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und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 66. Jahrgang
Erscheint Di en S t a g , Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Samstag, den 7. Kebruar 1891.
AbonnementSpreiS vierteljährlich in der Stabt »o Pfg. und Ly Pfg. Lrägerlohn, durch die Post byogen Mk. 1. 1L, sonst i« ganz Württemberg Mk. l. Sö.
Amtliche Bekanntmachungen.
Dir Orlsvorstthkr
haben die in den Gemeinderegistraturen befindlichen Koncepte der Straßenunterhaltungsliguidationen pro 1885/88 behufs der Richtigstellung hieher umgehend einzusenden.
^ Calw, den 5. Februar 1891.
K. Oberamt. Supper.
Zur Besorgung der,Straße Teinach—Schmieh ist auf 1. April d. I. ein Wärter mit einem Jahresgehalt von 310 ^ anzustellen. Diese Stelle wird zur Bewerbung hiemit ausgeschrieben.
Calw, den 5. Febr. 1891.
K. Oberamt. Supper.
Deutsches Reich.
Berlin, 4. Febr. Deutscher Reichstag. Beim Etat des auswärtigen Amts wird ein Zuschuß zur Bestreitung der Verwaltungsausgaben in Südwestafrika verlangt, welcher von Richter und Bamberger zu streichen beantragt wird, weil keine Aussicht vorhanden sei, daß diese Kolonie in irgend einer Richtung entwicklungsfähig sei. Demgegenüber wurden seitens des Abg. Hammacher die Gründe auseinandergesetzt, welche einem seitherigen Erfolg hinderlich gewesen sind, die aber eben durch Gewährung der geforderten Summen beseitigt werden können. Hammacher, der Mitglied der südwestafrikanischen Gesellschaft ist, weist an der Hand von Sachverständigengutachten nach, daß sowohl ein lohnender Bergbau als eine gewinnbringende Schafzucht dort getrieben werden könne, und fragt schließlich an, ob es wahr sei, daß Südwestafrika als Tauschgegenstand in Betracht gezogen worden sei? — Anknüpfend an
die Ausführungen Windhorsts, daß er die Forderungen für gerechtfertigt halte, um Versuche anstellen zu können, stellt sich der Reichskanzler auf denselben' Standpunkte Er betont, daß die Frage der Ausnützungsmöglichkeit dieser Kolonie noch mcht sicher beantwortet werden könne, eben deshalb werden die Gelder gefordert, um sich darüber Klarheit zu verschaffen. Der Reichskanzler hofft, daß die neue deutsche Gesellschaft, welche gegenwärtig in Bildung begriffen sei, zu stände komme und Erfolge erziele. Bezüglich der gerügten Unthätigkeit der Schutztruppe hielt der Reichskanzler an dem Grundsätze fest, daß der Reichsschutz sich nur auf die Weißen erstrecke, daß aber die Regierungen nicht gewillt seien, in die Händel der Eingeborenen unter sich einzugreifen. Was die geforderte Vermehrung der Schutztruppe anlangt, so will sie der Reichskanzler davon abhängig machen, daß erst mehr zu schützen sei. Der Antrag Richter wird nach längerem, stets die alten Gründe wiederholenden Streite zwischen Richter und v. Vollmar einerseits und Hammacher andrerseits abgelehnt und die Mehrforderung bewilligt. Weiter kommen zur Beratung die Forderungen für Maßregeln zum Unterdrücken des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen in Ostafrika und für die Schutztruppe daselbst. Bamberger spricht sich in langer Rede gegen die Forderungen aus, indem er sowohl die wirtschaftliche Ertragsfähigkeit des Landes anzweifelt, als sich insbesondere gegen die staatsrechtliche Ausgestaltung der Kolonie wendet. Er hält es für einen Fehler, daß das Land zu einer Kronkolonie umgewandelt werde, da dadurch die Gefahr vor unübersehbaren Verwicklungen für das Reich geschaffen werde; er hätte es für besser gehalten, nach Niederwerfung des Aufstands alles weitere der ostafrikanischen Gesellschaft zu überlassen und dieser nur insoweit Schutz zu gewähren, als sie von außen angegriffen würde. Das nötige Kapital märe besser durch eine Anleihe mit Zinsgarantie seitens des Reiches beschafft
worden. Charakteristisch ist, daß sich die Anschauungen des Redners über Herrn Peters erheblich geändert haben, der früher von den Deutschfreisinnigen nicht viel besser, denn als Hanswurst behandelt wurde.
Berlin, 4. Febr. Wie die „Nationalzeitung" erfährt, ist die Nachricht, Major v. Wiß mann habe seine Entlassung nachgesucht, unbegründet.
