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93 Jahrgang.

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Dienstag, den 7. Januar

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Der Austritt der Anabhängigen.

Br.lin, 3. Ianar. WTT. Das Schreiben der Mi- giieder der Mkußl'ch n Regierung S -öbel, Adolf Hoff- mann, Dr. Rojenjeio, Dr. Gr«! Arco. Dr. Breitjchsid. Paul Hofsmann, yosrr und Simon an den Zenlralral der sozialistischm Republik Deutschland« hat folgenden Wortlaut:

Als die der Urmbhä.gi^en Sozialdemokratischen Par. lei ungehörigen Doldsbkausttagtrn Barth. Diitmanst und Haase aus dem Rat de? BolkLbeouftragten aurrttmen. weil sie erkannt Hallen, daß sie mit Eberi. Landsberg und Schrwemann nicht mehr weiter zusammenarbeitm konnten, ohne die Revolution und den Sozialismus zu gefährden, enifland auch für uns. die zur Unabhängigen Sozial demokratischen Partei gehörenden Mitglieder der preußi scheu Regierung, dis Frage, ob wir noch länger im Bmke bleiben könnten. Wir erklärte» uns sofort mit den Gs> »offen Barth, Dittmann und Haase solidarisch und ver langten eine Aussprache mit dem Zentrales». In di ser Äuojpmchs Kgao es sich, daß eine erfolgreiche D-liretung unsere: Ideen in der Regierung für uns unmöglich ist, nachdem der Zm-raürtt infolge des Verzichts der unab­hängigen Fraktion des Rärekongreffrs eine rein mehr- hrikssozialistische Zusammensetzung erfahren hat und nach­dem uns durrtt das Ausscheiden unserer drei Genossen aus dem Rat der Dolde beauftragten auch der notwendige Rück­halt bei der Regierung der deutschen Republik geraubt worden ist. Die Unmöglichkeit unseres Verbleibens in der preußischen Regierung stellte sich unmittelbar heraus, als gestern von uns verlangt wurde, wir sollten ohne weitere Prüsung der Ernennung des Obersten Reinhardt zum preußischen Krtegrminister zustimmen. Wir sollten uns damit begnügen, daß der Zrniralrat mit dem Obersten Reinhardt verhandelt und die Ueberzmgung gewonnen hat, baß er die an den Kriegeminister der neuen Republik zu stellenden Anforderungen ersMe. Die vom Obersten Rein­hardt schriftlich abgegebene programmatische Erklärung wurde uns aber nicht im Wortlaut vorgelegt. Als wir sie forderten, lihnie der Zeniratrat ab, aus die Beschaffung diese» wichtigen Dokument« hinzuwkken. Die kurze und unbestimmte Inhaltsangabe konnte uns gerade nach den Erfahrungen der letzien Wochen nicht genügen, denn der Zentralrat bot nach de: Stellung, die in den Verhandlun­gen mit den Polksbeoustragten der unbhängigen Sozial­demokratie eingenommen hatte, nicht die genügrnde Garan­tie, daß wir auf sein Urtril allem hätten bauen können. Er hat bekanntlich schon versagt, als er sich in den ent­scheidenden Auseinandersetzungen mit Barth, Dittmann und Haase teil» auf einen reooiutionrfeindlichen Standpunkt stellte, teils dis Entscheidung über dis wichtigsten Fragen der Revolution verzögerte. Wie wir gestern feststellien, ist er auch bis jetzt noch nicht über , die Demobilisierung des Heeres und über die von unserem revolutionären Standpunkt aus unumgängliche Umgestaltung des gesam­ten Berteidigungswesrns zu Beschlüssen gelangt. Mit die- sem Zentralst ist ein Zusammenarbriien unmöglich. Des­halb erklären wir hiermit den Rücktritt aus unseren Aemiern.

