ung von Gußeisenröhren u. s. w. sind ähnliche Betrügereien vorgekommen. Dr. Tieftrunk war lebenslänglich angestellt, bezog 10000 ^ Gehalt, etwa 6000 ^ an Tantiemen, hatte eine herrschaftliche Wohnung inne und eine städtische Equipage zu seinen Diensten. Tieftrunk ist verhaftet worden.
Berlin, 13. April. Mit der hiesigen sozialdemokratischen Bewegung sind die Führer augenblicklich höchst unzufrieden. Die Versammlungen sind so spärlich besucht wie wohl noch nie; trotz des Mahnrufes des Herrn Bebel will kein Geld einkommen. Zahlreiche Genossen haben die für die streikenden Tabak-Arbeiter eingesammelten Gelder noch nicht abgeliefert, und eine dringende Aufforderung an die Säumigen ist ergangen. Die Berliner Streik-Kontrol- kommission kann nicht leben und nicht sterben, ihre Beschlüsse werden nicht respektiert; und jetzt soll die schwerfällige Einrichtung vereinfacht werden. In die Maifeier ist kein System hineinzubringen, es wird eine furchtbare Verzettelung von kleinen Feierlichkeiten geben. Die radikalen „Genossen" im 6. Wahlkreis haben sich nicht davon abbringen lassen, am 1. Mai die Arbeit ruhen zu lassen und veranstalteten ihre
Feier im Moabiter Schützenhaus. Die Streitigkeiten ! in den Gewerkschaften dauern fort; die Berliner Maurer sind sehr verstimmt darüber, daß ihre Zentralleitung in Hamburg Agitatoren durch Deutschland reisen läßt, die außer der freien Fahrt 15 ^ Besoldung für den Tag erhalten; kurzum die Thatsache steht fest, daß seit dem 1. Mai vorigen Jahres die sozialdemokratische Bewegung in Berlin keinen Schritt vorwärts gekommen ist und trotz der Uebersiedelung der Herren Bebel, Liebknecht und Auer jeder einheitliche Zug in der sozialdemokratischen Agitation fehlt.
New-Aork, 17. April. Stanley schiffte sich nach England ein, nachdem er in Amerika mit 100 Vorträgen 110000 Dollars verdiente. Stanley erklärte, er werde nicht mehr nach Afrika gehen.
Vermischtes.
— Saphir, der berühmte Wiener Humorist, hatte einen Schauspieler in einer Kritik getadelt. Der gekränkte Künstler schrieb auf einen Zettel „Schafskopf!" und klebte ihn an des Kritikers Thür. Am folgenden Tage trat Saphir ganz freundlich in das Zimmer des erstaunten Schauspielers mit den Worten
' ein: „Sie haben mir gestern während meiner Abwes en heit die Ehre erwiesen, mich zu besuchen und Ihre Visitenkarte an meiner Thür zurückgelassen; ich halte es daher für meine Schuldigkeit, Ihren Besuch zu erwiedern."
Anstrengende Beschäftigung. „Servus Emil, wie geht es dir, was machst du denn den ganzen lieben Tag?" — „Einen Vollbart laß ich mir wachsen."
Litterarisches.
— Die Naturkur betitelt sich ein uns vorliegendes Büchlein, welches vielerlei Aufsätze über die Gesundheitspflege enthält. Was aber das Buch ganz besonders wertvoll macht, ist die erste große Abhandlung, welche sich betitelt: „Die Krankheiten, ihre Erkennungszeichen und erste Behandlung bis zur Ankunft eines Naturarztes. Hier sind in alphabetischer Reihenfolge die häufigeren Krankheiten uud Anwendungsformen dagegen aufgeführt. Aus diesem Grunde wird es gewiß jedem Familienvater willkommen sein, zumal es um den geringen Preis von 50 -rH durch die Naturkur-Anstalt Stuttgart oder jede Buchhandlung zu beziehen ist.
Amtliche Keklluutlimchutlgkil.
Aufforderung
zur Ettilrommensflitierung behufs derSe-teuerung pro 1. April 1891/92.
Unter Beziehung auf die Aufforderung des K. Kameralamts Hirsau in Nr. 44 d. Bl. zur Fatierung des Kapital-, Renten-, Dienst- und Berufs-Einkommens werden die hiesigen Einkommenssteuerpflichtigen aufgefordert, ihre Fassionen am
Donnerstag und Freitag, den 23. und 24. ds Mts, je von vormittags 9—12 Uhr und nachmittags 3—5 Uhr
der Ortssteuerkommission, Rathaus III. Stock, Zimmer 18, mündlich oder schriftlich, abzugeben. Schriftliche Fassionen können vorher eingesendet werden. Formülare hiezu werden daselbst in den üblichen Kanzleistunden — mit Ausnahme 2—3 Uhr — abgegeben.
Calw, den 20. April 1891.
Ortssteuerkommission.
Baumaterialien
Oerkauf.
