Halter zu zahlen ist, sechs Zehntel des durchschnittlichen Mehr­erlöses. Das bisherige Reichsdrittel fällt bekanntlich weg. Der Rest verbleibt den Kommunalverbänden. Demnach be­trägt der Häutezuschlag vom I.14. Dezember auf den Zentner Lebendgewicht bei Rindern 34,20 Mk., Kälbern 63 Mark, Schafen 36 Mk., Eseln und Mauleseln 21.60 Mk.

* Keine Schweizerstumpen mehr ! Schweizerische Blät­ter melden, daß das eidgenössische Ernährungsamt die Aus­fuhr von Zigarren (Stumpen) bis auf weiteres vollständig untersagt hat.

* Für die hungernden Kinder im Erzgebirge sind bei unserer Geschäftsstelle weitere Gaben eingelaufen von: N. N., Rohrdorf, 5 Mk. I. B. 5. Heintel 1. Geschw. Holzäpfel 3. N. N., Rohrdorf I. A. Z. 5. Schillersammlung Hornberg OA. Calw durch Hauptlehrer Reiber 100. Blum, Schreiner

1 . F. Walz, Landwirt 2. St. Fr. 2. N. N. 5. Henne,

Mindersbach 5. Lohrer, Bahnwärter 5. O. Faas, Sem. 2.

Grüninger, Sattler 5. Tröster 2. Butz 4. Sammlung der Volksschule. Wildberg 172. Nießle, Apotheker 5. N. N. 2. Frau Haupt. Möß 5. Frau Schuster Wwe. 2. K. G. 1. Fr. Rauser, Jselshausen 1. Schorpp, Stationsdiener 2. R. N. 10. G. N. 10. Schreiner Klingel 5. P. K. 2. K. N.

2. C. D. 6. Schramm, Telegr.-Arb. 1. Seile, Telegr.-Arb.

1. Dangel, Kaminfeger 2. N. N. 1. Wizemann 10. Unter­

klasse Effringen durch Lehrer Pfanzler 43. Frau Hespeler 2. 2 mal Jselshausen 5. Schuhmacher Raaf 4. Wiedmayer, Platzmeister 2. Gärtner Reule 10. R. N. 2. Frau Stadt­schultheiß Brodbeck 3. Gretel Braun 3. N. N. 5. N. N--2. N. N. 3. Ulshöfer, Landgerichtsrat 8. N. N. 5. N. N. 5. N. N. 5. Schuster, Gärtner 6. Reallehrer Bodamer 10. B. N. 2. Rektor Dieterle 20. Hauptlehrer Günther 5. N. N. 10. Herrn. Raas 5. Arbeiter uud Arbeiterinnen der Ketten- sabrik 142. M. M. 5. Kroiner, Jselshausen 2. Frl. P. Kübler, Oberschwandorf 3. R. N. 10. Hölzle zum Löwen, Oberschwandorf s. Hetzer, Jselshausen 1. G. K. 5. Witwe Hirneisen, Jselshausen 2. Dr. Metzger, OA.-Tierarzt 3. 'N. N. 1. P. G. 1. Sch. N. 5. Stadtschulth. Maier 5. Killinger, Pensionär 2. Killinger, Kettenmacher 5. Frau Rexer, Ober­schwandorf 2. Frau Ehmann, Oberschwandorf 1. N. N., Rohrdorf 7. G. N. 5. Keck, Gemüsehdlg. 2. W. K. I. K.

K. N. 2. N. N. 1. Fr. Fegert 1. R. R., Rotfelden 3. I. Moser 2. Jakob Grüninger 3. B. Sch. 2. K. St. I. Berg u. Schmid 20. Ebershardt 5. Damenschneider Werk 3. Gottl. Schwarz 10. V. A. Schw. 3. Fa. Speidel u. Angestellte 43. N. N. 5. Schaible 10. Ehr. Schübel, Haiterbach 4. Mittel­schule Nagold 170. Louis Nentschler 10. Volksschule Ober- enztal durch Hauptlehrer Laukenmann 14. H. G. 5. W. 2.