Zu der Erklärung der unabhängigen Minister er­fahren wir folgendes: Die Darstellung, als sollten die bis­herige« preußischen Minister ohne weitere Prüfung der Ernennung de» neuen Kriege Ministers zustimmen und als bade der Zentralrat die Beschaffung der programmatischen Erklärung de» Oberstrn Reinhardt abgelehnl, geht von ueuen Boraussetzungen aus und erweckt falsche Eindrücke. Der Zenttalrat als oberster Träger der politischen Gewalt hat sein Recht, Minister ein- und abzusetzen, auch im Falle de« neuen Kriegsminister« ausgeübt. In dieser Aus­übung kann also keine Unmöglichkeit des weiteren Ver­bleibens liegen, da dieses Rechr de» Zcntralrais von vorn­herein bekannt war. Außerdem ist die Zustimmung zur Ernennung eine, Krieg-Ministers, dessen Gehall Preußen nicht einmal zahlt, lediglich eine auf der bisherigen preu­ßischen Berfaffung beruhende Formalität. Ebenso hat der Zentralrat e« keineswegs abgelehnl, aus die Beschaffung der programmatischen Erklärung hinzuwirken. sondern hat den preußischen Ministern anheimgestelli, sich diese Er- kläruug von der Reichsregierung ausfolgen zu lassen, die dazu bereit sei. Wenn die Herren behaupten, der Zentral- rat biete keine genügende Garantien, da er sich den aus­scheibenden unabhängigen Bolksveaustragtrn gegenüber auf eine» reoolulionLseindlichen Standpunkt gestellt habe, s» weist der Zenttalrat diese Unterstellung auf das ernsteste ab. Gerade über die Demobilisierung und die unumgäng- liche Umgestaltung de« ganzen Verteidigung-wesens Hai

der Zen<ralrat von vornherein entsprechend den Beschlüssen des Räickongreffes den entschiedensten Standpunkt einge­nommen. Tr steht die stärkste Garantie für seine der Rcovlution dienende Stellung darin, daß stine Wahl auf dum Rät-Kongreß mit neun Zehntel aller Stimmen erfolgte.

Das .Berliner Tageblatt" meint: Bei dem engen Zusammenhang zwischen der preußischen und der Reichs- regierung war der Rücktritt der preuß schen Unabhängigen nach dcm Ausscheiden von Barth, Dittmann und Haase unvermeidbar.

DerVorwärts" äußert: Es ist bedauerlich, daß die Unabhängigen glaubten, ihren durch die Verhältnisse ge­botenen Schritt mit einem Versuch verbinden zu müssen, neues Mißtrauen zu säen.

Dis .Deutsche Tageszeitung" sagt: Das preußische Bold freut außer über manches andere üder 8 gesparte MtnistsrptkäUer.

Die wachsende Polengefahr.

Berlin. Gegenüber de: wachsenden Polengefahr lie-ft, nach drn Morgendlätte-N, noch kein Beschluß der Reichs­regierung vor.

DemBerliner Lokalanzriger" zufolge äußerte der Volk, beauftragte Noske gegenüber einer Abordnung des Bwmberger deutschen Dvlksrat«, die Ostmark-Deutschen sollten dre Zähne zeigen und im Emveistälidris mit den mtliiänschrn Stellen Sen Schießprügel ergreifen.

Trotz der unzweideutigen Aufforderung der sozialisti­schen Regie unp zum nationalen Zusammenschluß des Ost­deutschtums aus dem Munde Noskrs, verhaftete, wie der Berliner Lokalanzriger" imttk'ilt, der Arbeiter- und Solda­tenrat in Bromberg den Geschäftsführer des Deutschen Bold»- rats für drn Nrtzed'-strikt, Geheimrot Cfteinow, wegen Be­tätigung an der deutschen Volksratsbewrgung. Die ge­werkschaftlich organisierten Eisenbahner legten schärfsten Protest hiergegen ein.

Schneidtmühl, 3. Jan. Pcioattelegramm. Seit heute ist über Schneiüemühl das Slandrecht verhängt worden. Der Garnison» t der A - und S.-Räte ruft zur Bildung einer Sürgerwehr auf. Die Fabriken find angewiesen wor­den. beim Heronnahen der Polen durch Sirenen die Ein­wohnerschaft aufmerksam zu machen. Diese hat dann so­fort die Straßen zu verkästen.

