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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.
66. Jahrgang.
Erscheint Dien s ta g , Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Psg. die Zeile, sonst 12 Pfg.
Samstag, den 24. Januar 1891.
Absnnementsprei» vierteljährlich in der Stabt BO Pfg. unb 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. 1. 15, sonst tu ganz Württemberg Mk. 1. Sb.
Amtliche Wekanntmachungen.
Die Ortsbehördkn fir die Arbeiiervrrsilhrrmig
An die Orlsnorsteher.
Die Durchführung des Reichsgesetzes über die 'Jnvaliditäts- und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 ist mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden. Fragen und Zweifel aller Art sind bereits in reicher Fülle aufgetaucht und harren der Besprechung und Lösung.
Der Sekretär der Württ. Jnvaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Amtmann Wick, wird nun unter dem Titel „Mitteilungen aus der Praxis der Württ. Jnvaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt" eine alle 14 Tage erscheinende Zeitschrift herausgeben, welche nicht bloß alle zur Ausführung des Reichsgesetzes ergehenden Verfügungen und Erlasse des K. Ministeriums des Innern, des Reichsversicherungs-Amts, des LandeS- versicherungs-Amts und des Vorstands der Württ. Versicherungs-Anstalt enthält, sondern hauptsächlich wichtigere Mitteilungen aus der Praxis der Versicherungs-Anstalt und Entscheidungen der Vorgesetzten Behörden. Außerdem wird in der Zeitschrift ein Fragekasten eröffnet werden, in welchem — nötigenfalls nach vorgängiger Anfrage an maßgebender Stelle — jede gewünschte Auskunft gegeben wird.
Daß ein solches Organ für Württemberg Bedürfnis ist, dürfte kaum einem Zweifel unterliegen, es bestehen auch für andere Versicherungsanstalten schon ähnliche Organe.
Der Preis der Zeitschrift beträgt jährlich 2 ^ 50 -rZ. Dieselbe wird zur Anschaffung empfohlen. Die Bestellungen sind bei dem nächstgelegenen Post- -amt zu machen.
Calw, den 21. Januar 1891.
K. Oberamt.
Supper.
werden beauftragt, diejenigen der Jnvaliditäts- und Alters-Versicherung unterworfenen Personen, welche zur Zeit schon einen Anspruch auf Gewährung der Altersrente haben, sofort darauf aufmerksam zu machen, daß dieser Anspruch bei dem Oberamt entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Ortsbehörde geltend gemacht werden muß, wobei folgende Beweisstücke vorzulegen sind:
1. die Quittunaskarte, in welcher wenigstens eine Wochenbeitrags-Marke der entsprechenden Lohnklasse eingeklebt sem muß,
2. eine standesamtliche Geburtsurkunde bezw. ein Taufschein oder eine sonstige Urkunde der zuständigen Behörde des Geburtsorts, durch welche der Nachweis des vollendeten 70. Lebensjahrs erbracht wird,
3. die Nachweise für das Zutreffen der in ZZ 157 und 158 des Jnvaliditäts- und Altersversicherungs-Gesetzes bezeichneten Voraussetzungen der Verminderung der Wartezeit (Arbeits- und Krank- heitszeugnifse).
Ueber die Anmeldungen haben die Ortsbehörden ein Protokoll unter Benützung des ihnen zugestellten Formulars aufzunehmen und solches mit den Belegen alsbald an das Oberamt einzusenden.
Die Ortsbehörden werden noch darauf aufmerksam gemacht, daß für die zu den Gesuchen um Bewilligung von Altersrenten abgegebenen Quittungskarten, soferne das Versicherungsverhältnis fortdauert, neue auszustellen sind, welche die Nummer 2 erhalten.
Calw, 21. Januar 1891.
K. Oberamt.
Supper.
Tages-Ueuitzkeikn.
Neuenhaus, O.A. Nürtingen, 16. Januar. Durch einen anonymen Brief wurde Landjäger Metzger von hier auf die traurige Lage der schon seit 25 Jahren schwermütigen Fr. B., Tochter des Löwenwirts B. von hier aufmerksam gemacht. Seit 20 Jahren lebt die B. in fast tierischem Zustande auf der Bühne, da sie von ihren Eltern gewaltsam von der Welt abgeschlossen wurde. Zusammengekauert, die Füße kontrakt und der ganze Körper mit Ungeziefer bedeckt, wurde sie, bei der furchtbaren Kälte nur in eine leichte Bettdecke gewickelt, am letzten Samstag von dem Landjäger hinter dem Kamin auf- gesunden. Gestern war nun eine Kommission der K. Staatsanwaltschaft hier, um den Thatbestand aufzunehmen. Dieselbe ordnete an, daß die Unglückliche, da ein Verbringen in eine Anstalt bei ihrem gegenwärtigen Zustand nicht möglich ist, wenigstens m ein geheiztes Zimmer verbracht werde.