Das Scheunengebäude, welches die Stadtgemeinde von Rotgerber Schnaufer an der untern Brücke erkauft hat, mit den vorhandenen Gruben wird am Montag, den 27. April 1891, vormittags 11 Uhr,
auf den Abbruch verkauft. Die Versteigerung findet auf dem Rathaus statt.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Haus-Verkauf.
Aus dem Nachlaß der Feilenhauer Köhlers Witwe kommt deren 3stock- iges Wohnhaus mit Feuer- ''Werkstattgebäude und 7 g. 56 Iw Garten hinter dem Haus ^ an der Badgasse, angekauft zu 7000 am
Montag, den 27. April 1891, vormittags 11 Uhr, zur letzten Versteigerung.
Stadtschultheiß
Haffner.
Calw.
Bierbrauerei-
Verkauf.
Aus dem Nachlaß des Jakob Reichert, Bierbrauereibesitzers hier _ ,_kommt dessen Bierbrauerei mit Wohn- und Wirtschaftsgebäude in der Bischoffstraße, der dazu gehörige Eiskeller und Lagerbierkeller u. s. w. zum Verkauf. Dieses Anwesen, welches zu 20,000 ^ ausgeboten wird, stund bis jetzt in bestem Betrieb, hat eine günstige Lage, welche einen erheblichen Bierabsatz in der eigenen Wirtschaft ermöglicht, ein tüchtiger Geschäftsmann hätte emen lohnenden Geschäftsbetrieb zu erwarten.
Der letzte Aufstreich findet am Montag, den 27. April 1891, vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus statt.
Stadtschultheiß
_ Haffner.
Bei der Stiftungspflege Weltenschwann, Zavelsteiner Seite, liegen
350 Mark
gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.
Stiftungspfleger Kusterer.
PrivaL-Arnergerr.
I. elwei'gessngvki'öin.
Zluterer Sprengest
Samstag, den 25. April, mittags 2^/- Uhr, bei Thudium. Weberl. 9,
II. 33, Völker S. 109. Einzug der Beiträge für die Krankenkasse.
Müller.
Montag abend ist
lurnvsrssmmlung.
Ein jüngerer
SchuhmachergeseLe
findet Arbeit bei
I. G. Fischer.
Liebenzell.
1K0V Wk. Meggeld
sind gegen doppelte Sicherheit zu 4 zum Ausleihen parat bei
W. Gengenbach, Hafner.
Weltenschwann.
Am Freitag, den 24. April 1891, mittags 1 Uhr, verkauft
reine
Mich sch weine
Martin Keck.
Fahrnissuktio«.
Der Unterzeichnete hält am Donnerstag, den 23. d. M., von morgens 8 Uhr an
in seinem Hause eine Fahrnisauktion bei sofortiger Barzahlung ab, wobei vorkommt :
Glas, Porzellan, worunter 160 Bier- und andere Flaschen mit und ohne Verschluß, Küchen- ' " ''' geschirr, wobei viel Blech
und Zinn, Schreinwerk: 6 verschiedene Tische, worunter ein neuer ovaler, em noch neuer, schöner, doppelter Kleiderkasten, Sopha, 6 Bettladen, wobei je 2 nnt Rost, Roßhaarmatratze und Nachttischle u. s. w., ferner 1 Nähmaschine zu Hand- und Fußbetrieb, Spiegel und Portraits, 3 Knabenschlitten und ein eiserner Reiber, leere Nudelkisten und Säcke, eine Waschmange, ein zweirädriger Karren, verschiedene Kinderspiele, worunter ein schöner Stall samt Pferde und Leiterwagen, 10 Hühner samt Stall, Faß- und Bandgeschirr, worunter 2 größere Fässer von 480 und 220 Liter, sowie eines von 180 Liter, 300 Liter Bratbirnen- und Apfelmost, etwas Essig mit Faß, Züber, Kübel, ein noch neues Krautständle mit Stein, sowie allerlei Hausrat.
Hiezu werden Liebhaber eingeladen.
Friedrich Schroth,
Bäcker.
Oberhaugstett,
Oberamts Calw.
Beraecordicrung von Bauarbeiten.
Die bei meinem Wohnhausneubau vorkommenden Maurer-, Zimmer-, Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser-, Schmied-, Flaschner- und Pflasterarbeiten, sowie die Falzziegellieferung vergebe ich im Wege schriftlicher Submission.
Plan und Ueberschlag, sowie die Accords- und Terminbestimmungen können b<ü. mir eingesehen werden und wollen mir ß-.fl. Offerte längstens bis Montag, den 27. d. M., nachmittags 2 Uhr, kostenfrei zugestellt werden.
Den 20. April 1891.
Christian Bolz, Bauers Wwe.
Altenigelinch ^ 1^^!
I approbierter Heilmethode zur sofortige, UM« radikalen Beseitigung d. Ii'nnksnekt auch ohne Vsrwissen, zu vollziehen unter Garantie, iteine Berufsstörung : Zlrivatanstakt für Hrunkfucht UMleldende Dilla-Ghrillina Aost SäL inge«. Briefen sind 20 Psg. Rückporto bei zufügcv!
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