Posen. 3. Jan. Heute Nacht kam es wieder zu Schießereien am Bahnhof, über deren Ursache und Um­fang genau; Meldungen noch nicht vorltegen. Nach Mitteilung des h'estgen Sol Internates fanden gestern in Strelno heftige Straßenkämpfe zwischen polnischen Truppen und Hftmalschutztmppen statt. Auch in Gnessn sollen Kämpfe mit den Heimatschutztruppen begonnen haben. Der Zugverkehr nach Gnrsen ist seit grstern eingestellt. Ver­schiedene klein« Städte wie Krotoschin und Kosten sind in polnischen Besitz gekommen.

Danzig, 4. Jan. WTB. Die Eisenbahnarbeiler des Eiseubahndirrklionsbezirks traten gestern Mittag in den Streik und unterbanden den gesamten Eisenbahn (Personen- und Güterverkehr) »m Eis.nvahndirektionsbezirk, weil ihre Lohnforderungen, die auf einen Stundenlohn von 2 40 htnauslausen, nicht bewilliot worden waren. Au» den Ver­handlungen mit dem Vollzugsausschuß wurde an die Re­gierung in Berlin ein Telegramm gerichtet mit der Bitte, einen Kommissar nach Danzig zu entsenden. Es wurde beschlossen, daß der Zugverkehr sofort wieder zugeiaffen werden soll, jedoch bleiben die Arbeiter der Eisenbahn- hauptwrrkstätte vorläufig im Aurstand. Sollten die Ver­handlungen ln den nächsten drei Tagen nicht zu einem günstigen Abschluß geführt werden, so wird der Streik fortgesetzt.

Berlin, 2. Jan. Au« den östlichen Provinzen liegen Meldungen vor. daß die Truppenübungsplätze Warthelager und Ostrowo in den Händen der Polen sind Der Ober- Präsident von Posen und der Regierungspräsident sind zu- rückgelreten. Der Deutsche Verein in Znin schickt dem .Tageblatt" folgendes Telegramm: Der Kreis Znin ist völlig in den Händen polnischer Soldaten. Die unzu­reichenden deutschen Truppen find geschlagen. Die von den Polen inszenierte Bewegung setzt sich in der Richtung Bromberg und Thom fort. Kann man oder will man uns nicht Helsen?

Der .Lokalanzriger" meldet, daß die Polen in drn Ostprovinzm sämtliche öffentliche Kassen in ihre Hände gebracht hätten, auch die Post. Bei den deutschen Be­wohnern seien Haussuchungen an der Tagesordnung. Die

polnischen Bäcker verkaufen an die Deutschen b in Brot mehr. Das Kaiser-Friedttch-Denkmal und die Siegessäule von 1870/71 seien umgestürzt worden.

Pose», 2. Januar 2YTB. In Gncsen haben die Polen, wie au, polnischer Quelle gemelael wird, ohne Blutvergießen die Dragonei Kaserne besetzt und die Verwal- tung der Stadt übernommen. Am Sonntag kam eine Abteilung se» Heimatschutzes aus Bromberg an, welche die Uebergabe der Stadt Gnesen forderte. Es entspann sich ein kurzer Feuerkamps, bei dem es einige Tote auf beiden Setten gab. Daraus wurden Verhandlungen einge- lette», welche damit endeten, daß die Deutschen sich verpflich­teten, Gnesen und Umgebung zu verlassen rind die Polen die Hälfte de« eroberten Kriegsmaterials Herausga­ben. Die Gefangenen wurden freigelaffeu. Bcischiedene kleine Städte wie Schlimm, kzempin usw. wurden aus Grund friedlicher Vereinbarung in polnische Berwallung übernommen.

