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M 117. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk Lalw. 66. Jahrgang.
Erscheint Di en S tu g , Donnerstag und Samstag. Die EinrÜckungSgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Amtliche Bekanntmachungen.
Die Geutkindebthördkll
werden angewiesen, spätestens bis 7. ds. Mts. für das letzte Quartal die Nachweisungen bezw. Fehlanzeigen über Regiehochbauarbeiten und getrennt von diesen die Nachweisungen bezw. Fehlanzeigen über Regietiesbauarbeiten an das Oberamt einzusenden.
Calw, den 1. Okt. 1891.
K. Oberamt. Supper.
Die Ortsvarsteher
werden aufgefordert, die Sportelverzeichnisse pro ult. September alsbald abzuschließen und im Auszug unter Anschluß der Sportelgelder hierher vorzulegen..
Wo Fehlurkunden in Betracht kommen, wird darauf hingewiesen, daß auch deren Ausstellung aus Grund des zur Zeit geltenden allgemeinen Sportelgesetzes vom 16. Juni 1887 zu erfolgen hat.
Calw, den 30. September 1891.
K. Oberamt. Supper.
Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Eröffnung der landwirtschaftlichen Winterschnlen.
Die landwirtschaftlichen Winterschulen in Hall, Heilbronn, Ravensburg, Reutlingen und Ulm werden im Anfang des November d. I. wieder eröffnet werden.
Der Unterricht dauert 4'/-—5 Monate und wird auf Grund eines für sämtliche Winterschulen einheitlichen Lehrplans in 36—40 Stunden wöchentlich erteilt.
Die Unterrichtsgegenstände sind mit Rücksicht auf die verhältnismäßig kurze Unterrichtszeit und das dem Zweck der Schule angepaßte Lehrziel ausgewählt, und werden sämtliche Fächer mit steter Bezugnahme auf die unmittelbare Anwendung in der landwirt-
Samstag, den 3. Oktober 1891.
schaftlichen Praxis und nur in dem Umfang gelehrt, daß dieselben von den Schülern nach ihrer Vorbildung^ verstanden und verarbeitet werden können.
Nach dem Lehrplan gewährt auch der Besuch eines einzigen Kursus einen bestimmt abgeschlossenen Unterricht; der gesamte Unterrichtsstoff wird jedoch erst durch den für einen zweiten Kurs vorgesehenen, in bestimmten einzelnen Fächern weiterführenden Unterricht erschöpft.
Die Schüler haben beim erstmaligen Eintritt ein Schulgeld von 25 zu entrichten. Für den Besuch des zweiten Kursus ist das Schulgeld auf 15 festgesetzt. Uebrigens haben eine größere Anzahl landwirtschaftlicher Bezirksvereine beschlossen, dieses Schulgeld für die ihrem Bezirk ungehörigen Schüler zu bezahlen.
Neueintretende Schüler müssen das 15. Lebensjahr zurückgelegt haben, gut prädiziert sein und die für das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten besitzen.
Die Anmeldung zur Aufnahme hat bei den betreffenden Schulvorständen — womöglich einige Zeit vor Beginn des Kursus — zu geschehen und zwar für Hall bei dem Landwirtschaftsinspektor Rindt, für Heilbronn bei Landwirtschaftsinspektor Wunderlich, für Ravensburg bei Landwirtschastsinspektor Kost, für Reutlingen bei Landwirtschaftsinspektor vr. Wiedersheim, für Ulm bei dem Vorstand der Schulkommission, Oberamtmann Regierungsrat Schmidlin in Ulm.
Mit der Anmeldung sind die Schulzeugnisse, ein Geburtsschein und die schriftliche Einwilligung des Vaters bezw. Pflegers zum Besuch der Winterschule vorzulegen.
Nähere Auskunft über den Lehrplan, die Kosten, die Unterbringung der Schüler in Privathäuser erteilen auf Verlangen die betreffenden Schulvorstände.
Der Tag, an dem die einzelnen Winterschulen eröffnet werden, wird im Wochenblatt für Landwirtschaft bekannt gemacht.
Stuttgart, den 23. September 1891.
v. Ow.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt »0 Pfg. nnd 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. lü, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1. 8b.
. Tages-Ueuigkeiten.
* Calw. Wie selbst Eltern ihre Kinder zum Lügen anhalten, davon giebt ein Vorkommnis von gestern ein trauriges Beispiel. Ein etwa lOjähriger Knabe ging in mehrere Häuser und bettelte unter weinerlicher Miene 10 ^ unter der Begründung, er sei morgens von Wildberg ganz allein hieher gelaufen und Hab nun kein Geld zum Heimfahren. Wie sich dann aber herausstellte, stand der Vater des Knaben ganz in der Nähe der Häuser und nahm sofort das erbettelte Geld in Empfang. Wahrscheinlich wurde das Geld nachmittags auf irgend eine Weise durchgebracht, da die beiden sich später noch in der Stadt Herumtrieben. Dieser Fall mahnt wieder zur Vorsicht bei der Unterstützung von bettelnden Kindern, weil das angesprochene Mitleid oft in gröbster Weise mißbraucht wird.
