l 7701790 Mk. Durchschnittspreis, >918 : Gesamtumsatz vom I. Sept. bis I. Nov. 670 Ballen bei 520530 Mk. Durchschnittspreis, 1917: Gesamtumsatz vom 1. Sept. bis 1. Nov. 12 700 Ballen bei 120140 Mk. Durchschnittspreis. 1.

Famttiennachrichlen.

Auswärtige.

Gestorben: Anna Maria Seeger, 53 Jahre, Garrweiler; Marie Jehte, Kleidernäherin, Gechingen; I. Kühnle, Lehrer a. D., 84 Jahre, Kuppingen; Maria Magdalena Dietterle, 63 Jahre alt, Altingen; Helene Fischer, 16 Jahre alt, Herren­berg ; Christian Kurz, 65 Jahre alt, Böblingen; Margarethe Rath, 31 Jahre alt, Egenhausen; Balbina Haukh, 57 Jahre alt, Rottenburg; Elisabeta Biesinger, Hirrlingen; Genovefa Hönle, Bühl.

.> -. *

In dIny;oIck ballen beim 8(1

LIs!rtri2i1Ll8iver!r 6. L1inAler'8 Lrbsn, Ink. 0. Woblbolcl.

Letzte Nachrichten.

Streik in Sachsen.

Dresden, 3. Nov. Die kaufmännischen Angestellten des Großhandels, der Industrie, der Spedition, der Schiffahrt und des Fuhrwesens sind heute vormittag zur Durchführung ihrer Tarifforderungen in den Ausstaud getreten. Die Spe­dition und die Schiffahrt ruhen vollständig, darunter der Hafenbetrieb.' Ebenso ist die Lebensmittelversorgung unter­brochen. Vollständig ausständig sind die Angestellten der Ziga­rettenindustrie. Viele Großbetriebe des Handels und der Industrie ruhen ebenfalls vollständig.

Sachsens Menschenverluste im Kriege.

Berlin, 4. Nov. Die Gesaintverluste Sachsens am Welt­kriege werden vom sächsischen statistischen Amte auf 420000 Personen einschließlich der Zivilisten geschätzt.

Verschärfung der Berliner Metallarbeiterbewegung.

Berlin, 3. Nov. DerVorwärts" berichtet, daß die Generalversammlung des Metallarbeiterverbandes mit 4000 gegen 17 Stimmen beschloß: Die Vorschläge der Unternehmer über die Arbeit sind völlig unannehmbar. Streik ist keilte Unterbrechung des Ärbeitsverhältnisses. Die Streikenden, Ausgesperrten und Entlassenen sind bei der Wiederauf­nahme der Arbeit gleichzustellen. Alle Entlassungen sind rückgängig All machen. Die Generalversammlung ruft alle.

noch arbeitenden Metallarbeiter Groß-Berlins auf, sofort in den Solidaritätsstreik einzutreten und fordert, daß die poli­tischen Vertretungen der Arbeiterschaft den Generalstreik von 38 Stunden erklären, wenn die Unternehmer von ihrem bisherigen Verhalten nicht ablassen.

Die amerikanische Streikbewegung.

London, 3. Nov. (Reuter.) In Newyorker Arbeiter­kreisen schätzt man die Zahl der streikenden Bergarbeiter auf 435 000. Die Zahl der nicht gewerkschaftlich organisierten Bergarbeiter, die die Arbeit nicht eingestellt haben, wird auf 100 000 bis 200 000 geschätzt.

Amsterdam, 3. Nov,Telegraaf" meldet aus Newyork: Am I I. November wird der Gerichtshof über das Streikver­bot eine definitive Entscheidung treffen. Wilson hat die Pläne des Kabinetts zur Verfolgung der Streikführer be­willigt auf Grund des Gesetzes, das Ausstände, welche die Lebensmittel- und Kohlenversorgung betreffen, für unerlaubt erklärt."

Bayrische Kartoffelmaßnahmen.

München, 4. Nov. Der bayrische Landwirtschaftsminister verfügte die Zwangsabgabe der'Kartoffelnßund in den Städten die Kellerkontrolle.

Der Ersatz für Scapa-Flow.

Versailles, 3 . Nov. Wie derTemps" meldet, hat der Fünferrat gestern nachmittag beschlossen, von Deutschland als Ersatz für den den Alliierten durch die Vernichtung der Schiffe in Scapa Flow zugefügten Schaden eine gewisse Anzahl leichter Kriegsschiffe, Schwimmdocks, Kräne und andere zum Material der Flotte gehörige Gegenstände zu verlangen. Nach einigen Abendblättern will man 400000 Tonnen Schiffs­raum als Ersatz beanspruchen.

Weiterverschleppung des Friedens.

