laments. Beim Eintritt des Herrscherpaars in den Saat wurde es durch warme Zurufe der Senatoren nnd Abgeord­neten, sowie von den Tribünen begrüßt. Die Sozialisten jedoch riefenEs lebe der Sozialismus!" und verließen den Saal. Nach dem Namensaufruf der Abgeordneten und der Eidesleistung eröffnet« der König das Parlament mit einer Rede, in der er u. a. ausführte: Italien ist aus dem größ­ten Kriege der Geschichte als einer der Sieger hervorgegan­gen. Italien hat den Krieg als schreckliche Aufgabe für den Triumph der Gerechtigkeit mitgemacht. Sieger und Besiegte haben jetzt das gleiche Bedürfnis der Arbeit, die gleiche Not­wendigkeit, die Gemüter zn beschwichtigen. Das gleiche Ge­fühl der Gnade und menschlichen Tugend soll in jedem Lande herrschen. Durch den Krieg hat Italien seine natürlichen Grenzen erlangt, aller nicht alle Ansprüche Italiens sind überall mit dem gleichen Gerechtigkeitssinn gewürdigt worden. Die Ansprüche Italiens am Adriatischen Meer verdecken keinen militärischen Hintergruud und haben größtenteils keine wirt­schaftliche Tragweite. Die Verteidigung aller Völker italieni­scher Sprache bildet für Italien eine Pflicht und ein nnver- jährbares Recht und verfolgt ans keinen Fall imperialistische Tendenzen. Italien wünscht dem Ausstieg der Volksklassen mit größter Sympathie zu begegnen. Der König hob den außerordentlich herzlichen Charakter hervor, der in den Be­ziehungen zwischen den alliierten und assoziierten Mächten besteht. In seinen weiteren Darlegungen verbreitete er sich über das Programm der wirtschaftlichen Wiederherstellung Lurch die Arbeit, die Produktion und durch Ersparnisse. Die Handelsstraßen und die neuen Häfen müßten ausnahmslos verwertet werden. Italien betrachte es immer mehr als seine Aufgabe die Latinität, deren Mutter es 'sei, zu verteidigen. Für die Verwirklichung seines neuen Programms besitze Ita­lien eine unüberwindliche Schutzmacht, " die ihm aus dem Siege erwachsen sei. Die Rede des Königs wurde fast bei jedem Satz durch Beifallskundgebungen unterbrochen. Im Namen des Königs erklärte Nitti sodann die 25. Legis­laturperiode als eröffnet, worauf das Königspaar und die Prinzen den Saal verließen. Im Monte Citorio bemerkte man während der Ansprache des Königs in den Diploma- t enlogen sämtliche Chefs der alliierten u. assoziierten Mission en.

Die Kommunisten und der Versailler Frieden.

(Völlige Versklavung oder Zerreißung des Schandfriedens).

^86. Die HamburgerKommunistische Arbeiter- zeitung" nimmt in einem Aufsatz Stellung zu den neuen Erpressungen der Entente und der Weigerung Frankreichs, die deutschen Kriegsgefangenen freizulassen. Nach den üb­lichen Ausfällen gegen die deutschesozialdemokratische" Re­gierung schreibt das kommunistische Blatt unter anderem:

Früher, als ihr lieb ist, wird die deutsche Sozialdemo­kratie durch den Gang der Ereignisse gezwungen, den Nach­weis zu sichren, daß sie mit dem von ihr abgeschlossenen Versailler Frieden das Todesurteil Deutschlands unterzeichnet hat. Mag sie noch so viele Lügen über die Erträglichkeit der Bedingungen und die Möglichkeit ihrer Milderungen in die Welt setzen, die Brutalität der Entente zerreißt den Schleier, den die Sozialdemokratie vor den Versailler Frieden gezogen hat und zeigt dem deutschen Volke, daß es nur noch zu wählen hat zwischen völliger Versklavung und Zerreißung des Schandfriedens.

Verlängerung der Zeichnungsfrist' auf die Sparprämienanleihe.

