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Donnerstag, den 9. August

1917.

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Dar Land Podolien.

Von Oberst Imanuel.

Die gewaltigen Kämpfe und Siege in Ostgalizien während des Monats Juli 1917 haben uns und unsere Verbündeten auf der Verfolgung der geschlagenen Russen bis nach Podolien geführt. Der Grenzfluß Zbrucz wurde an mehreren Stellen überschritten, unsere Bortruppen stehen von der Gegend oberhalb Husiatyn bis zur Ein­mündung in den Dnjestr oberhalb Cholin aus dem Boden Podoliens. Ob auf dieser Front nach Osten hin weiter in dieses Land eingedrückt werden soll, ist eine Frage, de­ren Beantwortung in der Zukunft liegt. Gleichwohl ist es von Wichtig keil, einen Blick auf dieses Gebiet zu wer­fen, das unter Umständen im Verlauf des Krieges eine Rolle spielen könnte. Vorab sei bemerkt, daß Podolien bisher vom Kriege selbst noch nicht berührt worden ist, also ein geschontes Land darstellt. Allerdings war es der Sammelplatz und Ausgangspunkt für alle großen russischen Unternehmungen, die sich vom I. August 1914 bis zum Juli 1917 gegen Ostgalizien gerichtet haben.

Das Land Podolien gehört, so wenig es in seinen Einzelheiten uns auch bekannt sein dürste, zu den wichtig­sten Teilen Rußlands. Es zeichnet sich durch besondere Fruchtbarkeit aus und ist im wahren Sinne des Wortes eineKornkammer" des Reiches. In rein geogra­phischer Beziehung stellt es einen flachen Landrücken dar, der die Stromgebiete des Dnjestr und des östlichen Bug scheidet. Abgesehen von niedrigen Hügelreihm finden sich größere Erhebungen nicht. Die meisten Flüsse laufen dem Zbrucz gleich und ergießen sich in nordsüdlicher Richtung in den Dnjestr, der Podolien von Beßarabien trennt. Jenseits der Wasserscheide ergießen sich die Flüsse Podoliens in den Bug. So ensteht eine große Zahl starker Ab­schnitte, die für die Rüsten, falls es zum Kämpfen in Po­dolien kommen sollte, eine Reihe günstiger Stellringen bieten dürften.

Haupterwerbszweigistder Ackerbau; Gewerbe­tätigkeit und Fabribwesen sind nur schwach entwickelt, wenn auch die Herstellung des Rübenzuckers erhebliche Fortschritte in den letzten Jahren gemacht hat. Don der Oberfläche des Bodens entfallen etwa 65 o. H. au? A ckerland, das nur ausnahmsweise Mißernten zu be-

zeichnen hat und große Erträge an Roggen, Weizen, H ,fer liefert. Bor dem Kriege ging die Ausfuhr auf den Eisen­bahnen nach Kiew und Odessa, ein erheblicher Teil auch über Tarnopol nach Galizien, von dort weiter nach Mittel­europa. Neben dem Getreidebau tritt der Ackerbau von Zuckerrüben hervor, der für Podolien die höchsten Er­gebnisse unter allen russischen Gouvernements zeigt. Aus einer sehr hohen Stufe steht die Viehzucht. Sie wirst ebenfalls hohe Werte für die Ausfuhr ab und beherrscht in Fliedenszeilen die Bieherzeugung und den Biehandel Südwestrußland. Dis Viehzucht erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh und Schafe. Wir setzen hieraus, daß Podolien ein sehr leistungsfähiges Land ist, das selbst unter den früheren Zuständen einen hervorragenden Platz auf land­wirtschaftlichem Gebiete einnehmcn konnte. Haupthandele- Plätze sind Kamenez Podolsk, Mohilew am Dnsestr, Balta.

Das Land ist ziemlich dicht bevölkert und zählte vor dem Kriege 2.1 Millionen Bewohner, von denen säst 80 v. H. auf dem Lande wohnen. Große Städte sind nicht vorhanden, dafür zahlreiche Klein- und Landstädte. Die Guts- und Bauernwirtschaften stehen durchaus im Vordergrund. Podolien, zu deutschNieder- land", im Gegensatz zu den Karpalhenländem, wird zur Ukraine gerechnet, befindet sich also im Banne der Be­wegung. die eine Loslösung dieses Reichsteiles unter irgend­einer Form von Großrußland erstrebt. Dis Bevölkerung hat Aehnlichkeit mit derjenigen der Bukowina und Süd- ostgaliziens. 80 o. H. sind rul herrische Klein- rulsen, die dar' Lund beherrschen. Dazu kommen etwa 14 v. H. Juden in den Kleinstädten, 5 o. H. Polen, etwa 4000 Deutsche, die unter der Kaiserin Katharina II. im Kreise Iampol angesiedelt worden sind und sich bis heute Sitten und Sprache erhalten haben. Sie zeichnen sich als besonders tüchtige Ackerbauer und Viehzüchter aus.

