Hiudeuburg.

Köln, den 11. Non WTB. Der Arbeiter und Sol- "delmrat tritt mit: Ge^eralfeldmarschal! von Hindenburg und Teneralquartiermerster Giöner haben den Kölner Ar. beite-, und Soldatenrat bitten lassen, eine Vertretung zu wichtigen Beratungen sofort ins Groß; Hauptquartier zu senden. Es sind am Montag früh obgegangrn vom Kölner Arvete-- und Soldatenrat: Fuchsins, Schulte und Sollmann. Wie der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat zuverlässig erfährt, hat Hindenburg in einem Telegramm an d'.s neue Regierung sich mit der Armee zu ihrer Der. sügung gestellt, um ein Chaos zu vermeiden.

Berlin, 11. Noormber WTB. Der Kriegs m'nister und der UaterstaakfebreE': haben falgendrn Erlaß an die stellvertretenden Generalkommandos gsrichllt: Im Inte- reffe des Allgemeinwohl- maß -on jedem Of sizrer verlangt werden, daß e: auch rmt«-r den j-tz gen Verhältnissen seinen Dienst nach besten Kräften weiter uer- sieht. Die Sicherheit und Ordnung, sowie die Bolkrer- nährung können nur gewährleistet werden, wenn alle .Kräfte hierzu vereinigt werden. Allen Befehlen des st;Lv. Generalkommandos ist such weiterhin Folge zu leisten. Urber Bildung von Soldatenräte,r folgt Weisung.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold. 12 November ,9iv

Die Beförderung vo» sämtlichen Feldpoft- sendnugeu nach der Westfront ist eingestellt, ebenso für Hreresangchörige in Türkei, Balkan u»d Oe st erreich.UnLsrn. Pakete nach Elsaß- Lothringen werden nicht mehr anzenvmuttn.

Keiegsanleihe. Bei der hiesigen Gew'ibeb-rnk wurden rund eine halbe Million Mack für die nem.te Kriegsanleihe gezeichnet.

KrieKerheimstätte« für kinderreiche Familie«.

Die Brreinizuna .Heimkultur", Sitz Wiesbaden, di« jetzt auch hier eine Ort«gruppe biidm will, hat schon A»sang 1917 als Stiftung dt« Direktor E. Abigt (Wieshade,') 160000 große Hrimstättenderskschristen den Fro»t1ruppen und Lazaretten gestiftet (Pnri« tm Hansel Mk. 2 40), m denen die prakt schs Durchführung der Heimstätte! sock?, die sie im HeimkultuweclaL schon seit 1903, also seit 15 Jahren, in zahlreichen Büchern erörterte, sehr auschaniiq gezeigt wurde. Jetzt geht sie dazu über, an jedem Orts einen Krieger-Hetmstättsn-Au^schuß zu bilden, der nach dem Bolk-chaushst'm des Landwehrmannes Beetz eine billige Muste hermstätle errichlrn wird. Dem NussÄutz sollen insbesondere auch hiesige Fachkreise «ngehöien. Ein besonderer Aufruf hierfür nnrd im Lause der nächsten Wochen an dieser Grelle veröff-ntlicht.

Heute «och möglich z« Friedenspreise« bauen.

Daber noch das Baumaterial nahezu kostenlos beschaffen, das lehrt dis Berei-sigung .yrimeuttm", Sitz Wiesbaden. Die neue L-Kmdmht-Brlonbauweise ihre» Mitgliedes. Land- w hrmaun Max Beetz, ist den M-tzttedem zur Ausführung srUgegrben und so soll auch in hiesiger V-mrinde ein Muster- Haus als Stiftung für eine kinderreiche Diegerfamilie er- richtrt werden. Zu diesem Zwecke wird ein Ausschuß ge- bldet. dem auch unsere Schristkltung antzehören wird und demnächst weiterrs hierüber der Oeffentlichkrtt miiteilen.

Wer sich über die se,ensreichen Bestrebungen der yeimkultur' unterrichlrn will, erhält gegen Rückporto ausklärende Drucksachen mit den Satzungen usw. Eine öffentliche Auskunft«- und Geschäftsstelle wird in einer Buchhandlung cun Ort errichtet werden.

