Tagesuenigkeiteu-

Die deutsche Abordnang für die ArtedenSverhandlnngeu.

Weimar 13 März. In der gestern Kommisstons- sttznng wurden die Fiiedersdelegierten ausZewähit, worüber wir schon kurz berichtet haben. Es find sechs gle'ch^e «chttzte Abgrordnkte. Führer drr Delegation ist Gras Brockvorff- Rantzau. Ferner gehören ihr an: Dr. David, Dr. Adolf Müller, Dr. Marburg, Pwf. Dr. Schücking und der Reich,minister Tiesbrrts. Maßgebend für die Wahl der Abgeordneten war der Wunsch der Regierung, die jetzt in der Reichsregierung vereinigten Kräfte möglichst zum Aus- druck kommen zu lassen Die Hinzuziehung von Dr. Adois Müller wurde von allen Settrn freudig begrüßt. Es steht noch nicht fest, ob dir gewähllrn Delegierten auch mit der Wahl rinv-astondtN sein werden. Dr. Marburg aus Hamburg soll nicht. w:e man wohl annehmen könnte, als Sachverständiger in Finavzfragen teilnehmen, sondern in erster Linie al» Wittschafispollüker. Da, Kabinett hat ausdrücklich abgelehnt, die. Fckdenedelsgaiion irgend», e nach Parteiaefichlspunkten zusammen,»setzen, aber es sind nun durch die Wahlen alle drei Welsanschauu.igen der Mehrheitsparieten in der Friedensüelegation oertr ten. Sämtliche Delegierten werden nalü sich noch eine Anzahl von besonderen Kommissaren nniruhmrn. Drr Schwer- Punkt der F-Misnsoerhandlungen soll aber im Kabinett tn Bulin dezw. in Weimar liegen. All« Entscheidungen können einzig uud allein im Grsamtkabinrti grossen werden.

Ankunft der dentsche« Unterhändler in Brüssel.

Berlin, 13. März. Die deutschen Kommissionen sür Leben; mttlkl, Schiffe und Finanzen sind am 12. Mär,; edend» 8 Uhr tn Brüssel e nzetroffsn. Sie wurden am Bahnhose von etwa 10 bklgtschen MMära.iios abgehoit «il belgischen Lhauffeuren, aber ohne sonstige misirärischr Begleitung. Die Ankunft am Bohnhos erfolgte in An- wese heit eines zahlreichen Publikums unirr lautloser Stille. Zwischenfälle sind nicht ringetreten. Säm liche Mitglieder find tu Hotel Astoria sehr gut untergebracht. Freiheit de« Telegraphieren; , offen und chiffriert, des T lrphois und der persönlichen Brw.gung ist gesichert. In der Nacht noch fand von 11 bis 1 Uhr eine eingehende Besprechung zwischen sämtlich u Kommissionsmitzljedern statt, unter dem Borsitz drr Uiiterstaatssiktttärs von Braun.

Die Lage 1» Berlin.

Berlin, 13. März. Die Gardekaoalleneschützendiviston durchsucht planmäßig dis von ihr n-u insetzren Stadtteile. Di« heutigen Haussuchungen detten wieder eine große Anzahl von Waffe.; zu tage. Beispielsweise wurde in einer Gastwirtschaft in Neu-Kön 25 Karabiner und zahl­reiche Munition gesunden. In Lichtcrfelde wurde Julian Borchhardt. der Herausgeber der Kommunistischen Zeit­schrift Lichtst'ahlen festgenommen.

Berli , 13. März. Wie die B. Z. am Mittag er- fährt, ist die Zahl der Toienopser der Spurtakusuarutzen so groß, daß d'e Unterbringung der Leichen rnif Schwie rigkriten stößt Im Lrichenschauhause in der Hanooerschen Straße find 195 Le chen untergrbrach-, von drne.i 42 un­bekannt find. Di« Aufnahmefähigkeit des Schauhausrs ist erschöpft. Fast ebeusov el Tote liegen in den brU eu Gar- nisonsiazareiten. Auch die Krankenhäuser sind sehr stark mit Toten belegt. So befinden sich im Krankrnhause in Friedrichshein 115 Leiche», im Urba«klm,k<nhaus 30

Berlin. Die Zahl der bei den Unruhen in der letzt n Woche verletzten Personen ist, w:e dir Morqrnblätter de richten, erschreckend groß. Soweit sich bisher festster» ließ, wurden nahezu 1000 Personen oerwuttdet. Die Zahl der i» den Garnisonslazareiren liegenden verwundeten Re- gierungesoldaten läßt sich vorläufig nicht feststellen, doch dürften die T upp-n k ine allzuschweren Verluste gehabt haben.