Podolien verfügt über ein reiches Eisenbahnnetz. Die große Linie LembergOdessa durchzieht das ganze Land und entsendet mehrere Nebenlinien zum Anschluß an das innere russische Bahnnrtz. Rußland hat die podolischen Bahnen in den letzten Jahren vor dem Kriege aus mili­tärischen Gründen wesentlich erweitert, wie das Gouver­nement die Standort? zahlreicher russischer Heereeverbände enthalten hak, die. wie es auch geschehen ist, gleich bei Kriegsbeginn gegen Galizien eingesetzt werden konnten.

Dunkle pfacie.

Roman von Reinhold Ortmann.

(Nachdruck verboten.)

Nicht das geringste, Herr Rüthling! Und ich bedauere lebhaft, daß meine Andeutungen über Herrn Wolfradts Freigebigkeit solche Vermutungen in Ihnen wachgerusen haben. Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie auf einer weiteren Erörterung dieses für mich äußerst pein­lichen Themas nicht bestehen wollten."

»Ich begreife Ihr Zartgefühl, mein lieber Francke, und weiß es zu schätzen. Es wird ja auch andere Mittel und Dege geben, um hinter die Wahrheit zu kommen. Wollten Sie mir sonst noch etwas sagen?"

. .. Da der andere mit allen Anzeichen der Unentschlossen- yeu jchweigend vor sich hinsah, fuhr er nach kurzen Worten fort:

"Na, was ist denn? Seit wann halten Sie mir haben?" ^mit zurück, wenn Sie etwas auf dem Herzen

«._fällt mir so schwer, es zur Sprache zu bringen,

.AAwg! Mer schließlich muß es doch wohl sein, nn ich kann unmöglich länger glauben, daß es sich sollte « mmer um ein von mir begangenes Versehen handeln

«8^- öer Tausend was für Andeutungen find das? - Was -st Ihnen denn passiert?" k-ülklr ^" 5 " 6 enehmste, was einem gewissenhaften Kassierer Am. Zum drittenmal habe ich heute abend ^^-chluß meine Kasse nicht in Richtigkeit ge- n. Und ich zerbreche mir vergebens den Kopf, um eine Erklärung für das Manko zu finden."

erheb'Hkn BetrA"^ ^"delt eS sich um einen

der ich mich natürlich ohne weiteres als ersatzpflichtig betrachte, ist er erheblich genug. LS fehlen nur genau tausend Mark." " ^ ' ^

Oh. das ist freilich keim Bagatelle. Und da»

Malheur passiert Ihnen, wie Sie sagen, beute nicht zum erstenmal?"

Ich hatte vor etwa 14 Tagen ein Defizit von zwei­hundert und wenige Tage später ein solches von fünf­hundert Mark. Auch damals haben alle Nachforschungen und Berechnungen eine Aufklärung nicht Herbeigeführt. Und weL mir somit nichts anderes übrig blieb als die Annahme, daß ich mich bei dem Empfang oder der Leistung einer größeren Zahlung geirrt haben müsse, habe ich das Fehlende einfach aus meinen bescheidenen Mitteln ersetzt."

Ohne mir etwas davon zu sagen? Daran taten Sie wahrhaftig sehr unrecht. Es ist doch selbstverständlich, daß ich von einem Mitarbeiter, zu dessen Rechtschaffenheit ich unbedingtes Vertrauen habe, solche Opfer weder ver­lange noch annehme. Irren ist menschlich und einem so vielbeschäftigten Manne kann leicht genug ein Versehen unterlaufen."

Wenn ich an ein Versehen zu glauben vermöchte, Herr Rüthling, würde ich den Verlust auch diesmal still­schweigend hingenommen haben, so schmerzlich er mich bei meiner Armut zu treffen vermag. Aber Sie werden be­greifen, daß ich nach jenen ersten betrübenden Erfahrungen meine Vorsicht nicht verdoppelt, sondern verzehnfacht habe. Diesmal, darauf könnte ich einen Eid leisten, ist von einem Irrtum oder einer Nachlässigkeit meinerseits nicht mehr die Rede."

Bernhard Rüthling rückte unruhig in seinem Schreib­stuhl hin und her. Eine kleine, schwüle Stille folgte den letzten Worten des Kassierers. Dann, indem er sich ein wenig gegen Francke vorneigte, sagte der Bankier mit ge­dämpfter Stimme:

Sprechen Sie es doch offen aus. Sie glauben, man habe Sie um daS Geld bestohlen? Es gibt in meinem Kontor jemand, der lange Finger macht?" Der andere zuckte mit den Schultern.

