lande nicht auszurotten, wenn es auch heutigen Tages seltener als noch vor Jahrzehnten in Gebrauch kommt. Die Haberfeldtreiber bezeichnen sich in ihrer Ankündigung und in der Strafrede, die sie dem Betroffenen halten, als richtend im Namen Kaiser Karls des Großen, der nach der Sage im Untersberg haust.

Ueber das Fett in den Speisen. In vielen Haushaltungen wird bei der Bereitung von Speisen mit dem Zusatz von Fett allzu sparsam ver­fahren, ganz einfach aus dem Grunde, weil man die hohe Bedeutung des Fettes für die Ernährung unter­schätzt. Das Fett ist aber in verschiedener Hinsicht für die Erhaltung und Kräftigung des Körpers von größter Bedeutung. Kein anderer Nährstoff leistet für die Wärme- und Kraftproduktion nur annähernd dasselbe wie das Fett. Während der Verbrennungs­wert von Eiweiß und Zucker, Stärke u. a. sogen. Kohlehydraten ziemlich gleich ist, ist der des Fettes

mehr als doppelt so groß. Das Fett befördert ferner die Verdauung der Eiweisstoffe, also der teuersten Nährstoffe in der Nahrung, und schützt diese bis zu einem gewissen Grade vor dem Zerfall, vermindert also den notwendigen Eiweißverbrauch bis zu einem gewissen Grade. Zwar bildet sich auch bei dem Zer­fall der Eiweißstoffe im Körper eine gewissen« Menge Fett, dieselbe hat aber nicht denselben Wert wie die gleiche Menge des in der Nahrung gebotenen Fettes. Die Möglichkeit der Fettbildung aus Zucker u. s. w. ist für den menschlichen Organismus bislang noch nicht nachgewiesen worden. Fett muß also als solches in genügender Menge dem Körper zugeführt werden; wie groß diese Menge ist, das richtet sich im wesentlichen nach der Lebensweise des Menschen, aber auch nach der Menge der übrigen Nährstoffe. Je stärker ein Mensch körperlich arbeitet, desto mehr fett- und stärkemehlreiche Nahrung muß er auf- nehmen; Fett muß hier besonders dann reichlich

sein, wenn die vorhandenen Eiweißmengen nur geringe sind. Ein Mensch, der eine mehr sitzende Lebensweise führt, bedarf namentlich weniger stärke- und zucker­reiche Nahrung, dagegen viel Eiweißstoffe neben den genügenden Stoffen von Fett. Ein Unterschied ist aber bei den Fetten noch zu machen, je nach ihrer leichteren oder schwereren Verdaulichkeit. Zunächst sind alle Fette des Tierreichs weit leichter verdaulich als oie von Pflanzen stammenden. Unter den ersteren sind besonvers leicht verdaulich das Nierenfett und in hervorragender Weise die Butter. Je mehr ein Mensch körperlich arbeitet, desto schwerer verdaulich dürfen die Fette sein. Menschen mit sitzender Lebensweise und schwachen Verdauungsorganen, wie Kinder u. s. w., sollen die leichtverdaulichsten Fette in der Nahrung erhalten. Hier ist z. B. ein starker Verbrauch von Butter kein Luxus, sondern für die Gesunderhaltung und kräftige Entwicklung des Körpers von hervor­ragender Bedeutung.

Revier Stammheim.

Aeisig-Herkaus

am L- amsrag, den

'V Novbr., im Staats- ^>^Z?wald Haselstall und ^M>JäSerwiese 47 Fläch- MH enloose Laub- und Nadelholzreisig, ge­

schätzt zu 9500 Wellen.

MW

Zusammenkunft bei der Ziegelhütte am Haselstallerhof, zum Vorzeigen vorm. st-8 Uhr, zum Verkauf 9 Uhr;

Am gleichen Tage im Staatswald Lindenrain und Baiersbach (Weglinie) 21 Flächenloose Nadelholzreisig (mit etwas Buchen und vielen Stänglen) geschätzt zu 5700 Wellen.

