TckgesuenigkeLte«.

Feindliche Fliegerbombe« ans Gefangenenlager.

^ Berlin, 1. Juni. WTB.

Durch feindliche Fliegerbomben rvuiden in der Nacht vorn 27. zum 28 Mai im Gefangenenlager Hamm 8 Ge­fangene getötet und 48 zum großen Teil schwer verwundet.

Aus der Ukraine.

Kiew. !. Juni. WTB.

Der Hetmann Skowpadsk! sord-rte den Krlegsminister in einem gestern veröffentlichten Schreiben auf. augenblick­lich eine Kasakenrada zur ÄuearbMmg des Statuts für eine O gonisslisn der Kssakenschastsn in der Ukmine zu bilden, die bei der Schaffung des ukrainischen Staats' Wesens und des Heeres verläßliche und nützliche Menst? leisten könne. Das Ziel des H-immms ist dis Schaffung einer großen kssakischm Ukraine und eines nationalen H?s- res, das allein der wirkliche Verteidiger drs Staates sein bann. Das Kosakentum. in dss die Blüte der ukrainischen Bevölkerung eintritt. so?! der Verfechter notsnakr Ideen und das Cadre zu einer künsttgen ukrainischen Kssaken- armes werden. Der hier singstwffene rumänische Vs- nerststabsvbrM Taditschrsku besuchte den Minister des Arußern zu Berhandlung-n über Eisenbahn- und Handels- fragen. Die Dondelezation überreichte dem Hermann ihre Vollmachten und strebt die Anerkennung durch die Mittelmächte an, um offizielle Verhandlungen mit der ukrai- Nischen Regierung beginnen zu können.

Vesterveich-Uugar« «vd Finnland.

Wien. 1. Juni. WTB.

Der Frisdensvertrog zwischen Zesterreich-Ungaru und Finnland bestimmt: Oesterreich.Angara und Finnland er­klären, daß zwischen ihnen kein Kriegszustand besteht und daß sie entschisssen find, fortan in Frieden und Freundschaft miteinander zu leben. Die diplomat schen und konsularisch n Beziehungen werden sofort nach der Ratifikation dieses Vertrages ausgenommen werden. Die vertragschließenden Teile verzichten gegenseitig auf den Ersatz ihrer Kriegs- kosten, sowie aus den Ersatz der Kriegsschäden. Die wist- schästlichkn Beziehungen werden in einem besonderen Vertrag eregelr, desgleichen die öffentlichen und privaten Rechts- eziehungen, die Zivilschäden, der Austausch der Kriegs­gefangenen und Zioil-nismirrten, der Erlaß von Amnestien, sowie die Behandlung der in dis Gewalt des Gegners ge­fallenen Schiffe und Ladungen. Die Ratifikationsurkunden sollen in Wien auZgetauscht weiden.

Englische Mine« in schwedischen Gewässer«.

Stockholm. 1. Juni. WTB. Amtlich wird mitgeieilt: Die Untersuchung durch die schwedischen Seebehörden hat das Vorhandensein von ver­ankerten unterseeischen Minen sestgestellr, sowohl in den Hoheitsgewäfserrr, sogar innerhalb der Ireimkilengrenze bei den kleinen Inseln Httre und Ti?larne, als auch im freien Meer in den von der schwedischen Schiffahrt benutzten Ge­wässern westlich von P ire und Tistlarne bis etwa zur halben Entfernung, die diese Inseln von Läsö trennt, und sgdwestlich vom Leuchtur« von Blnga. Ebenso hat man eine zwei Minuten 4S Sekunden vom schwedischen Fest­land bei einem Punkte 47 Grad 30 Minuten 45 Sekun­den nördlicher Breite und 11 Grad 40 Minuten 30 Se­kunden östlicher Länge auegelsgte Mine gefunden. Ferner ist festgrstellt worden, daß die Minenkette sich ln einer Länge von 4 Seemeilen ausdehnt, von denen etwa 2 innerhalb der Dreimeilengrenze liegen. Es ist festgrstellt worden, daß diese Minen englischen Ursprungs find. Die Minenfelder, um die es sich handelt, befinden sich außer­halb der von der englische« Regierung als für die Schiff- fahrt gefährlich bezeichnet«» Gebiete. 2 Fischerboote find auf der Fahrt zu ihre« gewöhnlichen Fischplätzen durch Minen? xplofion zum Sinken gebracht worden, eines zwischen Läsö und Binga, das andere bei der schwedischen Küste westlich von Macstrand, und 12 Mann find bei diesen Unfällen ums Leben gekommen. Aus Grund dieser Tat­sachen hat der schwedische Gesandte in London im Namen seiner Regierung bei der englischen Regierung gegen diese Mne«leg«ng förmlichen Einspruch erhaben und ausdrück­liche Borbehalte betreffend dis Rechtsansprüche gemacht, denen die durch die Minen verursachten Verluste an enschenleben und Material führen könnten.