Göppingen, 21. Januar. Heute kam aus Willstett bei Kehl die erschütternde Nachricht, daß der älteste Sohn des hiesigen Kunstmühlebesitzers Friedr. Krauß in der dortigen, ebenfalls dem Hrn. Krauß gehörigen Kunstmühle von der Transmission erfaßt und getötet worden sei. Die Teilnahme an dem Unglück der allgemein geachteten Familie ist hier eine allgemeine. — Gestern starb hier der älteste Mann der Stadt, der P ästerermeister M. Eckstein, im Alter von 95 Jahren. -Der Verstorbene war am 19. Okt. 1795 in Marbach geboren und erfreute sich bis vor kurzem voller Gesundheit und geistiger Frische. — Am Samstag nacht wollte eine Frau in Eislingen Wasser am Mühlkanal holen. Sie stürzte, ohne bemerkt zu werden, in den Kanal und wurde am andern Morgen tot herausgezogen.
Biberach, 20. Jan. Heute früh 1 Uhr weckten die Sturmglocken die erschreckten Einwohner
IkeuilleLon.
WerfeHrnt.
Nach amerikanischem Motiv frei bearbeitet von A. Geisel.
(Fortsetzung.)
„Am Fenster?" rief Herr Wapping entsetzt.
„Aber Onkel — was denkst Du denn?" sagte Fritz gekränkt. „Ich weiß doch auch, was sich schickt. Nein, ich war ins Haus getreten, und nachdem ich ein Weilchen zugesehen hatte, wie flink Lilly's weiße kleine Finger die Nadel führten, brachte ich meinen Antrag vor."
„Und sie nahm denselben wirklich nicht an?" fragte Herr Wapping zweifelnd.
„Nein — ich meine, das hätte ich Dir vorhin schon deutlich genug gesagt, Onkel."
„Seltsam. Sagtest Du ihr, daß Dein Vater reich sei?"
„Das wußte sie längst."
„Na. dann muß ich sagen, daß die junge Dame in ihrer Art eben so närrisch ist wie Du." äußerte Herr Wapping kopfschüttelnd; „zehn Andere hätten sich die gute Prise nicht entgehen lassen. Für Dich ist's ja freilich ein Glück, Fritz, daß sie 'Nicht zugegriffen hat; ich habe immer gefürchtet, daß Du einmal auf diese Weise hineinfallen würdest. Wenn ich's nur begreifen könnte — junge Damen lassen sich doch für gewöhnlich die Gelegenheit, durch eine Heirat zu Rang und Reichtum zu ckommen, nicht entgehen."
„Hm — Du scheinst die jungen Damm im Allgemeinen und Lilly im Besonderen falsch zu beurteilen, Onkel," bemerkte Fritz gelassen.
„Wer weiß, vielleicht liebt sie einen Andern?" ^
„Wenn ich da« dächte, Onkel." rief Fritz hastig »dck?!n jagt« ich mir lieber 4«tt« al« morgm eine Kugel durch den Köpf!"
„Pah — sei doch nicht gleich so hitzig, Junge, dergleichen sagt man wohl, thuts aber nicht. Und heuzutage stirbt sichs auch nicht mehr an unerwiederter Liebe wie in früheren Zeiten; ich selbst habe mich auch einmal regelrecht verliebt, ohne Erhörung zu finden, und bin nicht d'ran gestorben. Kannst Du singen. Junge?"
„Jawohl, aber was soll da» hier, Onkel?' fragte Fritz.
„Hm — es giebt ein sehr hübsches Lied, dessen Text lautet: „Ich mag das Mädel nit, das mich nit will!" sagte Herr Wapping achselzuckend.
„Onkel, Du bist auf vollständig falscher Fährte und verkennst Lilly durchaus," rief Fritz Wilton eifrig. „Es ist nicht die Rede davon, daß sie einen Andern liebt, denn sie hat auf mein Geständnis hin und nachdem ich sie um eine Antwort ge, drängt, mir bekannt, daß sie meine Liebe erwiedere, aber gerade deßhalb müsse sie meinen Antrag zurückweisen. Du wirst einsehen, daß diese Logik mir nicht recht be, greiflich erschien, und nach einigem Zögern gestand sie mir denn auch ein. daß sie nicht aus eigenem Antriebe mich zurückweise. Schließlich erfuhr ich, daß mein Vater, dem es zu Ohrm gekommen war, daß sein Sohn einer jungen, schönen Klavierlehrerin in nicht mißzuverstehender Weise, den Hof mache — der Teufel hole di, Klatschmäuler beiderlei Geschlechts, die sich für Alles interessieren und durch ihre Redseligkeit Zwist in die Familie tragen — Lilly ausgesucht und sie beschworen hatte, meine Bewerbungen zurückzuweisen! Er setzte ihr klar und deutlich auseinander, daß sie nicht die Schwiegertochter sei. welche ihm passend erscheine, und daß er mit seinem Einzigen ganze andere Pläne verfolge! Er schloß mit der Versicherung wenn sie mich trotzdem nicht abweise, werde er mich enterben, und das schlug denn durch und ließ Lilly meinen Antrag ablrhnen. Na, Onkel, was sagst Du dazu? Ich wollt', das Wilton'sche Vermögen wäre, wo der Pfeffer wächst; was liegt mir an der Ehr«, der Sohn des reichsten Bankiers in Richmond zu sein, wenn das Mädchen, welches ich liebe, mich deßhalb abweist, ach, »S ist ein rechte« Elend!"
Herr Wapping wiegte nachdenklich da« Haupt.
Mas sagen denn dir Verwandten der jungen Dame dazu?" fragte er endlich.
„Die Verwandten?" wiederholte Fritz ärgerlich lächelnd, „ja, das ist der