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wollte. Der Leichenbefund erwies, daß dieser Pfahl den Tod des Verunglückten alsbald herbeigeführt haben muß; derselbe hatte ihm die linke Schläfe und die Brust eingedrückt, auch war ihm von der wuchtigen Erdmasse noch das rechte Bein geknickt worden. Der Verunglückte ist 44 Jahre alt und hinterläßt eine zahlreiche, unbemittelte Familie. Die schwergeprüfte Witwe hat nun 8 meist der Schule noch nicht ent­wachsene Kinder zu versorgen. Das jüngste ist erst °/« Jahr alt.

Blaubeuren, 25. Jan. Wie man hört, hat sich der Kassier der hiesigen Gewerbebank, Schwarz, außer der Mitnahme von 10,500 ^ nach seinem eigenen Geständnis noch verschiedener Verbrechen schuldig gemacht durch falsche Namens- unterschristen, Wechselfälschungen und sonstige Be­trügereien, welche nach und nach an den Tag kommen. Schwarz scheute kein Mittel, welches ihm möglich machte, seiner blinden Leidenschaft, dem Börsenspiel zu fröhnen und zwar bewerkstelligte er das alles in solch geschickter und verdeckter Weise, daß die Ver­waltung, die, wie jedermann im Bezirk, das vollste Vertranen in ihn setzte, nichts bemerkte.

Riedlingen. Am 19. d. wurde beim Graben eines Kellers in Zwiefaltendorf eine Tropfsteinhöhle entdeckt. Die Höhle, von der Besucher rühmen, daß sie das Schönste enthalte, was man an Tropfstein­gebilden bisher gefunden habe, liegt etwa 9 Meter unter der Erdoberfläche (die Aach läuft direkt über ihr) unter dem Anwesen des Rößleswirts Blanck. Der Zugang ist vorerst nur durch einen senkrechten Schacht mittelst langer Leitern möglich, soll aber in Bälde bequem durch die Kellereien des Besitzers her­gerichtet werden. Die Länge der Höhle beträgt 18 Meter, die Höhe durchweg 34 Meter, die Breite 23 Meter. Dis Höhle ist ganz trocken, der Boden beinahe eben, wie betoniert. Eine ziemlich breite und hohe, reich gezierte Wand bildet ihren Abschluß. Die Decke, welche wie ein gothisches Gewölbe spitz zuläuft, bietet die verschiedenartigsten Steinbildungen, tausende von größeren und kleinerenKerzen" hängen herunter.

Freiburg i. Br., 21. Januar. Vor dem Schwurgericht erschienen heute drei Handwerks­

burschen im jugendlichen Alter von 16 bis 20 Jahren, weil sie einen Genossen, den sie in derHerberge zur Heimat" kennen gelernt hatten, unweit Freiburg im Walde zu berauben gesucht hatten. Es gelang den drei Bürschchen nur, die Uhr und 7 die der Angefallene gutwillig herausgab, zu erbeuten. Der Hauptthäter wurde zu 2 Jahren Zuchthaus, die Beihelfer zu 1"/« Jahren, resp. 4Monat. Gefängnis verurteilt. Der elftere mußte früher 6 Jahre in der Hüfinger Rettungsanstalt zubringen.

Aus München, 23. Jan., schreibt man: Ein bei der hiesigen Fahrpost als Briefträger fungier­ender Bureaudienergehilfe hatte vor einigen Tagen abends einen Geldbrief mit 2000 zum Aus­tragen und nahm denselben, da er ihn nicht mehr be­stellen konnte, nach Hause mit. Sein löjähriger, in einem hiesigen Geschäfte bediensteter Sohn entwendete denBrief und verjubelte in der unverantwortlichsten Weise mit einem Freunde in nicht ganz drei Tagen den Betrag von ca. 800 Als dergute Freund" mit einem großen Teil der Summe nach Berlin ab- reisen wollte, wurde er im Bahnhofe verhaftet, der ungeratene Sohn aber zur Polizei vorgeladen und dort ebenfalls dingfest gemacht. Der Vater wird das Geld ersetzen müssen.

Eingesandt.