Hamburg, 3. Febr. Die „Hamb. Nachr." melden : Der Einladung des Bürgermeisters Dr. Petersen folgend, traf gestern abend um 5'/, Uhr Fürst Bismarck nebst Frau Gemahlin von Friedrichsruh auf dem Berliner Bahnhofe hier ein. Obgleich über die Ankunft des Fürsten offiziell nichts bekannt gemacht und dieselbe auch möglichst geheim gehalten worden war, hatte sich auf dem Perron sowohl, als auch vor dem Bahnhofe ein überaus zahlreiches Publikum eingefunden, welches an beiden Stellen Spalier bildete. Schon als der Zug in die Halle einfuhr, erschallten Hochrufe, welche sich zu brausenden Hurrahs verstärkten, als der Fürst am Fenster seines Salonwagens sichtbar wurde. Zunächst verließ die Fürstin den Wagen, vom Bürgermeister Dr. Petersen, welcher 'mit seinem Sohne, Dr. Gustav Petersen, zum Empfange erschienen war, auf das Herzlichste bewillkommnet. Die Fürstin dankte mit freundlichen Worten, und darauf verließ auch Fürst Bismarck den Wagen, von dem Bürgermeister und dessen Sohn unter herzlichen Dankesworten für sein Erscheinen begrüßt. Der Fürst, welcher in Uniform und Mütze erschienen war, sah frisch und wohl aus. Nachdem die Herrschaften noch einige Worte mit einander gewechselt hatten, reichte Bürgermeister Dr. Petersen der Frau Fürstin den Arm und führte sie in den bereitstehenden Wagen, während Dr. Gustav Petersen mit dem Fürsten folgte. Auf dem Wege zum Wagen er- jchallten abermals brausende Hochrufe. Der Fürst dankte freundlichst grüßend nach allen Seiten. Während er auf vie Anfahrt seines Wagens wartete, drängte sich das Publikum von allen Seiten heran.
Nachdruck »erbotin.
WerfeHrnL.
Nach amerikanischem Motiv frei bearbeitet von A. Geisel.
(Fortsetzung.)
„Der alte Rockwald hatte seinen Sohn auf einige Zeit nach Europa gesandt; als Jerome, gerade ein Jahr vor dem Ausbruch unseres großen Bürgerkrieges, nach Amerika zurückkehrte, kam er in Begleitung einiger Freunde nach Saratoga und traf hier mit Katharina Dane zusammen. Katharina befand sich bei einer befreundeten Familie in Saratoga und war hier wie überall die Schönste und Gefeiertste; sie sehen und lieben war für Jerome Eins, und ihr scheint es ebenso gegangen zu sein. Was fragten die Beiden darnach, daß die Familien seit Jahren einander feind waren — von jeher daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen, folgten Jerome wie Katharina dem Zuge des Herzens, und nur insoweit trugen sie den bestehenden Verhältnissen Rechnung, daß sie den entscheidenden Schritt in größter Heimlichkeit thaten und dann ihre beiderseitigen Familien mit dem ks.it seoowpli bekannt machten -und Beide zweifelten nicht daran, daß sowohl Major Dane wie Herr von Rockwald nachträglich ihre Einwilligung geben würden; aber diese Annahme erwies sich leider als eine ebenso begreifliche wie nachhaltige Täuschung. Major Dane erklärte der entsetzten Tochter, sie sei hinfort nicht mehr sein Kind — er verwünschte den Tag ihrer Geburt und dankte Gott, daß Katharinas Mutter die Schmach nicht mehr erlebt! — Um auch äußerlich jedes Band zwischen sich und der „entarteten* Tochter zu zerschneiden, errichtete der Major sofort ein Testament, welche« sein Vermögen einer wohlthätigen Anstalt überwies; erst nach Jahren beim Tode des Erblassers . Pellte es sich heraus, daß das Dokument in Folge eines Formfehlers null und nichtig war, und somit fi.l das Vermögen wieder an die Tochter, ohne daß dieselbe jedoch
den Versuch gemacht hätte, dasselbe zu erheben. — War Major Dane hart gegen seine Tochter, so gab der alte Rockwald chm nichts nach; sein Haß koncentrierte sich jedoch in erster Linie auf die ihm als Schwiegertochter bescheerte Tochter seines alten Feindes. Rockwald gefiel sich darin, Katharina als die Verführerin seines Sohnes zu bezeichnen — er belegte die junge Frau mit den härtesten Namen und schwor bei Allem, was ihm heilig war, er werde es durchsetzen, die Ehe für ungültig erklärt zu sehen, und seinen „verblendeten" Sohn den Schlingen seiner Verführerin zu entziehen wissen!.
All dieses und noch mehr sagte der alte Freiherr der jungen Frau, welche Jerome nach Rockwald gebracht, beim ersten Zusammentreffen ins Gesicht — Katharina'« Stolz bäumte sich auf gegen die unwürdige Behandlung, die ihr. der verwöhnten Königin des Salons, von dem Vater ihres Gatten zu Teil wurde, und Jerome, der sich voll und ganz auf die Seite seine« jungen Weibes stellte, drang wie rasend auf seinen Vater ein. Wie die unselige That geschah, ist nie genügend aufgeklärt worden; der alte Freiherr gab zu Protokoll, Katharina habe ein Pistol abgefeuert und der Schuß sei ihrem Gatten ins Herz gedrungen I . . . Thatsache war und blieb, daß Jerome Rrckwald's Herz von einer Kugel durchbohrt und daß sein Vater in sinnloser Wut die Schwiegertochter als Mörderin verhaften ließ. Bei der nun folgenden Gerichtsverhandlung zeigt« sich der alte Freiherr als der erbittertste Feind der jungen Frau und er erhärtete eidlich, daß Katharina nicht nur ihren Gatten erschossen, sondern auch sein Leben mit der Pistole bedroht habe. Er schwelgte in dem Gedanken, die Verhaßte am Galgen enden zu sehen, und als er vor versammeltem Gerichtshöfe auf seinen Eid erklärte, Katharina habe ihren Gatten mit Vorbedacht erschossen, da erschien ihr Schicksal besiegelt.
In der zahlreich besuchten Versammlung erhob sich keine Stimme zu Gunsten der Armen, denn die unselige Scene hatte keine weiteren Zeugen gehabt. Katharina erklärte, sie habe in der Verzweiflung zu der Waffe gegriffen und dieselbe aus ihre eigene Brust gerichtet — Jerome sei ihr in den Arm gefallen, um die That zu ver-