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Erscheint Di en s t a g - Donnerstag und Samstag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Samstag, den 11. April 1891.
Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt §0 Pfg. um 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. 15, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1. 35.
Tages Neuigkeiten.
Deutsches Reich.
— Ueber den Verlauf der Donnerstags- Neichstagssitzung telegraphiert man dem Frkf. I.: Die Beratung der Gewerbenovelle wurde heute beim Z 225 fortgesetzt, welcher das Recht des Arbeitgebers auf Entschädigung bei einem Kontraktbruch des Arbeiters behandelt. Abg. Singer (Soz.) begründet seinen Antrag auf Streichung dieses Paragraphen. Nachdem sich der Abg. v. Puttkammer (kons.) für die Vorlage ausgesprochen, erklärte der Minister v. Berlepsch, die in letzter Zeit hervorgetretene Zunahme der Neigung der Arbeiter zum Konktraktbruch und die dadurch verursachte Schädigung des öffentlichen Wohles habe die Regierung vornehmlich zu der Aufnahme der betreffenden Bestimmungen in die Vorlage bewogen. Abg. Payer (Volksp.) sprach sich gegen den 'Paragraphen, Abg. Gutfleisch (deutschst) für denselben aus. Der Paragraph enthalte gegen den jetzigen Zustand einen Fortschritt, für welchen die Arbeiter noch dankbar sein würden.
Berlin, 9. April. Es bestätigt sich, daß der Reichstag auch diesmal nicht geschloffen, sondern bis Herbst vertagt werden soll, da die kommissarischen Vorarbeiten zur Krankenkassennovelle auf diese Weise gerettet werden. Die Fertigstellung des Gesetzes bis oder kurz nach Pfingsten erweist sich als unmöglich. — Der Handelsvertrag mit Oestreich enthält Zollermäßigungen bei mehr als 300 Säzen des Tarifs.
Hamburg, 8. April. Mit dem afrikanischen Postdampfer trafen 5 Kanonen, viele Sperre, Bogen und anderes afrikanisches Kriegsmaterial, welches Wißmann erbeutet hat, ein; die Sachen werden nach Kiel befördert.
Ausland.
London, N. April. Bezüglich der Erneuerung des Dreibundes erfährt die Times: Die
Unterhandlungen sind zu einem befriedigenden Abschluß gebracht worden ohne wesentliche Aenderungen der bisherigen Vertragsbestimmungen. Der Vertrag bleibt defensiver Natur zur Erhaltung des europäischen Friedens. Die verbündeten Mächte verbürgen sich gegenseitig ihren Länderbesitz in Europa, die Kolonien sind ausgeschlossen. Der Vertrag wird auf 5 Jahre verlängert und demnächst unterzeichnet.
London, 7. April. Die Kaiserin Friedrich stattete am Samstag, begleitet von der Gräfin Perponcher und dem General Du Plat, dem Londoner Hospital für Halskrankheiten am Golden Square einen Besuch ab. Das Empfangskomite, welches die Kaiserin begrüßte, bestand aus dem Vorsitzenden des Hospitals, Lord Colthorpe, Sir Morell Mackenzie und den Aerzten des Hospitals. Die Kaiserin machte die Runde durch die Krankensäle und verlieh ihrer Zufriedenheit über die vortrefflichen Einrichtungen Ausdruck. Die hohe Frau richtete an jeden Kranken einige freundliche Worte, bei denjenigen, welche sich der Tracheotomie unterzogen hatten, längere Zeit verweilend. Nachdem die Kaiserin ihren Namen in die Besuchsliste eingezeichnet hatte, verließ sie das Hospital, nicht ohne zuvor noch aus der Hand eines kleinen Knaben, an pielchem die Tracheotomie in gelungener Weise ausgeführt war, einen Strauß aus tropischen Blumen huldvoll entgegengenommen zu haben.
Belgrad, 6. April. Mehrere bulgarische Emigranten, die der Teilnahme am Mordattentat in Sofia verdächtig sind, haben Serbien aus Furcht vor Verhaftung in größter Eile verlassen. Die Meldung der „Times", daß in Serbien große Banden zum Einfalle in Bulgarien gebildet wurden, ist unwahr; nur vereinzelte kleinere Gruppen von Emigranten konnten sich unbemerkt der Grenze nähern. Die Behörden vereiteln jede bewaffnete Ansammlung. Die Emigranten werden schärfstens überwacht.
Stuttgart, 8. April. Das Preisgericht für das hier zu errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal erkannte den ersten Preis (3000 ^) dem gemeinsamen Entwurf des Bildhauers Bauch und des Architekten Skjöld Seckelmann-Stuttgart zu; den zweiten Preis (2000 ^) erhielt Max Klein-Berlin und den dritten (1000 Prof. Donndorf-Stuttgart.
