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ag nach Trinitatis, den Uhr Predlat, Lied 405. keler des Geburtssestes er Königin, mlehre (Söhne), erstünde und Resorma- ther und die Bibel." (0. Okt. abends 8 Uhr
id Resormationsvortrag
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dienst in Nagold:
)kt (Rosenkranz- und er des Geburtssestes 2.
Uhr Predigt und : Andacht, hr in Alte nsteig.
der Methodisten, t irr Nagold:
lt. vormittags V,tO Uhr
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Srscheint tSglich «i» Nusmchme der Sonn» und Srfltege.
Preis oter N WH rltch hier mit LMWerl»hn Mir. 165, im MM», snd 10 Ln.-Berdeh» Mk. 1.«. dv iMitzen Mittttmbrrz Mk, 1.7S Monats-Absuuemeuts -rach BerhüUois.
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81. Jahrgang. Bovscherirkonto 8118 Stuttgart.
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Montag, den 8° Oktober
1917.
EesttiMll Äuerkulvs i« Andern.
Der U-Bootkrieg, seine Notwendigkeit und sein sicherer Sieg.
Nach feindlichen «nd «entrale« Zengnifse«.
Einer der unangenehmsten Fehler de« deutschen Volkes ist eise übertriebene und sich letzten Ende« zu einer Unge- rechtigkeit gegen das eigens Bold wandelnde, lridenschast- liche Gerechtigkeit. Wird ein gewissenhaft durchgearbeiteter Gedanke, wie etwa der von der unbedingten Notwendigkeit und Wirksamkeit de« U-Boot-Kriege«, vor die Oeffeotlich- keit gebracht, so darf man sicher sei«, daß sehr bald Stimmen gegen chn laut werden, nur au« dem einfachen Gründe, weil er ja von deutscher Seite stammt und Dinge behauptet, die uns nützlich find. Da« einzig« Mittel dagogrn scheint die Berufung auf unverdächtige Zeugen au« dem Auslande Zu sein.
So gibt es auch heutigen Tage« nach sieben Monaten uneingeschränkten U-Boot-Kriege«, in denen das U-Boot doch wahrlich sein« »ernichteno« Leistungsfähigkeit bewiesen hat, noch immer Stimmen, di« der Ansicht find, Deutschland hätte zu dieser schärfste« Waffe im Kamps mit England nicht greisen krauchen, «nd noch mehr Stimmen, di- in de« U-Boot-Kriegs kein geeignet«« Mittel erblicken, um Eiland wirklich zum Frieden ,u zwinge«.
Ihnen sei da« Urteil zweier einwandfreier Zeugin, de« bekannten nnrwegische« Mtlitärkritikera Nörregaard und des bekannten «nerikanischen Obersten Emerson entgegengehalten. . Nörregaard äußerte sich über di« Frag« in eins« längeren Artikel d» i» Christians« erscheinenden „Morgendladet". Der Aufsatz Nörregaard« ist um so be- achterwwerter, al« für ihn nur zwingend« Gründe maß- gebend gewesen find u«d sein« Schlußfolgerungen der politischen Richtung de« Staate« durchaus unerwünscht find. Dem ,Morgen dladet* ist eine norwegischr konseroatio« Zeitung, die zu den «tglandfrenndlichen norwegischen Reedereien in guten Beziehung« steht, so daß ein« Parteinahme für Deutschland, der die norwegisch« Prefs« doch überhaupt nicht verdächtig ist, unbedingt «»«geschlofle» ist.
Einleitend behandelt Nörregaard die Riesenoerhältnifs« des Wrltkrtege« im «llgemttnv, «nd kommt zu dem Schluß, daß der Weltkrieg auf de« Land« überhaupt nicht oder wenigstens kaum zugunsten der Zentralmächte entschiede«
Roman von Reinhold Ortmann.
54) (Nachdruck verboten.)
