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Erfahrungen behalf man sich diesmal klüglicher Weise ohne den Kassierer.
Immer höflich. Ein sächsischer Kandidat der Philologie sucht in Berlin eine Wohnung. Er findet ein ihm passendes Zimmer und will gerade mit der Vermieterin abschließen, als diese fragte, wer er sei und wie er heiße. Auf seine bescheidene Antwort entgegnete die Dame stolz: „Ich bedaure sehr, ich vermiete nur an Kavaliere." Der schüchterne Sachse geht. Auf dem Vorplatze begegnete ihm der Kammersänger Z., ein Vollblut-Berliner, der sich ebenfalls die Wohnung ansehen will. Als auch dieser die Antwort erhält, daß die Wohnung nur für Kavaliere zu haben sei, erwiederte Z.: „So? Na, da steigen Sie mir den Buckel 'rauf." Das hörte der Sachse und er ruft von unten hinauf: „Dadrum mecht ich nachträglichst auch ganz gehorsamscht gebäten haben!"
Kometen-Wein. Wirt: „Sie, dös Weinl trinkens mit Andacht: 's is aus 'm Jahr, wo der letzte Komet war." — Gast (nachdem er den Wein gekostet): „Herr Wirt, wenn Sie das dem Kometen erzählen, dann zieht er noch heute den Schweis ein."
Eingesandt.
Was thun mir Deutsche gegen den Sklavenhandel?
Unter obigem Titel hat die große „Deutsche Kolonialgesellschaft" eine Flugschrift ergehen lassen, welche in ergreifender Weise die Greuel des afrikanischen Sklavenhandels schildert und dann alle Menschenfreunde aufruft zur Mitarbeit an der Bekämpfung dieses furchtbaren Nebels. Am Schluß heißt es:
„Was thust du Deutscher gegen den Sklavenhandel? Deines Bruders Blut schreit zu mir von der Erde! Wir haben dieses Blut zwar nicht vergossen; wenn wir aber unthätig mit zusehen/so wird es einst von uns gefordert werden. Wir überlassen
Amtliche Sekmmtullichilllgeil.
Revier Hirsau.
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a. 12 Ztr., aus Fuchsloch, am Manag, den 1. Juni, nachmittags 4 Uhr, m Rößle in Hirsau.
es dem deutschen Gewissen, Mittel und Wege zu finden, Teilnahme zu bethätigen; helfe jeder wo er kann. Die große Hauptsache ist, daß einmal durchs ganze Volk ein Sturm gerechter Entrüstung und eine Woge rechten Mitleids gehe; praktische Resultate werden dann schon kommen".
„Fast in der ganzen zivilisierten Welt ist man sich doch gottlob jetzt dessen bewußt geworden, daß Menschenhandel im 19. Jahrhundert ein Ding ist, das nicht ferner geduldet werden darf. Die gegen diese Barbarei zu Felde führenden Mittel, so mannigfach sie sind, lassen sich unter drei Rubriken zusammen- sassen: das Schwert, der Pflug und das Wort d. h. militärische Gewalt, zivilisatorische Thätiakeit und die Macht des Christentums".
Die Anwendung dieser Mittel aber kostet Geld, und „die Reichsmittel allein genügen nicht; wir hoffen, daß der Reichstag Schutz fürs Schutzgebiet bewilligt, eine Missionsstation aber ruht auf Privatmitteln. Es gilt Kolonisationsversuche und Missionen zu unterstützen und Freiwillige auszusenden. Warum sollte die Deutsche Kolonisationsgesellschaft nicht einen allgemeinen Aufruf an die Mildthätigkeit des deutschen Volkes erlassen, warum sollte sie nicht bereit sein zur Entgegenahme freiwilliger Gaben aus dem ganzen deutschen Vaterland für des deutschen Volkes Hilfsfonds zur Rettung Afrikas? .... Viele wenig machen ein Viel. Wollen wir nicht zusammentreten, Groß und Klein, einander die Hand reichen, deutsche Hände, zum deutschen Schutzfonds für Afrika?"
Soweit der Aufruf. Was sollen nun wir dazu sagen? Geht das nicht auch uns an? Was haben denn wir etwa schon gethan in dieser Sache, die doch wahrlich eine Gewissenssache sein muß kür jeden Deutschen und für jeden Christenmenschen?
Nun, diejenigen, welche vielleicht schon lange für die Heidenmission, speziell für die Mission in Afrika gearbeitet und Geld gegeben, die sollen getrost
fort fahren ihre Beiträge an die eine oder andere Missionsgesellschaft zu senden. Jede afrikanische Missionsstation ist ein Bollwerk gegen den Sklavenhandel. Wenn ihrer nur mehr wären!
Wer aber noch bei keinem Missionsiverk beteiligt ist, der frage sich, ob es nicht auch für ihn Pflicht ist — schon um der armen afrikanischen Sklaven willen — auch unter die Zahl der „Missionsfreunde" zu gehen.
Und wer aus irgend einem Grunde das nicht will, vielleicht weil er (aus Mißverstand) die Mission für eine Parteisache hält oder weil er zu keiner der bestehenden Missisnsgesellschaften ein Zutrauen fassen kann, nun der ist dringend aufgefordert, sein Geld an das Büreau der Deutschen Ko lonial- gesellschaft, Berlin IV., Linkstraße 25 zu schicken mit der Bezeichnung „Fonds zur Bekämpfung des Sklavenhandels". Eben dort sind auch Exemplare des oben erwähnten sehr lesenswerten Aufrufs in beliebiger Anzahl gratis zu beziehen. Die in Calw wohnenden Mitglieder der Kolonialgesellschaft werden vermutlich auch bereit sein. Gaben zu vermitteln.
Einige Freunde Afrikas.
Standesamt ßatw.
Geborene:
22. Mai. Paul Richard, Sohn des Jakob Stäubli, Werkführers.
27. „ Luise Emilie, Tochter des Johann Sattler,
Bäckermeisters.
Gestorbene:
27. Mai. Marie Agnes, Tochter des Gottlob Wörner, Färbereibesitzers.
ca
im^Rößle in Hirsau.
Die Angehörigen derjenigen
Militärpflichtigen,
welche Heuer im zweiten Dienstjahre stehen und deren häusliche Verhältnisse die Beurlaubung dringend wünschenswert erscheinen lassen, haben ihre Gesuche um Berücksichtigung bei der im Herbst d. I. stattfindenden Beurlaubung bis längstens M einzureichen. Stadtschultheißenamt. A.-V. Bozenhardt.
10. Juni d. I
Ottenbronn.
Der im Calwer Wochenblatt Nr. 61 näher beschriebene
Zwaugsverkaus
wird zurückgenommen weil erledigt.
Gerichtsvollzieher.
Privat-Ameigen.
Nächste Woche backt
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August Gakenheimer.
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