Bern, 3. Nov.'"Nach einer ergänzenden Meldung der Baseler Nationalzeitung aus Paris wird als frühester Termin für das Inkrafttreten des Friedensvertrages der 20. Novem­ber angegeben. Doch würde andererseits von ebensoviel Wochen als bisher Tagen gesprochen.

Auflösung der Pariser Konferenz.

Lugano, 4. Nov. DemSecolo" zufolge verlautet, daß die Pariser Konferenz bis zum 10. Nov. aufgelöst wird.

Spannung zwischen Peru und Chile.

Amsterdam, 4. Nov. Die Times meldet, daß die Be­ziehungen zwischen Peru und Chile gespannte sind. An der Grenze werden Truppen zusammengezogen.

Der Winter in Berlin.

Berlin, 3. Nov. Hier ist leichter Sckmeefall eingetreten.

Ein neuer Deutschenabschub aus dem Elsaß?

Karlsruhe, 3. Nov. In Müllheim, im südlichen Baden, ist ein Flüchtlingszug eingetroffen, in dem sich zahlreiche Elsässer befanden, welche deutsche Frauen haben, und die nun neuerdings ebenfalls ausgewiesen werden. Außerdem sollen, wie gemeldet wird, mehrere Tausend Einwohner von Straßburg den Befehl des Generalkommissars erhalten haben, das Elsaß innerhalb sechs Wochen zu verlassen. Das wäre der dritte große Abschub von Deutschen aus dem Elsaß.

Abtransport der Gefangenen aus Japan.

Berlin, 4. Nov. Nach amtlicher Mitteilung der Schweizer , Gesandtschaft in Tokio ist der Abschluß eines Ilebereinkommens mit der japanischen Regierung über die Heimschaffung der deutschen Kriegsgefangenen zu erwarten. Die Gesandt­schaft hat die Charterung von Schiffsraum in die Hand ge­nommen und in Aussicht gestellt, daß der erste Transport von Kriegsgefangenen ungefähr im Laufe des Novembers abgeht.

Notlandung des LuftschiffsBodensee".

Berlin, 4. Nov. Das LuftschiffBodensee" ist in der Nähe von Wolmirstedt (zwischen Stade u. Magdeburg) glücklich gelandet. Das Luftschiff hatte gestern seine fahrplan­mäßige Fahrt nach Berlin gemacht, konnte hier aber wegen der starken Winde nicht landen. Der Kommandant entschloß sich, weiter zu fahren, geriet aber in einen Schneesturm und landete bei Wolmirstedt. Nach Einnahme von Benzin wird das Luftschiff seine Fahrt fortsetzen.

den Nacht infolge der dadurch verursachten furchtbaren Kopfwunde gestorben ist. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich sofort auf seinen Schwiegersohn, den Kronenwirt und Friseur Wilhelm Dongus, der jetzt verhaftet worden ist. Der Beweggrund zur Tat ist noch nicht recht aufgeklärt, man spricht jedoch davon, daß der vermutliche Täter seinen Schwiegervater zwecks Erlangung des Erbes- beseitigen wollte. Die Frau des Ermordeten war 'zur Zeit der Tat auswärts bei einer Hochzeit, was der Täter wohl ausgenützt hat. Die Einwohnerschaft ist über die grausige Tat' in großer Erregung.

r Tuttlingen, 2. Nov. Das Dunkel, das bisher über dem an dem Metzger Zipperle verübten Raubmord lagerte, scheint sich allmählich lichten zu wallen. ^ Als Haupttäter dürfte der 1889 in Tübingen geborene,in Schorndorf wohn­hafte Metzger W. in Betracht kommen, bei dem nach wieder­holter Haussuchung mit Menschenblut befleckte Kleider und mit Blut beflecktes' Geld aufgefundeu wurden, über dessen Erwerb er sich nicht ausweisen kann. Der Verdächtige, der sich vorläufig hier in Haft befiydet, leugnet hartnäckig.

r Oehringen, 2. Nov. Infolge gänzlichen Betriebsstoff- Mangels wird das Uebsrlandwerk Hohenlohe Oehringen ab Montag, den 3. Nov. die Abgabe von Kraststrom tagsüber, vorerst'auf acht Tage einstellen.

r Gmünd, 3. Nov. Dem Schlosser Weitmann ist es gelungen, ein Lötverfahren zu erfinden, bei dem Karbidgas verwendet werden kann, wobei ebenfalls eine absolut rußfreie Stichflamme zur Verfügung steht. Die Erfindung ist zum Patent angemeldet.

Handels- und Marktberichte.

* Nagold, 1. Nov. Obst- und Gemüsemarkt. Zufuhr ca. 380 Körbe Tafclbirnen und Aepfel. Mostobst ca. 130Ztr. Preis für Tafelbirnen 2530 Pfg. pro Pfd., Aepfel 2535 Pfg. pro Pfd.. Mastobst 1622 Mk. pro Ztr. Die Anliefe­rung war eine außerordentlich große in sehr schöner Ware. Alles verkauft.

