einer Rempelei gekommen ist, in deren Verlauf ^ einer der Arbeiter vom Messer Gebrauch machte und einem der Studenten, einem in höheren Semestern stehenden Mediziner, mehre Stiche versetzte. Aller­dings war der Student auch am Kopfe verletzt, doch erschien die Sache unerheblich, weshalb keine Anzeige erfolgte. Am Montag ist der Student gestorben, worauf die Staatsanwaltschaft die Untersuchung ein­geleitet hat. Die gerichtliche Obduktion hat Tod infolge Blutvergiftung an einem Arme ergeben. Ob die Verletzung im Zusammenhänge mit jenem nächtlichen Recontre steht, ist noch nicht erwiesen, aber wahrscheinlich.

Zug, 15. Dez. Dem Bund wird aus Zug gemeldet:Seit heute morgen 6 Uhr ist die elek­trische Kraftübertragung von 100 Pferde­kräften aus dem Lorzentobel auf 3'/- kw im Betrieb und arbeitet bereits in der Metallwarenfabrik Zug."

St. Petersburg, 13. Dezbr. Wie der Grashd." berichtet, tritt die Influenza in dem Um­gebung der Residenz jetzt nnt Tobsuchtsanfällen auf. Der Patient laufe wie gehetzt umher, schreie, bezeige unerklärliches Entsetzen vor gewissen Gegenständen und eine nicht dagewesene körperliche Kraft und Energie. Bald trete aber auch schon der Rückschlag ein. Unter starkem Fieber falle der Patient kraftlos zusammen und verliere alle Energie, worauf die Influenza in der üblichen Weise verlaufe.

Vermischtes.

Lohnbewegung der Buchdrucker. Die Londoner Setzer haben nach Mitteilung desCorr." als erste Unterstützungsrate 10,000 ^ bewilligt. Zwei Londoner Arbeiter-Organisationen bewilligten angeblich 40,000 Die Streikenden haben einen AufrufAn die Arbeiter aller Länder" verfaßt, der in alle Kultursprachen übersetzt und an die Arbeiter- Organisationen aller Länder versandt werden soll.

Zur Trichinenfrage veröffentlicht der Professor der Hygiene vr. Karl Fränkel in Mar­burg in derD. med. Wochcnschr." einen längeren Aufsatz, in welchem er für die Ungefährlichkeit des aus Amerika eingeführten Schweinefleisches eintritt. Er giebt zunächst zu, daß das amerikanische Schweine­fleisch sehr viel mehr Trichinen als das deutsche ent­hält, gleichwohl verursache es sehr viel seltener Trichinenerkrankungen bei Menschen, weil durch das Pökelungsverfahren, durch die längere Einwirkung des Salzes die Trichinen unschädlich gemacht werden. Nicht darauf komme es an, ob die Trichinen im amerikanischen Schweinefleisch hier lebend befunden werden, sondern ob sie noch im Stande seien, sich zu vermehren und dadurch eine Infektion hervorzurufen. Letzteres bestreitet Fränkel auf Grund eigener und zahlreicher fremder Versuche. Allerdings befindet er sich mit dieser seiner Ansicht und mit der weiteren Behauptung, daß das Kochen und Braten des Schweine­fleisches einen sicheren Schutz gegen die Trichinose gewähre, im Widerspruch mit anderen Forschern, nach denen sogar bei dem im Haushalt üblichen Kochen nicht alle Fleischschichten denjenigen Hizegrad erreichen, bei welchem die Trichinen abgetötet werden.

Auch ein Bad. Man schreibt d. Frkf. I. aus München, 12. ds.: Das Amtsgericht Tölz hat das Konkursverfahren gegen den Kreidebruchbesitzer Karl Bertsch eröffnet, und die Staatsanwaltschaft verfügte zugleich die Vermögensbeschlagnahme gegen den Ge­nannten wegen Betrugs. So nüchtern die beiden amtlichen Bekanntmachungen sich lesen schreibt das Bayerische Vaterland, ebenso romantisch klingt die wahre, aber schier unglaubliche Geschichte, deren Ende sie bilden. Und nun erzählt das genannte Blatt un­gefähr folgendes hierüber: Das balneologische Zentral­blatt vom 3. Oktober teilte der staunenden Welt mit, daß HerrIngenieur" Bertsch in seinem Kreidebruch eine sehr starke jodhaltige Quelle entdeckt habe.

welcher der schöne NameKaiserquelle" beigelegt worden sei. Die Analyse eines Mainzer Chemikers wies geradezu erstaunliche Ziffern aus. Daraufhin konstituierte sich eine Kommanditgesellschaft, und dank einer wohl organisierten Reklame war das Kurhotel des Herrn Schall, eines der Kommanditäre, welcher auch ein großes Badehaus gebaut hatte, von Leiden­den aus aller Herren Länder überfüllt. Aber infolge eines Streites, den Bertsch mit seinem Schwager hatte, denunzierte der letztere denQuellenfinder", und nun erfolgte der große Krach. Als am Montag den 2. Dez. die Gerichtskommission sich zur Kaiser­quelle begab, um dieselbe einem Augenschein zu unter­werfen, fand sie keine. Dergeniale Ingenieur" Bertsch, seines Zeichens aber nur ein simpler Maurer­polier, hatte dieKaiserqueLx", angeblich die stärkste Jodquelle der Erde, mit Afe eines sumpfigen Bäch­leins, daß er durch einen mit Chemikalien gefüllten Mischkessel leitete, eigenhändig fabriziert. Viele Tausend Bäoer L 2 viele Tausend Flaschen Mineral­wasser und Jodsole sind in der vergangenen Saison an die heilungsuchenden Patienten verabreicht worden, die sich nun alle als doppelt geprellt sehen.

