten, dritter Bogen." — „Hier, Fräulein Lottchen, zwei
Pfund Seife", wendet sich der Kaufmann an eine dritte Holde. „Ich bitte, die Einpackung zu beachten, sie enthält die wundervolle Geschichte der Marmorbraut. Die Fortsetzung erhalten Sie beim nächsten Einkauf." „Fritz," wendet er sich an den Kommis, „notieren Sie Fräulein Lottchen für die Marmorbraut, Bogen zwei." — „Ach, Herr N.", bittet ein anderes Mädchen, „können Sie mich den Schinderhannes nicht noch einmal geben, unser Nero hat ihn uffjefressen," — „Aufgefressen, wie ist das möglich?" — „Ja, Madame hatte den Wert von dem Papier nicht erkannt und Fleischreste für den Nero darin injepackt. Da hat Nero in seiner Gier mit den Fleischresten auch den Schinderhannes uffjefressen. Et is jammervoll!" — Der Kaufmann ist bis jetzt mit dem Erfolg seiner Spekulation zufrieden, dagegen soll in den Kreisen der Herrschaften eine bedenkliche Gäh- rung eingetreten sein.
Humoristisches. Ein Lieutenant hielt vor Eintritt eines neuen Burschen in seiner Kommode Umschau und fand darin einen Zettel, den der alte Bursche an den neuen gerichtet hatte. Folgendes war der Wortlaut: „Lieber Willem. Du kömmst bei einem sehr juten Herrn, un wenn De de Stibeln ordentlich wicksest un de Knöppe glanzig schöne puzest, wirst de keene Rüffels nich kriejen und es sehr jut haben. Aber eins sag ich Dich, Willem: Nimm nie eene von seinen Ziehgarren; — Denn das Luder zählt se!"
(Eingesendet.)
Zirm Schnlhansbau.
Die Entgegnung im letzten Blatte, auf unser Eingesendet in der vorletzten Nummer dieses Blattes hpt immerhin den anerkennenswerten Versuch gemacht, objektiv zu bleiben, es ist aber dem Verfasser nicht gelungen, einige Ausdrücke zu vermeiden, welche besser unterblieben wären und welche nicht geeignet sind, eine rein sachliche Behandlung der Frage zu fördern.
Die Bürgerschaft durch „Unterstellungen", durch welche sie „gar zu sehr irre geführt" werden könnte, von unserer Ansicht über den Schulhausbau zu überzeugen, lag und liegt uns fern, wir lieben solche Mittel nicht, wir lehnen über diese nervöse und ungerechte Meinungsäußerung des Herrn U. ab und verlangen, daß man uns ebenso zutraut, ernstlich das Wohl der Stadt anzustreben, wie wir dies auch unfern Mitbürgern'zutrauen, die gegenteiliger Ansicht sind.
Herr U. hat aus unserem Eingesendet gerade die für die Frage weniger wichtigen Punkte unter sein Vergrößerungsglas genommen, aber auf die Hauptpunkte, welche uns den alten Bauplatz für geeigneter erscheinen lassen, geht er nicht ein.
Unsere Anzweiflungen des Mehraufwands sind nicht widerlegt durch ein sachverständiges Gutachten, denn dieses Gutachten ist in der letzten Versammlung der Collegien mit vollem Recht ein leichtsinniges genannt worden, es war nemlich s o ausgearbeitet, daß es vorher einer Korrektur bedurfte, ehe es den Col
legien unterbreitet wurde. Mit genauen Zahlen können wir heute noch nicht widerlegt werden, weil noch gar keine genauen Voranschläge da sind. Wir übten eine mäßige Kritik an dem was bekannt geworden war und behalten uns vor, nochmals auf die Sache zurückzukommen, wenn Pläne vorliegen.
Sarrdrvirtschaftl. Consnm-Nerern.
Wir bedürfen ca. 20—30 Ztr. schöne Wicken zur Saat und sehen Offerten mit Muster versehen, entgegegen.
Auch haben wir noch eine Partie Binsengerste, bekannt als ausgezeichnetes Mastfutter, abzugeben.
Der geschäftsführende Vorstand:
L. Dingler.
8o1iön« Hunt, keiner leint, ffiAeridkrisolies 4ars- sellen rvirä nnt'slilbar erhielt dureb
voermgs Seile
neutralste Ioilstts-8s:ks der OeZsmvart. Our reinigend — lisblieires kartüm — LiiliZ. — 8par- samer Verbraucb.
