sine sogar dreifach (a, b, a) gehalten werden. Bei der Ver­teilung'ist darauf zu sehen, daß diese Parallelreihen etwa gleich stark besucht werden.

4. Die Kurse sollen am Montag, t 0. Nov. beginnen. Damit jedermann die Möglichkeit hat, sich ein Urteil darüber ,u bilden, ob die einzelnen Kurse das bieten, was er erhofft, sind die Kurse in der ersten Woche jedermann zu­gänglich. Die Teilnehmerliste kann also bis Samstag den 15. Nov.. nachmittags 2 Uhr, ergänzt und abge­ändert werden.

5. In der Woche vom l 7.-22. Nov. werden zu Beginn

der Stunden die Teilnehmerkarten, auf deren Rückseite ein Stundenplanschema aufgedrucki werden wird und die zu­gleich als Quittungen dienen, ausgegeben und die Teil­nehmergebühren erhoben werden. Wir haben bei Be­legung einer größeren Zahl von Vortragsreihen Ermäßi­gungen vorgesehen. Ein Kurs 5 Mk., zwei Kurse 10 Mk., drei 15 Mk., vier und fünf 20 Mk., sechs und sieben 30 Nit. asm.) Prof. A. Bauser.

* Bom Handwerk. In einer am Samstag nachmittag imRößle" stattgefundenen Versammlung der Zimmerer wurde eine Freie Zimmererinnung für den O.A.-Bezirk Nagold gebildet. Sie hät zunächst etwa 15 Mitglieder. Obermeister ist Zimmermeister Heinrich Benz-Nagold. Die Innung ist dem Landesverband der Zimmerer Württembergs altgeschlossen. Zur gleichen Zeit fand im Rathaussaal eine Versammlung der Freien Maler- und Gipser-Innung statt, in der eine Erweiterung des Vorstandes herbeigeführt und die da­durch nötig gewordenen Satzungsänderungen beschlossen wur­den. Dest Äusbau des Vorstands war infolge des Mit­gliederzuwachses notwendig.

* Der gestrige Sonntag trug so recht das Gepräge der Trauer und Wehmut. Nebelschwaden zogen durchs Tal, und ein bleiernes Grau bedeckte den Himmel. Viele Familien lenkten ihre Schritte zum Friedhof, wo die Gräber prächtig geschmückt sind, um stille Zwiesprache mit den Verstorbenen zu halten. '

* Die Stadt in Weiß, lieber Nacht hat Frau Holle ihre Bettlein lustig geschüttelt und über unsere Stadt eine Decke von weichem, weißem Flaum gebreitet. Infolge der kalten Temperatur ist der Schnee zumeist auch in den Straßen liegen geblieben.

Sozialdemokratische Partei. Gestern fanden in E ki­ll aasen und Rohrdorf gut besuchte Versammlungen statt, in denen Redakteur Fr? Herpich, Stuttgart, über die politische Lage vom sozialdemokratischen Standpunkte aus sprach. Der Redner sprach sehr wirkungsvoll über die Ur­sachen, die zum Krieg führten (Kapitalismus, Militarismus) und schilderte die Stellungnahme seiner Partei hiezu. Da­neben erörterte er die dem Volke in der Verfassung gegebenen Rechte, die allerdings auch Pflichten voraussetzen. Das Volk kenne freilich diese Rechte noch nicht genügend, es sei auch über die Zusammensetzung der Regierung und Volksvertretung nicht genau unterrichtet, sonst würde eine Kritik über die sozialistische Regierung, die es gar nicht gibt, unmöglich sein. Der Redner verlangte von den Bürgern mehr politische Be­tätigung und fand mit seinen Ausführungen reichen Beifall. Heute abend spricht Herr Arbeitsminister Leipart im Traubensaal über das Thema:Die Hemmungen unseres Wirtschaftslebens". Die Versammlung dürfte in hiesiger Stadt allgemeines Interesse erregen.

* Der Verein der Hundefreunde hielt gestern nachmit­tag in Rohrdorf eine Mitgliederversammlung ab, die, wohl auch infolge des ruhenden "Zugverkehrs, nur schwach besucht war. In erster Linie handelte es sich garuin, eine Beitrags­erhöhung herbeizuführen, die infolge der wiederholten Ver­teuerung der Zeitschrift nötig geworden ist. Sie soll am 1. Jan. in Kraft treten. Der Gesamtvorstand wurde durch Zuwahl eines Kassiers und eines Schriftführers ergänzt. In Erwägung gezogen wurde, im Friihjahr eine interne Schau abzuhalten. Nach Besprechung verschiedener innerer Vercins- angelegenheiten, wobei auch beschlossen wurde, für den Um­lauf unter den Mitgliedern eine besondere Sportszeitung, die nur über den Hundesport berichtet, zu halten, wurde die Versammlung geschlossen.