Weihnachtsgottesvieriste.

Donnerstag, ilca 24. Dezember. skieik. Ubeaä.j

Nachm. 4 Uhr Weihnachtsandacht im Vereinshaus mit nachfolgender Beichte.

Freitag, den 25. Dezember: Peil. Eßristfcst.

Vom Turm: 105.

Vorm.-Predigt: Herr Tekan Braun. Feier des heiligen Abendmahls. 2 Uhr Nachm. Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel. (Beide Kircheno. fer sind für die Rettungsanstalten des Landes bestimmt.)

8um»Iag, den 26. Dezember. Feiertag Kt<-pf,a»i.

Vorm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel.

Sonntag, den 27. Dezember.

Vom Turm: 111.

Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen.

Steinlieferuilgsaccorde.

Am kommenden Donnerstag, den 24. Dezember d. I., vormittags 11 Uhr, wird auf dem Rathaus in Altheng st ett die Lieferung der zur Unterhaltung der untengenannten Straßenstrecken erforderlichen Muschelkalksteine in öffentlichem Abstrcich vergeben werden:

1) Straße Nr. 102, BöblingenCalw, km 11,945 bis 15,100, Markung

Ostelsheim;

2) desgleichen km 15,100 bis 18,251, Markungen Ostelsheim und Alt-

hengstett;

3) Straße Nr. 103, CalwNagold, km 7,100 bis 9,690 Markungen

Stammheim und Holzbronn;

4) Straße Nr. 127, BahnhofBad Teinach, km 03,312, Markungen

Sommenhardt und Teinach.

Tüchtige Steinfuhrleute sind hiezu eingeladen.

Calw, den 19. Dezember 1891.

K. Straßenbau-Inspektion.

Fleisch Hauer.

Verkauf.

Jungfernwirt Kempf's Witwe

bringt am

Mittwoch, den 23. Dez. 1891, vormittags 11 Uhr. ihren Anteil an dem Eiskeller am Walkmühleweg ('/>-), ihren Lagerbierkeller beim Oeländerle, sowie 46 a 75 qm das sog. Weingärt- äckerle,

im Aufstreich zum Verkauf. Das Re­sultat würde nach Umständen alsbald genehmigt.

Stadtschultheiß Haffner.

Privat-Anzeigen.

Frischgewässerte

Stockfische

empfiehlt

ßhr. Mörsch.

Todesanzeige.

Verwandten und Bekann­ten diene hiermit zur Nach­sicht, daß mein lieber Mann ^Friedrich Aichele, Nacht­wächter, am Sonntag abend 6 Uhr sanft entschlafen ist.

Friederike Aichele.

Beerdigung am Mittwoch mittag 1 Uhr vom Krankenhaus aus.

große Auswahl.

Oval- und Photagraphierahmku

in jeder Größe.

OslkLrbenäriie^biläsr.

Hammelfleisch,

das Pfund zu 40 --Z, ist zu haben bei

Fr. Schwämmle,

Metzger.

Einrahmungen

von Bildern jeder Art billigst.

^ilL.. Le1iv7Ü.rll.iiil6, Glaser.

Vom 18. Januar an beginnt wieder ein neuer Kurs im feinen

WeitzaShe«,

Mnschinennnhen, Flicken und Zeichnen.

66sckwi8lkr Willmsnn,

Biergasse.

Weste

Vkilolien-

k?0 8KN-

ilonig-

überaas milck und sebr arninatisck, cinpüsblt in Uackstsn entb. 3 81. 40 kk.

Trnil Sängen.

Kaffee-Abschlag!

Feinschmeckende gebrannte

Knffeemischungerr

(direkter Aezug von Kamlmrg),

V- Pfund 75, 80, 85 -H, stets frisch gebrannt,

rohe, reinschmtckkudk Kaffee,

V- Pfd. 60, 65, 70, 75, 80 bei größerer Abnahme und für Wieder­verkäufer billiger, empfiehlt bestens

l. fr. Orienten.

s

Eine Parthie fein decorierte

sowie

LLsrLsrvLes

mit und ohne Beschlag

und Masserfiitze rc. T

gibt billigst ab ^

am Markt. i

'S

kortsmonnaios

bei E. Georg«, Calw.

7 Kogen-Schreibhefte

ä 10 rZ bei Emil Georg«.

2X5" Verbesserte 'ND

IkösrLck-wsksl-Zsiks

vonHergmann <d Eo. in Aadebeuk-Deesdea. Allein ccktcs, erstes und ältestes Fa­brikat in Ueutscbland. anerkannt vor- 7.üAlicb und allderväbrt ASKen alle 4rtsn Uautunreinixkeiten und Uautaus- sckläKC, irie: llitesser, Heckten, binnen, Uedei Hecke etc. Vorr. ä 8t. 50 bei: d. f. Oesterien.

Teinach.

Suusveickaul.

Nächsten Samstag, den 26. d. Bi.,' nachmittags 2 Uhr, bringt der Unterzeichnete ^ sein Wohnhaus im Hinteren Thal, zu jedem Geschäftsbetrieb, beson­ders aber für einen Kübler und Küfer geeignet, im Gasthaus zumkühlen Brunnen" zum Verkauf. Die Kaufs­bedingungen können günstig gestellt wer­den. Kaufsliebhaber sind freundlich ein­geladen.

Den 19. Dezember 1891.

Gottlieb Seeger.

kro« KM-lM.

Osisnllsr'selis öucbbsnlilung, Düvings«.

Wechfelformulare

sind vorrätig in der Druckerei d. Bl.

LdristbLlun-

Kiste 440 Stück, reichhaltige Mischung M. 2.80, Nachnahme. Bei 3 Kisten ein Präsent.

fi-iolli-ivb fi8vtio>-, Dk-voöen-k. 12.