Tagung der dentfch österreichische« Wirtschaft-- verbände.

Wien. 1. Juni. WTB.

Die Tagung der Wirtschastsverbände Oesterreich. Ungarns und Deutschlands hat in Baden bei Gien be­gonnen. Rach einer Begrüßungsansprache des Vorsitzenden, Abgeordnete« Friedmann, und Absenkung van Huldigung«, telegrainmrn an die beide« Monarchen, sowie von Begrll- ßungstelegrammen an die Ministerpräsidenten von Setdler und Wekerle, an de« deutsche« Reichekanzler Grasen Herl, ltng und an den österreichisch-ungarischen Minister des Aeußern, Graf Burian, wurde mit der sachlichen Beratung begonen. _

Elementes« der deutsche« Gefangennahme entronnen

Berlin, l. Juni.

Laut französischen Zeitungen entrann Llemenenm am 29 . Mai einer ernsten Gefahr. Er befand sich a» einer Stelle der Front, wenige Minuten vor Ankunft einer deut. Aen Kavalleriepalrvuille von etwa 40 Mann, die das Städtchen, aus dem Esemenceau kaum geflüchtet war, er­

stürmte. Elrü;e Franzosen und ein Gelleral, der auf Dcobschtungipsflen stand, wurden tinoeschieffen. Der General wurde dabei getötet.

Die Hungersnot in Petersburg.

Beriin, 1. Juri.

Ueber die Zustände in Petersburg heißt es in einer Zuschrift an dieKreuzzeiiung': Petersburg steht, wie auch der Hüseruf der Sovjetregierurg zugibk, nicht vor. sondern mitten in der Hungersnot. Die ärmeren Klaffen, zumal die stellenlosen Fabrikarbeiter, deren Zahl auf an. nöhecnd 7SE00 geschätzt wird, bilden die größte Gesäße für die Bolschewikiregierung. Das Geld hat allen Wert verloren. Nie ganze Hoffnung der Bevölkerung ist auf Deutschland gerichtet, dessen Truppen hier wie in den bal­tischen Provinzen, in der Ukraine und in Finnland end­lich die heißersehrrie Oidnung Herstellen fallen.

Roch kein Donanverkehr »ach rumänischen Häfen.

Bukarest, l. Juni «TB.

Bon zuständiger Seite erfahren wir, daß dir Wieder­aus? ahme des Dor.auverkrhre über Wien nach den rumä- Nischen Häfen zurzeit noch nicht begi««en kann. Die Der- Handlungen zwecks Einfuhr deutscher und österreichisch- ungsrischer Waren nach Rumänien sind im Gauge, aber noch nicht sbgeschloffen. Sobald die Zulaffung der Gin- fuhr erfolgt ist, werden die beteiligten Handels kreist Deut­schlands und Oesterreich-Ungarns benachrichtigt werden.

Explofionskatastraphe bei Jassy.

Bukarest, 1. Juni.

Das von russischen Truppen in der Nähe von Ntcelina bei Jassy eingerichtete Muniliansmagazin ist tu die Luft geflogen. Die Explosion war so furchtbar, daß in . der SLsdt LaffV die Fenstsrschsibm zersprsngen und di« Leute glaubten, daß es sich um ein Erdbeben handle. Die Ex­plosion wurde durch Zersetzung des Pulvers, das van schlechter Beschaffenheit war, verursacht. Die Zahl der Toten beträgt 49. die der Verwundeten 68. Generalfeld, marschall v. Mackensen sandte an den Ministerpräsidenten Marghiloman, der zurzeit in Jassy weilt, ein Beileide, telegramm. _

Elementes« verweigert eine Auseinandersetzung.

Bern, l. Juni. WTB.

Tlemec escu empfing gestern eine sozialistische Abord- nung und besprach mit ihr verschiedene Fragen, insbesandere die Kriegslage. Er erklärte, daß cr eine Besprechung der Interpellaltion Cachin und Brunel über die militärischen Operationen nicht annehmen und eine entsprechende Erklä­rung am Dienstag in der Kammer abgeben wrrde.

Vermischtes.

Der Geburtenrückgang «nd seine Folge».

