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den Volksklassen herrühren. Es mögen etwa 130,000 Einleger sein, so daß auf 1 Sparer durchschnittlich ^ 467. entfallen. Der Zinsfuß für die Einlagen beträgt 3,60°/°. Die Anstalt besitzt in allen bedeuten- den Orten des Landes Agenturen, zus. 500, welche den Verkehr mit den Sparern kostenfrei vermitteln. Die Aktiva berechnen sich auf ^ 65,967,240 und sind zum größeren Teil auf Hypotheken von ^ 1000. an zu mäßigem Zins angelegt. Sie verteilen sich auf das ganze Land, so daß dem ländlichen Kredit­sucher möglichst gedient wird. Der Reservefonds be­trägt ^ 4,901,838. (--- 8,07'/« der Einlagen.) Die von Sr. Majestät dem König zur Kontrolle der Anstalt berufenen Kommissäre der Zentralleitung des Wohlthätigkeitsvereins haben beurkundet, daß die ver­öffentlichten Rechnungs-Ergebnisse mit den Büchern der Anstalt übereinstimmen und daß sämtliche Schuld­dokumente vorhanden seien.

Bei Sprengversuchen, die man kürzlich in Berlin mit Schießbaumwolle an starken eisernen Platten vorgenommen hat, ist in diesen Tagen «ine technologisch sehr bemerkenswerte Beobachtung gemacht worden. Man hat, wie die Magdeb. Z. berichtet, zwischen die Eisenplatte und die Sprengmasse ein Baumblatt gelegt und nach der Explosion ein genaues Bild des Blattes auf der Eisenfläche gefunden, das auffallender Weise nicht etwa vertieft, sondern in allen seinen Teilen, insbesondere in den Rippen und in dem feinen Geäder plastisch wenn auch nur sehr schwach erhoben, so doch in scharfer Zeichnung erschien. Wiederholte Versuche ergaben den gleichen Erfolg. Die Nächstliegende Erklärung des Vorgangs ist, daß

das Blatt diejenigen Teile der Eisenfläche, die es be­deckt, gegen das Fortbrennen schützt, und daß das Eisen dort, wo dieser Schutz am nachhaltigsten wirkt, unter den Rippen, am vollkommensten stehen bleibt. Es wäre dies ein Prozeß, den man dem Aezen ver- leichen könnte, nur daß er in einem einzigen undenk- ar kurzen Augenblicke eingeleitet und auch schon vollendet ist. Man könnte dabei annehmen, daß sich aus dem feuchten Blatte Dämpfe entwickeln, die das Eisen gegen die zehrende Schlagflamme ähnlich isolieren, wie die dünne Dampfschicht eine in glühendes Eisen getauchte Hand. Es ist aber ebensowohl denkbar, daß die Erscheinung ihren Grund in der Mechanik der Sprengwirkung hat, denn der ungeheure Schlag, der die dicke Eisenplatte unter der frei aufliegenden Sprengmasse durchbiegt und zerreißt, als wäre sie von Wachs, übt da, wo die Masse das Eisen unmittelbar berührt, auf die oberflächliche Struktur des letzteren eine heftige mechanische Einwirkung, die durch den zwischenliegenden Körper des Blattes eine Modifikation erleiden könnte.

Zur Schulhausdaufrage.

Eingesendet. Die Entscheidung wegen des Bau­platzes für das Schulhaus soll dieser Tage getroffen werden. Diese Frage dürfte geeignet sein, das In­teresse der Bürgerschaft in besonderem Maße zu er­wecken, weil es sich um einen außerordentlichen Posten im Gemeindehaushalt handelt und weil es den Eltern wichtig sein sollte, wohin ihre Kinder vom 6. Jahre an in die Schule spazieren. Die Hauptfrage ist die Wahl des Bauplatzes, es sollen 4 Vorschläge vor­

handen sein 1) Kümmerle's Zimmerplatz, 2) das Schaal'sche Anwesen, 3) Kübler Breitling's Haus, 4) die beiden alten Schulhäuser am Kirchbergle. Der Einsender ist der Ansicht, daß die Vertreter der Bürger­schaft mit derselben Fühlung suchen und deren Wünsche etwa in einer Versammlung wenigstens hören soll­ten, nachdem das für und wider der einzelnen Vor­schläge erörtert worden ist.

Standesamt ßakrv.

Geborene:

29. Juli. Emilie, Tochter des Göttlich Ruf, Hilfs-

wärterS bei der Eisenbahn.

30. Albert Gustav, Sohn des Wilhelm Linken-

hcil, Bahnhoftaglöhners hier.

2. Aug. Marie Ottilie, Tochter des Martin Linger,

Kommissionärs in Pforzheim. Gestorbene:

31. Juli. Marie Graze, ledig, 68 Jahre alt.

3. Aug. Barbara Fischer, Schuhmachers Ehefrau,

38 Jahre alt.

4. . Marie Luise Widmann, Tochter des Karl

Ludwig Widmann, Cigarrenmachers hier, 3 Monate alt.

6. Christof Friedrich Herzog, Messerschmied,

71 Jahre alt.

Gottesdienst

am Sonntag, den 9. August.

Vom Turm: 251.

Vorm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel. Feier des heiligen Abendmahls. 2 Uhr Nach.-Predigt in der Kirche: Stadtpfarrer Eytel.

Mittwoch, den 12. August.

Früh 7 Uhr Erntebetstunde in der Kirche.

K. Staatsanwaltschaft Tübingen.

Dieöstayl'sanzeige.