Da infolge der Verkehrssperre die rechtzeitige Weiterlei­tung des Zeitungsmaterials sich in allen Gegenden Deutsch­lands verzögert hat, die Sendungen lagern z. T. noch auf den Berliner Postämtern, wo sie sich angestaut haben, ist die Z e i ch n u n g s f r i st für die deutsche Sparprä­mienanleihe, bis zum 10. Dez. 1919 verlängert wor­den. Der Termin für die volle Begleichung der den Zeich­nern zugeteilten Beträge ist infolgedessen ebenfalls hinausge­schoben worden und zwar bis 8. Januar 1920. Obgleich der Zinsenlauf der Sparprämienanleihe 1919 vom I. Januar

Vurek enge Satten.

Original-Roman von Käte Lubowski.

82) (Nachdruck verboten.)

Es war schon alles welk und tot; aber die Luft ging hier doch frischer wie drinnen in dem Häusermeer. Mit gesenkten Augen wollte sie einen Straßenübergang nehmen, gerade, als eine Equipage heranrollte. Sie nieinte, noch bequem die andere Seite zu gewinnen.

Aber der Kutscher mußte die Vollblüter doch hart vor ihr zügeln, damit kein Unglück geschähe. Unwillkürlich streiften ihre Blicke die Insassen.

Frau Dieresleben und Johannes Steinhorst... und in ihrer Mitte der Knabe ...

Ms Peter Kehrbein am nächsten Morgen ihren Brief empfing, nickte er befriedigt.

Es war ja auch gar nicht anders zu erwarten ge­wesen.

Daß sie darin verdammt kurz angebunden war, schadet nichts. Ihre Zeilen:Ich werde mitgchen. Teilen Sie mir baldigst alles Nähere mit" genüglen völlig.

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ES war alles zur Abreise fertig.

Helea Holtmanns kleine, sonst so trauliche Wohnung sah kahl und öde aus. Die Polnersachen waren abgeholt, damit kein Mottenschaden entstände.

Sie stand am Fenster und sah auf den Goethepark hinunter. Es sang kein Vogel mehr auf den kahlen Zweigen der dürftigen Anlage ... und die Kinder fehlten auch bei dem scharfen Ostwind.

Umsonst verdichte sie sich die Schönheiten, denen sie entgegenlebte, auszumelen.

Die kraftlosen, entblätterten Bäumchen da unten, die brandroten, festen Locken des Essigbaums erschienen ihr unerreichbar herrlich. Noch einmal überwältigte sie alles

1920 ab beginnt, bedarf es einer Zinsvergütung seitens der Zeichner für die zugeteilten Stücke nicht, wenn die Vollzah­lung bis zum 8. Jan. 1920 geschieht. Für Zahlungen die nach dem 8. Jan. erfolgen sollten, sind 5°/o Zinsen vom 1. Januar 20, bis zum Zahlungstage zu vergüten. Die Be­gleichung ist an derselben Stelle zu bewirken, bei der die Zeichnung angemeldet worden ist.

Generalpardon für Steuersünder.

Der Nationalversammlung ist im Anschluß an die Ver­abschiedung der Reichsabgabenördnung ein Antrag des Zentr.- Abg. Trimborn auf Erlaß eines Gesetzes über die Steuer­nachsicht zugegangen. Danach soll derjenige, der vor dein Inkrafttreten der Reichsabgabenordnung Vermögen oder Ein­kommen nicht angegeben hat, von der Strafe und der Ver­pflichtung zur Nachzahlung der Steuer freibleiben, wenn er aus eigenem Antriebe sein Vermögen oder sein Einkommen pflichtgemäß richtig angibt. Die schwersten Vermögensnach­teile sollen dagegen für diejenigen einlreten, die nach dem Inkrafttreten der Reichsabgabenordnung bei der Veranlagung der Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs und zum Reichs­notopfer der Steuerbehörde Vermögenswerte pflichtwidrig nicht angibt. Derartige Vermögenswerte sollen, soweit sie sich im Auslande befinden, zugunsten des Reiches verfallen. Mir die Beitreibung der dem Reiche verfallenen Vermögenswerte soll der Steuerpflichtige mit seinem gesamten Vermögen haften. Dem Vernehmen nach ist in der Nationalversammlung eine Mehrheit für die Annahme dieses Antrages, dem auch die Regierung zugestimmt hat, vorhanden, so daß mit der Ver­abschiedung des Gesetzes zu rechnen ist.