„Ach was", lautete die ziemlich gefühllose Antwort. „Der Leichtfuß hat gewiß wieder die Nacht durchgeschwärmt, und ich wette, daß Francke ihm nur eine Lektion erteilen will, indem er ihn noch über die Kontorzeit zurückhält. Verdient hat er sie schon; denn wenn er so weitermacht, steuert er unfehlbar einem schlechten Ende zu."
Es gab ein kurzes Geklapper von Pultdeckeln, ein Knirschen von Schlüsseln und ein Gescharr zahlreicher Füße. Dann erlosch eine der elektrischen Arbeitslampen nach der anderen, und eine matte Dämmerung breitete sich über den leeren Raum.
Paul Francke trat noch einmal in die offene Tür des Kassenverschlages, um auch den mit verdrießlicher Miene berunlluugernden Bureaudienrr sortzuschicken, da er selbst 2?,.-Verschließen der Türen und die Ablieferung der Schlüssel bewirken wolle.
, Und als auch der schleppende Schritt dieses letzten verhallt war. hatten der Prokurist und der Buchhalter keinen Lauscher mehr zu fürchten.
16. Kapitel.
,, »So, Herr Heinitz — nun lassen Sie uns einmal ohne Umschweife miteinander reden! — Weshalb ich Ihnen heute vormittag verbot, um einen Urlaub einzukommen — Sie haben es verstanden — nicht wahr?"
Das verstörte Gesicht des Buchhalters hatte einen eigentümlich trotzigen und verbissenen Ausdruck angenommen. Er sah aus wie jemand, der entschlossen ist, sich gegen emen erwarteten Angriff bis aufs äußerste zu verteidigen.
„Nein, ich weiß es nicht", stieß er mit heiser und rauh klingender Stimme hervor. „Ich glaubte eben, daß Sie mich im Augenblick für unentbehrlich hielten."
„Ah, welche Naivität! — Einen Menschen von Ihren Leistungen? Nein, mein Lieber, Ihre Arbeitskraft ist hier vollkommen entbehrlich. Und wenn ich Ihnen trotzdem die
werden könne trotz ihrer außerordentlichen Erfolge, da selbst die größten Offensiv« trotz ihrer Krastsülle zu klein find, um dem Krieg zu einem Ende zu bringen, und lokale Operationen ein aktiver Teil d»Defensive bleiben. „Die wirkliche OsfenfivwasfebeiberGegner ist und bleibt die Blockade, ob nu« über oder unter S er."
Damit stellt Kiefer norwegische Militärkritiker sich genau suf den gleichen Standpunkt, auf den sich die deutschen Befürworter de« U-Boot-Kriege» gestellt haben, und stimmt so dem Gedanken, daß Deutschland die englische Blockade durch den U-Boot-Krieg beantworten mußte, unbedingt zu. obwohl diese deutsche Maßnahme bekanntlich in Norweze» u«d ganz besonders i« de» norwegischen Reederkreisen, in denen „Morgenbledet" gelesen wird, außerordentlich viel döse« Blut gemacht hat.
Bezüglich der deutschen Aussichten in dem U-Boot- Krieg beschränkt sich Nörregaard darauf, die Ansichten des bekannten amerikanischen Mtlitärschriststellers Emerson wiederzugeben, di« dieser kürzlich in einer amerikanischen Zeitschrift nisderzrlegt hatte. Bemerkenswert ist. daß Emerson, al« Angehöriger einer un« feindlichen Macht, seinen Au»sühru«,en di« offizielle» deutfchen Bersenkuegs- zahlen zu Sruad« legt und die englischen Bestreitungen der deutschen Erfolg« unberücksichtigt läßt. Rach eingehenden. di« zum 1. Juli reichendes Berechnungen, die, »ie Emerson schreibt, in ihre» Ergebnissen mit dm Berechn«»- gen übrr«i»stimmen, die »on dem Schisfahlt»rsdakteur des „Seieetific amrrikan", Mr. Walker, samt« »on Kapitän Perfius aufgestellt stad, saßt Emerson sein« Betrachtungen in folgenden Worten zusammen: „Meine Meinung ist, daß ein solcher Berzmeiflungskampf zwifche« Zerstörung u«d Neubauten überhaupt um aus «ine Weise enden Kaan. E« ist immer schon viel leichter gewesen, etwa» niederzureißen al» etwas aufzubauen."
