Baron sich
Besuch
Müllerei Adresse ern was tohlenes, run den sen, und noch nge Zuweiteres
Bezirks
Decker.
rstkher!
erts- und Arbeits- Krank-
Anzeige Dienst-
von der rden.
lare
:rei d. Bl.
891 .
Gegen den
vor. Durch schnittspreis.
mehr
wenig
.
WuiWM
xM»
kNÄ
.. .MV- _
t-rrsuu,^
M ^7.
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.
66. Jahrgang.
Erscheint Dien s ta g , Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung S Pfg. die Aetle, sonst 12 Pfg.
LbonnementSpreiS vierteljährlich in der StaN »n Pfg. rn SH Pfg. Trägerlohn, durch die Post byogen Mk. 1 . 1b, sonst i» ganz WüMevrberg Mk. 1 . Sb.
Amtliche Bekanntmachungen.
Die Ortsvorsteher
werden aufgefordert, die auf 31. v. M. abgeschlossenen Fleischschauregister, soweit dies nicht bereits geschehen ist, alsbald vorzulegen.
Calw, den 12. Januar 1891.
K. Oberamt. Supper.
Die Ortsvorsteher.
in deren Gemeinden Orts-, Betriebs- oder Hilss- krankenkassen bestehen, werden an Vorlage der Ergebnisse der im Jahr 1890 bei diesen Kassen der Vorschrift gemäß vorgenommenen zwei Kassenrevisionen -erinnert.
Calw, den 13. Januar 1891.
K. Oberamt. Supper.
Kekaavlmachiing.
Zum Bezirks-Vertreter der Württ. Jnvaliditäts- .und Altersversicherungsanstalt im Bezirk Calw ist Herr Verwaltungsaktuar Kober in Calw in widerruflicher Weise bestellt worden.
Calw, 13. Januar 1891.
K. Oberamt. Supper.
Bekanntmachung des Vorstands der Württ. Jnvaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt, betreffend die Behandlung des Postportos beim amtlichen Verkehr der Staatsund Gemeindebehörden mit dem Vorstand der Württ. Jnvaliditäts- und Altersversicherungsanstalt.
Das K. Ministerum des Innern hat durch Erlaß vom 30. Dez. 1890 über die Behandlung des Poftportos beim amtlichen Verkehr der Staats- und Gemeindebehörden mit dem Vorstand der Württ. Jn
validitäts- und Altersversicherungs-Anstalt folgende Bestimmungen getroffen:
1) Postsendungen, welche im dienstlichen Verkehr zwischen den mit amtlichen Postwertzeichen versehenen Staatsbehörden und dem Vorstand der Versicherungsanstalt von den ersteren an den letzteren abgesendet werden, sind von der absendenden Staatsbehörde mit amtlichen Wertzeichen zu frankieren;
2) Postsendungen, welche im dienstlichen Verkehr zwischen den Amtskörp erschafts- und Gemeindebehörden und dem Vorstand der Versicherungsanstalt von den ersteren an den letzteren abgesendet werden, können von der absendenden Behörde unfrankiert als portopflichtige Dienstsache nach Maßgabe der Vorschriften in Z 25 der inländischen Postordnung abgesandt werden, worauf das Porto Seitens des die Sendung empfangenden Vorstands in amtlichen Postwertzeichen entrichtet wird;
3) Postsendungen, welche von Privatpersonen an den Vorstand der Versicherungsanstalt gerichtet werden, sind von den Absendern mit den allgemeinen Briefmarken zu frankieren.
Stuttgart, den 8. Januar 1891.
Bockshammer.
Tages-Ueuigkeiten.
8. Oberkollwangen, 10. Januar. Heute abend hielt vr. Paulus aus Stuttgart abermals einen Vortrag im „Hirsch" hier über den Ausdruck „Sekte," wozu ihm der in Nr. 2 dieses Blattes mehrmals vorkommende Ausdruck Anlaß gab. Redner sagte etwa Folgendes: Ich werde hier nicht über die verschiedenen Sekten und deren Besonderheiten reden, sondern bloß von dem Begriff Sekte. Dieser ist nicht leicht zu bestimmen; viele würden in Verlegenheit sein, schnell eine richtige Antwort zu geben. Sekte heißt so viel als Absonderung. Mit der Zeit bekam diese Absonderung den Begriff von etwas Gefährlichem und Schädlichem; man glaubte, die Sekten jagen Jrrtümmern nach und nannte sie Irr- und Schwarmgeister, so viel wie Ketzer; letzteres drückt aber mehr etwas Verwerfliches aus. Ketzer ist in
der evangelischen Kirche weniger im Gebrauch als in der katholischen. — Um den richtigen Begriff Sekte festzustellen, ist eine geschichtliche Betrachtung nötig. Dieser Begriff findet sich schon in der Bibel, und wir sehen, es ist nicht immer etwas Schlechtes gewesen, wenn man den Namen Sekte gebrauchte. So werden im Neuen Testament die Christen Sekten genannt, den an allen Orten widersprochen werde, galten aber für nichts Gefährliches, Schädliches, Verwerfliches. Die Sekte der Pharisäer war z. B. nur eine strengere Richtung im Judentum. In der christlichen Kirche wurde der Begriff bald festgestellt und ihm etwas Schädliches und Verwerfliches beigelegt, Abweichung