Tübingen, 8. April. Schwurgericht. Sechster Fall. Anklaaesache gegen den verheirateten Bierbrauer Friedrich Kopf von Calw wegen vorsätzlicher Körperverletzung und dadurch verursachter Tötung. Am Abend des 14. Dezbr. 1890, einem Sonntag, kam es in der Wirtschaft des Angeklagten zwischen dem Angeklagten und dem Steinbrecher Ungerer von Calw zu Streitigkeiten, welche von dem Ungerer begonnen worden waren. Der Angeklagte forderte den Ungerer auf, die Wirtschaft zu verlassen, da Ungerer dieser Aufforderung keine Folge leistete, so that ihn der Angeklagte zur Thüre hinaus. Als Ungerer wieder herein kam, drängte ihn der Angeklagte nochmals hinaus und kamen nun beide in den Hausöhrn. Ein Zeuge will nun zu der eine Zeit lang offen gebliebenen Wirtschaftsthüre hinaus bemerkt haben, daß Ungerer vom Angeklagten in der Richtung gegen die Hausthüre gedrängt worden sei, während der Angeklagte behauptet, Ungerer sei in Folge des gegenseitigen Zerrens an die im Hausöhrn aufgesetzten Bierfäßlen gelangt und müsse da seinen Kopf hingeschlagen haben, denn er sei dann ruhig geworden und von selbst der offenen Hausthüre zugelaufen, er habe bald einen Fall gehört, sei unter die Hausthüre getreten und.habe Ungerer über dem Straßenkandel drüben liegen sehen, sei hinaus, um ihn aufzurichten, aber voll Blut und Schmutz geworden und habe sich in seine Wirtschaft zurückbegeben, dort habe er aller-
St 6 14 1 (Ir? 1 o 44 . Nachdruck verboten
Die Spionin.
Roman aus dem russischen Nihilistenleben.
Nach den Aufzeichnungen eines Petersburger Polizeibeamten.
Von Willibald Mencke.
(Fortsetzung.)
Ich zog daS Armband aus der Tasche. „Erinnerst Du Dich Mütterchen" — fragte ich — „jemals diesen Schmuck bei Vera Timanoff gesehen zu haben?"
„Oh, gewiß, Euer Wohlgeboren!" rief die Portiersfrau lebhaft aus. „Das ist ja das Armband der guten Vera Feodorowna! Wie kommen Sie dazu? Hat sie «S verloren? Und man hat es gefunden und der Polizei übergeben? Man sieht, daß es doch noch redliche Leute in Petersburg giebt. Und der Herr Polizeirat ist selbst gekommen, um es ihr zu bringen?"
„Seit wie lange besitzt Vera Timanoff diesen Schmuck?"
,O, seit fünf oder sechs Wochen, Herr! Ich erinnere mich noch deutlich, wie sie ihn mir zeigte. Anne Paulowna, sagte sie zu mir, dmn sie war immer sehr siebreich und gütig gegen mich — Du weißt, daß ich nicht viel von dem Flitter hafte, den die Frauen um sich hängen, aber dieses Armband macht mir doch viel Freude und ich werde es immer tragen, um stets daran zu denken, was man durch Fleiß und Ausdauer erreichen kann. Ich war blutarm, als ich nach Petersburg kam, und jetzt habe ich mir schon so viel verdient und erspart, daß ich mir auch einmal einen kleinen Luxus erlauben kann. Und ich habe dm Schmuck bei einer Dame der vornehmen Welt gekauft, die jährlich Zehntausende zum Fenster hinauswirft und die ihre Verschwendungssucht ruiniert. So sagte die gut» Vera Feodorowna und dabei hielt sie den Schmuck an die Gasflamme, daß der Stein glitzerte und Kimmeüe, so daß ich wohl sehm konnte, wie wertvoll da» Ding war."
»rme Vera! Da« also war die Lösung des Rätsel». Ich war nun fest über
zeugt, daß die Ermordete von Jelagin Niemand anders war als Vera Timanoff, „die Spionin."
Bald darauf erschien der Dwornik in Begleitung des Schlosser», welcher uns die Wohnung Veras öffnete. Wir fanden sowohl das Schlafzimmer als das Wohnzimmer in seiner gewöhnlichen Ordnung. Das Bettkiffen, welches über die Seiten' lehne des Sopha's gebreitet lag, zeigte noch die Spuren des KopfeS, der hier geruht hatte, auf dem Tische lag aufgeschlagen Hartmanns „Philosophie des Unbewußten", daneben ein französischer Roman. Der Schreibtisch, auf dem eine kleine Büste Goethe's stand, und über dem die Bilder Byrons, Heine's und Puschkins hingen, zog zuerst meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Art und Weise, wie di» einzelnen Fächer nur halb oder wenigstens sehr mangelhaft geschloffen waren, ließ vermuten, daß man ihn eilig durchsucht hatte. Vielleicht, daß die Nih listen hier nach kompromittierenden Schriftstücken geforscht hatten, welche im Besitze der Ermordeten waren. Ich öffnete mehrere Schiebfächer und bemerke nichts, was die Mühe einer näheren Untersuchung und Prüfung zu lohnen versprach. Es fiel mir aus, daß eines dieser Fächer kürzer war wie die anderen, ich blickte in das Innere und bemerkte einen kleinen weißen Knopf. Sobald ich auf denselben gedrückt hatte, sprang ein geheimes Fach aus, in dem ein Portefeuille mit Geld lag und ein schwarz eingebundenes Buch, welches die Aufschrift zeigte: „Mein Tagebuch."
Mit diesem Fund, der mir wichtig genug erschien, verließ ich das Haus der Offiziersstraße, ohne dem Dwornik und seiner Frau etwas von dem tragischen Geschick mitzuteilen, daS die unglückliche Bera ereilt hatte. Ich fuhr nach Wassili' Ostrom, um auf meinem Büreau ein Schriftstück zu lesen, das mir Vera Timanoff vor vierzehn Tagen übergeben hatte; und währerd der Fahrt rief ich mir lebhaft die Erinnerung an jene Morgenstunde zurück, in der ich die Bedauernswerte zum letzten Mal gesehen hatte. »
Ich hatte damals kaum meinen gewohMen Platz im Bureau eingenommen als »s leise an die Thür klopfte. Auf mein Herein trat Vera eia, ungewöhnlich blaß und mit Augen, die wie verweint auSsahen.
^kann ich Sie allem sprechen?" fragte sie mit leiser Stimme.