L. in N. I. Schreinermeister Günther 5. Die Sammlung erbrauchte somit einen Gesamtertrag von 1 397.75 Mk. Das Ergebnis ist ein schönes Zeugnis für die Hilfsbereitschaft Unserer Bevölkerung. Wir sagen allen Spendern im Namen der unglücklichen Kindlein im Erzgebirge aus tiefstem Herzen Dank. Das Bewußtsein, mit diesen Gaben bedrohten Kindern vielleicht das Leben gerettet und ihnen zum. nahenden Weih­nachtsfest eine Freude bereitet zu haben, möge allen der schönste Dank sein. Wir schließen unsere Sammlung hiemit ab und werden den Ertrag an den Wiirtt. Hilfsausschuß für die verhungernden Kinver im dßmtschböhmischen Erzgebirge in Stuttgart, Jmmenhoferstraße 45, überweisen.

Wildberg, 30. Nov. Am Samstag abend sprachen in derTraube" die Herren Hentz und Killinger von Nagold über die Spar-Prämienanleihe. Klar und leicht ver­ständlich waren ihre Ausführungen, denen auch die Ueber- zeugungskraft nicht fehlte. Die Vergünstigungen dieser An­leihe sind recht verlockend ins richtige Licht gesetzt worden. Verschiedene Anfragen über Beschaffung von Bargeld, die Kursfrage, die Sicherheiten u. u. wurden in der sich anschlie­ßenden Aussprache teils von den genannten Herren, teils von Herrn Oberamtmann Münz und Herrn Seminar-Oberlehrer Knödler beantwortet. Herr Oberlehrer Rentschler, der die Versammlung leitete, dankte allen Rednern und bat die leider wenigen Anwesenden in ihrem Teil für die Anleihe zu werben. Gewinn- und damit Glücksmöglichkeiten hat diese Anleihe, und das wird schon ziehen. Wir haben die gute Hoffnung, daß Wildberg und Umgebung wie bei den Kriegs­anleihen nicht zurückblerben wird, denn es hat manchen, der hehlingen reich ist, und die werden schon hehlingen zeichnen und das genügt.

L-»- Wildberg, 1. Dez. In den letzten Tagen sind aus englischer Gefangenschaft heimgekehrt Georg Mangold und Wilhelm Carle. Sie erzählen von guten und bösen Tagen, sind aber jetzt glücklich wieder in der Heimat bei den Ihrigen sein zu dürfen. Die Angehörigen haben nicht minder eine Freude, besonders Familie Carle, da diese seit Dezember letzten Jahrs kein Lebenszeichen mehr von ihrem Sohn er­halten hat. In der Hoffnung, bald in die Heimat zurückzu­kehren und seinen Eltern eine Überraschung und unverhoffte Freude zu bereiten, hat der Heimgekehrte nicht mehr geschrie­ben. Mögen sich die Heimgekehrten bald in den neuen Ver­hältnissen zurechtfinden und tätig am Bau des neuen Deutsch­land sein! Den 5 noch in franz. Gefangenschaft schmachten­den Wildbergern wünschen wir, daß sie auch bald die Heimat begrüßen dürfen.

Haiterbach, 29. Nov. Zur großen Freude ihrer An­gehörigen und der ganzen Einwohnerschaft sind in letzter Zeit wieder 2 weitere Angehörige der hiesigen Gemeinde wohlbehalten aus engl. Gefangenschaft in der -Heimat ange­kommen. Günther, Jakob, Sohn des Straßenwärters Günther und Ade, Christian, Sohn des Christian Ade, Gemeinderat. Der erstere geriet bei der denkwürdigen Verteidigung von Thiepval an der Somme im August 1916 in die Hände der .. Engländer; den zweiten traf dasselbe Schicksal im Herbst 1918, nachdem er schwer verwundet worden war, glücklicher­weise ist er wieder ordentlich hergestellt. Beide sind im all­gemeinen mit der Behandlung, die ihnen in England zuteil wurde, zufrieden. Nun schmachten noch 4 Gemeindeglieder in franz. Gefangenschaft. Ein fünftes wird noch in Sibirien zurückgehalten, doch lauten seine Nachrichten günstig. Es ist zu wünschen, daß auch diesen die Erlösungsstunde bald schlagen möge. Von einem 1872 nach Amerika ausge- wanderten Gottlob Luithlen, dessen Urgroßvater und Groß­vater in unserem Städtchen als Lehrer tätig waren, und dessen Vater Oberamtstierarzt in Urach war, wurden dieser Tage dem hiesigen Stadtschultheißenamt 5000 Mk. zugesandt mit der Bitte dieselben unter die Kriegerhinterbliebenen der Gemeinde zu verteilen. In dem Begleitbrief spricht der freundliche Spender seine Teilnahme aus an dem schweren

