Angaben über ein im Februar zwischen der franzSstschen und der russischen Regierung unter englischer Zustimmung abgeschlossenes Geheimabkommen gemacht hat. Frankreich soll danach erhallen: Elsaß-Lothringen. da« Saargebiet, Bersügungsrecht über diejenigen Teile der Rheinprooinz. die es braucht der Rest der Rheinprooinz soll Puffer­staat «erden, Syrien. Damit ist von dem Geheimnis, mit dem die Entente ihre Raubgelüste umgeben hat, der Schleier zu einem Teil gehoben. Herr Rtbot, der Ver­trauensmann des französischen Volkes, hat es noch nicht gewagt, sich öffentlich zu dem enthüllten Programm zu bekennen. Wir warten ab, ob die» demnächst geschehen wird.

Vesttrreich-U«SM.

Ungarisches Abgeordnetenhaus.

Budapest, 23. 3uni. WTB.

Zu der vorgestrigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses, zu der das neugebildete Ministerium Esterhazy zum ersten­mal erschien, waren die Abgeordneten fast vollzählig an­wesend. Graf Moritz Esterhazy sagte, die Grundlage des Kabinetts bilde die Wahlreform, deren Notwendigkeit selbst «ine wirklich konservative Auffassung nicht bestreiten könne. Sollte die Hoffnung der Regieruug, daß die Mehrheit des Abgeordnetenhauses die Reform nicht verhindern «erde, getäuscht «erden, so werde man genötigt sein, Neuwahlen anznordnen. Der Ministerpräsident entwickelte sodann ein­gehend fein Programm der Fürsorge für Kriegsinoaliden, Kriezrwitwen und -Waisen, sowie die Grundlagen dcr auswärtigen Politik. Bezüglich des Ausgleichs erwähnt er, die Regierung habe diesen schon oorgesunden und auf dieser Grundlage würden die schon im vergangenen Jahre mit Deutschland begonnenen Verhandlungen fortgesetzt. Die Regierung beabsichtige, seine endgiltige Erledigung einem zukünftige« Reichstag vorzubehalten. Bezüglich der aus- Bärtigen Lage sagte Esterhazy, auch die neue Regierung halte an den Bündnissen mit Deutschland, der Türkei und Bulgarien fest. Nachdem der Ministerpräsident noch mit Befriedigung über die günstige militärische Lage gesprochen hatte, schloß er: Gerade das Bewußtsein der Stärke ge­stattet uns, ohne schwächlich zu erscheinen, an der von uns und unseren Verbündeten kundgegebenen Bereitwilligkeit zu eisern für uns und unsere Gegner annehmbaren Friedenc- schluß srstzuhalte«. (Nllg. lebh. Beifall.)

Ministerpräsident Graf Esterhazy behandelte in seiner Progrsmmrede auch die Ernährungefrage und sagte unter anderem, die Ernte würde es ermöglichen, die Verpflegung unter allen Umständen zu sichern.

Graf Tisza erschien in der Opposition, befaßte sich mit der Politik de» Programms de» Ministerpräsidenten und bekämpfte namentlich die Altersgrenze der Wahlreform von 34 Jahren. Als Ursache seines Rücktritts erklärte Gras Tisza, daß die Krone in der Wahlrechtsfrage ein« viel weilergehenden Standpunkt eingenommen habe als er. Die gegenwärtige Lage sei dadurch nur verwickelt, daß mitten im Weltkriege an die Nation nicht appelliert und die Entscheidung durch allgemeine Wahlen nicht leicht herbeigeführt werden könne.

Gras Andrassy erklärte, die Erfahrungen des Krieges hätten es gelehrt, daß man von den breiten Schichten des Volkes nicht solche beispiellose Opfer fordern könne, ohne ihnen einen Anteil an der Siaatsleilung zu gewähren. Graf Tisza habe mit beispielloser Hartnäckigkeit sich der besseren Einsicht verschlossen. Es sei geradezu eine Gefahr für die Na ion, wenn die verantwortlichen Staatsmänner nicht mit den veränderten Verhältnissen rechnen, die die Demokratisierung des staatlichen Lebens erfordern. Es sei eine Schande für das Abgeordnetenhaus, daß die Arbeiter, die so groß« Opfer «ährend des Krieges gebracht hätten, durch kein einziges Mitglied vertreten seien.

Nach Schluß der Sitzung des Abgeordnetenhauses Halle eine ungeheure Volksmenge auf dem Platze vor de« Parlament Ausstellung genommen und den Ministerpräsi­denten. sowie diejenigen Abgeordneten, di« sich als Kämpfer für da» Wahlrecht hervorgetan haben, mit brausenden Sympathiekundgebungen empfangen.

Aus Stadt und Bezirk.

Stagold, es. Juni IS17.

Ehrentafel.

Musketier Gottfried Gauß, im Res.-Inf.-Regt 31, Sohn de» »erstarb. Wilhelm Gauß, Schuhmachermeister hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz !l. Klaffe ausgezeichnet.