Aus Stadt und- Bezirk.

Nagold, 1». Mär» 191b

Bo» der Post. Vom 15. März an ist dir einfache Dauer de; G-späche auch im inneuvüritembsrgtzchen Fern­sprechverkehr auf 3 Minut n fest gesetzt

Vo« RathauS. In der nichlöffenilichen Sitzung des Gsnuiudrrats vom 12. ds. wurde di« Frldjagd dem Fischrreibrsitzer A. Gropp in Rohrdors um 310 Iahrespachtztns aus 3 Jahre zuzeschlaqen. Dabei wurde ausbidungen, daß Gropp einige Feld flächen gegen WalL- gebi.t« aurtauscht. Die hiesigen Arch lebten haben die Baupläne sür die neu zu erstellenden Wohnhäuser vorge- legt, die nun an die Beratungsstelle sür da» Baugewerbe tn Stuttgart zur Begutachtung gehen. D-e Lazarett-

Baracken wrrdk« nunmehr dee Stadt zum Schätzungswert überlassen, der zwar noch nicht sestgestellt ist. 2 von den Barocken seilen alsbald zu Notwohnungen eingebaut wer­den. Tindaukosten sind je zu 5500 oeranschluiit. wozu um UederSeukrutigszuschüffe nachgeiucht wird. In jeder Baracke können 3 Wohnmigrn, bestehend aus Wohnraum. Schlafzimmer, Holzruum oder Kammer, Küche. Admt und Borplatz einq-rtchtel werden. Zur Behebung der nächsten Wohnung ischrvkrigkeiun wttd eine Kommission gewählt, dir aus Grand der Verfügung im T-sellschaster Nr. 39 vom 17. 2. 19 alle Räume in der Siadt auszunehmen hak. die freigemacht und für Wohnungen eirgerichtet werden könmn. DieKommisston besteht aus dem Staoidaumeist«, Gememde- rat Kläger und Biftgerausschußmiiglted Gabel sowie einem Mirglieü der Ardrittrras. Wu'echm soll auf Grund der Min. Berf. vom 28. 2. 19. Amtsanz. Nr. 50, über Rege­lung des Wohoungrmaiktes das ObLiWt gedetsn werden, folgendes anzuordnen:

1. da^ die Uebr lassimg om Wohmäumei an P rssnen, die von auswärts zuzi-hen und dis Ingebrauchnahme durch solche nur mit Einwilligung des Stsdlsch -Amts staiifinLen darf, gleichviel, ob dar Recht auf die Räume auf Meis, Hauskauf oder anderen Rechts­geschäften beruht,

2. daß der Aufenthalt in der Stadt bei Personen, die in Gosthösen, Pensionen und ds-gl. Wohnung nehmen, ohne Erlaubnis des Sladtsch.-Ämts dir Dauer von 2 Wochen nicht übersteige: darf.

Der über dis Kri gszeii als stkllsrrir. Schutzmann vrrwend-re Fildschlitz Schwsrzkopf nimmt aus 1 April de» Feidschutzdienst wieder auf. Dir schon in Aussicht genommene bürgerlich-- Begrüßu-ig-feter der deimgedchrien Kiirge? soll am Sonntag, den 30. März stallst : sn. Näh­eres folgt noch.

Politische Anfklärnngsabende. Dis deutsche demokratische Pattid wird gemeinsam mit der Beier-igung geistiger Arbeiter diesen Samstag mit einem Bortra;? von Bürge ausschußobmar.n Dr. W S i z Stuttgart. z. Z-. m ÄrdellLmi! isterium als Referent der Abt.Soziale Bolkr wohlsahri" unter dem Th ma .Staat u-.ro Gemet- Ve im neuen Boik-flaat" e-ne Reihe allgemein bildküdsr politischer s Ansklä-unWabende einletrm. dis. ois wruesterr Kreise der BsoSikelUng brr chnet sind. I-r Aussicht g «wurmen sind wetierh!» Voriräge von Stadtpsarrer Dr. 2 chair -? r Üb ir .S «alskllche und Bolkskicche" vo r Sem »otob-l-hrer Weinbrsnner und Boiksschrlrekior Bachtelsr über .dis nationale Einheitsschule*, seiner Dorlläge von Johannes Fischer und Professor Bauser. die Bekannt- nabe der Vorträge wird rechtzeitig im Inseratenteil des .Grsrllschafleis" erfolgen.