IInöMskrück 2. DarüSk-l'oilette.
voerinAS Leite ist die einLixe, rvelebs auest Personen mit üussvrst einpündlieller Laut LNlrliK- lick ist. — Turn IVasellen der 8äi,KlivKe und Linder sedr ewptslllsnsvvert. Obemisob geprüft und bekunden als <jl6 bssts SSltb <ksr VVsll. kreis nur 42 ktg. xer ScüeL. 2u staben in Oal-v bei-, Vielsnä L küstäsrsr, ^.Ite Lpotstsks; 7. 2. Ilazrsr; 2. SLnZer. Lnssros - Vsrka ut: kaul 'Vsiss L 2ie., Stuttgart.
Den größten Erfolg hatte Apotheker Zti«ard Brandt in Schaffhausen im Monat Juli und August 1891 zu verzeichnen, während welcher Zeit ihm 400 Anerkennungsschreiben über den Gebrauch seiner echten Schweizerpillen, welche sämtlich amtlich beglaubigt, zugegangen sind. Alle Diejenigen, welche gezwungen sind, wegen Verstopfung, schlechter Verd uung, Magen-, Leber- und Gallenleiden etwas zu thun, sollten diese Briefe lesen und sich überzeugen, daß die Apotheker Wichard Mrandt's Schweizerpillen (erhältlich ä Schachtel i.— in den Apotheken) von keinem anderen Mittel übertroffen werden. Man achte genau auf das weiße Kreuz in rotem Grunde.
Standesamt ßalw.
Geborene:
4. Februar. Wilhelmine Emilie, Tochter des August Do kling er, Kaufmanns hier.
Gestorbene:
30. Januar. Johann Karl Ni epp, Sattlermeister hier, 60 h- Jahre alt.
2. Februar. Ulrich Proß, led. Tienstkuccht von Ottcn- bronn, 63'/- Jahre alt.
2. „ Charlotte Gerber, unverheiratet hier,
69 Jahre alt.
Gottesdienst ^
am Sonntag, den 7. Februar.
Vom Turm: 234.
Vorm-.Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr
Christenlehre mit den Töchtern. 5 Uhr Abendpredigt:
Herr Stadtpfarrer Eytel.
Mittwoch Betstunde.
Amtliche Kekaultlmachilltgell.
Gerichtstag
wird vom K. Amtsgericht Calw am Montag, den 15. d. M., vormittags 10—12 Uhr, auf dem Rathaus zu Neuweiler abgehalten werden.
Calw, den 5. Februar 1892.
Amtsgerichtsschreiber
Nagel.
Dachtel.
Stangen-Derkauf.
Am Dien! ltag, den ! «Februar 189! ) vormittags L (Uhr, werden ii Gemeindewal! - . - Heiligenwald
976 Stück Derbstangen 1. Klaffe, 1461 Stück Hopfenstangen bis zu 1 Meter lang,
994 Stück 2. Kl., bis 10 Met. law 2037 Stück 3. Kl., bis 7 Met. lan, 5468 Stück, worunter auch viele Ro: tannen,
verkauft. Abfuhr günstig.
' ' ' Ort.
W
Zusammenkunft im
Gemeinderat.
Röthenbach.
Verkauf.
Im Vollstreckungswege werden am Montag, den 8. Februar, nachmittags 2 Uhr,
vor dem Rathaus gegen sogleich bare Zahlung zwei Kleiderkästen und zwei Wagenwinden versteigert.
Gerichtsvollzieher Schlee.
Privat-Anzeigrn.
Nächste Woche backt
Laugenbreheln
Friedrich Pfrommer, oberes Ledereck.
Rürgeroerein.
Montag abend 7 Uhr bei Bäcker Kraushaar
Generalversammlung.
Tagesordnung:
Abstimmungen.
Rechenschaftsbericht.
Neuwahlen.
Veteranen-Verein
Morgen Sonntag nach- Imittag 3 Uhr
Monatsoersammluvg
bei Kamerad Eberhardt zur Krone.
Samstag, den 6. ds., ist
1V Ztr. Stroh
verkauft billig
D. Hrrion.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche ich während der schweren ^ Krankheit und über den Tod 7 meiner lieben Frau von allen Seiten erfahren durfte, für die reichen Blumenspenden und die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, insbesondere den Herren Ehrenträgern und dem Liederkranz sage hiemit meinen herzlichsten Dank.
Hirsau, 5. Febr. 1892.
Der trauernde Gatte: Forstwächrer Ambacher.
Melhodistenkapell'e.
Von Montag, den 8., bis Freitag, den 12. ds., je abends 8'/« Uhr Predigt. Montag abend predigt Prediger A. Scharpff aus Ludwigsburg. Jedermann wird freundlich eingeladen.
Wechselformulare
sind vorrätig in der Druckerei d. Bl.