Hebung des Fürsten Dolgorukow vom Posten des General-Gouverneurs in Moskau herbeiführten, der Umstand erwähnt, daß Fürst Dolgorukow eine förm­licheJnvassion israelitischer Elemente, und zwar im offenbaren Widerspruche mit den bestehenden gesetz­lichen Bestimmungen" gestattet haben soll. Die nun­mehr vorgenommene Zählung ist wohl eine Folge der der Regierung über das Walten des früheren General- Gouverneurs in dieser Richtung zugegangenen Mit­teilungen. Man kann es als sicher annehmen, daß der neue General-Gouverneur sehr bald trotz aller Proteste von auswärts Maßregeln ergreifen wird, welche die humanere Handlungsweise des Fürsten Dolgorukow zurektifizieren" bestimmt sind.

Athen, 13. April. Die Kronprinzessin Sophie wird am 2. Mai zur griechischen Kirche übertreten.

Vermischtes.

Ob wir einer neuen Eiszeit ent­gegengehen" wird gegenwärtig da und dort als Frage aufgeworfen. DieNeue Freie Presse" hat sich in dieser Angelegenheit an den Direktor der Wiener Zentralanstalt für Meteorologie, Hofrat Dr. Jul. Hann, mit der Bitte um sein Gutachten ge­wendet und insbesondere um seine Ansicht, ob auch in Oesterreich ähnliche meteorologische Beobachtungen

wie im westlichen Europa zu verzeichnen seien. Der Gelehrte hat darauf hin Auskunft gegeben in einer längeren Zuschrift, der folgendes zu entnehmen ist: Wir befinden uns in der That gegenwärtig in einer Kältepcriode, vielleicht, wir wollen es hoffen, schon am Ausgang derselben. Die lange Folge negativer Temperaturabweichungen hat schon seit einigen Jahren die Aufmerksamkeit der Fachmänner in Deutschland, Frankreich, Belgien und England auf sich gezogen, und Flammarion hat diese auffällige Thatsache im französischen Sprachgebiete weiten Kreisen zur Kennt­nis gebracht. Eine fortwährende Abnahme der mitt­leren Temperatur, wie sie behauptet wird, hat aller­dings nicht stattgefunden. Dr. Hann gibt ziffermäßige Zusammenstellungen, aus denen hervorgeht, daß das letzte Jahrzehnt im Ganzen entschieden zu kalt, um 0,3 bis 0,4 Grad, selbst im äußersten Süden der Monarchie war, und knüpft hieran eine statistische Aufstellung. In der Kälteperiode, in der wir uns gegenwärtig befinden und die namentlich seit 1886 ganz Mittel- und Westeuropa betroffen hat, gibt es nur den einen Trost, daß auch schon früher ähnliche Kälteperioden eingetreten sind, auf welche dann wieder längere warme Perioden sich eingestellt haben. Es ist schon vor ein paar Jahren darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Jahre 1838 bis 1847 genau um denselben Betrag (0,3 Grad) zu kalt waren, wie jetzt die Jahrgänge 1879 bis 1888. Die Temperatur-

Abweichungen der Jahrgänge 1837 bis 1845 zu Wien stimmen mit jenen von Paris sehr genau überein und zeigen derart die große und gleichmäßige Verbreitung solcher Wärmeanomalien. Das Wärmedefizit dieser neun Jahrgänge betrug in Wien mehr als einen halben Grad (zu Paris 0,4 Grad), was schon sehr beträchtlich ist; desgleichen waren die Sommer (bis auf einen, 1842) erheblich zu kalt. Hingegen waren das Jahrzent 1861 bis 1870 und dann noch die Periode von 1872 bis 1874 zu warm. Die heikle Frage nach der Periodizität solcher langandauernden Wärmeanomalien kann in einer kurzen Mitteilung nicht berührt werden. Nur so viel scheint festgestellt, daß ein direkter Zusammenhang mit der elfjährigen Sonnenflecken-Periode, wie er so oft vermutet und vorschnell angenommen worden ist, nicht besteht.

Von einem Drama auf See gibt ein Zettel Kunde, der in einer dieser Tage in Helgoland angetriebenen Flasche gefunden wurde. Der Zettel lautet:Meine l. Marie. Da wir nun den Tod vor Augen haben und es in Gottes Willen ist, daß wir von einander scheiden müssen, so sei unverzagt und beweine mich nicht, denn im zukünftigen Leben werden wir uns Wiedersehen, ich kann nichts mehr schreiben. Wir sind gesunken bei Helgoland 7'/, Grad, 1. März. Dein treuer Bräutigam Hermann Felkens".

Amtliche Kkklmutmachmlgeu.

Verkauf

von Abkruchmatermlien.

Von den Kirchen in Liebenzell und Unterreichenbach kommen am Freitag, den 17. April d. I., an Ort und Stelle, und zwar: in Lieben­zell vormittags 8'/- Uhr, und in Unter­reichenbach nachmittags 12 V- Uhr im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf: Thüren, Fenster, Bauholz, Treppen, Blitzableiter, Bodenplatten, Zink­bedachung unv sonstige Abbruchs­materialien,

wozu Liebhaber eingeladen sind.

Kameralamt Hirsau.

Isischwaffer-

MerpachLung.

Die am 25. v. M. vorgenommene Neuverpachtung des Fischwaffers in der Nagold, im Schweinbach und im Koll- bach hat die höhere Genehmigung nicht erhalten, weshalb genanntes Fischwasser nächsten

Samstag, den 18. April d. I., vormittags 11 Uhr,

auf der Kameralamtskanzlei wiederholt in öffentlichen Aufstreich gebracht wird, wozu Liebhaber eingeladen sind.

Revier Wildberg.

Verdingung von Flotzbaute«.

