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Berlin, 7. Jan. Zur Uebernahme der Patenstelle bei demneugeborenen Prinzen sind u. a. der König von Italien, die Königin-Re- gentin der Niederlande und der General-Feldmarschall Moltke eingeladen; die Taufe findet voraussichtlich am 25. Januar statt.

Die beiden ältesten Söne des Kai­sers beziehen den Jtzeh. Nachr. zufolge Ostern 1891 die Ploener Kadettenanstalt in Holstein.

Der Reichstag wird am 13. Januar seine Plenarsitzungen mit der Verhandlung über" die An­träge, betreffend die Lebensmittelzölle, wieder beginnen.

Dem Staatssekretär v. Stephan wurden an seinem heutigen 60. Geburtstag zahlreiche Zeichen der Verehrung dargebracht; meistens Blumen. Eine offizielle Feier hatte sich Dr. v. Stephan verbeten. Staatssekretär Dr. v. Stephan erhielt zu seinem heutigen Geburtstag vom Kais er sein photographisches Bildnis, unter welches der Kaiser mit NamenSunter- schrist geschrieben hat:Die Welt am Ende des 19. Jahrhunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs; er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen, und knüpft zwischen den Nationen neue Beziehungen an."

Der neu ernannte württemb. Geschäfts­träger am russischen Hofe Freiherr v. Varnbüler ist auf der Durchreise nach Petersburg in Berlin eingetroffen und vom Kaiser empfangen und zur Tafel gezogen worden. Zur bevorstehenden Feier des russischen Neujahrsfestes wird er bereits in Peters­burg eingetroffen sein.

Aus Davos schreibt man der N. Z. Z.: Letzten Samstag abend hatte die Davoser Bahn Unglück bei Felsenbach. Hoch oben auf der linken Thalseite der Klus beim Eingang ins Prättigau löste sich eine Felsmasse los und stürzte gerade in dem Augenblicke, als der um 8 Uhr in Landquart an- kommende Zug der Landquart-Davoserbahn vorüber­fuhr, ins Thal hernieder. In der Tiefe prallte der Absturz mit solcher Gewalt auf, daß Staub und Ge­rölls bis über die Landquart hinüber, über den Zug hinaus, auf die Wagendächer und durch die Wagen- senster hinein geschleudert wurden. Ein Passagier erlitt durch einen Stein eine nicht unbedeutende Ver­wundung am Halse.

New-Iork, 4. Januar. Selten hat eine Feuersbrun st solche Aufregung in New-Aork ver­ursacht, wie die gestrige am Broadway. Das Fifth Avenue Theater ist gänzlich niedergebrannt. Herr­manns Theater ist durch Feuer wenig, aber durch Wasser beträchtlich geschädigt. Hr. Herrmann glaubt.

er werde im Stande sein, seine Vorstellungen am Montag abend wieder aufzunehmen. Die Magazine am Broadway zwischen der 28. und 29. Straße litten verhältnismäßig wenig durch die Flammen, aber erheblich durch die auf sie gespritzten Wafsermassen. Das Dach von Sturtevant House ist durchlöchert. Das oberste Stockwerk, in welchem sich etwa 20 Zimmer befanden, ist gänzlich ausgebrannt, und viele andere Stockwerke sind durch Wasser arg beschädigt. Frau Herrmann rettete mit eigener Lebensgefahr vier wert­volle abgerichtete Hunde aus dem Theater ihres Gatten. Im Febr. hätte Sarah Bernhardt im Fifth Avenue Theater auftreten sollen. Der Brand soll nach einem Bericht durch eine weggeworfene brennende Zigarrette, nach einem andern durch einen elektrischen Draht verursacht worden sein. Im Distrikt Pitts­burg steigen die Flüsse, und an vielen Punkten im westlichen Virginien ist der Ohio ausgetreten. In der Nachbarschaft von Wheeling wurden drei Brücken weggeschwemmt. In Johnstown herrscht große Be­sorgnis.

Vermischtes.