Oeffeutliche Brrsamminng. Dis Frauengwppe der Deutschen demokratischen Parte! Nagold veianstaUete am Donnerstag abend im .Traud.'njaal* eine öffentliche Bersamuttung. in welcher F.i. Smm-r Schill aus Si M- gart über .Die Wahldewegn.ig nnd di- HZrgettichr Frau* sprach. Sir führte u a. aus: Der bürgerlichen Frau >st es besonders schwer gefallen, ihre polltische Enische-du-rs za ittff-li. Brrschiedens Gründe oeeioflußten sie Zunächst war »s dir Forderung der Trennung von Kirche uns Staat, die in miboekständlichö-: Weise in den PattsiküMps gkwmskN wurde, während die Kirche keine? Partei dienen und Lurch Entstaatlichung aus der Politik heramgrzogen werden soll Ferner wu de eie Sntschr-d-^g erschwert ourch mangelndes Verständnis sür dis NokAendizdeir einer Mit- telsporlei, die nach links und rechts versöhnend wisken bann- Weirrrht» banden die Frau viele zarie Fäd-n an das Alte. Das Flauenwahirechi soll die Frau nicht der Familie entziehen. Im Gegenteil soll die Frau durch Teilnahme am politischen Leben besähet werden, die Jugend im neuen Geiste zu erziehen. Während der Mann nur sachlich sei, bringe die Frau Gefühlswerte i? die Pollük durch die Fähigkeit der Hingabe an eine Sache. Die Res- nrrin schloß mit dem Ausdruck dee Glaubens und Vertrau­ens an die Zukunft Deutschlands. An den Vottrag sch sich eins lebhafte, längere Debatte, an drr sich Dumm und Herren beteiligten. Frau Sem. 2-mlrhrrr Schmid. welche die Brrsammiung leitete, schloß hieraus diese unter Danke-worten an Rednrrm und Anwesende. *

Lichtspielhaus Nagold. Das Lichtspielhaus bringt in diesem Wochenprogramm u. a. das bekannte Drsma .Der Antiquar von Siaßburg*. ferner Kr egsdtlder aus den m zebonischen Bergen. Das Programm ist auch sür Inge dl che geeigntt. _

Alteusteig Anstellung ein?« neuen städt. Oberförsters. In der gestrigen Sitzung de« Gemetnderats wurde Forst­amtmann Dirm in Schuflrnried al« Nachfolger von Ober- z

förster Pfister zum städt. Oberförster gewähli. Dienstan­tritt 1. Jan«.

Haiterbach. Bon Seiten der Anhänger der Kandi­datur Pfister rv rd uns gesch.ievrn - Der Echmähaitlkel über die Kar>didale».oo;steilu-:g vom Sonntag in drr Montag nummer ist nicht- weniger als objektiv und verrät dm Bergrr pewiffrr Leute, dir auch dis Zurufe machten «ns unter Pfist«!« Wahl sür sich ke«ns Bvrieiie sehen. Er hi«lt sich wie die Bülgeischast an den vielen Borkommmssen der letzten Zett ^us, dt« in den öffentlichen Bi'rgervrrsammluagtn wiederholt üls ttostios bezeichnet wurde;-. Und Lo er fett seiner m-lit. Abwejer-He t vm d:r GemkindeoLrwaliu,ig »ich; nur keinerlei Hilfe erhielt, sondern das Gegenteil, konnte er diese doch auch nicht lobm. Unwahr ist in dem Artikel auch, daß Pfiste n ezsn Erpressung bestraf! woids» sei: zudem ist diese «inzige Strafe mit 20. gelöscht und er- »edigt. gchi also niemand eiwak a»: wer ist übrigens jr;i von Schuld u« Fehle 7 Richtig ist auch nicht, daß Stadt- schuitheißenamtmkrwchc Ringer d??r Ksndidsten Pfister, nachdem er ihn anZriff, sich nicht mal vnieidigm UH: warum? Hält? er noch mehr au- de? Schule iv'echeu können? Kandüak Kllhlwein sagte selbe!, daß er Pfistrrs Aussührukigen nicht recht v-nstand?« Hab?; warm». Uetz man ihn du nicht zu- Aufklärung zu Wort tzonrraen 7 Uvrichtig find seine Bemerkungen mchl, denn jahrelange Tätigkeit uu? städtischen Büros-drrn die praktischen Kennt­nisse des undankbar n O-tromstelrerbirttss nuiürllch nichk. Wk Huden gerade dos Interesse dr? Stad! und de? Ein­wohner rm Äuxe. und erhoffen siiedliche und gute Infam« mexatdett auch oazu.

Uaterjettiuge«. Eine i-.r letzter Zeit vorzenommme Haußsommlumg rr^ab Wr rie ^Bolkshtss-" 83 sür die KtiMgesaiNklun aus h esiqc? Gemkinde 450

Gottesdierrste der Stadt Ragvld.

