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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw

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Erscheint Dt-n»taz, Donneritog und Samdtag. Die Einrückunglgebühr detrSgt im Bezirk und nächster Um­gebung s Psg. di- Zeile, sonst 12 Psg.

Tages-Ueuitzkeiten.

sAmtliches aus dem Staatsanzeiger.j Äm 14. August wurde von der evangelischen Ober­schulbehörde die Schulstelle in Altburg, Bez. Calw,

unter gleichzeitiger Enthebung des Schullehrers Walz in Nothfelden, Bez. Nagold, von der Ueber- nahme dieser ihm am 24. Juli übertragenen Stelle

dem Schullehrer Härter in Schönmünz, Bez. Freudenstadt, die in Onolzheim, Bez. Crailsheim, dem Schullehrer Schumacher in Maisenbach über­tragen.

(...t.) Calw. Das am Montag abend von Fräulein Mosebach in freundlichster Weise zu Gunsten der hiesigen Kleinkinderschule veranstaltete Kirchenkonzert war leider wenig zahlreich besucht. Der Zweck des Konzerts, sowie die Auswahl und die Ausführung der Stücke hätte eine regere Beteiligung des Publikums verdient. Wir stehen nicht an, Frln. Mofebach für eine ganz ausgezeichnete Sängerin zu erklären, welche mit einer mächtigen, die weiten Räume unserer Kirche völlig ausfüllenden Stimme begabt, diese in vollendet schöner Form zu beherrschen und die Pianostellen zu ihrem Recht zu bringen versteht. Welche Stimmmittel und Klangfarben ihr zu Gebote stehen, zeigte sich am deutlichsten in der Schubert'schen Hymne:Dem Unendlichen"; die schwere Bach'sche Arie:Bereite dich Zion" floß wie eine unversiegliche Quelle spielend dahin. Daß das Händel'sche .,vix- nars äomins" so gar kurz gehalten ist, hat Einsender lebhaft bedauert. Wie sehr Frln. Mosebach als Alt- Sängerin auch in den hohen Tönen zu Hause ist, ward den Zuhörern kund in dem innigen Mendelssohn'schen Duett:Ich harrete des Herrn", das für 2 Sopran­stimmen geschrieben, ohne supponirt zu werden von ihr und Frau Stadtpfarrer Eytel meisterhaft ge­sungen wurde. Von Letzterer wurde auch die ewig schöne, inhaltsvolle Bach'sche Arie:Mein gläubiges Herze, frohlocke," unter obligater Violoncellobegleitung

Donnerstag, den 20. August 1891.

des Herrn Stadtpsarrer Eytel, herrlich wiederge­geben. Die feine Corelli'sche Larabanäs für Violon­celli und Orgel, unstreitig eine Perle in der Instru­mentalmusik, hat jedes Anwesende gewiß mit Entzücken «»gehört. In die Orgelpartie haben sich die Herren Stadtpfarrverweser Golther und Schullehrer Vi ri­tz» n geteilt und ihre Aufgabe gut gelöst. Wir danken allen Mitwirkenden herzlich, sie haben uns vom Besten das sie haben mitgeteilt und uns eine Stunde reinsten Genusses bereitet.

Nagold, 17. Aug. Dem kürzlich gemeldeten Schumann-Abend folgte gestern ein Kirchenkon­zert mit sorgfältig ausgewählter Stückfolge, woraus Mendelssohn'sche und Händel'sche Orchesterchöre und Männerchöre von Rheinthaler und Grell und ein geistliches Abendlied von Hegels: Liebster Mensch, was mags bedeuten, hervorzuheben sind, namentlich aber zwei Sopran-Arien von Frln. Weber aus Wild­berg schön gesungen: Jerusalem, die du tötest, aus Paulus von Mendelssohn und All irdischer Stolz und eitler Sinn aus Josua von Händel. Das Kon­zert war von hier und auswärts gut besucht und die Leistungen waren durchaus gediegen.

Vom Rothenberg. Heute (18. Aug., 6. Aug. a. St.) findet zur Feier der Verklärung Christi in der Kapelle des Rothenberg ein von der russischen Geistlichkeit gehaltener feierlicher Gottesdienst statt. Nach dem Gottesdienste versammeln sich die Geistlichen zu einem gemeinsamen Liebesmahle im Pfarrhause des Rothenberg.

Fellbach, 17. Aug. Heute vormittag 10'/- Uhr zog das Tübinger Bataillon unter klingendem Spiele hier ein, um während der Regimentsübungen auf 10 Tage hier einquartiert zu werden. Gestern Nachmittag hielt Sekretär Schrempf von Stuttgart im Saale des Gasthofs zum Hirsch unter zahlreicher

Abonnementrpreir viertttjLhrlich i« der Stadt -0 Pfg. u»d Pfg. Trägerlohn, durch di« Post bezogen ML 1. 1b, sonst 1» ganz Württemberg Mk. 1..

Beteiligung sowohl von hier wie von Cannstatt einen Vortrag über die Lage des Handwerkerstandes.

Schmieden, 14. Aug. Die Ernte ist hier nahezu beendigt: bei dem günstigen Wetter geht das Geschäft rasch von statten, da sehr viele fremde Schnitter und Schnitterinnen thätig sind. Außer diesen halten sich auch noch eine große Zahl von Aehrenlesern, Erwachsene und Kinder, hier auf, wel­che nach Wohnung und Kost die Mildthätigkeit der hiesigen Einwohnerschaft nicht wenig in Anspruch nehmen. Dieselben, meist aus dem Welzheimer Wald bringen während der Erntezeit ein sehr nettes Häuf­lein Dinkel und Gerste zusammen und manche Familie kann von diesen gesammelten Brocken monatweise ihren Unterhalt fristen. Es sind diese Armen der hiesigen Bürgerschaft, die den SpruchWohlthun und mitzuteilen vergesset nicht", in so reichem Maße zu erfüllen sucht, jederzeit von Herzen dankbar.