Posen, 31- Dezbr. WTB. Bon polnisch r Seite wkd mitzeteilt, daß in einer gemeinsamen Sitzung des Arbeiter- rmd Soldatenrats, des Obersten Polnischen Bolkrrales, des Kommandierenden General» sowie de» Obttpräffdenten zwischen den Parteien eine Einigung erzielt wurde, die Gewähr dafür bietet, daß in Zukunst Ruhr und Ordnung herrschen wird.

Tagesueuigkeiteir.

Neue Uuruhe» tu Oberfchlefie«.

Königshütie, 3. Jan. Wie der .Oberfchlestsche Kurier" meldet, kam es nachmittags 4 Uhr vor dem Gebäude der Berginspektion zu einem Zusammenstoß zwischen streiken- den Bergarbeitern und Militär. Im Gebäude der Mrg- inspekttvn war ein Maschinengewehr ausgestellt. Als einige junge Burschen dm Zaun übeisteigen und anscheinend die Wache angreisen wölken, wurden aus dem Maschinenge­wehr zunächst Alarmschüffe abgegeben. Ein junger Bursche wollte mit einem Revolver auf das Fenster schießen, worin sich das Maschinengewehr befand worauf die Wache mit Maschinengewehrfeuer antwortete. Zahlreiche Personen der unten angesammelten Menge wurden getroffen. Bisher sind 20 Tote und eine Menge Berwundeler jestzefiellt.

Beuthen, 3. Jan. WTB. Ueber den Vorgang in Königshülte wird weiter gemeldet: Die Belegschaft der fiskalischen Grube Königshütte ist heute erneut tn den Ausstand getreten. Die aufrührerischen Masten forderte« vor allen Dingen die sofortige Entfernung der Truppen aus Königshülte. Ans dem Wege zum Gebäude der Berginspektion stellten sich Poltzeibeamre der Menge ent­gegen. Sie wurden mißhandelt und teilweise entwaffnet. Die Masten verlangten Zutritt zum Verwaltungsgebäude, welche» eine Abteilung Jäger besetzt hielt. Diese machte den Leuten klar, daß sie nur in der Form einer Deputation Zutritt erlangen könnten. Die Vorstellungen blieben er­folglos und es kam z dem gemeldeten Zusammenstoß. Abends um ?V, Uhr w ürde der Belagelungszustand über Königshütte verhängt. Die Ruhe war um diese Zeit noch nicht ganz wiederhergestellt.

Kattowitz, 4. Jan. Brrgrat Ioklsch ist freiwillig ans dem Leben gegangen. Er hat diesen Schritt im folgenden Schriftstück begründet:

An die oberschlestschen Berg- und Hüttenleute!

Nachdem wir uns vergeblich brmüht haben. E«ch durch Worte zu belehren, habe ich mich entschlossen, es durch eine Tat zu versuchen: Ich will sterben, um Euch zu beweisen, daß die Sorgen, die Ihr über unser benei­dete» Dasein verhängt, schlimmer sind als der Tod. Wohl- gemerkt also: Ich opfere mein Leben, um Euch darüber zu belehren, daß Ihr Unmögliches fordert. Die Lehre, die ich Euch aus dem Grabe zuruse, lautet: Mißhandelt und vertreibt Eure Beamten nicht! Ihr braucht sie und findet keine anderen, die bereit sind, mu Wahnfinnigen z« arbeiten. Ihr braucht sie, weil Ihr den Betrieb ohne Letter nicht führen könnt. Fehlen die Letter, dann erliegt der Betrieb und Ihr müßt verhungern, mit Euch Eure Frauen und Eure Kinder und Hunderttausend« unschuldl- ger Bürger. Die eindringliche Mahnung, die ich an Euch richte, ruft Tuch zu eifriger Arbett. Nur wenn Ihr mehr arbeitet als vor dem Krieg und Eure Ansprüche bescheidener werden, könnt Ihr aus Zufluß non Lebensmitteln und auf erträgliche Preise rechnen. Da ich für Euch in den Tad gegangen bin, schützt meine Frau und meine lieben Kinder und helft Ihnen, wenn sie durch Eure Torheit in Not geraten.

Borfigwerk, 1. Jan. ISIS. Iokisch.