Mau zelchuet Kriegsanleihe bei jeder Baak. .SMkaffe, Kreditgenossenschaft, Lebeusverficheruugs Sefetlschast. Postaustall.
ersehnte Freiheit nicht geben wollte, mußte ich wohl andere Ursachen dafür haben. Es läge nur in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie sich ein wenig Mühe geben wollten, sie zu erraten."
„Ich habe kein Talent, Rätsel zu lösen, Herr Francke! Sagen Sie mir doch lieber gerade heraus, was Sie von mir wollen."
„Also, Sie haben kein Talent, Rätsel zu lösen? Dafür aber fehlt es Ihnen allem Anschein nach nicht an manchen anderen Talenten — zum Beispiel an dem Geschick, Ihre eigenen Sünden auf andere abzuwälzen. Mit den Banknoten haben Sie ja geradezu ein Meisterstück zuwege gebracht, ein Meisterstück von ' Nichtswürdigkeit allerdings, wie ich hinzufügen möchte, damit Sie die Anerkennung nicht mißverstehen."
„Ich weiß nicht, was Sie meinen. Sie scheinen sich in einem großen Irrtum zu befinden. Ich habe nichts mit Banknoten zu schaffen gehabt und konnte damit also auch kein Meisterstück zu Wege bringen."
„Sie ahnen also nicht, wie die Tausendmarkscheine, die der Mörder des Herrn Rüthling hier aus dem Tresor gestohlen hat, in die Wohnung seines Neffen gerieten?"
Aus der Verbissenheit im Gesicht des Buchhalters wurde eine Mene fassungslosen Erstaunens.
„Was denn? — Ich verstehe nicht. —In die Wohnung des Herrn Wolfradt — meinen Sie?"
„In seine Wohnung und in das Innere eines Klaviers, wo man doch in der Regel Wertpapiere schon deshalb nicht aufzubewahren pflegt, weil sie den Wohlklang deS Instruments beeinträchtigen könnten. — Sie haben Günter Wolfradt also noch gestern abend oder heute früh einen Besuch gemacht, um ihm dies hübsche Kuckucksei ins Nest zu legen?"
Georg Heinitz schüttelte den Kopf, ohne in seiner grenzenlosen Verblüffung daran zu denken, wie verräterisch im Grunde doch auch dies Erstaunen sei.
„Ich bin nicht bei ihm gewesen, weder heute noch gestern -- ich weiß ja nicht einmal, wo er jetzt wohnt."
„Ach, machen Sie doch keine Geschichten! Daß nicht Wolfradt selbst es gewesen ist, der die Kassenscheine in
Deutscher Reichstag.
Berlin, 5. Okt. WTB.
Am Bundksratslisch Dr. von Krause, oon Wallras.
Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2.25 Uhr.
Auf der Tegesordnung.strhen zunächst kleine Ansrogen, die erledigt werden.
"Darauf dsginnl die zweite Lesung drs Nachtt«g»erat«: Teilung de« Reichsomi« de« Innern, Bizekanzler. (Der Reichskanzler erscheint im Saal.)
Adg. L i st - Eßlingen (Null.) erstattet den Bericht de« Ausschußes.