G.K.T. Auf der Tagung von Sachkennern in München, auf der die Fragen über Erhaltung und Metz- rung der deutschen Bolkskraft verhandelt wurde, hat der Direktor der Münchener NnioersitäkssrauenKlinik, Geheimrat Professor Dr. v. Doederlein, eine allgemeine ärzliche veber- sicht übe. den Seburtenstand gegebeu. Darnach ist in Deutschland, wie überall, !n den letzten 40 Jahren der Seburtenstand andauernd zuröckgegangen, besonders seit 1800. Sie ist von ihrem Maximum von 42.6'/o pro Rille (im Jahre 1876) aus 83 8 pro Mille (1913) gesunken, so daß jetzt rund 1 Million Kinder weniger geboren werden. Dank dem gleichzeitigen Rückgang der Sterblichkeit von 28,2 pro Mille (1871) aus 15 pro Mille (1913) ist dis dahin immer noch ein Geburtenüberschuß von rund 8900 000 im Jahre zu verzeichnen gewesen. Bei wei­terem Sinken wäre aber schließlich Stillstand und Rück­gang der Bevölkerung zu befürchten. Zum weitaus größten Teil ist der Grund des Geburtenrückgangs die absichtliche Verhinderung der Zeugung (Ausfall etwa 800000). Die Zahl der Fehlgeburten ist in den letzten Jahren aus das Doppelte gestiegen und zwar find es größtenteils künstlich erzielte Fehlgeburten. Es ist also nicht eine Verschlechte, rung des Zeugen Könnens, sondern eine Verminderung des Zeugenwillen», was den Rückgang der Geburten heroorruft.

Wahnsinnig geworden.

Wegen Verlustes der ganzen Familie ist Frau Grothu- sen in Berlin in Wahnsinn verfallen. Bor dem Kriege bestand die in glücklichen Verhältnissen lebende Orkono- menfamilie aus sieben Köpfen. Dem Ehepaar, einer er- Wachsens» Tochter Erika von 18 Jahren und vier Söhnen von 1786 Jahren. Als der Krieg ausbrach, mldeten fich die beiden jüngsten Söhne freiwillig zur Armee. Der eine fiel beim Sturm von Anlmerpen, der zweite gleich daraus an der Vser. Die Tochter ertrank bei einem Schiffs- unglück auf der Obeifpree. Der Vater wurde eingezogen, bei Anas verwundet, geriet in französische Gefangenschaft und starb in einem sranzöstschen Lazarett. Bon den beiden ältesten Söhnen kam der eine nach Rumänien und erlag hier der Dysenterie, der letzte, übrig gebliebene galt als verschollen. Bor einiger Zeit schielt die tiefbedauernswerte Mutier von einem im Austauschversahren entlaffenen Re- gimentskollegen die Nachricht, daß ihr letzter Sohn schon vor Iahrerfrist^den Entbehrungen in einem englffchen Ge­fangenenlager erlegen fei und im Fieberwahn immer noch die einzige Bitte geäußert habe, die geliebte Mutter noch einmal wiederzusehen. Rameutlich die letzte Trauernach- richt traf die nun des Gatten »nd aller Kinder beraubte Frau so schwer, daß fie in tiefe Schwermut verfiel. Der Verwalter des Hauses benachrichtigte einen Verwandten, der für ihre Uebersühruug In eine Heilanstalt Sorge tragen

sollte. Beim Transport gelang es der Frau aus dem Auto zu entspringen und die Böschung de« Eisenbahndam- mes zu erklimmen, um fich unter die Maschine eines Güterzuges zu werfen. Hjnzueilende Stsenbahnarbeiter rissen sie noch gerade rechtzeitig von den Schienen fort.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold. S. Juni ISIS

Borficht vei« Kirschengennff k Sn der Kirschen- zeit sind unsere Kinder wiederholt darauf aufmerksam zu machen, wie gefährlich das Schlucken der Steine und der Genuß osn Wasser ist. Alljährlich fordert Unachtsamkeit estrige Opfer. Ist vielleicht das Schlucke» der Steine in den seltensten Fällen töilich. so ist doch zu bedenken, daß die Verdauung unter alles Umstände« erschwert wird. Immer von bösen Folge» ist ober der Genuß von Wasser unmittelbar vor oder nach dem Kirscheneffen andere Obflarten nicht au. geschloffen begleitet. Es ist ratsam, Kindern zu Kirschen - in Stückchen Brot bsizulegen. Bei- des zusammen ist schmack after, verdaulicher, bekömmlicher «nd läßt weniger DurstgejÜhl auskommen als Kirschen allein genoffen.

* Gin «euer Roman. In unserer nächsten Num­mer beginnen wir mit dem Abdruck unseres neuen Romans Das hübsche Mädchen' auf den wir ganz besonders auf­merksam machen.

Der Rosenmonat.