Die überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Reich über deutsche Häfen, Ant­werpen, Rotterdam und Amsterdam betrug Personen:

Monate

Monat November Januar bis November

1890 . .

7345

89 303

1889 . .

5622

87 402

1888 . .

6108

95 819

1887 . .

6691

97 247

1886 . .

6140

76 981

1885 . .

4889

104 920

Von den im laufenden Jahr bis Ende No­vember Ausgewanderten kamen aus der Provinz Posen 10915, Westpreußen 10 520, Pommern 8257, Bayern rechts des Rheins 7661, Württemberg 5878, Han­nover 5826, Brandenburg mit Berlin 4047, Rhein­land 3906, Schleswig-Holstein 3836, Baden 3469, Hessen-Nassau 2718, Kgr. Sachsen 2470, Westfalen 2318, Schlesien 2163, Großh. Hessen 2059. Der Rest von 13 260 Personen entfällt auf die übrigen deutschen Gebietsteile.

Eine Apotheker st ad t. Eine besondere Eigentümlichkeit besitzt die Stadt Freiburg i. B. Wie Wiesbaden und Baden-Baden Lieblingswohnsitze verabschiedeter Offiziere sind, so ist Feiburg die größte Apothekerstadt Deutschlands, da nicht weniger als fünfundsechzig reichgewordene Apotheker, darunter kaum vierzigjährige Männer, als Rentner in Frei­burg leben.

DiePfälzer Zeitung" hatte die vielfach verbreiteten Angaben wiederholt, der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Paul Singer zahle, als In­haber eines großen Geschäfts, seinen Mantelnäherinnen einen Tagelohn von 60-80 und den Arbeiterinnen, die damit nicht auskommen könnten, sei von Singer die Prostitution empfohlen worden. Das Blatt ver­öffentlicht nun eine Revokation, wornach der Reichs­tagsabgeordnete Paul Singer seit 3 Jahren aus der Firma ausgeschieden ist und keinerlei Beziehungen zu derselben mehr hat. Auf Tagelohn wurde in dem Geschäft überhaupt nicht gearbeitet, sondern die Näh­erinnen wurden von den für die Firma arbeitenden Schneidermeistern beschäftigt. Nach gerichtlicher Fest­stellung betrug der wöchentliche Verdienst einer von den für das Geschäft arbeitenden Meistern beschäftig­ten Näherin 1012 ^ Die Aeußerung über die Prostitution habe Singer nicht gethan. Eine dem Sinne nach ähnliche Aeußerung sei allerdings in dem Geschäft einmal gefallen, aber von einer anderen Per­son, doch auch bezüglich dieser Aeußerung stehe fest, daß niemals geschäftliche Prinzipien oder Handlungen, welche etwa dieser, von dem Hörer selbst alsRedens­art" bezeichneten Aeußerung entsprachen, Platz ge­griffen haben.

Standesamt ßalw.

Geborene:

3. Jan. Karl Hermann, Sohn des Christian Bitzer,

Fabrikarbeiters.

5. Julius, Sohn des Julius Widmaier, Metz­

germeisters.

Gestorbene:

4. Jan. Barbara, geb. Peter, Witwe des Friedrich

Stotz, Schuhmachers, 72 Jahre alt.

5. Marie Josefine Wetzel, 3 Jahre 11 Monate

alt, Tochter des Georg Wetzel, Jacquard­webers.

5. Katharine Barbara, geb- Talmon, Witwe

des Karl Gottwick, Fabrikarbeiters, 56 Jahre alt.

6. Paul Gotthilf Zahn, 3 Jahre alt, Sohn des

Christian Zahn, Schuhmachermeisters.

7. Johann Ulrich Gehring, gewes. Bäcker,

81 Jahre alt.

Gottesdienst .

am Sonntag, den 11. Januar.

Vom Turm: 508.

Vorm.-Predigt: Herr Helfer. Eytel. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen. 5 Uhr Bibelstunde im Vereinshaus: Herr Vicar Lutz.

Amtliche Kkklmntmlichtlngkil.

Geleisunterhaltungs-Accord.