Unglück, das der Krie^ über unser deutsches Volk gebracht habe. Er hoffe, daß sich unser Volk nicht entmutigen lasse und tapfer und mutig, wie es gekämpft habe, an dem Wieder­aufbau arbeite. Herzlichen Dank dem edlen Menschenfreund! Am 1. Dez. verläßt H. Hauptlehrer E ck nach 11 jähriger Wirksamkeit unser Stäbchen, um den Schwarzwald mit der Alb zu vertauschen. Unsere Glückwünsche begleiten ihn und seine Familie an seinen neuen Wirkungsort Weilheim bei Kirchheim u. T.

Aus dem übrigen Württemberg.

8 Gündringen, 1 . Dez. Vor einigen Tagen ist Paul Bürkle, Reallehrer, von seiner langen englischen Gefangen­schaft hier eingetrvffen zur Freude seiner Frau und seiner betagten Mutter, Witwe Bürkle alt Rößleswirtin.

8 Gündringen, I. Dez. Bei der am 30. Novbr. hier stattgehabten K ir ch e nstift u n g s r a tsw a h l wurden bei­nahe einstimmig wieder gewählt die bisherigen Mitglieder Anton Faßnacht, Müller, Stationsvorstand Bücher, Xaver Bernhard, Bauer, Joh. Gg. Schneider sen. und für Unter­schwandorf: Gutsaufseher Raiber.

r Stuttgart, 29. Nov. Die Sperre über den hiesigen Hauptbahnhof, nach der Brennholz und Torf in Wagenladun­gen nicht mehr zugeführt werden durften, ist nun wieder aufgehoben.

r Stuttgart, 28. Nov. In der gestrigen Gemeinderats­sitzung stellte Gemeinderat Mahler den Antrag, die Feuer­bestattungen solange einzustellen, bis sämtliche Familien im Besitz der ersten Kohlenrate sind. Dagegen wies Bürger­meister Dr. Dollinger darauf hiu, daß Leichenverbrennungen nur an drei Tagen in der Woche stattfinden und nicht ganz zwei Zentner auf eine Verbrennung kommen. Für Beibehal­tung der Feuerbestattung sprachen sich sodann die sozialdemo­kratischen Gemeinderäte aus. Die Mehrheit lehnte den Zentrumsantrag ab, der Betrieb des Krematoriums 'wird also weitergeführt, ein Beweis, daß in weiten Kreisen noch nicht das richtige Verständnis für die große Brennstoffnot vorhanden ist. ' Wenn man sieht, wie hier Kinder und Frauen auf allen möglichen Gefährten die wenigen Brennstoffe, die sie um teures Geld erstehen, beiführen, dann wird man anders urteilen über eine Bestattungsform, die dann zu Recht be­stehen mag, wenn die Not der Zeit keine Vorschriften macht.

r Zang OA. Heidenheim, 30. Nov. Nach längeren Ver­handlungen zwischen der Gemeinde und der Forstdirektion hat letztere 15 Hektar Waldfläche zu landwirtschaftlicher Be­nutzung auf 20 Jahre verpachtet. Der Wald soll demnächst abgeholzt werden.