* Einschränkung des Stückgüterverkehrs. Die General­direktion der Staatseisenbahnen teilt mit: Der Bedarf an be­deckten Wagen für die Beförderung von Lebensmitteln be- soneers Kartoffeln, ist, auch infolge der derzeitigen Frostgefahr, ein solch außerordentlicher, daß bis auf weiteres Eil- und Frachtstückgüter nicht angenommen werden können, ausge­nommen Lebensmittel und Getränke sowie Verpackungsmaterial hierfür, Beleuchtungsstoffe, Betriebsstoffe für Motoren und Heizöle, ferner in offenen Wagen Wald- und Obstpflanzen.

* Lieferungsprämien für Kartoffeln. Um eine stärkere Kartoffelablieferung nach den verschiedenen Bedarfsverbänden zu erreichen, sind zur Beseitigung der augenblicklichen Trans- portschwierigkerten seitens des 'Eisenbahnministeriums ein­schneidende Maßnahmen auf dem Gebiete des Verkehrswesens geplant. Damit gleichzeitig trotz der teilweise erfolgten Ein­mietung der Kartoffeln stärkste Kartoffelanlieferunq erfolgt, wird mit Wirkung vom 3. November angeordnet,' daß für jeden bis zum 15. Dezember auf die Auflage zu liefernden Zentner Speisekartoffeln neben dem bisher auf Grund der Verordnung vom 15. Juni (Reichsgesetzbl. S. 647) festgesetz­ten Höchstpreise und Zuschlägen eine besondere Schnelligkeits­prämie von 2 Mk. gezahlt werden darf. Weitere Erwägungen über Gewährung von Lieferungszuschlägen bei Erfüllung eines größeren Teils des Lieferungssolls, sowie über zur Berfügungstellung von Düngemitteln an Landwirte zur Ver­mehrung der Kartoffelablieferung sind im Gange. Eine Erstattung der Zuschläge aus Reichsmitteln kommt nicht in Frage.

* Zur Einführung eines Ein-Kilo-Pakets. Die Reichs­postverwaltung trägt sich mit dem Gedanken, in absehbarer Zeit ein Ein-Kilo-Paket zu einem Einheitsgebührensatz ein­zuführen. Vorgeschlagen ist der Satz von 50 Pfg. für ganz Deutschland für diese Paketchen.

* Das Wetter im November, l.2. Früh Nebel, darauf wechselnde Bewölkung, zeitweilig heiter, Wind und Niederschläge gering. 3.4. Früh Reif und Nebel, darauf bewölkt, wenig Sonnenschein, Wind schwach. 5.6. Früh Reif und Nebel, darauf meist bewölkt, Niederschläge selten, Wind lebhaft. 7.8. Früh starker Reif, wechselnde Bewöl­kung, Uebergang zu Regen oder Schneefall, Wind stark. 9. bis 10 Morgens Frost, darauf bewölkt, wenig Sonnenschein,

Wind lebhaft. II.12. Morgens Frost, kurze Zeit heiter, Wind schwach, Uebergang zu Regen oder Schneefall. 13. bis 14. Nachts Regen, im Gebirge stürmischer Schneefall, vor­übergehend heiter, Wind stark. 15.16. Früh Reif und dunstig, darauf wechselnde Bewölkung, Wind lebhaft, Nieder­schläge gering. 17.18. Früh nebelig, darauf meist bewölkt, Wind und Niederschläge gering. 19.20. Kurze Zeit heiter, im Tiefland Regen, im Gebirge Schneefall, Wind stark. 21. bis 22. Nachts im Tiefland Regen oder Schneefall, darauf meist bewölkt, Wind noch ziemlich stark. 23.-24. Nachts Sturm mit Regen oder Schneefall, fast kein Sonnenschein, wiederholt Niederschläge. 25.26. Im Gebirge Schneefall, im Tiefland Regen oder Schnee, wenig Sonnenschein, Wind mäßig. 27.28. Abwechselnd bewölkt und heiter, strichweise noch leichter Regen oder Schneefall, Wind schwach. 29.30. Früh Nebel und Frost, darauf vorübergehend heiter, Wind und Niederschlage gering.