Klt ine Nachrichten.

Berlin, 1. Dez. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: Sämtliche 1162 Maltagefangene einschließlich der Kombattanten werden am 5. Dez. abbeför­dert und treffen etwa am 9. Dez. in Kufstein ein. In der Heimbeförderung der deutschen Gefangenen in Indien sind laut neuer Mitteilung der englischen Regierung endgültige Anordnungen derart getroffen worden, daß anfangs Dezem­ber der Abtransport beginnt.

Berlin, 1. Dez. Der Genera! der Infanterie z.D. Wil­helm von Nslar, geboren am 22. Dez. 1847 zu Eindeck in Hannover, zuletzt Gouverneur von Ulm, ist gestorben.

Linz, 2. Dez. Generalfeldmarschall von Mackensen traf auf der Reise nach Deutschland im Bahnhof Linz ein. Abordnungen des Deutschen Volksbunds und der oberöster­reichischen Bauernschaft waren zum Empfang erschienen. Landeshauptmann-Stellv. Langoth hielt eilte Begrüßungs­ansprache, auf die v. Mackensen herzlich erwiderte. Nach kurzem Aufenthalt rollte der Zug unter den Klängen des LiedesWenn alle untreu werden" nach Passau weiter.

Belgrad, I. Dez. (Korr.-Bur.) Die italienische Regierung hat die südslavische Regierung verständigt, daß sie entsprechend den Weisungen der Friedenskonferenz den Vormarsch d'Annunzios gegen Spalato verhindern wolle.

Rotterdam, 2. Dez. DerNieuwe Rotterd. Courant" meldet aus London, daß es in London-Derry gegen die Prok­lamation der britischen Regierung, wonach die Sinn Feiner- Organisationen unterdrückt werden, zu einer Riesenkundge­bung kant, auf der das Sinn Feiner-Mitglied des britischen Parlaments Mac Neill erklärte, das irische Volk verachte ein Gesetz, das sich auf Bajonette stütze. Es sei fest entschlossen, nicht zuzulassen, daß die britische Regierung der Polizei ge­statte, ihren Stiefel auf den Nacken des irischen Volkes zu setzen.

Madrid, 2. Dez. Das Ministerium hat demissio­niert. (Eine Folge des in ganz Katalonien ausgebrochenen Riesenstreiks.)

London, 1. Dez. Ein Telegramm aus Umniden an Lloyds meldet, daß das SchiffSmack" auf eine Mine stieß und sank. 6 Mann sind ertrunken.

Paris, 2. Dez. Nach einem Radio-Telegramm aus Rom soll der Papst den Erzbischof von Paris, Amette, beauftragt haben, der franz. Regierung seinen Wunsch nach Befreiung der deutschen Kriegsgefangenen zu unterbreiten.

Weh weinte sie bitterlich um ihr zerronnenes Glück und ernannte klar. daß sie müde und zerbrochen von stumpfer Hoffnungslosigkeit feige aus der Heimat fliehe. Da schrillte die Flurglocke.

Ein Eilbrief wurde für sie abgegeben. Das kam jetzt beinahe täglich vor. Ihr zukünftiger Schützling liebte diese Art der Briefbeförderung. Ohne auf die Handschrift zu achten, riß sie den Umschlag auf. Zwei Briefe glitten ihr entgegen. . .

Träumte sie denn?

Sie las noch einmal. Zuerst die Zeilen von unbe­kannter Hand:

Mein lieber Junge!

Nun ist eS soweit, daß ich von dieser bösen, schönen Welt abtreten muß. Ich hätte noch gern ein Weilchen gelebt aber ich bin willig, weil ich mein Ziel erreichen durste.