In der Zeit vom Samstag, den 1. August, abends 6 Uhr, bis Montag, den 3. August, morgens 7 Uhr, wurden zu Calw aus dem Neubau des Privatiers Seitz mittels Erbrechens einer hölzernen Werkzeugkiste eine blaugestreifte, an den Aermeln ölfarbbeschmutzte Blouse und zwei Jpserkellen gestohlen. An der un­teren Seite des Handgriffs der einen Kelle ist der Buchstabe8" eingeschnitten, während an der anderen Kelle oben am Griff eine auffallend schwarze Astspur sich befindet.

Weiter wurde zu gleicher Zeit aus dem Keller des bezeichneten Neubaus eine eichene Wasserwage auf einfache Weise entwendet.

Um sachdienliche Mitteilungen wird gebeten.

Den 5. August 1891.

Staatsanwalt

Schanz.

Liegenschafts- Bcrkans.

Das früher Kleemeister arle'sche Anwesen unter­halb der Jnselgasse, bestehend aus Haus, Scheuer, Heuhaus, 35 a 24 gm Gemüsegarten und Berg bei den Gebäulichkeiten, 78 a 15 gm Wiesen in den Meisterwiesen, ist dem Verkauf auSgesetzt und kommt am Donnerstag, den 13. Aug. 1881, vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus zur Versteigerung.

Stadtschultheiß Haffner.

Liebenzell,

Gerichtsbezirk Calw.

Wirtschafts- und Bierbrauerei-

Verkauf.

In der Verlassenschaftssache des verstorbenen August Büchsenstein, gewes. Waldhornwirts und Bierbrauereibesitzers dahier, kommt am

Donnerstag, den 20. August d. I., vormittags 9 Uhr.

zum erstenmal auf hiesigem Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

Gebäude Nr. 132.

1 a 39 gm ein zweistöckiges Wohnhaus, das Waldhorn­wirtschaftsgebäude, mit dinglicher Wirtschafts­gerechtigkeit dahier,

Steaenhaus, Abtritt und Schweinstall, eine Bierbrauerei mit Keller hinter dem Wohnhaus,

Holzhütte,

Kellereingang,

Holzschopf mit gewölbtem Keller darunter, Schweinstall,

Hosraum,

Kegelbahn nebst Gartenwirtschaftsanlagen, Bierkeller, .

Kellerhals,

Hofraum,

iS ISS

Geb. Nr. 132 a.

Geb. Nr. 132 b.

Geb. Nr. 132 e. Geb. Nr. 125.

3

44

26

8

63

7

53

57

86

53

sodann 2 in Felsen gehauene Lagerbierkeller, 1884 neu erbaut, ganz in der Nähe der Stadt.

Gärten.

Parz. Nr. 111. 4 a 16 gm,

270. 4 81

271. 7 , 22

272/S. 7 69

38 g, 22 gm Gemüse-, Gras- und Baumgarten i» den Bad­wiesen, rings um das Haus.

Wiesen.

Parz. Nr. 277. 14 a. 63 gm Wiese in den Badwiesen hinter dem Haus.

Waisengerichtlicher Anschlag zusammen 24,000

Die vorhandenen Bierbrauereigerätschaften im Anschlag von 2000 ^ können mit erworben werden.

Das Anwesen liegt mitten in der Stadt an der frequenten Calw-Pforz­heim er Straße und sind sämtliche Gebäude in bestem baulichen Zustand. Ein umsichtiger Geschäftsmann dürfte auf dem Anwesen eine sichere Existenz finden.

Zahlungsbedingungen günstig.

Den 5. August 1891. Waisengericht.

Vorstand:

Stadtschultheiß Schneider.

Privat-Anzeigerr.

Calw, 6. August 1891.

Todesanzeige.

Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten, Freunden und Be­kannten mit, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, un­fern lieben Gatten und Vater Friedrich Herzog, Messerschmied, heute morgen 9'/- Uhr nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 71 Jahren zu sich zu rufen.

Um stille Teilnahme bitten

die trauernden Hinterbliebenen:

Friederike Herzog mit ihren Kindern.

Beerdigung Samstag mittag 3 Uhr.

Danksagung.

Für die vielen Beweise von herzlicher Teilnahme, welche wir während der schweren Krankheit meiner _kleben Frau erfahren durf­ten, sowie für den erhebenden Gesang vor dem Hause von der Concordia, wie auch für die vielen Blumenspenden und die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, besonders den Herren Trägern, sagen wir unfern herzlichsten Dank.

Der trauernde Gatte:

I. G. Fischer, Schuhmacher, mit seinen 2 Kindern.

Zu mieten gesucht

auf Martini:

2 geräumige, unmöblierte Zimmer in einem anständigen Hause.

Zu erfragen bei der Red. ds. Bl.

8ürgervkr«in.

Montag, den l0. Aug. 1891, Abends 7 Uhr, bei

Bäcker Krausthaar.

V.-V.

Nächsten Montag bei Rau.

A/kss/Mk.

Heute Samstag, den 8. ds. ist monatliche

Hauptversammlung und Abstimmung.

Nächste Woche backt

Laugenbretzrln

Bäcker Beißer.

Ein hiesiger

junger Wann

wird gesucht in die

Wech. Kratzenfabrik.

Schöne, frische

Eier

empfiehlt

D. Herion.

Junges fettes

Hammelfleisch

ist zu haben bei

Kugel und Schmidt.

2 unmöblierte, ineinandergehende

Jimmer

in schcirster Lage, sind an eine allein­stehende Person zu vermieten. Wo? sagt die Red. ds Bl.

hat bis Martini zu vermieten

hat bis Martini zu vermieten

Zoll'S Wwe.