M. Schmucker, Sradtpfarrer, Gundelfingen.

r Altensteig, 1 . Nov. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurden bei Beck zum Anker hier 183 Pfund zum Versand bereites Leder gestohlen. Aus der Wahl des Leders gehr hervor, daß man es mir sachkundigen Dieben zu tun hat.

* Altensteig, 3. Nov. Der hiesige Gewerbeverein kann in diesem Jahre sein 50jähriges Bestreben feiern. Mit Rück­sicht auf die Zeitlage wurde" von emer besonderen Feier ab­gesehen und gestern Nachmittag imStern" eine General­versammlung abgehalten, in der ein Rückblick auf die Tätig­keit des Vereins in dem verflossenen halben Jahrhundert gehalten wurde. Seit einiger Zeit besteht hier mit 150 Mit­gliedern eine Ortsgruppe des Engel. Volksbundes. Sie will eine Reihe von Vorträgen auf kirchlichem und religösem Ge­biete veranstalten.

* Ebhausen, 3. Nov. Vom Evg. Oberschulrat ist unter Enthebung des Lehrers Plcnske vom Antritt der Stelle dem Unterlehrer Eugen Menimin ger in Meningen eine ständige ständige Lehrstelle in Ebhausen übertragen worden.

Ebhausen,' 1 . Nov. Ernst Fr VMM ann von hier ist zum unständigen Lehrer in Bösingen bestellt worden.

j Iselshausen, 31. Okt. Freudig überrascht wurde die Familie S ch o l d e r, denn ganz unerwartet kehrte am Diens­tag abend der Sohn Gottlob, der schon 2^/2 Jahre in Eng­land in Gefangenschaft war. zurück. Derselbe spricht sich über die Behandlung seitens aller Engländer nur anerkennend aus, während sich mancher einheimische Vorgesetzte nicht immer taktvoll aufführte. Seine körperliche und geistige Verfassung ist durchaus befriedigend. Möchte auch den drei anderen Kameraden, die noch in Gefangenschaft schmachten, die Stunde der Heimkehr bald schlagen.

Aus dem übrigen Württemberg

Dom Landtag.

r Stuttgart, 1. Nov. Der Württ. Landtag nimmt seine Tagung am Dienstag, den 4. November, nachmittags 4 Uhr wieder auf. Die Tagung soll von Dienstag bis Freitag dau­ern, dabei sind Doppelsitzungen am Mittwoch und Donners­tag geplant. Auf der Tagesordnung für Dienstag- stehen verschiedene .Anfragen sowie die erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Grunderwerbssteuer für Staat und Gemeinde, außerdem die Anträge des Finanzausschusses zu verschiedenen Eingaben.

Kartoffeloersorgnug.

r Stuttgart, l. Nov. Am letzten Mittwoch waren die Oberamtsvorstände des Landes im Ernährungs- Ministerium versammelt. Zur Beratung standen die Maß­nahmen zur Hebung der bedrohlichen Lage der Kartoffelver­sorgung, die von dem Vorstand der Landeskartoffelstelle an Hand der statistischen Zahlen über Ernteergebnis und bis­herige Ablieferung dargelegt wurde. Es sollen nunmehr in allen Bezirken die Ortsvorsteher und Vertreter der Landwirte versammelt und an der Hand dieser Darstellung über die Lage aufgeklärt werden. Der Vorschlag, überall sofort gegen Säumige mit Zwangsmaßnahmen vorzugehen, wurde von einigen Seiten mit dem Hinweis darauf bekämpft, daß Auf­klärung und gütliche Einwirkung bessere Ergebnisse erzielen werden. Wenn dem auch beigepflichtet wurde, so ließen die Vertreter des Ernährungsministeriums und der Landeskar­toffelstelle doch keinen Zweifel darüber, daß keine Zeit mehr zu verlieren sei und daß, wenn die Einflüsse weiterer güt­licher Einwirkung nicht alsbald sich zeigen, bei dem Ernst der Lage alle gesetzlichen Mittel zur Erfassung der Kartoffeln an­gewendet werden müßten. Es sei dies umsomehr angezeigt, als die berufenen Vertreter der Landwirtschaft ihr Einver­ständnis damit ausgedrückt haben, daß gegen schuldhafte Säumnis schon im Interesse der übrigen Landwirte mit der vollen Strenge des Gesetzes vorzugehen sei. Allgemein wurde auf die Erschwerungen hingewiesen, die der Erfassung der Kartoffeln durch die Kommunalverbände aus dem Bezugsscheinsystem erwachsen. Einer Verlängerung der am 18. Oktober abgelaufenen Frist für Ausstellung von Bezugsscheinen in der Hand von Händlern oder sonstigen Beauftragten oft bis zu zehntrusenden von Zentnern hervor­treten, im Interesse der Gesamtheit der Versorgungsberech­tigten nachdrücklich begegnet werden. Die Oberamtsvorstände werden sich mit vollem Eifer der Kartoffelerfassung annehmen und es darf angenommen werden, daß den vereinigten Be­mühungen des Ernährungsministeriums, der Landeskattoffel­stelle, der Oberämter und der Ottsvorsteher gelingen wird, eine Kartogetnot von unserer Bevölkerung fernzuhalten. Voraussetzung ist allerdings, daß die Behörden dabei von der Bevölkerung unterstützt werden. Die Landwirte dürfen Die Landwirte "dürfen in den Maßnahmen der Behörden nichts anderes sehen, als die pflichtgemäße Sorge für die Erhaltung der Lebens- und Arbeitsfähigkeit unseres Volkes und damit die Aufrechterhvltung von Ruhe und Ordnung. Die Verbraucher aber dürfen die Maßnahmen der Behörden nicht durch Mißbrauch der Bezugscheine, Ueberschreitung der Preise oder gar gewaltsame Störungen der Kattoffelbeförder- ung durchkreuzen. Zu nervöser Angst wegen der Kattoffel- versorgung liegt bei dem Ausfall der heurigen Ernte kein Grund vor.