Evang. Gottesdieuft:

Am Sonntaa Reminiszece, den ? 6 , März V-10 Uhr Predi>i. ^/z 2 Uhr Christenlehre (G'hue). Uhr BIbslstundr (Offenb. >«>. N. 1519) Mittwoch, 19. März abends 8 Uhr Bibelstunke. (Ser«, inia 18).

Gottesdienst drr Methodisterrgemeiudr:

Sonntag, den 16. März, vormittags *1,1«. Uhr, Predigt u »beWks V 28 Uhr, Predigt. MiUwvch.abends 8 Uhr, Betstunde. Zeder««!!» ist freundlich eingeloden.

Kath. Gottesdienst:

S. Fastensonniag 16. März: SVg Uhr Predigt und Amt. (7'/, Uhr desg!. in Rohrdors). 2 tlhr^Andachl. _ __

ksmiisteilsl

M«rt bW«IisM»r

X Anträgen »n: /

X Lmbi Lbt. n L./

Xestsrsottsnburg 9./

Letzte Niiichrkchrem.

Nach k'nee amtlichen ZusomNsrstellrmg hsdi» die semdUchen Fliegereuignsfe aus iirmsch,;« Gel-iet in der Zeit von August !9l4 bw S November 19i8 sür rund >S.ö Millionen ^ Sachschaden verursach!. Bri den Äng-riffen wuldrn 729 Personen MtSier und 1754 Peksonen verwundet.

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Mison ist hier in Brest am 13. MäiZ UN s 8hr abends esi getroffen.

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Grstern nachmittag traf WUfon in Paris ein und j

wurde von Poinsws empfange?:. j

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Me der Amsterdamer .Telegraph" mrldrt,- ist bei i den Verhandlunq n in Briissei ssUcs Einoemsiuns» erzielt s worden. Die Drulsch-n habm die Bedingunge» Ler Ailiier- > ten aKgenommea. ^ ^

Die Franzosen haben im badischen Hanauer Vaud !

eine ProKlariWion erlassen, wonach dftses Gebiet zu Frank­reich gehöre Die badisch ? Regierung hat gegen di« Weg­nahme dieses rein deutschen Gebiets auf dem rechts« Rheinuser bei den neutralen Regierungen Protest erhöbe«.

Mutmaßt. Wetter a« Sonntag «ud Montag.

Wechselnd bewölkt, ziemlich kühl, vorherrschend trocken.

Kür dt« SchrMlritmig verantwortlich Pani Saa», Nagold.

»rn«t ». »erlag der «. W. Zailrr-lchea »nchdrnckerei Marl Zaisorl Na»,!».

Nagold.

Rkisch-MBt.

Etrmallge Zuwendung von */, Psund Pöckelfleisch pro Kops zum P.ei» von Mk. 2.20 per Psuud. Das Fletsch ist bei dem Metzger, bei welchem di« monatliche Einschreibung erfolgte, gegen Borzrizrn sämtlicher Fleisch, karien am

Molllag. den 17 . MSrz

abzuholen.

Den 13. März 19>9.

«QischsUH.-Lnt.

LlNlMrtschiistl. Bezilbsvereiü '. .

Am Ton»tag de« IS März nachm. */gS UHr findet in derTraube" in Nagold eine

Vollversammlung »»

Tagesordnung: 1. Aussprache über den derzeitigen Stand und die Organisation der Landwirlschas». Anschluß an den Be.band württ. Landw rle^ Brrtchlerstatter hier­über Herr Gut« Pächter Hrr«>«> aus H-henmühringeo.

2. Beratung über Neuwahlen.

3. Rechnungstellung.

4. Berschieden«».

Hiezu wird freundlich eingeladen.

Namen- de- A«-fch«ffe-r vr. Metzger, ßo. B»«trlsoorfla>V.

Wildberg.

Brrdaufe eine junge

unter 2 die Wahl.

Leopold Schnaible.

^ Tabak. ^

Dir beste Vorschrift zum Anbau, z. Behandlung u Selbstherstrllung de» echten Rauchtabak» tür 1 ^ durch H. E. «oktal, W-ilhet« sObdag.), Postscheckkonto Mün­chen Rr. 11837.

Nagold.

Von heute ad ist fortwährend

Verputz- M Mauerkalk

zu haben. Auch empfehle ich den Herren Landwirte»

la. gebrannten Kalk fAetzKM).

Nicht zu verwechseln mit dem von den Händlern an-v- botenen Kohlensäuren Kalk, weicher sür unser« Bodea- oerhällniff« Keine Wi- Kung hat. Bet Mttbringeu der Säcke Preisermäßigung.

LLvLl»I»« LL»RLs8VI7-

Ziegeleidefitzer. Tel. 3S.