Die Lieferung der zum Neubau der Klostermühle-Floßgasse in Wildberg er­forderlichen Materialien, als Sand, Klein- geschläg, Latten und Bausteine, sowie die Handarbeit bei der Zimmerarbeit und die Pflasterarbeit soll öffentlich verdingt werden.

Die Bedingungen und der Kosten­überschlag können auf der Forstamts­kanzlei eingesehen werden.

Liebhaber für die einzelnen Liefer­ungen beziehungsweise Arbeiten wollen ihre mit der AufschriftFloßgassenbau in Wildberg" versehenen versiegelten An­gebote bis längstens

Samstag, den 25. d. M., früh 9 Uhr,

dem Forstamt einreichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote im Beisein etwa erschienener Bieter erfolgt.

Wildberg, 14. April 1891.

K. Forstamt.

Hopfengärtner.

Calw.

Arennhotz- und Stangen-Mrkauf

am Dienstag, kden21. ds.Mts., saus dem Stadt­wald Ruders­berg :

12 Rm. Eichen­anbruch, 188 Nm. Nadelholz, Scheiter, Prügel und Anbruch, 440 Nadelholzwellen, 100 buchene und 40 eichene Wellen, 10 Flächenlose Reisig mit Stäng- chen, 130 Stück Derbstangen, 270 Hopfenstangen I.V. Klasse, 90 Zaunstecken.

Zusammenkunft vormittags. '/-9 Uhr beim Oelenderle.

Gemeinderat.

Uecker-Verkauf.

Konrad Friedrich Köhler, Fuhr­mann hier, bringt am

Montag, den 20. April 1891, vormittags 11 Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus zur ersten Versteigerung:

25 a 93 gm Acker beim äußern Schaf­weg,

27 a 86 gm Acker in der großen Heu­maden,

80 3 34 gm Baumwiese und Oede an der Sausteige,

23 3 33 gm Wiese an der Stamm- heimer Steige.

Stadtschultheißenamt.

A.-V. Bozenhardt.

Liegenschafts-

Verkauf.

Friedrich Wöhrle, Fabrikant hier, bringt am

Montag, den 20. April 1891, vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten Versteigerung:

47 3 65 gm Wiese in Ziegelwiesen, angekauft zu 1500 27 3 31 gm Wiese allda,

angekauft zu 800

12 3 35 gm Baumwlese am Walk- mühlrweg.

Stadtschultheiß A.-V. Bozenhardt.

Acker-Verkauf.

Carl August Störr, Buchdrucker hier, bringt am

Montag, den 20. April 1891, vormittags 11 Uhr,

16 3 13 gm Acker am Kapellenberg auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten Versteigerung.

Stadtschultheiß Haffner.

Mhr-Nrrord.

Die Teilgemeinde Oberriedt ver- accordwrt am

Samstag, den 18. April, nachmittags 3 Uhr,

auf dem Rathaus in Alzenberg die Beifuhr von 18 Kubikm. Kalksteinen.

Ottenbronn.

Aalksteinbeifuhr

Accord.

Am Montag, den 20. April 1891, nachmittags 1 Uhr,

wird auf hiesigem Rathause die Beifuhr von 57'/- Kubikmeter blaue Kalksteine auf die hiesigen Ortswege im Abstreich vergeben.

Gemeinderat.

Deckenpfronn.

Eichen- und Tanne«. Sag- rru- Kanhotz- Verkauf.

Im Oberwald wer- den am Dienstag, den. 21. ds. Mts.,

/ 30 Stück Eichen von ^ 4073 cm Durch- Messer, 38 m lang, mit 35 Festin. , 54 Stück Tannen mit 28 Festm., meistens Sägholz, verkauft.

Zusammenkunft vormittags 9 Uhr im Ort.

Den 14. April 1891.

Gemeinderat.

Privat-Anzeigerr.

Danksagung.

Für die vielen Beweis liebevoller Teilnahme, welchl z wir während der langen Krank­heit unserer lieben Frau unk Mutter Dorothea Bäuerle, erfahren dursten, wie auch den Herrn Ehrenträgern, sagen den herzlichsten Dank. Der trauernde Gatte:

Fr. Bäuerle mit Tochter Julie.

Oberamtsstadt Calw.

Veraceordierung von Vauarbeiten.

Die bei meinem Wohnhausneubau vorkommenden

Maurer-, Zimmer-, Gipser-, Schrei­ner-, Glaser-, Schmied-, Schlosser-, Flaschner- und Anstricharbeiten, sowie die Falzziegellieferung" vergebe ich im Wege schriftlicher Sub­mission.

Plan, Ueberschlag, sowie die Accords- und Terminbestimmungen können bei mir eingesehen werden und wollen mir gefl. Offerte längstens bis

Mittwoch, den 22. d. M., nachmittags 2 Uhr, kostenfrei zugestellt werden.

Den 15. April 1891.

H. Seih, Güterverwalter a. D.

(im früher Kappler'schcn Hause).

iiugo Kau in Lslv

smpüeblt von Liiiüorvivi,

porllsnff- und komLnovmvnl, Al»8vI»j»«N8t«Il»«, Inktjrvtr. 8ek»*v«nioi8t«Ii»«.

^000 Mar^

werden von einen pünktlichen Zinszähler gegen gute doppelte Pfandsicher­heit sogleich oder später aufzunehmen gesucht.

Nähere Auskunft erteilt

Verw.-Akt. Staudenmeyer.

Einen wohlerzogenen Jungen nimmt in die

Lehre

Heinr. Essig, Flaschner.

Ein Wagen

Heu und Gehrnd

hat zu verkaufen

G. Stein.

4 Wagen besten

Dung

verkauft

Friedrich Pfromm er jr.