Das Ziel, Dir alles zu vergelten . . . alles, alles!

Für Dich habe ich gearbeitet, Johannes. Nicht für mich, wie ehedem. Wäre es so gewesen, hätte ich wieder waghalsig alles Gute und Sichere verdorben. Nun aber war ich vorsichtig. Damit zwang ich das Glück.

Einer, der an mich glaubte, gah mir reichliche Mittel, damit ich meine neueste Erfindung allein ausnutzen konnte. Lies Dir die beigefügten Prospekte durch, damit Du weißt, worin sie bestand.

Sie machte mich endlich zum reichen Mann, wenigstens nach deutschem Begriff. Aber ich mochte Dir nichts von alledem schreiben. Im nächsten Sommer wollte ich hin­über, um Dich zu suchen und Deine Freude mit eigenen Augen zu sehen.

Das soll mir nicht vergönnt sein. Ich muß sterben. Die ersten Jahre hier waren zu hart. Der sieche, ge­schwächte Körper kann das Glück nicht mehr ertragen. Der Arzt meint, daß es nur noch wenige Wochen mit mir dauern kann. Darum habe ich meine Fabrik verkauft und all mein Geld dis auf das wenige, was ich noch für mich brauche, zur Gutschrift für Dich, dessen Adresse ich ja nickt kenne, der Reichsbank in Berlin

Paris 2. Dez. Nach dem Temps haben in Peking Ver­handlungen zwischen der chinesischen Regierung und Vertre­tern der englischen Regierung stattgefunden, die zur Anerken­nung der Autonomie von Tibet geführt haben sollen. Tibet habe jedoch seinerseits die Oberhoheit Chinas anerkannt. Der Temps sagr, daß die Nachricht in Japan große Aufmerksam­keit gefunden habe.

Paris, 2. Dez. Der Sonderberichterstatter derChicago Tribüne" in Riga telegraphiert, man habe bei Oberst Ver­wandt in Mitau Briefe und Papiere gefunden, die den Be weis lieferien, daß er im Einverständnis mit Koltschak, De- nikin und Judenitsch gehandelt habe. Ein Brief des Generals Judenitsch teilte dem Obersten mit, daß er (Judenitsch) aus politischen Gründen gezwungen sei, eine Proklamation gegen Bermondt zu erlassen, um ihn als Verräter an seinem Lande anznklagen, daß er aber diese Anklage nicht ernst nehmen solle. Man habe auch Briefe und Papiere gefunden, die be­wiesen, daß Denikin, Koltschak und Bermondt ein gemein­sames militärisches und politisches Programm gehabt hätten.

Vermischtes.

Ein köstliches Intermezzo hat sich dieser Tage an­läßlich einer Haussammlnng zu Gunsten armer Kinder im Erzgebirge in Laichingen seitens einiger Schulkinder zuge­tragen. Von einem der Spender befragt, für welchen Zweck die Sammlung wäre, gab eins der Kinder zur Antwort: Für die armen Erzberger-Kinder!"

Heimkehrende Deserteure. Das badische Ministerium des Innern hat an die süddeutschen Regierungen ein Zirku­larschreiben betr. die Entgegennahme der voraussichtlich aus der Schweiz eintreffenden Deserteure gerichtet. Diese werden nämlich von der schweizerischen Regierung nach und nach von der Schweiz ausgewiesen. Ihre Zahl beträgt nach der letzten Statistik 4300.

Die Irrwege der Valuta. Eine Schweizer Firma schickt an ihren Geschäftsfreund in Deutschland einen Brief, der statt mit 25 Centimes nur mit 5 Centimes frankiert ist. Der deutsche Empfänger zahlt das volle Strafporto mit 60 Pfennig, findet aber in dem Brief einen Schein von einer Mark vor: er verdient also immer noch 40 Pfg. Der Schweizer hat 20 Centimes an Porto gespart, dafür aber den Markschein für den jetzigen Kurs von 13 Centimes ge­kauft. Ihm bleiben noch 7 Centimes übrig. Und die Post kommt schließlich auch zu ihrem Geld!