r Heilbronn, 30. Nov. In Gegenwart der Vertreter von Württemberg und Hessen wurde bei den Verhandlungen mit den badischen Behörden im Arbeitsministerium zu Karls­ruhe eine Uebereinstimmung der drei Regierungen über die Schiffbarmachung des Neckars und den Ausbau der Wasser­kräfte zwischen Plochingen und Mannheim erzielt. Die Ar­beiten werden spätestens im kommenden Frühjahr begonnen. Mit dem Reich sollen Verhandlungen über die Gewährung eines Neberteuerungszuschusses eingeleitet werden.

r Heilbronn, 2. Dez. Am Freitag abend stieß der Stutt­gartBerliner D-Zug kurz vor Osterburken auf eine rangie­rende Güterwagenabteilung. Zwei vollbeladene Güterwagen wurden ineinander gepreßt und größtenteils zertrümmert, auch die beiden Zugsmaschinen wurden etwas beschädigt. Der Zugmeister erlitt leichte Verletzungen am Kopfe. Der Schnell­zug erlitt durch den Zusammenstoß eine fast dreistündige Verspätung.

r Neckarsulm, 28. Nov. Ins hiesige Amtsgerichtsgefäng­nis wurden gestern nachmittag sechs Bürger von Möckmühl wegen Landfriedeiisbruchs eingeliefert. Vor einigen Tagen wurde eine Schwarzschlachtung bei einem Metzger vorge- noinmen. Der Beamte des Kriegswucheramts beschlagnahmte - das Fleisch und nahm den Metzger in Gewcchrsam. Mehrere Bürger ergriffen Partei für den Verhafteten und stießen allerlei Bedrohungen aus. Zur Sicherheit wurde nach Möck­mühl eine Abteilung der Reichswehr von Heilbronn aus beordert.

r Göppingen, 28. Nov. Ein alter Göppinger hat an seine Heimatstadt gedacht. Herr Louis Hollweg in Indiana­polis hat der Stadt Göppingen 9 600 Büchsen kondensierte Milch zur Verteilung an arme und kranke, bezw. unter­ernährte Kinder überwiesen.

r Reutlingen, 28. Nov. Dieser Tage wurden auf dem hiesigen Güterbahnhof 30 Zentner Linsen und annähernd ebensoviel Erbsen, die auf dem Wege des Kettenhandels nach Mannheim verschoben werden sollten, beschlagnahmt. Die Hülsenfrüchte wurden dem hiesigen Kommunalverband über­wiesen.

r Gllwangen, 27. Nov. Wie seinerzeit berichtet, haben die Brüder L. Neumaicr von hier und E. Neumaier in Stutt­gart mit mehreren Helfershelfern große Mengen Getreide von hier ins Ausland verschoben. Ein Kriegsgefangener machte die Aussagen, daß er in England Getreidesäcke ge­sehen habe, die aus dem Ellwanger Bezirk stammten. Für Vorlage von Briefen, die zur Entdeckung von solchen Säcken führen sollten, hat üer Untersuchungsrichter Belohnungen ausgesetzt. Bis jetzt sind aber derartige Briefe nicht einge­laufen. Nur ein früherer Kriegsgefangener hat berichtet, daß er in Calais einige wenige Getreidesäcke mit der Aufschrift Kaiserliches Proviantamt" gesehen habe. Diese aber sind offensichtlich dem Feind in dieHände gefallen. Es muß da­her angenommen werden, daß das gesamte diesbezügliche Getreide auf diesen Fall von Calais zurückgeht und sonach die Brüder Neumaier nicht belastet.

r Hoheneck OA. Ludwigsburg, 28. Nov. Der gemeldete Ueberfall auf den Ortsgeistlichen Fleck stellt sich glücklicher­weise leichter heraus, als es auf den ersten Augenblick er­schien. Der geworfene Explosivkörper war zweifellos keine Handgranate. Die Verletzungen sind leichterer Natur, so daß. er seinen Amtspflichten nachgehen kann. Der Täter ist bis jetzt' nicht festgestellt, man vermutet nur, daß ein Fortbildungs­schüler die rohe Tat verübt hat.

r Schramberg, 29. Nov. Durch Entschließung der Kreisregierung Reutlingen ist die Stadtgemeinde Schramberg in die Reihe der mittleren Städte eingeteilt und damit, ab­gesehen von der Polizeiverwaltung, der unmittelbaren Dienst­aufsicht der Kreisregierung unterstellt worden.

