i

- 259

Erfahrungen behalf man sich diesmal klüglicher Weise ohne den Kassierer.

Immer höflich. Ein sächsischer Kandidat der Philologie sucht in Berlin eine Wohnung. Er findet ein ihm passendes Zimmer und will gerade mit der Vermieterin abschließen, als diese fragte, wer er sei und wie er heiße. Auf seine bescheidene Antwort entgegnete die Dame stolz:Ich bedaure sehr, ich vermiete nur an Kavaliere." Der schüchterne Sachse geht. Auf dem Vorplatze begegnete ihm der Kammer­sänger Z., ein Vollblut-Berliner, der sich ebenfalls die Wohnung ansehen will. Als auch dieser die Antwort erhält, daß die Wohnung nur für Kavaliere zu haben sei, erwiederte Z.:So? Na, da steigen Sie mir den Buckel 'rauf." Das hörte der Sachse und er ruft von unten hinauf:Dadrum mecht ich nachträglichst auch ganz gehorsamscht gebäten haben!"

Kometen-Wein. Wirt:Sie, dös Weinl trinkens mit Andacht: 's is aus 'm Jahr, wo der letzte Komet war." Gast (nachdem er den Wein gekostet):Herr Wirt, wenn Sie das dem Kometen erzählen, dann zieht er noch heute den Schweis ein."

Eingesandt.

Was thun mir Deutsche gegen den Sklavenhandel?

Unter obigem Titel hat die großeDeutsche Kolonialgesellschaft" eine Flugschrift ergehen lassen, welche in ergreifender Weise die Greuel des afrikanischen Sklavenhandels schildert und dann alle Menschenfreunde aufruft zur Mitarbeit an der Be­kämpfung dieses furchtbaren Nebels. Am Schluß heißt es:

Was thust du Deutscher gegen den Sklaven­handel? Deines Bruders Blut schreit zu mir von der Erde! Wir haben dieses Blut zwar nicht ver­gossen; wenn wir aber unthätig mit zusehen/so wird es einst von uns gefordert werden. Wir überlassen

Amtliche Sekmmtullichilllgeil.

Revier Hirsau.

Verkauf von Fichten- ri«-e,

a. 12 Ztr., aus Fuchsloch, am Man­ag, den 1. Juni, nachmittags 4 Uhr, m Rößle in Hirsau.

es dem deutschen Gewissen, Mittel und Wege zu finden, Teilnahme zu bethätigen; helfe jeder wo er kann. Die große Hauptsache ist, daß einmal durchs ganze Volk ein Sturm gerechter Entrüstung und eine Woge rechten Mitleids gehe; praktische Resultate werden dann schon kommen".

Fast in der ganzen zivilisierten Welt ist man sich doch gottlob jetzt dessen bewußt geworden, daß Menschenhandel im 19. Jahrhundert ein Ding ist, das nicht ferner geduldet werden darf. Die gegen diese Barbarei zu Felde führenden Mittel, so mannig­fach sie sind, lassen sich unter drei Rubriken zusammen- sassen: das Schwert, der Pflug und das Wort d. h. militärische Gewalt, zivilisatorische Thätiakeit und die Macht des Christentums".

Die Anwendung dieser Mittel aber kostet Geld, unddie Reichsmittel allein genügen nicht; wir hoffen, daß der Reichstag Schutz fürs Schutzgebiet bewilligt, eine Missionsstation aber ruht auf Privatmitteln. Es gilt Kolonisationsversuche und Missionen zu unter­stützen und Freiwillige auszusenden. Warum sollte die Deutsche Kolonisationsgesellschaft nicht einen all­gemeinen Aufruf an die Mildthätigkeit des deutschen Volkes erlassen, warum sollte sie nicht bereit sein zur Entgegenahme freiwilliger Gaben aus dem ganzen deutschen Vaterland für des deutschen Volkes Hilfsfonds zur Rettung Afrikas? .... Viele wenig machen ein Viel. Wollen wir nicht zu­sammentreten, Groß und Klein, einander die Hand reichen, deutsche Hände, zum deutschen Schutzfonds für Afrika?"

Soweit der Aufruf. Was sollen nun wir dazu sagen? Geht das nicht auch uns an? Was haben denn wir etwa schon gethan in dieser Sache, die doch wahrlich eine Gewissenssache sein muß kür jeden Deutschen und für jeden Christenmenschen?

Nun, diejenigen, welche vielleicht schon lange für die Heidenmission, speziell für die Mission in Afrika gearbeitet und Geld gegeben, die sollen getrost

fort fahren ihre Beiträge an die eine oder andere Missionsgesellschaft zu senden. Jede afrikanische Missionsstation ist ein Bollwerk gegen den Sklaven­handel. Wenn ihrer nur mehr wären!

Wer aber noch bei keinem Missionsiverk be­teiligt ist, der frage sich, ob es nicht auch für ihn Pflicht ist schon um der armen afrikanischen Sklaven willen auch unter die Zahl derMissionsfreunde" zu gehen.

Und wer aus irgend einem Grunde das nicht will, vielleicht weil er (aus Mißverstand) die Mission für eine Parteisache hält oder weil er zu keiner der bestehenden Missisnsgesellschaften ein Zutrauen fassen kann, nun der ist dringend aufgefordert, sein Geld an das Büreau der Deutschen Ko lonial- gesellschaft, Berlin IV., Linkstraße 25 zu schicken mit der BezeichnungFonds zur Bekämpfung des Sklavenhandels". Eben dort sind auch Exemplare des oben erwähnten sehr lesenswerten Aufrufs in beliebiger Anzahl gratis zu beziehen. Die in Calw wohnenden Mitglieder der Kolonialgesellschaft werden vermutlich auch bereit sein. Gaben zu vermitteln.