Der Juni zählt in meteorologischer Hinsicht als der erste Sommermonat. Ihm kommt die Ehre zu mit den längsten Tagen des Iah cos aufwarten zu können. Zu Beginn des Monats weist der licht- Tag eine Dauer von 15 Stunden 51 Minute» ans. und bis zum 21. Juni, da die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, kommen noch »eitere 2V Rinulen hinzu. K<ast der Sonne leisten die Pflanzen ihre größte Arbeit, unzählig ist die Zahl der blühenden Blumen in Garten und Feld, am Rand der Gewässern und aus Wiesen, j« Busch und Wald. Zugleich zeigt auch das Jahr bereits die praktische Sette, Erdbeeren und Kirschen reifen. Was die Witterung anlangt, soll der Juni, um den vielseitigen Wünschen gerecht zu werden, einen beständigen, mehr trockenen als nassen Charakter tra- ! gen Juni trocken mehr als naß, füllt mtt gutem Wein das Faß. Als gefürchtete Loslage gelten der 15. «nd 27. Juni; erster« bringt den Vettstag, von dem es hrißt : St. Veit ändert die Zeit: von letzrrem sagt ein Wetter- spruch: Wenn es am Siebenschläfer regnet, so ist man ^ sieden Wochen mtt Regen gesegnet Mit der zunehmenden ! Tageswärme verstummt immer mehr der Gesang der Böget, l meist ist es um Johanni verbei mit dem Singen und Flö- i len, auch der R»s des Kuckuck« soll um diese Zeit ver­stummt fein, denn nach Johanni Kuckucksschrei zieht eine ! teure Zeit herbei. Aach dem Durchschnitt der Jahre beträgt um diese Zeit die Zahl der Sommerlage 1112,- Gervrltterlage soll der Monat vier ausweisen.

LI. Staatslotterie. (5. Klaffe, 17. u. 18. Ziehung« tag.) Auf Württemberg gefallene Gewinne: 3 000 Mk. auf Rr. 174 216.1744,1. 177 »26. 184222.189952. 1998S8. 1090 Mk auf Rk. 31844, 176238. 178394,

186386. 187,70. 50S Rk. aus Nr. 30948, 177975, 186250, 187 819, 187894.198708. Außerdem 118 Ge- winne zu 240 Mk. (Ohne Gewähr.) 5000 Mk. auf Rr. 177 791. 3000 Mk. a,f Rr. 189 782. 1000 Mk. aus Rr. 177171. 177838, 189 903. SO» Mk. auf Rr. »1928, 187,29 Außerdem 125 Gewinne zu 240 Mk. (Ohne Gewähr.)

Au« Verkehr mit Laubheu. Durch das Kriege- amt find umfangreiche Maßnahmen ergriffen worden, um in den nächsten Monaten in weitgehendem Maße Laubheu sammeln zu laste», das zur Ergänzung der Versorgung der Heerespserde mtt Futtermitteln dringend benötigt wird. Wer Laubheu verkaufe» will, hat es nach einer vom Staaissekretäc des KriegsernShruugsumls erlaffenen Der- ordnvg der Reichsfuttermittelstelle Seschästsabteilung (Be­zugsoereinigung der deutsche» Landwirte) in Berlin zum Erwerb anznbieten »nd auf Verlangen käuflich zu ü ver­lassen. Gemeinden und Kammunalverbänden bleib! es un­benommen, Laubheu. das fie selbst haben werben losten, an die Verbraucher ihres Bezirks abzngebea; ferner kön- nen Waldbesitze-, die Laubheu ernten, dieses in kleineren Mengen an Tierhalter absetze». Selbstverständlich wird auch von der Verordnung nicht betroffen wer Laubheu für den Bedarf seiner eigenen Wirtschaft im eigenen Walde oder mit Erlaubnis des Waldbesitzers oder des Forstungs- derechtigten erntet.

är- Wart, 1. Juni. Das große Ringen i« Westen hat auch a«s unserer Gemeinde rin Opfer gefordert. Nach telegraphischer Meldung ist Herr Hauptlehrer Kehrer. Leutnant und Adjutant im Württ. Gebirgsregkmrnt, sekrer schweren Verwundung erlegen. Mtt jugendlicher Begeiste­rung war er 1014 als Kriegsfreiwilliger zu den Fah»e» geeilt. Immer guten Rutes «nd frohen Sinne«, hat er »Le Beschwerden de« Kriege« freudig ertragen, «nd wen» er in Urlaubozetten in Gemeindrabendea von seine» Erleb­nissen redete, so erfaßte feine Begeisterung und seine frohe Zuversicht die Jungen und die Alten. Sein, »Uttärtsche Tüchtigkeit wurde von oben allgemein anerkauut, seine Beförderung zum Offizier und Adjutanten u«d s«i»e viel«- lei Orden und Ehrenzeichen sind Zeugen davon. Die Ge- meinde aber betrauert einen Lehrer, an dem di« Herzen der Kleinen hingen und der bei den Erwachsenen allseits geehrt und geachtet war. Sein Andenken bleibe im vegm»