Dienstag, den 26. Jan., ist eine Anzahl hiesi­ger Einwohner, welche verschiedenen Berufsklassen angehören, zusammengetreten, um über die Gründung eines evangelischen Männervereins zu beraten. Ob­wohl in unserer Stadt schon manche Vereine bestehen, welche den verschiedensten Zwecken dienen, so stimm­ten doch die Anwesenden darin überein, daß ein Ver­ein ins Leben gerufen werden sollte, welcher sich aus­drücklich zum Zweck setzen würde, diejenigen zu ver­einigen, welchen die gegenwärtige unheilvolle Ver­hetzung zuwider ist. Bei treuem Festhalten am evan­gelischen Glaubensbekenntnis und an der Liebe zum Vaterland soll dem gegenseitigen Mißtrauen entgegen­gearbeitet werden durch freundliche Berührung der verschiedenen Stände in edler Geselligkeit, durch offene Besprechung wichtiger sozialer Fragen, durch das Be­mühen, eine Besserung vorhandener Notstände auf

friedlichem Weg anzustreben. Belehrende Vorträge, namentlich über wirtschaftliche Verhältnisse und Ge­setze, sollen den Mitgliedern zur geistigen Förderung dienen. Durch die Pflege christlicher Gesinnung soll an der sittlich-religiösen Erneuerung soviel als mög­lich mitgearbeitet werden. Da die Absicht, einen sol­chen Verein zu gründen, bis jetzt von verschiedenen Seiten die freudigste Zustimmung erfahren hat, so ist zu hoffen, daß bei der ersten Zusammenkunft am Freitag, den 29. Januar, (Haydt'sche Bierbrauerei) recht viele gleichgesinnte Männer ihren Beitritt an­melden werden.

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Landwirtschaft!. Kezirksverein.

Bezug von Grassamen betreffend.

Wie im vorigen Jahre so auch Heuer über­nimmt der Consumverein die Abgabe von Grassamen auch für die Mitglieder des landwirtschaftl. Vereins und erhalten diese letzteren aus der landw. Vereins­kasse eine Rückvergütung von 3 pr. Pfund. Die Betreffenden je einer Gemeinde wollen unter Angabe der einzeln bezogenen Quantität ihre Ansprüche durch den Ortsvorsteher rechtzeitig an den Unterzeichneten Cassier gelangen lassen.

Calw, den 23. Januar 1892.

Vereinsvorstand Cassier Supper. Ansel.

Amtliche Seklllllltlnachlmgeil.

Bekanntmachungen über Einträge im Genossenschaftsregister.

1.

2.

3.

4.

5.

Gerichtsstelle»

welche die Bekannt­machung erläßt.

Datum

des

Eintrags.

Wortlaut der Firma;

Sitz der Genossenschaft;

Ort ihrer Zweigniederlassungen.

Rechtsverhältnisse

der Genossenschaft.

Bemerkungen.

K. Amtsgericht Calw.

23. Januar 1892.

Darlehenskaffenverein Althengstett, eingetragene Genossenschaft mit unbe­schränkter Haftpflicht in Althengstett.

An Stelle des verstorbenen Jakob Schradi wurde in den Vorstand gewählt:

Georg Nonnenmann, Bauer in Althengstett.

Z. B.:

Amtsrichter

Fischer.

Schweinemarkt.

findet an jedem Samstag in Calw statt.

Bemerkt wird, daß am letzten Samstag 26 Kaufsliebhaber für Läufer und Milchschweine sich auf dem Markt einfanden, aber keine Schweine zugeführt waren. Es ist zu erwarten, daß der Markt künftig recht belebt werden wird.

Stadts chultheistenamt.

HaffNer.

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Todesanzeige.

W

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Be­kannten, teilen mir die schmerzliche Nachricht mit, daß unsere l. Mutter, Tante und Großmutter

Marie Hudy geb. Hammer

Dienstag abend '/ 2 b Uhr von ihrem längeren Leisen erlöst wurde.

^ Um stille Teilnahme bittet im Namen der Hmter- (4 bliebenen

Carl Hummel. Lackier. Beerdigung Donnerstag nachmittag 3 Uhr.

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