war G.R- Kittler, der unter großem Beifall seiner Parteigenossen auszuführen suchte, vie deutsche Partei sei die, die Hetze. Auch habe sie kein Herz für den armen Arbeiter; dies beweise deutlich die Zollpolitik und die Steuerverteilung, namentlich die hart drück­enden indirekten Steuern (als ob die deutsche Partei die indirekten Steuern erfunden hätte). Nächstenliebe sei mehr bei der Sozialdemokratie zu finden, welche außerdem auch nicht der Vorwurf treffen könne, sie wolle Familie, Ehe und Eigentum zerstören u. s. f. vr. Lipp suchte die Demokratie von verschiedenen Vorwürfen zu reinigen. Außer ihm sprachen noch einige Wortführer der Sozialdemokratie in gewohnter Welse. Schw. M.

Ulm, 10. April. In den letzten Tagen wurde ein falsches 5 Markstück, Jahrgang 1874, mit dem Bildnis Kaiser Wilhelms I. beanstandet. Dasselbe ist um 6 Gramm leichter als die echten Stücke und die Seitenprägung ziemlich undeutlich. Im übrigen ist die Fälschung sehr gut gemacht.

Laupheim, 9. April. Der Schreiber der Drohbriefe, die während der Brandperiode in der Stadtpsarrkirche niedergelegt und an mehrere Per­sonen adressiert war, ist in der Person eines armen Schneiders ganz zufällig entdeckt worden. Vorgestern nacht wurde in der Synagoge eingebrochen. Der Dieb stieg mittelst einer Leiter ein, fand aber den Opferstock leer.

Karlsruhe, 10. März. Der Kaiser trifft am 14. April zur Auerhahnjagd hier ein. Von Kaltenbronn (Murgthal) wo diese stattfindet, legt ein Pionierbataillon eine Telegraphenleitung zur nächsten Bahnstation.

Heidelberg, 9. April. Beim Musterungs­geschäft ereignete sich gestern folgendes spaßige Inter­mezzo. Ein Gestellungspflichtiger wurde gefragt, ob er denn auch mit Pferden umzugehen wisse? Hierauf erfolgte die bedeutsame Antwort:Nein, ich habe bis jetzt nur beim Rindvieh gedient." Allgemeines Gelächter war selbstverständlich die Folge der frei­mütigen Aeußerung.

Beblenheim (Oberelsaß) 5. Apr. Zur Zeit werden hier Nachgrabungen gemacht, um die Spuren einer Schlacht zu entdecken, die Julius Cäsar hier geliefert haben soll. Oberst Stoffel, der alle Feldzüge, welche die römischen Armeen im Elsaß geführt haben, studiert hat, ist der Ansicht, daß man im Kanton Bleichweg solche Spuren auffinden muß. Etwa 30 Arbeiter sind mit den Nachgrabungen be­schäftigt, die von dem Prof. Christian Pfister aus Nancy geleitet werden. Oberst Stoffel wird in einigen Tagen hier erwartet.

Köln, 10. April. Die Kaiserin Friedrich und die Prinzessin Margarethe sind heute nach­mittag 1 Uhr 45 Min. hier eingetroffen und von dem Prinzen und der Prinzessin von Schaum­burg-Lippe empfangen worden. Die Herrschaften reisten um 3 Uhr nach Bonn weiter.

Naumburg,10. April. Lieutenant v. Blume, welcher kürzlich nach Zeitungsberichten aus ganz ge­ringfügiger Ursache (Streit mit zwei Zivilisten), um Mitternacht Truppen alarmierte und die Straßen säubern ließ, ist zu 3 Monaten Festung und 15 Jahre Zurücksetzung im Avancement ver­urteilt worden.

Plau-en, 9. April. Ueber die Arbeiter­tumulte an der sächsisch-bayerischen Grenze schreibt man demLeipz. Tagebl.":Als am Montag die von der Firma Siemens und Halske angenommenen norddeutschen Arbeiter zwischen Ullitz und Hof die Beschäftigung an der Weiterlegung des Telegraphen­kabels ausgenommen hatten, kamen etwa 700 süd­deutsche Arbeiter und verlangten gleichfalls Be­schäftigung, die ihnen aber nicht gewährt werden konnte, da nicht einmal alle aus Schlesien und Ost­preußen angekommene Arbeiter, 1000 bis 1100, Ar­beit finden konnten. Die Abgewiesenen erwiderten, daß, wenn sie nicht arbeiten dürften, die Norddeutschen auch nicht arbeiten sollten. Sie griffen die in langer Kette auseinandergezogenen norddeutschen Arbeiter mit Schaufeln an und schlugen sie in die Flucht. Ein von den Kabellegungsarbeitern in Ullitz bewohntes Haus wurde halb zerstört, mit Steinen, Glasstücken

und dergleichen wurde auf die Norddeutschen geworfen. Die Zahl der Verwundeten beträgt über 30. Abends kamen ca. 250 preußische Kabellegungsarbeiter hier­her zurück, wurden auf dem Bahnhof von der Polizei in Empfang genommen und nach dem alten städtischen Krankenhause geführt, wo sie auf Stroh untergebracht und verpflegt wurden. Heute erschien hier ein In­genieur aus Hof und teilte den Leuten mit, daß alle diejenigen in und bei Hof an der Kabellegung Arbeit erhalten sollten, welche mittelst Karte von der Firma Siemens und Halske selbst angenommen worden waren. Die übrigen werden auf Kosten der beteiligten Gemeinden nach ihrer Heimat zurückbefördert. Die bayr. Behörden haben zur Aufrechterhaltung der Ord­nung eine Kompagnie Militär erbeten.