Zusammenkunft am Kastanienbaum zum Vorzeigen um 10 Uhr, zum Ver­kauf 11 Uhr.

Calw.

Aus dem Nachlaß der st Johanne Rost, ledig hier, kommt am nächsten Freitag, den 6. November 1891, von vormittags st-9 Uhr an in deren Wohnung in der Vereins- buchhandlung die vorhandene Fahr­nis im öffentlichen Aufstreich zum Ver­kauf und zwar:

etwas Gold und Silber, Bücher, Frausnkleider, Betten und Bettgewand, Leinwand, Küchenge­schirr, Schreinwerk und allerlei Hausrat, sowie der Vorrat an Brennholz.

K. Gerichtsnotariat. A.-V. Lay er.

ZLM

Aufforderung.

In Folge der lange andauernden Trockenheit ist wenig Wasser in den Re­servoirs vorhanden. An die Einwohner, welche Hausleitungen haben, ergeht die dringende Aufforderung, so lange dieser Zustand dauert, mit dem Wasser mög­lichst sparsam umzugehen, damit nicht weitergehende Einschränkungen amtlich angeordnet werden müssen. In einem Brandfall könnte der Mangel von Wasser in den Reservoirs großes Unheil her­beiführen.

Stadtschultheißenamt.

Haffner.

Feuer­

versicherung.

Die hiesigen Einwohner, welche ihr Mobiliar entweder gar nicht oder unge­nügend versichert haben, werden dringend aufgefordert, dies alsbald nachzuholen.

Eine Kollekte zu Gunsten solcher, welche aller Mahnungen unerachtet, diese dringend gebotene Vorsicht unterlassen, wird künftig nicht mehr vorgenommen werden.

Stadtschultheißenamt.

Haffner.

Calw.

Steittbeifuhraccor).

Am Mittwoch, den 4. November, vorm. 8 Uhr,

wird auf dem Rathaus hier die Beifuhr von 60 Roßlasten Sandsteinen auf die Röhrlesbrunnenallee und auf den Som- menhardter Weg im Abstreich vergeben.

Wegbatwccor-.

Am Mittwoch, den 4. November, vorm. '/-10 Uhr,

wird im Stadtwald Spitalberg der Neu­bau eines 220 m langen Holzabfuhr­wegs an Ort und Stelle im Abstreich vergeben.

Gemeinderat.

PrivaL-Arrzeigen.

Calw.

Todesanzeige.

Verwandten und Freunden teile ich die schmerzliche Nach­richt mit, daß meine liebe Frau heute nacht 2 Uhr nach schwerer Krankheit entschlafen ist. Beerdigung Dienstag mittag 1 Uhr. Friedrich Widmann, Maschinenstricker.

Nächsten Mittwoch abends 8 Uhr

MM

Aufforderung.

Diejenigen Personen, welche vom letzten Brand her Wafferkübel in Händen haben, welche nicht ihr Eigentum sind, werden aufgefordert, solche binnen 3 Tagen auf der Wachtstube abzugeben, längeres Zurückbehalten könnte Unan­nehmlichkeiten zur Folge haben.

Stadtschultheißenamt.

Haffner.

Die passiven Mitglieder werden hiezu freundlich eingeladen.

?er Worstand.

5000 Mark

werden gegen doppelte Sicherheit zu 4 "/« und ratenweise Zinszahlung auf Martini oder Neujahr gesucht. Wo, sagt. d. Red.

^ei dem uns so schwer betroffenen Unglück fühlen wir uns gedrungen, für die liebevolle und herzliche Teilnahme von allen Seiten und insbesondere den verehrl. Feuerwehren von Calw und Umgegend unfern herzlichsten Dank auf diesem Wege abzustatten mit dem aufrichtigsten Wunsch, unsere l. Mitbürger möchten vor ähnlichem Unglück bewahrt bleiben.

Im Namen der ganzen Familie:

Chr. Kammer.