Neues aus dem Bolkszählungsergebnis.

Wie schon berichtet, hatte Württemberg am 3. Oktober, am Tage der Volkszählung 2 516 474 Personen. Am 1.

Dezember 1918 waren es 2 437 574, am 1. Dezember 1916 2 388 578 und am 5. Dezember 1917 2 373 079 Personen. Wie die Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamts berichten, ist gegenüber der letzten Zählung im Krieg eine Zunahme um 143 690, gegenüber der letzten Friedenszählung eine solche um 79195 Personen eingetreten. Am 1. Dezember 1917 hatten wir 55 Gemeinden, die 5000 utid mehr Einwohner zählten. Bei der neurigen Zählung sind 3 Orte unter 5000 zurückgesunken, nämlich Oberndorf, Mergentheim und Au- ingen. Gemeinnen über 10000 Einwohner sind es 22, Ge­meinden über 20 000 Einwohner 9. Die 10 größten Orte Württembergs sind: Stuttgart (307 591), Ulm (57 270), Heil­bronn (43 872), Esslingen (37 367), Reutlingen (28 597), Ludwigsburg (23 289), Göppingen (21 623), Gmünd (20 239), Tübingen (20194), Heidenheim (18373 Einwohner). Dann folgen der Größe nach Schwenningen, Feuerbach, Ravens­burg, Tuttlingen, Zuffenhausen, Geislingen, Aalen, Schram­berg, Ebingen, Bückingen, Rottweil, Friedrichshafen. Der Neckarkreis zählt 927 940, der Schwarzwaldkreis 581910, der Jagstkreis 420 706 und der Donauckreis 587 113 Bewohner.

Familiennachrichlen.

Auswärtige.

Gestorben: Auguste Schnaufer, Stuttgart-Calw; Pau- -line Brunner, 56 Jahre, Calmbach; Johann Raible, Schäfer, Nordstetten; Joh. Gg. Wurster, 79 Jahre, Schönmünzach; Lorenz Luz, sen., Gerbermeister, 75 Jahre alt, Altensteig; Christian Hayer, alt Kronenwirt, 80 Jahre alt, Cresbach; Pauline Brunner, geb. Rödter, Sägwerkbes. Witwe, Calmbach.

Eingesandt.

Berkehrskuriosum. Es muß als ein Kuriosum ohnegleichen bezeichnet werden, wenn in der Zeit des eingeschränkten Zugs­verkehrs die Bahnverwaltung es fertig bringt, täglich einen leeren Personenzug von Nagold nach Calw zürückfahren zu lassen. Die Kuriosität wird "noch besonders groß, wenn man auf dem Bahnhof steht und hört, daß der planmäßige Zug 60. 70 und noch mehr Minuten Verspätung hat. Die Reisenden sehen den leeren Arbeiterzug vor ihren Augen abfahren. Unwillkürlich fragt sich jeder Reisende: Ist das möglich? Aber natürlichSchema F" darf nicht überschrit­ten werden! Ich möchte einen Vorschlag machen, der viel­leicht Unterstützung findet. Wäre es nicht möglich, diesen bis jetzt abends 6^° Uhr leer zurückfahr enden Arbei­terzug erst um 7 Uhr oder noch später in Nagold wegfahren zu lassen, a b e r m i t R e i s c n d e n? Es würde dreier­lei erreicht: Erstens wäre der planmäßige 5^ in Nagold abgehende Zug entlastet. Zweitens könnten die Einwohner des untern Bezirks, die mit dem 4 Uhr Zug nach Nagold fahren, mit weniger Hast ihre Geschäfte usw. erledigen. Es würde so ein besserer Verkehr mit der Oberamtsstadt möglich sein. Drittens wäre eine weitere Fahrgelegenheit zwischen Nagold und Calw, was wegen des Ausfalls der früher letz­ten um 9^ Uhr abgehenden Gelegenheit nur zu begrüßen wäre. Ein größerer Kohlenverbrauch tritt sicher nicht ein, da der Zug ja bergab fährt. Weil bisher noch niemand öffentlich auf diese Kuriosität ausmerkam gemacht hat, muß sich eben die bekannteEine Stimme" zum Wort melden.