r Stuttgart, 1 Nov. In vergangener Woche starb hier der 78 Jahre alte Direktor der allgemeinen Rentenanstalt, Geh. Hoftat Gustav Pfaff. Von 1897 bis 1913 war er an leitender Stell in dem bekannten Bankinstitut, von 1896

vis 1900 vertrat er den Oderamtsbezirk Cannstatt in der Zweiten Kammer, in der er der Fraktion der Deutschen Pattei zugehötte.

* Mötzingen, 3. Nov. Eine ständige Lehrstelle an der hiesigen Schule ist vom Evgl. Oberschulrat der Hauptlehrettn Kopp in Oßweil übertragen worden.

* Dornstetten, 3. Nov. Die 4. außerordentliche Feld­messeprüfung haben u. a. bestanden Ernst Jooß und Her munn Druck von hier.

r Wildbad, 1. Nov. Dem Hofrat Dr. Schober, Ober stabsarzt d. L. a. D. wurde für seine Verdienste als Chefarzt der Wildbader Lazarette während des Kriegs vom ReichS- wehrminister das Eiserne Kreuz I!. Klasse am weiß-schwarzen Bande verliehen.

Forderungen der Metallarbeiter.

r Göppingen, 1 . Nov. Die hiesigen organisierten Me tallarbeiter haben am Mittwoch den Industriellen durch folgende Entschließung ihre Forderungen unterbreitet: Die Mitgliederversammlung der Verwaltungsstelle Göppingen des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes ist nach Entgegennahme der Berichte über die Aenderung für das Kollektiväbkomme» in der Metallindustrie mit den getroffenen Aenderungen ein verstanden. Die derzeitigen außerordentlich schwierigen Lebensoerhältnisse nötigen jedoch die Arbeiterschaft erneut, zur Beschaffung und Bestreitung des notwendigen Herbst­bedarfs wie Kartoffeln, Obst usw. an die Unternehmer dir Forderung zu stellen, eine einmalige außerordentliche Wirt- schaflsbeihilfe zu gewähren und zwar: für sämtliche Verhei­ratete nicht unter 500 Mark, für Ledige 300 Mk., für weib­liche Arbeiter über 25 Jahren nicht unter 300 Mk unter 25 Jahren 200 Mk., außerdem ist die Einkommensteuer in diesem Jahr durch die Unternehmer zu begleichen. Diese Forderungen wurden sämtlichen Unternehmern der Maschi­nen- und Metallindustrie im Bezirk Göppingen u. Geislingen zugestellt. Sofern bis 1 5. November ein für die Arbeiterschaft befriedigendes Ergebnis durch Annahme der gestellten Forderung nicht erfolgt, wird die Forderung als Beschwerde vor dem Schlichtungsäusschuß in Stuttgart zur Entscheidung gebracht.

r Leonberg, 1. Nov. Wie das Obcramt bekannt gibt, muß der Bezirk Leonberg für die Nutzviehlieferung an Frank­reich und Belgien 20 Kühe und 15 trageride Rinder auf­bringen.