Danksagung.

Unterzeichnete fühlen sich gedrungen, der werten hiesigen und den auswärtigen Feuerwehren, sowie allen Einwohnern für ihre aufopfernde Thätigkeit bei dem! letzten Brande in der Rettung unserer! Häuser und Habe den innigsten Dank zu sagen.

Louis Schlaich.

Friedrich Rothfust.

Karoline Wagner Wwe.

Friedrich Schcchinger.

Wilhelmine Widmann Wwe.

Danksagung.

Bei dem mich betroffenen großen Brandunglück habe ich die Hilfe und Teilnahme der hiesigen Einwohnerschaft bei Bergung meiner dringendsten Be­dürfnisse in überreichem Maße erfahren dürfen, wofür ich im Namen meiner Familie den herzlichsten Dank ausspreche.

Christ. Wiedmaier, Cigarrenarbeiter.

Sächsische Tuchschuhe

empfiehlt

Joh. Schaufelberger

im Zwinger.

Meine seit Jahren bekannten, von bestem Stoff selbst hergestellten

Winterschuhe jeder Größe,

bringe ich dem hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst in Erinnerung.

<8. Schmerle beim Schlachthaus.

Irrgelanferrer Huv).

In der Brandnacht hat sich ein schwarzer Schnauzer bei mir eingestellt.

Carl Rühle, Vorstadt.

Versteigerung.

Aus dem Nachlaß des st Christian Stanger, Schreiners und Gemeinderats in Möttlingen, wird Donnerstag, den 5. November, morgens 9 Uhr,

gegen bare Bezahlung versteigert:

eine Handdreschmaschine» eine Drehbank,

ein ovales Fast, 650 Ltr. haltend, ttO Stück Hopfentrockenhnrde« und noch verschiedenes,

wozu Liebhaber freundlich einladet

Joh. Stanger, Schreiner.

Nächsten Donnerstag und Frei­tag giebt's

HcrirsgernacHte

Würste

bei neuem Wein, wozu höfl. einladet

Ernst Grießler.

Bitte.

Bei dem jüngst in meinem Hause ausgebrochenen Brande sind dem Handels­mann Joh. Neunzling aus Bayern, der schon seit 30 Jahren in meinem Hause verkehrt, Waren im Wert von 500 sowie seine und seiner 3 Töchter sämtliche Habe und Ersparnisse verbrannt. Da derselbe nicht versichert war, steht er nun schwer geschädigt und mittellos da und wendet sich deshalb an edle Men­schenfreunde um Unterstützung in seiner Not.

Ich bin bereit, Gaben für ihn in Empfang zu nehmen.

Calw, 2. November 1891.

Löwenwirt Hammer.

Hof Alzenberg.

Vieh- im) laudrmrtsch. Geräte- Verkanf.

Am Freitag, den 6. Nov., mor­gens von 8 st- Uhr an, beabsichtigt der Unterzeichnete wegen Wegzugs nachsteh­endes im Wege einer Auktion gegen bar zu versteigern:

7 AM Me, me hoch- trachtige Kalbe!, 2 jung. Kinder nndLstarke Fauftrschuieine,

1 Göpel, Dresch- und Futterschneid­maschine, 1 Repssämaschine, 1 Güllenpumpe, 1 Putzmühle nebst vielen Sieben, 1 neue Brückenwage, 1 eiserne dreiteilige Ackerwalze, 1 einspänn. Chaisle, 1 zweispän» niger großer Kastenwagen, 1 ditto Leitenvagen, 1 Güllenwagen mit Güllen- und Wasserfaß, 1 Milch­karren, 2 hölzerne und 1 eiserne Egge, 2 ältere Pferdsgeschirre, 4 St. gute Baumleitern, vieles Feld- und Handgeschirr, allgem. Haus­rat, darunter 1 Gesindebett rc.. Faß- und Bandgeschirr, und 1 Klavier.

Hiezu ladet freundlich ein

Carl Weber,

Alzenbcrger Hof.