Honau, 15. Aug. I. D. die Frau Herzogin von Urach, Gräfin von Württemberg, erwies der hie­sigen Oberklasse samt ihrem Lehrer die Ehre, sie zu einer reichlichen Erfrischung einzuladen, wobei sie den Lichtenstein besichtigen und den eine entzückende Aussicht gewährenden Burgturm besteigen durften. Gestern erfreute nun Höchstdieselbe die fleißigsten und bravsten Schüler und Schülerinnen dadurch noch in hohem Grade, daß I. Durchlaucht denselben durch ihren Lehrer folgende Geschenke verabreichen ließ: 6 Bücher sämtlich realistischen Inhalts, ein Reliefbild in Medaillonform, 3 Brachen und 10 Medaillen, sämtlich den Lichtenstein darstellend. Im Namen der Beschenkten, welche zeitlebens die hohe, gnädige, wahr­haftig mütterlich gesinnte Burgherrin in dankbarer Erinnerung behalten werden, übersandte der Lehrer ein herzliches Dankschreiben.

6 44 4 ^ 1 6 1 O 44 . Nachdruck verboten.

Jürstin Warnnow.

Novelle von Reinhold Ortmann.

(Fortsetzung.)

Er ging über den Hof und in die Werkstätte der großen Kunstschlosserei, welche ihm gehörte. Eine Melodie aus demFreischütz" vor sich hin pfeifend, schritt er zwischen den rasselnden, ächzenden, kreischenden Maschinen und Drehbänken hin­durch. Seine Augen flogen scharf nach rechts und links, aber statt der halbfertigen Arbeiten und der nüchternen Gestalten der Gesellen mit den blauen Hemden und den vom Eisenstaub geschwärzten Gesichtern, sah er ganz andere, liebliche Bilder Bilder aus einer Vergangenheit, die er längst vergessen geglaubt und die nun doch durch ein einziges, wundersames Augenpaar mit all' ihren süßen Freuden und mit ihrer großen, herben Enttäuschung wie auf ein Zauberwort lebendig geworden waren.

Er sah sich selbst als einen lang aufgeschossenen, übermütigen Burschen, der um der geschmeidigen Kraft seines Körpers und um seiner allezeit rauflustigen Fäuste willen der Schrecken der ganzen männlichen Jugend in der Nachbarschaft geworden war, und er sah sich als den ritterlichen Beschützer eines zarten, holdseligen kleinen Mädchens, das um seines feinen Madonnengesichtchens, seiner langen, seidenglänzenden, lichtblonden Locken und nicht am wenigsten um seines ungewöhnlichen Rufnamens willen von den rohen Knaben unendliches Gespött und unzählige Quälereien zu er­dulden hatte.

Die kleine Asta war das älteste Töchterchen des Kanzleibeamten Reimann. Ihre Eltern hatten eine gar bescheidene Wohnung im dritten Stock des dem Schlofser- meister Hartung gehörigen Hauses inne, und vielleicht hielt sich Albert Hartung an­fänglich nur au« diesem Grunde für verpflichtet, dem scheuen und zierlichen Geschöpf

seinen mächtigen Schutz angedeihen zu lassen. Innerhalb weniger Jahre war sie diesem Schutze allerdings ganz und gar entwachsen, denn es trat etwas so jung­fräulich hoheitsvolles in ihrem Wesen zu Tage, daß sich keine Zudringlichkeit und keine übermütige Neckerei mehr an sie heranwagte. Aber die gute Kameradschaft zwischen der Tochter des Mieters im dritten Stock und dem Sohne des Hauswirts war nichtsdestoweniger unverändert stehen geblieben; ja, sie hatte sogar nach und nach eine Gestalt angenommen, welche dem Schlossermeister Hartung Veranlassung zu überaus lebhaftem Mißfallen und zu einer sehr ernsten Unteredung mit dem Kanzleibeamten Reimann gab. Albert war in eine andere Stadt geschickt worden; aber eines schönen Tages war er doch wieder gekommen, schöner, männlicher, statt­licher als vorher, und mit der alten Liebe für die blonde Asta im Herzen.

Die Melodie aus demFreischütz", welche er noch immer vor sich hin pfiff, erhielt allerlei schmelzende Variationen, als Albert'» Erinnerungen bei diesem Punkte angekommen waren. Er dachte an die glückselige, berauschende Zeit seiner ersten, innig erwiederten Leidenschaft, er dachte an die heißen Kämpfe mit seinem wohl­habenden, geldstolzen Vater, der durchaus nichts wissen wollte von einer ehelichen Verbindung seines einzigen Leibeserben mit derarmseligen Schreiberstochter," und der im ersten Zorn drohte, das ganzeGesindel" auf die Straße hinaus zu werfen,

und er dachte endlich an jenen unvergleichlichen Tag des Glückes, da Asta's Lieb­reiz selbst daS harte Herz des stolzen Hartung so weit bezwungen hatte, daß er in eigener Person die drei steilen Treppen hinauf gestiegen war, um im Namen seines Sohne- eine förmliche Werbung vorzubringen. Wie sie dann im Kreise aller Freunde und Verwandten eine prunkvolle, lärmende Verlobung gefeiert hatten und wie ein kurzer Frühling voll unbeschreiblicher Seligkeit gleichsam im Fluge dahingeschwunden war, das zog nur noch wie ein Traum an der Seele des jungen Mannes vorüber.

Aber die Melodie aus demFreischütz" war plötzlich verstummt und seine Stim legte sich in finstere Fallen. Sah er chn doch leibhaftig vor sich, den hageren, ge-