r Heilbronn, 31. Okt. Die Firma C. H. Knorr hatte vor einigen Jahren zur Errichtung eines Säuglings- und Wöchnerinnenheims der Stadt eine halbe Million Mark zur Verfügung gestellt. Diese Stiftung soll nunmehr ihrer Be­stimmung entgegengeführt werden. Es schweben Verhand­lungen über die Erwerbung des bisherigen Offizierskasinos an der Bismarckstraße, das zu einen: Wöchnerinnenheim ausgebaut werden soll.

r Ulm, 1 . Nov. Die gegenwärtige Unlust zur Arbeit wird deutlich gekennzeichnet durch die Erfahrungen der Stadt bei Holzzerkleinerungsarbeiten. Man hatte Notstandsarbeiter zum Zerkleinern von Holz beigezogen. Eine Gruppe sägte und spaltete im Akkord, die andere in: Taglohn. Das Er gebnis ivar, daß bei der ersteren das Zerkleinern von 27 Raummetern auf 283 Mark, bei der letzteren auf 940 Mark zu stehen kam. Die Beschäftigung im Taglohn, die anschei­nend nicht zur Arbeit ausarten sollte, wurde sofort abgeschafft.

r Münsingen, 1 . Nov. Wie dasMetzinger Volksblatt" berichtet, plante die Sicherheitskompagnie Münsingen einen Putsch, der sich hauptsächlich gegen die Bauern richten sollte. Sie wollte bis nach Stuttgart ziehen, um sich an dem Revo­lutionstage mit den dortigen Kommunisten zu vereinigen. Das Blatt berichtet weiter, mit Maschinengewehren seien die Aufrührer durch die Einwohnerwehr im Schach gehalten, ein Leutnant und ein Feldwebel nach Ulm befördert und die Kompagnie selbst aufgelöst worden.

r Weingarten, 1. Nov. In der Maschinengewehrkaserne wurde ein schwerer Einbruch verübt. Es wurden 30 Armee Pistolen mit ca. 800 Schuß entwendet. Ferner haben offen bar dieselben Diebe in der Fruchtkastenkaserne eine Kammer aufgebrochen, in der sie Waffen und Munition vermuteten, aber keine fanden. Weiter wurde auch ein Magazin der Garnisonverwaltung erbrochen und Spiegel und Vorhänge entwendet.

t Bom Bodensee, 1. Nov. Die am vorletzten Donners tag nachmittag begonnenen Hebungsarbeiten an dem gesun kenen DampferStadt Radolfzell" haben diesmal zu einem günstigen Ergebnis geführt. Dienstag vormittag kam das Schiff wieder über Wasser. Es wurde leer gepumpt u. nach Konstanz geschleppt. Das ' monatelange liegen unter dem Wasser hatte eine starke Rostbildung zur Folge gehabt. Die Kartoffeln, die sich noch in der Kajüte befanden, waren na türlich total verdorben.

* Vom bad. Schwarzwald, 3. Nov. In den Schwarz­waldbergen stürmts und schneits wie um Weihnachten. Vom Feldberg, Belchen, Kandel, Schauinsland und den umliegen­den Bergkuppen wurde ausgangs der Woche seit 48 Stunden ununterbrochen Schneegestöber bei scharfer Kälte gemeldet. Auf dem Feldberg liegt schon 40 Ztm. pulvriger flleuschnee bei anhaltendem Flockenfall. Auch im nördlichen Schwarz­wald hat sich der Winter gemeldet. Bis zu 500 Meter he runter liegt Schnee.

Letzte Nachrichten.

Generalstreiksdrohungen in München.

München, 1 . Nov. Die mehrheitssozialistischeMünch­ner Post" konstatiert die Einheitsfront des Münchner Prole­tariats gegen dieMilitärdiktatur" und fordert den Rücktritt einer Regierung, die derartiges vertritt. Die Gewerkschaften drohen mit dem Generalstreik und haben bereits eine darauf hinzielende Entschließung angenommen. Auch die Betriebsräte haben sich dem Protest angeschlossen. Sie schlagen für die Feier den 8. Nov. vor.

Amerikanisches Borgehen gegen das Schiebertvm in Köln.

Köln, 3. Nov. Unter dem Eindruck des energischen Ein qreifens der amerikanischen Behörde, die gegenüber dem Schieber- und Wuchertum mehr Entschlossenheit beweist, als die hiesige Vermattung, hat eine fluchtartige Abreife der die hiesigen Hotels und Kaffeehäuser bevölkernden Schieber eingesetzt) Bei der Abfassung der Schieber waren auch Ber liner Kriminalpolizisten beteiligt. In dem Lager eines ein