Aus dem übrige» Württemberg.

r Tübiugeu. Bei der zweiten Einzeichnung des lausenden Winterhalbjahrs schrieben sich weitere 80 Studierende ein. Der Gesamtbesuch wird sich in diesem Winter aus etwa 600 brkaustn.

r Stuttgart. Vorgestern abend liefen in der Stadt allerhand Gerüchte um: die Garnisonen von Ulm und Ludwigeburg seien im Anmarsch. Eine Weiße Garde habe sich gebildet, ein Putsch sei für diese Nacht zu erwarten, die Gegenrevolution sei im Anzug. Es war olles törichtes Geschwätz. Da aber sich in der Stadt eine große Auf. regung verbreitet hatte, die hoch vermehrt wurde, als zeit- weilig der Telephonoerkehr sür Prioatgespräche eingestellt werden mußte, sah sich der Soldatenrat veranlaßt, folge», des Flugblatt zu verbreiten: .Gegen die falschen Gerüchte! Sämtlichen umlaufenden Gerüchten ist man aus die Spur -«gangen. An eine Gegenrevolution ist nicht zu denken. Die nötigen Maßnahmen sind getroffen. Arbeiter gehrt ruhig nach Hause, Soldaten in die Kaserne! Der Sol- datLnrat." Das trug sehr zur Beruhigung bei und hatte zur Folge, daß die am Abend ungewöhnlich überfüllten Straßen der inneren Stadt sich allmählich wieder leerten. Die Wirtschaften wurden um 10 Uhr geschlossen. 3m übrigen ist der Sonntag ruhig verlausen. Die Nacht blteb ohne jede Störung und am frühen Morgen des Montag ging jedermann wieder seinen geordneten Geschäften nach.

r Göppingen. Nach 8 Uhr versammelten sich zahl« reiche Arbeiter aus dem Marktplatz vor dem Rathaus. An verschiedenen Plätzen waren Tische ausgestellt, von denen hekuater die sozialdemokratischen Führer Absprachen hielten, in denen sie die bekannten Forderungen erläuterten und die Übernahme der Herrschaft durch das drulche Volk oerkündelen. Einzelne Mitglieder des Kollegiums waren auf dem Marktplatz anwesend. Eine Depudation der sozialdemokratischen Parteien überreichte laut Hohen­staufen. d»m Stadtoorfiand die Forderungen der sich dann seinerzeit vor das Rathau« begab und «ine Ansprache hielt, in der er erklärte, daß er alabald eine Sitzung der bürge» lichen Kollegien einberusen und deren Beschlüsse so zeitig bedanntgrgeben werde, daß sie in den heut« nachmittag stattfindenden sozialdemokratischen Bersammtungen sorge, iegt werden können. Die Bewegun«, di« heute zum Aus­druck komme, habe da« gaaze deutsch« Volk erfaßt, und die oorgetra<zenen Forderungen seien nicht bloß die Fo» rungen der Arbeiterschaft, sondern auch weiter« bürgerlichen Kreise. Diese Erklärungen wurden mit lebhaftem Betfall ausgenommen, woraus sich der Zug in bester Ordnung durch d e Hauptstraße gegen das Schloß tn Bewegung schte, wo dem Obersmtsoorstand Dr. Schönrmann die gleichen Forderungen nörgelest wurden.

Letzte Nachrichten.

Sämtliche 6LS.

Die neue Regierung in Württemberg.

Stuttgart, 11. November. WTB. Drahtb. Eine neue provisorisch« Regierung bestehend aus Blo«. Baumann. Trispien, Hrymann, Kiehne, Ltesching, Lindemann und Schreiner wendet sich in einem Ausruf an di«' gesamte Bevölkerung, in der es heißt, daß die neue Regierung von nun an die gesamte öffentliche Gewalt inne hat. Die provisorische Regierung hei ihr am 9. d«. Monats gegebenes Ver­sprechen erfüllt und als Fachleute zur Fortführung der Verwaltung Baumann. Kiehne sür Justiz, Ltesching sür Finanzen berufen. Das Verkehrswesen ist dem Ministe­rium de« äußern unterstellt und zu Präsidenten Stiele» u. Metzger für da« Eisenbahn- u. Postwesen bestimmt worden. Die Gestattung erfolgte im Einvernehmen mit dem Arbeiter- uid Soldatenrat. Nur Verfügungen und Verordnungen,

die von dieser Regierung und ihren Ministern ausgehen, haben Rechtsgültigkett. Alle Gesetze verbleiben in Kraft, soweit sie nicht geändert oder aufgehoben werden. Dazu gehört in erster Linie die Bewirtschaftung der Lebensrnittel. Die Soldaten folgen ausschließlich dem Leiter des Kriegs­wesens. Ferner wird im allgemeinen Amnestie in Aus- sicht gestellt. Es ist erforderlich, daß strengste Ordnung in Städten und in der Industrie herrsche. Das Land hat alle Veranlassung, geordnete Verhältnisse zu schaffen, be­sonders, wenn die Truppen von der Front zurückkehren. Jeder soll seine Arbeit fortsetzen.

