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M 102. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 66. Jahrgang.
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Aeile, sonst 12 Pfg.
Deutsches Reich.
Berlin, 25. Aug. Laut einer Meldung der „Voss. Z." aus London empfing die britische Admiralität die Mitteilung von der Absicht des deutschen Kaisers, die englische Flotte einzuladen, im Sommer 1892 Kiel zu besuchen.
Berlin, 25. Aug. In unterrichteten Kreisen ist nicht das Mindeste davon bekannt, daß der Gouverneur von Deutschostafrika, v. Soden, „regierungsmüde" sei (wie in einigen Blättern zu lesen war). Soweit aus hier vorliegenden privaten Berichten zu entnehmen ist, scheint auch die Thätigkeit des Gouverneurs eine erfolgreiche und durchaus befriedigende zu sein. — Die neuerdings laut gewordenen Vermutungen, daß die Heeresverwaltung im Winter mit irgend erheblichen Mehrforderungen zum Zwecke einer Verstärkung der Artillerie an den Reichstag herantreten werde, dürften sich nicht bestätigen. Auch über die veränderte Organisation der Fußartillerie bezw. deren Einfügung in den Korpsverband, die mit nahm- haften Kosten nicht verbunden wäre, sollen endgiltige Beschlüsse noch nicht gefaßt sein.
Ausland.
Paris, 27. Aug. Die Regierung erhielt die amtliche Nachricht von dem bevorstehenden Gegenbesuch der russischen Flotte in Cherbourg.
London, 26. Aug. Der Admiral des englischen Kanal-Geschwaders nahm die Einladung von Gervais an, Cherbourg mit seinem Geschwader im Oktober zu besuchen.
— Kürzlich wurden 6 Offiziere der kaukasischen Miliz wegen aufrührerischer Handlungen aus dem Dienst entlassen und dem Kriegsgericht übergeben. Die Thatsachen haben nichts mit dem Nihilismus gemein, sondern sind eine Folge der noch immer im Kaukasus herrschenden Gährung. Viele Kenner
Samstag, den 29. August 1891.
der dortigen Zustände behaupten, daß ein für Rußland unglücklicher Krieg unbedingt eine Erhebung der kaukasischen Stämme gegen die verhaßte russische Herrschaft zur Folge haben würde. Die meisten der entlassenen Offiziere sind mohamedanischen Glaubens, doch ist die gegen Rußland gerichtete Bewegung keine religiöse, sondern eine volkstümliche. Unter vielen christlichen kaukasischen Stämmen ist nach der Angabe eines Berichterstatter der K. Z. Rußland ebenso verhaßt wie unter den mohamedanischen.
K onstantinopel, 26. Aug. Der Franzose Raymond wurde von den Räubern freigelassen und traf wohlbehalten in Rodosto ein.
Tages-Ueuigkeiten.
Calw, 28. Aug. In der Mühle von Hrn. Nonnenmacher ereignete sich heute mittag um 2 Uhr ein schrecklicher Unglücksfall. Der 16 Jahre alte Friedr. Beißer, Lehrling bei Schuhmacher Schroth, wollte für Stubenvögel Mehlwürmer sammeln. Er geriet hiebei schrecklicherweise unter den in Bewegung gesetzten Fahrstuhl, so daß der Kopf ganz zerdrückt wurde und der Tod augenblicklich eintrat. Der rasch hergelaufene Arzt konnte nur noch den eingetretenen Tod konstatieren. Eine Gerichtskommission rst an Ort und Stelle des traurigen Vorkommnisses.
Vom oberen Gau, 25. Aug. LetztenSonn- tag Nachts zwischen 11 und 12 Uhr kehrte ein Dienstknecht aus Hochdorf von Schietingen nach Hause zurück. In der Nähe der Hochdorfer Ziegelhütte fand er einen Mann mitten im Wege liegend. Der Knecht hielt denselben für einen Betrunkenen, wälzte ihn an den Rand der Straße und ging dann seines Weges weiter. Als am andern Morgen ein Knabe aus Schietingen im Auftrag seiner Eltern nach Hochdorf einen Gang zu machen hatte, fand er besagten Mann tot am Weg liegen. Der Knabe macht sofort hiervon Anzeige. Die Legalinspektion ergab, daß er durch
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt Vü Pfg. und 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. IS, sonst tr» ganz Württemberg Mk. 1. SK.
einen Schlag auf den Hinterkopf niedergestreckt worden war. Der Erschlagene, anfangs der zwanziger Jahre, aus Schietingen gebürtig, wollte sich in den nächsten Wochen mit einem Hochdorfer Mädchen verheiraten. Da eine Beraubung des Toten nicht stattgefunden hat, so vermutet man, die entsetzliche That könne aus Eifersucht begangen worden sein. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Eßlingen, 26. Aug. Der 1. Württ. Hundezüchterverein Eßlingen a. N. wird am Sonntag den 6. Sept. wieder ein Dachs-Schliefen hier veranstalten, wobei — wie früher — auch Hunde von Nichtmitgliedern teilnehmen können. Damit wird Heuer eine allgemeine Hundeschau für sämtliche Rassen verbunden, welche sehr interessant zu werden verspricht, und ist ein Besuch gewiß lohnenswert, zumal sich hiebei manchfach Gelegenheit bieten wird zum Ein- und Verkauf eines schönen Rasse-Tieres.
Uhlbach, 25. Aug. Seit einigen Tagen ist im Garten des Herrn Friedrich Sohn ein dieses Frühjahr gesetzter Apfelbaum mit Früchten und schönen Blüten zu sehen.