Herrenberg, 29. Okt. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren zuaesiihrt: 310 Stück Milchschiverne; Erlös pro Paar 295330 Mk. 50 Stück Läuferschweine: Erlös pro Paar 350430 Mk. Verkauf flau.

Nürnberger Hopfenmarkt. Infolge der immer kleiner werdenden Bestände, trotzdem aber sehr lebhaften Nachfrage und regen Einkäufe machte auch in der letzten Berichtswoche die Aufwärtsbewegung der Preise weitere sehr erhebliche Fort­schritte, wobei aber auch zugleich ein wesentliches Vorrücken der Farben und Qualitäten festgestellt werden muß. Dazu kommt weiter noch, daß bei den an und für sich nicht gro­ßen Lagerbeständen die Zufuhren für den Bedarf ganz un­genügend sind. Sie betrugen in der letzten Woche nur noch 550 Ballen, während der Umsatz etwa 700 Ballen erreichte. Es mußte also den ohnehin geringen Lagerbeständen neuer­dings ein größeres Quantum entnommen werden. Die Stim­mung ist auch weiterhin sehr fest. Letzte Notierungen : Markt- und Gebirgshopfen prima 17001800 Mk., mittel und gutmittel 16501700 Mk., Hallertauer prima 18501880 Mk., mittel uud gutmittel 17001800 Mt., Hallertauer Sie­gelgut prima 18501900.Mk. mittel 17501800 Mk., Spal­ter 16001650 (mittel), Württemberger und Tettnanger prima 18501875 Mk., mittel 17001800 Mk., rote nnd soge­nannte Auspflücksorten 9001000 Mk. Ein Ueberblick über die Geschäftslage im Monat Oktober ergibt, daß sich die Preise infolge der bereits geschilderten Umstünde bei fast allen Sorten um etwa 1000 Mk.'besserten. Dagegen blieben sowohl die Zufuhren als auch die Umsätze im Vergleich zum Monat September zurück. Im Oktober betrugen die Gesamtzufuhren 8050 Ballen, die Umsätze 7630 Ballen. Im September er­reichten die Zufuhren 12 280 Ballen, die Tagesumsätze 11 250 Ballen. Der vorhandene Lagerbestand wird auf etwa 2000 Ballen geschätzt. Da allenthalben die Hopfenanbaugebiete größtenteils geräumt sind, wird mit einer Wiederauffrischung der geringen Bestände in den Kommissionslagern nicht sehr gerechnet werden können. Ein Vergleich mit den Hopfen­preisen in den früheren Jahren ergibt folgendes Bild: 1919: Gesamtumsatz vom 1. Sept. bis I. Nov. 18 930 Ballen bei

GesllNdhsitsnMt.llnd Heilkraft des Tiesatniens vnd die Technik desselben.

l. Wirkung:

1) Die bedeutende Senkung und Wiederhebung des Zwerchfells 6 cm statt sonst 2 cm bewirkt eine fort­währende Massage aller Baucheingeweide. In den Därmen wird die Verdauungstätigkeit günstig an­geregt und die Ausstoßung der Abnützungs- und Zer­setzungsstoffe gefördert; also ist es ein Mittel gegen Stuhlträgheit und Verstopfung.

2) In der Leber werden die Blutgefässe erweitert, und es wird der Abfluß des schlechten venösen Bluts und das Zuströmen von frischem, sauerstoffreichem Blut mit sei­nem neuen Nahrungsgehalt befördert.Bedenke stets in deinem Geist, daß Atemholen Leben heißt. Drum sei wo­möglich Tag und Nacht auf reine, frische Luft bedacht!"

3) Ebenso wird der Abfluß aus den Nierenvenen beschleunigt, was Blutstauungen dort verhindert, die sonst häufig den Anfang von Nierenentzündungen bilden.

4) Auch auf'den Abfluß der Galle aus der Gallen­blase haben Tiefatmungen eine wesentlich fördernde Wirkung, bilden also ein Mittel gegen krankhafte Stauungen (Gelbsucht) und gegen Bildung von Gallensteinen.

5) Es verhindert Anschoppungen im Pfortader­kreislauf und wirkt damit der Bildung von Hämorr­hoiden, Krampfadern. Venenschwellungen usw. entgegen.

6) Die Lunge wird reichlich durchblutet und ge­winnt dadurch an Spannkraft, so daß die Kurz­atmigkeit schwindet.

7) Auch das Herz wird in allen Teilen zu stärkerer Tätigkeit angespornt, wodurch eine wohltuende Ge­sundung und Kräftigung der Herzmuskulatur er­zielt wird.