Die Handarbeit zur Unterhaltung der Bahngeleise vom Bahnhof Pforzheim ausschließlich bts Bahnhof Calw ausschließlich und Bahnhof Wildbad einschließlich ist für das Jahr 1891 in Teilstrecken zu verdingen.

Lusttragende tüchtige Unternehmer werden hiemit einge­laden, die gegen bisher teilweise geänderten Bedingungen hier oder bei den Bahnmeistern in Hirsau und Neuenbürg einzusehen und ihre mit amtlichen Zeugnissen über Leistungsfähigkeit und Vermögen belegten Angebote, welche in Prozenten der Bedingnisheftpreise ausgedrückt sein müssen, spätestens bis zum Eröffnungszeitpunkt

Donnerstag, den 15. Januar 1891, vormittags 9 Uhr,

dahier einzureichen. ,

Pforzheim, den 7. Januar 1891.

K. W. Uetrieösöauamt.

Schmidt.

Calw.

Georgenäum.

Die Stiftung des Herrn Generalkonsul v. Georgii-Georgenau

für Gewerbegehilfen bei hiesigen Gewerbetreibenden wird nächstens wieder zur Verlosung und Austeilung kommen. Wer sich dabei zu beteiligen wünscht, möge stch 0ls spätestens 17. ds. Mts. bei Herrn Eugen Staelin melden. -Oeder Bewerber hat dabei folgende Stücke nachzuweisen:

1) daß er das 20. Lebensjahr zurückgelegt hat;

2) daß er mindestens 2 Jahre in demselben Geschäft gearbeitet hat;

3) den Heimatsort;

3) wie lange er in genanntem Geschäft in Arbeit gestanden ist (vom Jahr

Hiebei wird noch folgendes bemerkt:

a. Nur Arbeiter männlichen Geschlechts sind berechtigt, an der Sache teilzunehmen;

b. Diejenigen, welche das letztemal ein Prämium bekommen haben, sind diesmal davon ausgeschlossen;

e. Wer bei der Verlosung nicht selbst anwesend sein kann, hat einem andern eine schriftliche Bevollmächtigung dazu mitzugeben; dies wird jedoch nur bei Verhinderung durch Krankheit angenommen.

AuMtsrat des Georgenäums.

Revier Liebenzell.

Stammhotz-Aöfuhr.

An die ungesäumte Abfuhr des 1890 verkauften Stanimholzes aus den Staatswaldungen wird hiemit erinnert.

Gechingen.

Die Gemeinde bedarf einer größeren

Mehwage.

Preislisten mit Zeichnungen nimmt inner­halb 8 Tagen entgegen das

Schultheißenamt.

Ziegler.

Der auf Montag, den 12. Jan., ausgeschriebene

Futterverkauf

in Tein ach findet nicht statt.

Gerichtsvollzieher

Wochele.

Privat-Ameigerr.

pr. Pfund 35

empfiehlt

Sskmsnn

Lalle«,

billigste bis feinste Sorten, roh und selbstgebrannt, wie auch frisch gebrannten

Matzkaffee

hält empfohlen

G. Sevva.

Danksagung.

Für die vielen Beweise von Liebe und Güte, welche i meine l. Mutter während ihres ! langen Krankenlagers erfahren durfte, für die zahlreiche Be­gleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, für die Blumenspenden, sowie den Herren Trägern, sage ich meinen herzlichsten Dank.

Der trauernde Sohn:

Karl Gottwick.

Danksagung.

Für die herzliche Teilnahme E_j bei den: schnellen Hinscheiden »'meines Lehrlings

Wilhelm Kurtz, sowie für die zahlreiche Leichen­begleitung von Calw und Hirsau sprechen den tiefgefühltesten Dank aus Gottfried Weber, Neuberg. Friedrich Nagel, Ostelsheim. Der Lehrmeister: Gottlieb D.uasti, Hirsau.

»2 möblierte

Zimmer

sind zu vergeben Bahnhofstraße 592.

Eine Anzahl

Wandkalender

wird um 5 das Expl. abgegeben im Compt. d. Bl.