Wetzlar, 7. April. Durch das Ausströmen von Leuchtgas aus einem jedenfalls aus Versehen offen gelassenen Hahnen fanden gestern der städtische Gasmeister Gustav Behrends, sowie dessen Frau und ein Knabe den Erstickungstod. Zwei Kinder, welche in einem Nebenzimmer schliefen, blieben verschont.

Aus Paris, 6. April, wird der Voss. Z. gemeldet: Im Zirkus Gandolfo zu Grenoble erwürgte gestern während der Vorstellung eine Löwin die 19jährige Schwester des Besitzers, die zum ersten­mal in den Löwenkäfig getreten war.

In Christiania ist in der Nacht vom 1. und 2. April ein Nordlicht von außerordent­licher Kraft und Schönheit beobachtet worden. Es begann wie eine große Lichtmasse, veränderte sich aber bald zu einem leuchtenden Bogen, der nach und nach immer stärker wurde und beständig Strahlenbündel zum Himmel emporwarf. Nach einiger Zeit bildete sich unten am Horizont ein dunkler Rand, aus wel­chem plötzlich starke Strahlenstreifen mit rötlichem und grünlichem Schimmer hervorbrachen, die ihrerseits wieder lange Lichtstrahlen bis zum Zenith empor­warfen, während gleichzeitig die horizontalen Licht­wellen beinahe über die Hälfte des Himmelsgewölbes leuchteten. Um 12 Uhr war das Nordlicht am stärk­sten und prachtvollsten, aber noch lange Zeit sah man die Strahlen in allen Richtungen am Himmel spielen.

Forstamt Neuenbürg.

Forstpolyeilrches Verbot.

Das Riesen von Stammholz in den Staatswaldungen, d. h. das Laufen­lassen von Stämmen an Hängen ohne Anwendung des Seils ist verboten.

Zuwiderhandlungen werden auf Grund des Art. 25 Ziff. 1 des Forst­polizeigesetzes bestraft.

Neuenbürg, den 11. April 1891.

K. Forstamt. Uxkull.

Revier Hirsau.

Holz-Verkauf

am Montag, den 20. April, vormittags 8'/- Uhr, im Schwa­nen in Hirsau aus Lützenhardt, Abt. Hohriß, Heuweg, Lärchengarten, Salzleckenrain und Glasklinge:

Rm.: 60 buchene Scheiter, 197 dto. Prügel und Anbruch, 4 tannene Spälter, 189 dto. Nutzroller (Pa­pierholz), 306 dto. Prügel und Anbruch;

nachmittags 4 Uhr, im Löwen in Hirsau aus Heuweg und Glasklinge:

80 buchene, 1690 Nadelholzwellen auf Haufen, 2120 gemischte in Flächen­losen und 150 dto. Schlagraum.

Revier Hirsau.

Reis-Verkauf

am Freitag, den 17. d. M., nachmittags 4 Uhr,

bei Mohr in Hirsau aus Altburgerberg Abt. Hoherstein und Holzwasen:

4850 St. Nadelreis in Flächenlosen, worunter viele Stängchen.

Revier Liebenzell.

Verkäuflich aus einer Pflanzschule bei Unterhaugstett etwa 50,000 schöne

Ljahrige Fichte«

zu 1 60 pro 1000 Stück.

Revieramt.

Revier Hofstett.

'Brermhoh-Verkauf

> am S a in s t a g, Iden 18. April, »vormittags 10'/, j Uhr, m der (Sonnezu Aichel­berg aus II. Bergwald Abt. 31 Leonhardswald, 34 Schachenmoos und 39 Häuslesklinge:

13 Rm. Nadelholzscheiter, 91 dto. Prügel und 29 dto. Anbruchholz (meist Forchen).

Revier Hofstett.

Stammhoh-Werkauf

am Dienstag, dcn 21. April, vormittags 11'/» >Uhr, auf dem Rathaus in Wildbad, aus Distr. I. Frohn- wald Abt. 32 Teufelsmühle, Abt. 42 Burrenmad, Abt. 60 Haldenbrunnen, Distr. II. Bergwald, Abt. 12 Hühner­bach, Abt. 34 Schachenmoos und Scheid­hol» aus Distrikt I. Frohnwald, Abt. 55 Rehbühl und 57 Sägberg:

1503 Stück Forchen Langholz I. bis V. Klasse mit 1483 Fm.,

1339 Stück Tannen Langholz I. bis V. Klaffe mit 923 Fm.,

91 Stück Forchen Sägholz I. bis III. Klasse mit 51 Fm.,

272 Stück Tannen Sägholz I. bis III. Klaffe mit 136 Fm.

Zavelstein.

Holz-Verkauf.

Nächsten Freitag, den 17. d. M., nach­mittags 2 Uhr, wer­den auf dem Rat­hause hier

121 Stämme For­chen mit ca. 80 Festm. und 1 Birke mit 0,27 Festm., und am

Montag, den 20. ds. Mts., nachmittags 1 Uhr,

183 Rm. solchen Brennholz,

6 birken dto. und

36 forchene Pfahltrümmer

im öffentlichen Aufstreich verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 10. April 1891.

Stadtschultheißenamt.

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