Schmidener Feld, 28. Sept. Auf dem Feld ist man emsig beschäftigt mit der Kartoffel- Ernte; viele Aecker sind im Akkord .'ergeben oder von Händlern erstanden, welche vom Viertelmorgen je nach Sorte 40—60 ^ bezahlen. Ein anderes Ernte-Geschäft, das den Landmann gegenwärtig in Anspruch nimmt, ist das Ausgrabender Cichorien- wurzeln. Dieselben find Heuer infolge der trockenen Witterung der letzten Wochen etwas klein geblieben, dennoch ist der Ertrag zufriedenstellend; ein Viertelmorgen liefert etwa 15—20 Doppelzentner, was bei einem Preis von 3 10 eine Einnahme giebt
von rund 45—60 ^ per Viertelmorgen. Bei unserer heurigen schönen Ernte und den hohen Getreidepreisen ist allerdings Heuer der Getreidebau im Vorteil.
Kleinbottwar, 29. Sept. Eine hiesige Frau, welche vergang. Samstag das Abendessen, bestehend u. a. aus einer Suppe, in die schon völlig dunkle Wohnstube tragen wollte, stieß unterwegs auf das in der Nähe des Tisches stehende Kinderwägelchen, worin ihr '/-jähriger Säugling lag, und überschüttete das Gesicht des bedauernswerten Kindes mit dem siedendheißen Schüsselinhalt. Noch in der gleichen
» Nachdruck »erboten.
Flessy's Mrl'oöung.
Eine nächtliche Geschichte von Reinhold Ort mann.
(Fortsetzung.)
Welche Ueberzeugung! — Sie hätte ihn gleich erkennen sollen, weil sie sich als ganz kleines Mädchen einige Mal mit dem lang aufgeschossenen Dorfschullehrersohn abgegeben hatte oder weil sie vor drei oder vier Jahren ein paar Tage lang recht' lustig in seiner Gesellschaft gewesen war? — Welche Zumutung an eine viel- -umschwärmte junge Dame! — Er hatte bei ihrem letzten Zusammentreffen — es war kurz vor seinem Examen, wie sie sich jetzt erinnerte — eine kurze Zeit auf dem Gute ihres Vaters zugebracht, um dessen Naturaliensammlung zu ordnen und zu katalogisieren. Dabei hatte er ihr, dem kaum vierzehnjährigen Haustöchterchen, durch seine Gelehrsamkeit ebenso sehr imponiert, als durch sein ruhiges, abgeschlossenes zielbewußtes Wesen, und sie hatte sich willig von ihm Hofmeistern lassen, wenn sie' damit nur die Vergünstigung erlangen konnte, bei seiner Arbeit zugegen zu sein- oder ihn auf seinen Spaziergängen, bei denen er mit dem ernstesten Gesicht so viel heitere und doch bedeutsame Dinge vorzubringen wußte, zu begleiten.
Aber das waren vergangene Zeiten, längst, längst vergangene, und der Herr Doktor täuschte sich ganz gewaltig, wenn er glaubte, noch immer ihr gegenüber die gönnerhafte und hofmeisternde Haltung annehmen zu dürfen, die sie ihm einst in kindlicher Unerfahrenheit zugestanden. Aus dem Backfisch war eine junge Dame geworden, die ihre Würde nicht ungestraft beleidigen ließ und jede Außerachtlassung schuldigen Respektes yuf das Schärfste ahnden mußte.
Sie verschmähte es darum, dem Doktor auf seine arrogante Bemerkung überhaupt eine Antwort zu geben, und wandte sich statt dessen zu Tante Doretten mit der Frage, was man denn nun eigentlich in dem Unwetter und der Finsternis wetter beginnen solle.
„Ach, Kindchen, wenn uns der Herr Doktor nicht weiter Hilst, so müssen wir ganz gewiß umkommen in dieser Schreckensnacht!" stöhnte die Angeredete. „Ich bin schon so durchnäßt wie ein Ertrunkener. Können wir denn den Wagen nicht wieder aufrichten?"
„Das ist leider unmöglich; denn die Axe ist gebrochen und auch sonst dürste das Gefährt nicht ganz ohne Schaden davongekommen sein. Zudem wird das Fräulein wenig Neigung verspüren, selbst zu kutschieren, und ein gewisses thörichteS Gesetz verbietet uns, den Burschen hier auf den ganzen Rest der Nacht sich selb zu überlassen, obwohl er nichts weiter als Ihr Kutscher ist. Aus allen diesen und noch einigen weiteren Gründen, die Sie mir wohl der Zeitersparnis wegen erlassen, möchte ich Ihnen den Vorschlag machen, meine Damen, sich vorläufig meiner Führung anzuvertrauen, in dem nächsten Häuschen, zu dem wir allerdings eine Viertelstunde miserablen Weges haben, bis auf Weiteres Unterkunft zu suchen und es mir zu überlassen, wo die Pferde und der Johann später ein Obdach finden. Sind Sie damit einverstanden?"
Wenn es auf Nelly allein angekommen wäre, so hätte sie gewiß wieder- sprochen; aber Tante Dorette war mit ihrer Zustimmung und mit ihren Danksagungen so schnell bei der Hand, daß sie sich seufzend fügen mußte, und so setzte sich denn die kleine Gesellschaft in Bewegung, nachdem der Doktor zuvor noch eine Pferdedecke über den schnarchenden Johann gebrettet und ihn somit einigermaßen vor den Unbilden des Wetters geschützt hatte.
(Fortsetzung folgt.)