Retch»kanzler Dr. Michaeli«: Bei der Begründung de« Nachtragsetat« ist bereit» heroorgehoberr. daß nich! beadfichtigt ist, die rechtliche Grundlage de« Stell- »ertreter de« Reich,kavzer« irgend wie zu ändern. Gegenüber den Bedenken, die im Hauptaueschuß ausgesprochen worden sind, möchte ich da« mit einigen Worten unterstreichen. Es ist nicht doadstchtigt, eis« Zwischeainstanz zu schaffen zwischen dem Reichskanzler und sei»»« Stellvertreter. Znrbesorider« ist nicht deabfichtigt, ein Borgesetzten- verhältnb» zu konstruieren zwischen dem Stellvertreter de» Reichskanzler« und den Inhaber der Reichsämter. Es sollen dem vtelloertreter de« Reichskanzler» nur di« allgemeinen Befugnisse übertragen «erden, dt« den Staatssekretären nicht übertragen find. Ich habe den Antrag zum Nachtragsetat« auch nicht so sehr au» staatsrechtlichen wie aus praktisch« Grneäaung« heraus in erster Linie gestellt. Es hat sich »ährend da« Krieges, insbesondere au« Kriegs- wirtschaftlichen Berhäitnifse« heraus «in« weitgehend« Berschte sung der Konrprte»,«« herau«gestellt. Diese Verschiebung der Kompetenz« ist entstanden au« der Gründung neuer Aemter wir de« Kriegaernätzrungsamt«, de» Kriegsamts beim Krie-sorinisteeiu« und der Uebergang»kom«isston. Und dt« Kompetenzen dieser Aemter überschneiden sich nicht bloß unter sich, sondern überschneiden sich anch mtt ander« Restarts. Es hat sich herausgesteäl für alle diejenigen, die wie ich in der Kriegswirtschaft tätig gewesen sind, daß eine Ausgleich»leitu»g geschaffen werdm muß, um bet der Ber- schtedenhett der Aufgaben die Richtlinien zu wahren. Selbstverständlich liegt ja all«« schon beim Reichskanzler zusammen, aber der Reich«kanzler selbst ist nicht in der Lage, diese Zeniralisieruug in seiner Person zu erhalten, sondern e«
dem KloN.c versteckt hat, weiß doch niemand besser als Sie."
„Aber ich schwöre Ihnen — ich habe keine Ahnung!
— Und es müssen doch auch nicht gerade die sein, die hier entwendet wurden. Vielleicht hatte er sie schon bei einer früheren Gelegenheit gestohlen."
„Eine geschickte Ausflucht, für mich aber leider doch nicht geschickt genug. Sie vergessen, daß ich die Nummern der Banknoten hier in meinem Merkbüchlein habe. Die Kriminalpolizisten und ich, wir haben sie soeben mit den bei Wolfradt gefundenen Tausendmarkscheinen verglichen- Und sie stimmen ganz genau."
Die Augen des Buchhalters wanderten irr in dem Raum umher, als könnten sie irgendwo an der Decke oder an den verglasten Wänden die Erkläruna für daS Unbegreifliche finden. Dann starrte er aui das knochige Gesicht des Prokuristen, um plötzlich nuszubrechen:
„Warum erzählen Sie mir etwas, das nicht wahr ist
— das nicht wahr sein kann? Heutzutage geschehen keine Wunder mehr."
„Sie behaupten also, daß die Banknoten nur durch ein Wunder in Günter Wolfradts Klavier geraten sein könnten? Sie haben wirklich nichts dazu getan, sie selbst oder durch eine Mittelsperson dahin zu bringen?"
In das undurchdringliche Dunkel, das den Buchhalter noch soeben umgeben hatte, war jäh ein greller Blitzstrahl gefallen. Und die Empfindung, die dadurch in seiner Seele ausgelöst wurde, mußte mächtiger sein als der Trieb der Selbsterhaltung, der ihm noch soeben den Entschluß eingegeben hatte, sein Geheimnis vor diesen: tückischen Feinde bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen. Ein dunkles Rot brannte scharf abgezirkelt auf seinen kalkweißen Wangen, und mit keuchender Brust sagte er:
„Es ist Wahrheit? — Ich beschwöre Sie, seien Sie nur jetzt aufrichtig gegen mich! Es verhält sich wirklich so, wie Sie mir erzählen?"
»Was in aller Welt sollte mich denn bestimmen, Ihnen ein Märchen aufzubinden? Morgen früh können Sie es wahrscheinlich schon in allen Zeitungen lesen."
(Fortsetzung folgt.)