Einige Freunde Afrikas.

Standesamt ßatw.

Geborene:

22. Mai. Paul Richard, Sohn des Jakob Stäubli, Werkführers.

27. Luise Emilie, Tochter des Johann Sattler,

Bäckermeisters.

Gestorbene:

27. Mai. Marie Agnes, Tochter des Gottlob Wörner, Färbereibesitzers.

ca

im^Rößle in Hirsau.

Die Angehörigen derjenigen

Militärpflichtigen,

welche Heuer im zweiten Dienstjahre stehen und deren häusliche Verhältnisse die Be­urlaubung dringend wünschenswert er­scheinen lassen, haben ihre Gesuche um Berücksichtigung bei der im Herbst d. I. stattfindenden Beurlaubung bis längstens M einzureichen. Stadtschultheißenamt. A.-V. Bozenhardt.

10. Juni d. I

Ottenbronn.

Der im Calwer Wochenblatt Nr. 61 näher beschriebene

Zwaugsverkaus

wird zurückgenommen weil erledigt.

Gerichtsvollzieher.

Privat-Ameigen.

Nächste Woche backt

Laugenkrrehrln

August Gakenheimer.

vsrlekM

von 1800 Mk., 800 Mk., 400 Mk.

und 173 Mk. sucht für Bezirksange­hörige aufzunehmen

Verw.-Aktuar Staudeumeyer.

1 oder 2 Zimmer

möbliert oder unmöbliert sind an eine ruhige Person sofort zu vermieten. Wo? sagt vie Expedition ds. Blattes.

Künstlich« lätzn«

und Gebisse in bester Ausführung. Mäßige Preise. Zahnoperationen, Plombieren, Reinigen re. schonendst »1. L«i88, l itlrv.

Uem deutsches

Schweineschmalz

(kein amerikanisches), fein im Geschmack, billigst bei

I. ß. Mayer.

Vorgerückter Saison wegen verkaufe ich von heute an sämtliche

Hützs,

besonders schöne Mädchenhüte , zu herabgesetzten Preisen.

Kmikie Zahn.

SLeinHauer-

knüpfeL

empfiehlt

Wilh. Weik» Dreher, Ledergaffe.

Ich erlaube mir hiemit meine

Ketrklük-Prksshef«

von anerkannt hoher Trieb­kraft und größter Haltbar­keit in empfehlende Einnerung zu bringen.

LV' Tie Niederlage für den hiesigen Platz ist noch zu vergeben und bin ich gerne bereit, mit Muster und billigstem Preis zu dienen.

ksoi'g KslL,

Preßhefe- und Spritfaorik,

A-eucrbach-Stuttgart.

Wohnung

zu vermieten.

Eine sehr freundliche, inmitten der Stadt, bestehend aus 2 schönen Zimmern, Küche mit Wasserleitung, nebst Holzplatz, ist sogleich oder aufs Ziel an eine ruhige Familie abzugeben.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Unterzeichneter beabsichtigt, sein

M Wohnhaus

im Zwinger aus freier Hand zu verkaufen und kann jeden Tag ein Kauf abgeschlossen werden.

Eberhardt im Zwinger.

Gin kleineres Logis

hat bis Jakobi zu vermieten

der Obige.

JuLLev-

Wersteigerung.

Der Unterzeichnete läßt am Mon­tag, den 1. Juni, vormittags 9 Uhr, den diesjährigen

Hkiigras- und Okhmdrrtrag

seiner Wiesen, darunter Kleefelder, öffent­lich versteigern.

A. Bronn, Teinach.

Einen schönen, 1jährigen

MIM Farcen

(Gelbscheck)

hat zu verkaufen

L. Din gl er, Adlerwirt.

Neubulach.

Einen mittelstarken neuen

ETr Krrhwagen

setzt dem Verkauf aus Fr. Auer, Wagner.

Maichingen.

Htrotlverkaus.

Unterzeichneter hat 200300 Ztr. lauter Tinkelstroh (Maschinenstroh) zu verkaufen, den Ztr. zu 1 ^ 20 -rL.

Schultheiß Gautz.

Gottesdienst

am Sonntag, den 31. Mai.

Vom Turm: 269.

Vorm.-Predigt: Herr Helfer Eytel. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen. 2 Uhr Predigt (in der Kirche): Herr Missionar Hesse.

Zum Wiederverkauf empf. SPI^kN für Hemden, Schürzen, Kattun u. Unter­kleider, Vorhänge, Gardinen, Rouleaux nebst passenden Einsätzen. Woll- und Seidenspitzen. Strumpf- und Schürzen­band, Einfaßlitzen, Schnürriemen. Ver­sandt u. Nachnahme zu äußerst billigen Preisen.

Willi. Will, kildspfolli, I.uoas-81r.

1 Morgen

ewigen Klee,

an der Hengstetter Staigs, hat zu ver­kaufen

Rapp, Seiler. Hirsau.

Den Grasertrag

von 3 halben Morgen Wiesen hat zu verkaufen

Heinrich Stotz. Hirsau.

Eine neue, noch nicht . gebrauchte

Smger- Nähmaschme

l'-^-hat zu verkaufen G. Eiscle z. Schleifmühle.

Schmieh.

MWImf.

Aer Unterzeichnete verkauft 22 Mrgn. Wald auf der Ebene und 5 Mrgn. am Kirchweg-Berg am Mittwoch, den 3. Juni.

Die Waldungen können jeden Tag vom Eigentümer vorgezeigt werden.

Johannes Rentschler.

Neuhengstett.

Ein jüngerer, ordentlicher

Arbeiter

findet sofort dauernde Beschäftigung bei Schreinermeister Hayh.