Einen Verdacht aussprechen, hieße eine Verantwortung auf sich nehmen, für die ich mich nicht stark genug fühle. Ich muß mich eben mit der Konstatierung der Tatsache begnügen, daß mir dreimal auf unerklärliche Weise Gelb»

Noch einige Worte über d!e Geschichte Podoliens Ursprünglich zu den altrussischen Fürstentümern Kiew und Wolhynien gehörig, wurde das Land im 14. Jahrhundert von den Litauern erobert, von denen es die Polen Über­nahmen. Bei der ersten Teilung Polens (1772) fiel der westliche Teil mit Kolomea und Buczecz an Oesterreich, bei den späteren Teilungen (1793 und 1795) der übrige Teil an Rußland, worauf Katharina II. das heutige Gouvernement Podolien bildete.

Der Frühdrusch.

Vom Kommissar für die Erfassung der Frühernte er­hallen wir folgende Zuschrift:

Die Ernte ist in den meisten Gemeinden des Landes die ganz späten ausgenommen in vollem Gange. Auch der Getreidedrusch, der Heuer zur Sicherstellung lücken­loser Brotversorgung in den nächsten Monaten der Ernte aus dem Fuße folgt, hat überall eingesetzt. Der Landwirt will von dem Getreide, das er für seinen Eigenbedarf nicht braucht, möglichst viel und sobald als möglich an den Kom­munalverband vbliesern, damit er in den Genuß der durch die Bundesratsverordnung vom 2. Juni ds. Is. (R.G.Bl. S. 443) festgesetzten Druschprämie kommt, die bekanntlich bei Ablieferung vor dem 16. August 3 Mk., vor dem 1. September 2 Mk. und vor dem 1. Oktober 1 Mk. für den Zentner Getreide (Roggen. Dinkel, Weizen, Gerste und Hafer) beträgt. Was der Erzeuger als Eigenbedarf für Ernährung imd Saat für sich bedarf, ist durch Bundeerats» Verordnung vom 20. Juni ds. Is. (R.G.Bl. S. 636) festgesetzt. Hienach dürfen zur Ernährung der Selbstver­sorger auf den Kops für die Zeit vom 1. August 1917 ab unter Anrechnung der nach § 2 der Verordnung vom 22. März 1917 (R.G.Bl. S. 263) für die Zeit vom 1. bis 15. August 1917 schon belassenen Mengen an Brotgetreide monatlich 9 kx. an Gerste und Hafer für die Zeit bis zum 30. September 1917 insgesamt 8 verwendet werden, während als Saatgut aus das da Anbaufläche an Winter- roggen bis 150 kA, an Sommerroggen bis zu 160 lex, an Winterweizen bis 190 an Sommerrmtzen bis zu 185 Ic^, an Dinkel bis 210 an Gerste bis 160 lex, an Hafer bis 150 dem Erzeuger verbleiben. Da wir in Württemberg hinsichtlich der Menge mit einer guten

betrüge aus dem Tresor verschwunden sind. Und ich muß hinzufügen, Herr Rüthling, daß ich bei einer nochmaligen Wiederholung des Vorkommnisses kaum mehr imstande sein würde, die fehlende Summe zu ersetzen." «

Der Bankier war aufgesprungen.

Glauben Sie etwa, daß ich mich damit zufrieden geben kann? Wir müssen der Sache doch unter allen Um­ständen auf den Grund gehen. Mit zweihundert fing es an, und heute waren es, wie Sie sagen, schon tausend. Wer steht uns dafür, daß es Morgen nicht zehntausend oder sünfzigtausend sind?! Und ganz abgesehen von der Höhe des Verlustes ich kann doch unmöglich ruhig zu- sehen, wie solche Dinge in meinem Hause geschehen. Der. Kaffenraum ist nach allen Seiten durch hohe Glaswände abgeschlossen. Es gibt nur eine Verbindungstür nach dem Hauptkontor und ein Schalterfenster für den Verkehr mit der Kundschaft. Dem Publikum ist der Tresor völlig un­erreichbar. Ein Diebstahl könnte also nur von einem unserer Leute ausgeführt worden sein, der sich aus dem Kontor in den Kassenraum eingeschlichen. Und es muß sich doch ermitteln lassen, wer der Schuldige gewesen ist. Haben Sie denn den Geldschrank zu irgend einer Zeit ohne Aufsicht gelassen?"

Nur auf wenige Minuten, Herr Rüthling! Aber er ist selbstverständlich auch während dieser kurzen Zeit nicht unbewacht geblieben. Herr Wolfradt hatte die Freund­lichkeit, mich während meiner kurzen Abwesenheit an der Kasse zu vertreten."

Bernhard Rüthling, der hinter seinen Stuhl getreten ^ war, stützte sich mit beiden Händen schwer auf die Lehne desselben.

Mein Neffe? Er wäre also der einzige gewesen, der den Kaffenraum bettat?"

»Soviel ich weiß ja!"

Wieder eine längere Stille. Der Bankier atmete hörbar. Und plötzlich fuhr er mit der Hand nach der Stirn, weil er wieder den fatalen Schwindelanfall spürte, von dem er in letzter Zeit öfter heimgesucht worden war.

(Fortsetzung folgt.)