Der letzte Schutz.

Berlin. 11. Noo. WTB. Amtlich. Drahtb. Nach Unterzeichnung des WaffeustillstaudsvertrageS wurde heute mittag au allen Fronte» die Feind- seligkeite» eingestellt.

Der Erste Generalquartiermeister:^G r ö n e r.

Der Kaiser in Holland. ^

Haag, 11. November. WTB. Drahtb. Das Korr.. Bureau meldet': Auf die Nachricht von der Anwesenheit des Kaisers an der Grenze begaben sich am Nachmittag mehrere amtliche Personen, darunter der deutsche Gesandte dorthin.

Amsterdam. 11. November. WTB. Drahtb. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die holländische Regie- rung die Iniernie-ung des Kaisers beschlossen habe. Der Kaiser befindet sich noch in Eysden und fährt morgen um 8.15 Uhr nach Middachten.

Berlin, 11. Noo. WTB. Drahtb. Die Meldung holländischer Blätter, wonach yindenburg auch in Holland eingetroffen sei, Hst sich bisher nicht bestimmt, zumal sich dieser dem Soldaten?«! zur Verfügung gestellt hat. Die Kaiserin befindet sich noch in Deutschland. Sie ist schwer krank und die Kronprinzessin weilt mit ihren Kindern bei ihr.

Der Grotzherzog vo» Mecklenburg Schwer!» adgesetzt.

Schwerin, 11. Noo. Drahtb. Der Arbiter- und Soldatenrat hat heute einstimmig den Großherzog von Mecklenburg abgesetzt.

Avschlntz Dentsch Oesterreich- an Deutschland.

Wie«, 11. November. WTB. Drahtb. Der Staatsrat «ahm de« Gesetz Entwurf au» worin Deutsch-Oesterreich als Republik und Bestandteil der Deutschen Republik erklärt wird.

Gegen de« Bolschewismus i« der Schweiz.

Bern, 11. Noo. Draht. Der vundesrat hat heute Montag weitere Truppen neu ausgeboten.

Mutmatzl. Wetter am Mittwoch ». Donnerstag.

Vorherrschend trocken und ziemlich mild.

Für dte Schrtftleitung verantwortlich Paul Sage, Nagold.

Druck,u. «erlag der », W. Zatser-schen «uchdruckerel <varl Zatler» Nagold.

Amtliches.

Bekanntmachung

betr. Maßnahmen gegen Wohnnugsmaugel.

Die Verfügung des K. Stellv. Generalkommando« drs XM. (K. W.) Armeekorps, betreffend Maßnahmen gegen Wohnungsmangrl vom 12 Sept. d». Is. (Staats- anzeiaer Nr. 218 Beilage) wird dem Antrag des Gemeinde­rats Negold vom 1. ds. Mts. entsprechend wegen des ohne Zwanjjsmaßregrln nicht zu beseitigenden Wohnungs­mangels auf dte Stadtgemeinde Nagold ausgedehnt.

Nagoid, den 5. Noo. 1918. K. Oberamt:

Reg.-Rat. Kommerell.

Wir bringe« hiermit zur Kenntnis, datz wir bis auf weiteres Oelsamen znm Schlage« im Lohn nicht ««nehme« können.

Die Wiederaufnahme des Betriebes wirb veröffentlicht werden.

Nagold, 11. November 1S18

lug. keießett L Die.

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Kurzwaren, Schreibwareu, Papierwaren, Postkarte«, Spiegel und Toilettes, Haar­schmuck, Galanteriewaren, Mundharmonika, Tabakpfeifen, Mefferwaren, Bürstenwareu, Geldbörsen und Brieftaschen, Damentaschen, Schultaschen, Trausportleiter- und Kasten­wagen, Christbaumschmuck, sowie Spielware» aller Art. .

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