Einer aus dem untern Bezirk.

Briefkasten.

Nach Haiterbach. Das Gesetz über die Gewährung von Wochenhilfe ist mit dem 1. Oktober in Kraft getreten. Bei Geburten, die vor diesem Tag erfolgt sind, kommt es nur insoweit zur Anwendung, als das Krnnken-(Wochen-) und Stillgeld ab 1. Okt. für die restliche Zeit bezahlt wird. Wenn also Ihr Kind am 16. Sept. auf die Welt kam, so haben sie mir Anspruch auf das Krankengeld für 8 Wochen und Still­geld für 10 Wochen (ab 1. Okt.). Entbindungsgeld von 50,. Mark usw. steht Ihnen nicht zu, da ja am Tag der Geburt das Gesetz noch nicht in Kraft war.

Literatur.

VomSchwäbischen Bund", der neuen Monatsschrift aus Oberdeutschland liegt das zweite, reich illustrierte Heft vor. Von dem reichen Inhalt seien erwähnt eine Novelle, Die Laute" von Anna Schieber und eine Skizze,Drei Träume" von Alfred Huggenberger. Hans Raithel hält wie-' der eine seinerWeltlichen Predigten", der allverehrte Theo­dor Haering d. A. beschließt seinePlaudereien eines alten Mannes". 'ÜberEinheitsstaat und schwäbische Kultur" spricht Dr. Erich Schairer, worauf Nadler in einer GlosseVon Schwaben, die nicht gelobt werden wollen" entgegnet. Pro­fessor Dr. Hermann Binder würdigt die Persönlichkeit des verstorbenen Pädagogen Theobald Ziegler. Professor Dr. Hans Klaiber gibt einen Überblick über die altschwäbische Kunst. Landesgeologe Dr. Manfred Bränhäuser plaudert überDas Landschaftsbild Stuttgarts". Dr. Hugo Falkenheim veröffent­licht zum erstenmal Stücke aus dem Briefwechsel zwischen Paul Heyse und Hermann Kurz. Zu beziehen durch die Buchhandlung von G. W. Zaiser in Nagold.

Die Friedensbemühungen im Weltkrieg. Von Staats­minister Dr. Helsferich. Preis 2,20 Mk. Zeitfragen-Verlag, Berlin-Zehlendorf-West. 1919. Zu beziehen durch G. W. Zaiser, Nagold. Das Heft ist das bündigste Zeugnis für Deutschlands Redlichkeit und Deutschlands guten Willen bis zum bitteren Ende.

Letzte Nachrichten.

Die Verteilung der deutschen Kriegsflotte.

Paris, 1. Dez. Nach derChicago Tribüne" sollen nicht nur die Engländer, sondern auch die Amerikaner auf jeden Anteil an der deutschen Flotte verzichtet haben. Frankreich und Italien erhalten je fünf leichte Kreuzer und je zehn moderne Torpedoboote. Außerdem sollen Amerika, England, Frankreich, Italien und Japan je einen Panzerkreuzer, je einen Kreuzer und je ein modernes Torpedoboot, aber nur als Modelle zu Studien und unter der Zusicherung erhalten, daß sie später zerstört werden. Was die deutschen Untersee­boote anbetreffe, so solle Frankreich davon zehn erhalten; die anderen würden zerstört. Das Blatt sagt ferner noch, die Alliierten würden zweifelsohne fünf alte Kreuzer vom TypRegensburg" verlangen. Der DreadnougthBaden" sei Frankreich zugesprochen worden.