Freudenstadt, 24. Aug. Vor einigen Tagen fuhr die Frau eines Oekonomen in H. mit einem mit Ochsen bespannten Fuhrwerk auf das Feld, wobei das eine der Tiere infolge von Insektenstichen ausschlug und die Frau so unglücklich auf den Unterleib traf, daß sie kurze Zeit darauf an den Folgen dieses Schlages starb. Allgemein werden deren Familienangehörige bedauert.
Reutlingen, 25. Aug. Ein 9jähriger hiesiger Gymnasialschüler, der bei Verwandten in Weil- heim u. T. seine Vakanz verbrachte, that von einem Baume einen unglücklichen Sturz, der nach 2'/, Stunden den Tod zur Folge hatte. ,
Tuttlingen, 25. Aug. Eine über 20 Jahre alte, bisher im schönsten Wachstum stehende Forchen- > kultur von über 30 Morgen an der Kai zeigt schon
6 14 s sso E t) 14 , Nachdruck verboten.
Isürstin Wecr-cinöw.
Novelle von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
„Leben Sie wohl, Raimund!" sagte sie leise und mit merklich bebender Stimme. „Auf ein baldiges, glückliches Wiedersehen!"
„Gott gebe es, Asta!" klang es von seinen Lippen ernst zurück. „Mögen Sie gesund und fröhlich zurückkehren!"
„Haben Sie mir sonst nichts mehr zu sagen, — keinen Auftrag — keinen Wunsch ?"
„Ja, die Sorge für den Knaben ist es, die ich Ihnen an's Herz lege, Asta! Richten Sie jeden Gedanken auf ihn und widmen Sie jede Stunde des Tages seiner Pflege! Glauben Sie mir, er bedarf dessen und nur mit schwerem Herzen sehe ich ihn meiner Obhut entrückt!"
Schweigend neigte die Fürstin das Haupt. Vielleicht hatte sie erwartet, etwas anderes zu hören, — vielleicht auch war es ihre Absicht, ihm noch etwas zu sagen. Da schlug die Bahnhofsglocke in kurzen, scharfen Schlägen dreimal an, und Nordenfeld hob die Zögernde auf das Trittbrett empor.
Die Coupeethür war zugefallen und der Zugführer stieß in seine Pfeife. Auf das lärmende Bahnhofsgewühl war jener Augenblick der Stille gefolgt, der unmittelbar vor der Abfahrt eines Zuges einzutrcten pflegt. Da klang aus einem der Wagenfenster hell und vernehmlich eine weiche Kinderstimme, die mit den schluchzenden Lauten tiefster, herzbrechender Traurigkeit klagte:
„Onkel Raimund! Lieber Onkel Raimund, — wo bist Du?" — bis das Aechzen der Lokomotive und das Rasseln der Räder die zarten Rufe verschlang. — Regungslos schaute Nordenfeld dem Zuge nach, bis das letzte leichte Rauchwölkchen feinem Blick entschwunden war. Er fühlt«, daß seine Augen feucht geworden waren.
War es die Trennung von dem Weibe, welches er liebte, das die Schuld daran trug, oder war es die süße, klagende Kinderstimme, die so beweglich nach ihm gerufen?
Vielleicht wäre er selbst in diesem Augenblick nicht im Stande gewesen, sich Rechenschaft darüber zu geben.
Seit der Abreise der Fürstin waren sechs Wochen vergangen. Ihre Briefe an den Professor waren kurz, aber sie atmeten eine Ruhe und Zufriedenheit, deren Aeußerungen Nordenfeld fast fremdartig berührten.
„Ich habe eine junge Verwandte zu mir genommen," schrieb Asta einmal, „und ihre liebe Gegenwart täuscht mich auf das Beste über die gefürchtete Einsamkeit dieses weltfernen Erdenfleckchens hinweg.
In keinem ihrer späteren Briefe geschah dieser Verwandten noch einmal Erwähnung, und Nordenfeld vermied es geflissentlich, sich nach ihr zu erkundigen, weil ihm die Wirkung der Frage, welche er jüngst bezüglich ihrer Familie an Asta gerichtet hatte, noch gut genug im Gedächtniß war. Wie mochte es überhaupt geschehen, daß sich die Erinnerung an jenen Abend und an den seltsamen kühlen Abschied, welchen er von der Fürstin genommen, durchaus nicht aus seinem Herzen verwischen lassen wollte! Hundertmal schon hatte er sich zr überreden versucht, daß im Grunde ja nichts geschehen sei, was eine dauernde Entfremdung hätte begründen können, und doch vermochte er das Vorhandensein dieser Entfremdung wenigstens vor seinem eigenen Gewissen nicht mehr in Abrede zu stellen. Ohne jede sehnsüchtige Erregung gedachte er seiner fernen Braut, und er fand es sogar wie eine wohl- thuende Erleichterung, daß ihr Fernsein ihm gestattete, sich jenem hohlen und ermüdenden gesellschaftlichen Treiben zu entziehen, dem er nur um Asta's Willen mit innerem Widerstreben seinen Tribut dargebracht hatte. Aber daß es ko war, mußte ihn nachdenklich machen und ihm ernste Besorgnis vor der Zukunft einflößen, denn er hatte längst erkannt, daß Asta trotz all ihrer leidenschaftlichen Zuneigung ihm niemals ihre liebgewordenen Gewohnheiten und Zerstreuungen opfern würde, — daß