8) Das Tiefatmcn dient auch zur Verschönerung der Gestalt, indem es schlappe Haltung streckt und reckt,

Schultern und Brust strafft, kräftigt und voller macht.

Somit bewahrheitet sich der Ausspruch Voltaires:Ein gut Teil Krankheiten kann weggeatmet werden." Außer den Tiefatmungsübungen wirken auch Turnen, Schwimmen, - Rudern, Radfahren, Eislauf, auch Singen, gün­stig auf die Atmung ein.

' II. Technik:

Wie sind nun die Tiefatmungsübungen zu gestalten, da­mit sie obige Wirkung auslösen? Täglich 3 mal, entweder vor der Mahlzeit oder 2 Stünden nach derselben, in leichter, nicht beengender Kleidung, je 10 Minuten am offenen Fenster stehend, Brust etwas heraus, Schultern zurück, atme man langsam durch die Nase ein, halte die Luft in der gefüllten Lunge so lange als möglich zurück und atme zuletzt rasch wieder aus. Die Zeit für die einzelne Uebung kann allmählich von 10 auf 40 Sekunden gesteigert werden, doch nicht übertreiben! Dieses Tiefatmen ist zuerst nur Zwerch­fell atmen (flache Atemzüge mit Vorwölben des Unterleibs beim Einziehen desselben und beim Ausatmen); dann tieferb Atemzüge: Rippenatmen' (Hebung des Brustkorbs) neben dem Zwerchfellatmen. Wenige tiefe Atemzüge wirken bedeu­tend mehr als zahlreiche oberflächliche.*)

Nachtrag.

Das Tiefatmen kann auch im Bett ausgeführt werden. Man atme bei offenem Fenster, auf dem Rücken liegend, die Hände zu Fäusten geballt, langsam ein, indem man zu­gleich den Körper nach oben wölbt, so daß man nur noch Kopf, Schultern, Fäuste und Ellbogen und die Fersen gegen die Matratze stemmt, den Leib aber in der Schwebe hat. Beim raschen Ausatmen lösen sich die Fäuste, und der Körper senkt sich wieder. Da diese Art des Tiefatmens anstrengend ist, so können Pausen mit gewöhnlichem Atmen dazwischen eingefügt werden. Die auf die Anstrengung eintretende Mattigkeit erleichtert das Einschlafen.

*) Gekürzt aus einem Artikel von Dr. Tränhart Frei­burg i. Br. in denHomöopathischen Monatsblättern" Au­gust 1919.

Deutschlands Zuckererzeugung.

Die amtlichen Feststellungen über die Höhe der deutschen Zuckererzeugung im letzten Betriebsjahr sind nunmehr be­kanntgegeben worden. Verglichen mit der Erzeugung in den vier vorangegangenen Betriebsjahren ergibt sich folgendes Bild. Es wurden erzeugt:

1918/19 . 27 193460 Zentner

1917/18 . 31453400

I9I6/I7 . 30 790000

1915/16 . 30 240000

I9I4/I5 -.. 52 125600

Die älteste Zeitung der Welt. Die Chinesen besaßen in Peking bereits im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung eine regelrechte ZeitungKönig von Pao oder Pekinger Zei­tung", die noch bis heute erscheint. Es ist dies also ein Zeitungsunternehmen, das auf 1300 Jahre zurückblicken kann. Die älteste Zeitung in Europa ist erst wenig über 250 Jahre alt, die englischeThe Oxford Gazette", die 1665 gegründet wurde.

Die Taktschule des Flegels. Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote", besuchte während seines Aufenthalts in Thüringen einmal eine Dorfkirche, in der eine Messe mit Fugen aufgeführt wurde. Er wunderte sich über die Takt­festigkeit der Musiker, die alle Bauern waren, und bat den Schulmeister, die Orgel spielen zu dürfen. Nun bot er alles auf, uni die Musikanten aus dem Takt zu bringen. Aber die Bauern blickten nun noch aufmersamer auf ihre Noten und schielten nur bisweilen mit einem verächtlichen Lächeln nach dem Orgelspieler. Als alles vorüber war, fragte Clau­dius einen alten Mann, der die erste Violine gespielt hatte, wie sie es fertig gebracht hätten, so taktfest zu werden.Durch das Dreschen", antwortete der Alte.Wenn zwei dreschen, geht es im Zweivierteltakt, unter Dreien im Dreiviertel- oder Dreiachteltakt,' unter Vieren im Vierviertel-, unter Sechsen im Sechsviertel- oder Sechsachteltakt, und wenn auch einmal", fügte er mit einem anzüglichen Lächeln hinzu,ein Flegel nicht richtig einfällt, so lassen wir uns doch nicht irre machen."