von einem Lehrbegriff. Die katholische Kirche hat sich von Anfang an gegen abweichende Lehranschauungen gewehrt mit Wort und Gewalt. Auf dem Konzil zu Nicäa 325 stritten Arius und Athanasius über das Wesen und die Gottheit Christi, und Arius wurde als Jrrlehrer erklärt. Es soll dabei sehr erregt hergegangen, und die Kirchenväter sollen sogar handgemein geworden sein. Später waren die Kämpfe gegen die Albigenser in Südfrankreich; gegen sie wurde ein Kreuzzug unternommen, um sie völlig auszurotten. Später wurden die Waldenser von den Katholiken bekämpft. Diese abweichenden Anschauungen mehrten sich immer. — Zur Reformationszeit wurden andere Anschauungen immer weiter verbreitet, z. B. über Deutschland, Frankreich, Böhmen, die Schweiz u. s. w.; dadurch wurden für die Reformation schnell Anhänger gewonnen. Dann kam die Absonderung durch Luther und die anderer Reformatoren; diese sind sogar nützliche Absonderungen. Die Kirche, aus der die Absonderung stattfindet, sieht es als etwas Schädliches an. Es war bei der katholischen Kirche so und wurde cs auch bald bei der evangelischen. Es gab auch Abweichungen in ihrer Lehre, und sie bedienten sich der Bezeichnung Sekte. So wurden die „Spättäufer" als Sekte erklärt und bekämpft. Man ließ diesen Sekten nicht die Freiheit des Glaubens, suchte die Abweichungen auch mit Gewalt zu unterdrücken; die Altevangclischen wurden sogar mit Gefängnis bestraft. -Dies sehen wir Evangelisch; nicht gerne; es ist uns leid, daß Zwang in
JeirikkeLon.
Nachdruck verboten.
WerfeHrnL.
Nach amerikanischem Motiv frei bearbeitet von A. Geisel.
(Fortsetzung.)
„Auch ich, Varley. Aber horch — da tönte wieder jener entsetzliche Schrei, der gar nichts Menschliches an sich hat," unterbrach sich der Kranke, indem er angsterfüllt ins Ferne starrte. „Wenn ich nur taub wäre und keinen Laut mehr vernähme," schloß er verzweifelnd, „ihr Jammerschrei tönt mir immer und ewig im Ohr."
„ES war der Wind, der im Schornstein heulte," sagte der Advokat ruhig: „Die Bäume ächzen und biegen sich unter der Wucht des Sturmes und es braust in den Lüsten, als ob das wilde Heer vorüberzöge."
,O, Du willst mich nur trösten, Varley, aber ich weiß doch, waS ich sehe und höre!" murmelte der Kranke. „Horch — da tönt schon wiederum der Schrei und -jetzt — jetzt sehe ich sie ganz deutlich! Hinweg, Katharina — laß ab von mir — Du bist gekommen, um mich zu töten, aber ich will noch nicht sterben! Sieh — dort steht sie — sie hebt drohend die Hand — schütze mich, Varley, sie will mich umbringen!"
Varley strich sanft über die jetzt fieberheiße Stirn des Kranken, der sich allmählich wieder beruhigte und die Augen schloß. Der Advokat füllte einen neben dem Bette stehenden Becher mit Wasser, in welches er einige Tropfen einer stückenden Essen, träufelte und hielt dann das Gefäß an die Lippen des Kranken, der in gierigen Zügen trank.
„Ah — nun ist mir wohl," flüsterte Rockwald tief aufatmend und einen dankbaren Blick auf den Freund richtend.
„Gut, so wollen wir denn die Zeit benutzen. Soll ich Dir den Entwurf des neuen Testaments vorlesen?"
„Ja — thue das — das heißt — Du weißt doch —"
„Daß Du Dein Enkelkind enterben willst," ergänzte Varley traurig; „ja, leider weiß ich das nur zu gut! Aber noch ist's Zeit — besinne Dich eines Besseren, Rockwald, ändere die fragliche Bestimmung."
„Wo denkst Du hin?" rief der Kranke heftig; „wie wagst Du es überhaupt, den Sprößling der Galgendirne mein Enkelkind zu nennen. Nein, es bleibt dabei — ich habe kein Enkelkind."
2. Kapitel.
Eine Weile herrschte tiefe Stille in dem weiten Gemach; dann nahm Varley nochmals das Wort und sagte, sich mühsam zur Ruhe zwingend:
„Rockwald — ich will Dich gewiß nicht kränken, aber als Dein Freund habe ich doch wohl das Recht, Dir Vorstellungen zu machen. Ich weiß, was Du damals, als Katharinas Verhör stattfand, erklärt hast — ich hielt Deine Aussagen über jene Angelegenheit für wahr und wenn mich in letzter Zeit Zweifel darüber beschlichen haben, so geschah es nur, well Du während Deiner Krankheit mehrfach Aeußerungen gethan hast, welche diese Zweifel rechtfertigen."
RockwaldS rinzigeNntwort bestand in einem halb unterdrückten, hämischen Kochern.
„Lache nicht so lästerlich, Rockwald," sagte der Advokat ernst und gemessen, „denke daran, daß Du vielleicht binnen Kurzem vor dem Richterstuhle des Höchsten