Die Gewerkschaften zur Bodenfrage. Zur Boden­frage hat der diesjährige Kongreß der heute rund 6 Millionen umfassenden freien Gewerkschaften in Nürnberg folgende Ent­schließung gefaßt:

Der 10. deutsche Gewerkschaftskongreß ersucht die deutsche Reichsregierung, schleunigst ein Notgesetz zu erlassen, das jeden Kauf, Verkauf und Verpachtung von Grund u. Boden zu Spekulationszwecken verbietet. Die während des Krieges vorgenommenen Verkäufe und Verpachtungen sind nachzu­prüfen und die über den normalen Wert erzielten Kauf- und Pachtsummen einzuziehen. Werden Verkäufe von Grund und Boden durch den Tod des bisherigen Eigentümers not­wendig, so hat ans alle Fälle die Gemeinde das Vorkaufs­recht zu Preisen, die von einer Sachverständigenkommission die der Gemeinderat ernennt, festgesetzt werden."

Die Stadträtin mit dem Strumpf. Aus der Mün chener Stadtratssitzung berichtet dieM. Ztg.":Langsam, aber unaufhörlich plätschert der Redequell im Stadtrat. Von 9 Uhr früh bis 4 Uhr mittags. Ein Stündchen nur weni­ger, als es der normale Arbeitstag will. Stadtväter und Stadtmütter unterhalten sich, gehen ein und aus, lesen, schrei­ben, wenn ihn ober sie nicht der Gegenstand der Tagesordnung oder das oft gerittene Steckenpferd zum Reden zwingt. Nicht immer kann dieOeffentlichkeit" droben auf der Tribüne der Reden Weisheit folgen. Zur Abwechslung und zur Erholung geht der Blick einmal spazieren durch den Saal. Man kneift die Augen zusammen, um besser Hinsehen zu können. Be­wegen sich da nicht Nadeln? Zieht der Finger der Rechten nicht eben den Faden der Wolle nach? Die Stadträtin strickt. Ist der Strumpf blau? Es läßt sich nicht erkennen im Zwie­licht des Tages und der elektrischen Birnen. Jetzt legt die

: '^n icscu. Ich denke, es muß schon in den nächsten Tag"? dort erntreffen. Es sind nach deutschem Gelbe rin.) llOOOO Mark. Vau ein Zuhaus für elternlose Jungen, von dem Du einst träumtest bau Dir Dein eigenes Glück. Kurz laß es Dir zum Segen werden. Aber gehe auch auf das Grab Deines Vaters, meines guten, unvergeßlichen Bruders und sage es ihm, mein Junge!

Dein treuer Onkel Gotthold Steinhorst. Dann die anderen...

Wie oft hatte sie doch im Wachen und Träumen'seine Handschrift vor sich gehabt. Kleine Zettelchen, auf denen er kurze Notizen gemacht... Streifchen, auf denen er sie um irgendein Buch eine Auskunft gebeten... alles, hatte sie aufbewahrt... s

Sie faltete die Hände, während sie jetzt las: i

Meine Helea! >

Der Brief meines Onkels, der mir nach langer Irr-? fahrt soeben zuging, gibt mir das Recht, Dich heute so» zu nennen. Heute und immer. -

Denn vor mir habe ich Dich niemals anders ge-z nanut. k

Gib mir die Antwort, die Du mir geben mußt - . -r

Johannes Steinhorst, g Einen Augenblick wähnte sie, das Glück müsse sie zer-^ brechen. Bald aber spürte sie eine Kraft in sich, vor derZ sie selbst erschrak. Ihre Feder flog über das Papier. Es^ währte kann: länger als eine Minute. Sie wußte ihm nichts weiteres zu schreiben, als das eine Wort:

Komme . . .

Dann breitete sie in jubelnder, demütiger Seligkeit beide Arme weit nach ihm und war zu dem Flug nach seiner großen, lichten Sonnenstraße, fernab von ihren engen Gassen, restlos bereit...

Ende.