Unteroffizier Fr. Ienne, Briefträger von Iseishausen, beim 1. Ldfim.-Ins.-Bil. Stuttgart, wurde mit der Silb. Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Bo« Ratha«-. Wackere Nagvlder in Nordamerika di erster Linie die Herren Soithilf Tafel, Fritz Berger, «»gust Moser haben schon vor mehr als Jahresfrist einen Hilfsfond für Nagold zur Linderung der Kriegsnöten ge- gründet und der Stadt 1500 Mk. überwiesen, die vorläufig verzinslich angelegt wurden. Diese tüchtigen Pioniere des Deutschtum« unter den Yankee« setzen ihre Sammeltätigkeit vuter schwierigen Umständen unentwegt fort und neuerdings habe» fi« »ns durch ein amerikanisches Bankhau, wieder 1684 Mk. überweisen lasten, di« dem Hilfssond einverleibt wurden. Wir danken allen herzlich für diese reiche Hilfe und werden die bekundete treudeutsche Gesinnung nie vergessen,

U Boatfpende. Die U-Bovispende, die osr et­licher Zell hier gesammelt wurde, beträgt in hiesiger Stadt mit Einschluß der aus der Stadtkafle oerwilligten 200 und der im Seminar gesammelten 300 in runder Summ« 2000

Eingesendet. Jeder, der a« gestrigen Sonntag in der hiesigen eoangel. Stadtkirche die tiefernste Predigt un­sere« verehrten Herrn Dekans zum Abschied der z« Kriegs­zwecken bestimmten Glocken gehört Hai. wird wohl mit dem Einsender den Wunsch teilen, daß diese Abschiedsrede der hiesigen Einwohnerschaft überhaupt zugänglich gemacht werben möchte. Herrn Dekan Pfleiderer würde daher un­sere« besonderen Dankes versichert sein, wenn er die betr. Predigt in den'Druck geben würde. Der Reinerlös könnte ja irgend einem wohltätigen Zweck zugute kommen.

W.

r Wiederauba« verhagelter Felder. In den

letzten Wochen sind in unserem Lande mehrfach HagelschlSge niedergegangen, die an den Feldfrüchten und sonstigen Nutz­pflanzen teilweise erhebliches Unheil anrichteten. Hiezu wird imLandwirtschaftl. Wochenblatt" geschrieben: Trotzdem mit jedem Tag der Abschluß des Pflanzenwachstums näher­rückt, ist doch davon abzuraten, nach dem ersten Etndru«, den das verhagelte Gebiet erweckt, feine Maßnahme« zu treffen. Gin Zuwarten von 23 Tagen nach einem Hagel­schlag wird in den meisten Fällen ganz zweckmäßig sein. Man wird dabei des öfteren die Beobachtung machen kön­nen. daß die Verwüstungen der Felder doch nicht ganz so schlimm sind, als sie aus den ersten Eindruck erscheinen, und daß da und dort der ursprünglich erhoffte Ertrag zwar geringer aussallen wird, daß man aber trotzdem den alte« Pflanzenbestand belasten kann. Wo aber die Schädigungen derartige sind, daß eine Neubestellung Platz greifen muß, ist die weitere Ausnützung der verhagelten Grundstücke von verschiedenen Gesichtspunkten abhängig. Bor allem ist hier der Zeitpunkt des Schadeneintritts und die klimatische Lage des betroffenen Gebiets von Bedeutung. Dann find zu berücksichtigen die Beschaffenheit des Bodens und sei« Düngungszustand. die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte, die Bedürfnisse des betreffenden Betriebes oder di« Absatz­möglichkeit für nachzuziehende Erzeugnisse. Weiterhin kom­men in Betracht die Möglichkeit der Beschaffung von ge- eigneten Setzlingspflanzen und Samen und die Wirkung eines solchen Nachbaus auf die bestehende Fruchtsolge. Die betroffenen Gemeinden und Beschädigten werden gut daran tun. alsbald nach dem Eintritt größerer Hagelschäden sach- verständige Beratung zu hören, solche erteilen die staatlichen iandmirischastiichen Sachverständigen.

Der Frühdrrrsch i« Württemberg.

i Die Würii. Landesgetreidestelle schreibt:

Wie in den übrigen Teilen des Reichs so ist es auch in Württemberg angesichts der Knappheit der Donäte aus der letzten Ernte behufs Sicherstellung der Brotoersorgung in den nächsten Monaten unerläßlich, einen Teil der Früh- ernte des laufenden Jahres sofort nach dem Ausreisen des Getreides dreschen, mahlen und der menschlichen Ernährung zuführen zu lasten. Und zwar handelt es sich in der Hauptsache um die Bereitstellung des Bedarf« für die Monate August und September, d. h. bis zu der Zeit, wo die Gelreideanlieferungsn aus der neuen Ernte wieder regelmäßig einsetzen. Da frisches Getreide aus mühlen­technischen Gründen unter Umständen nicht höher als zu 80°/g Gerste nur zu 75°/o wird ausgemahlen wer­den können, so ist mit einem durchschnittlichen Tageskops­bedarf von rund 250 A Getreide für die oersorgungsberech- tigte Bevölkerung zu rechnen, wenn die Brotoersorgung nicht stocken soll. Für Württemberg allein würde sonach für Ernährungszwecke der Gelreidebedarf aus rund 700 000 Zentner oder 3500 Waggon« für die Monate August und September zu veranschlagen sein. Den beteiligen Landwir­ten de« Früherniegebieis wird nicht ihr gesamtes Erzeug­nis abgenommen werden, vielmehr wird ihnen der Eigen­bedarf für Ernährung und für Saatgut, sowie für Fütte­rung de» im Betrieb gehaltenen Viehs soweit gesetzlich zu­lässig, ebenso anerkanntes Saatgut, zu belasten sein. Da überdies in diesen srüherntenden Bezirken des Landes mit zahlreichen kleinen Betrieben zu rechnen ist, so müssen au­ßer diesem eigentlichen Früherntegebiet (dem Weinbaugebtet) auch Bezirk« mit mittelfrüher Ernte und in diesen wiederum die Gemeinden bezw. Orte mit verhältnismäßig früher Emte für die Vornahme des Frühdruschea in Anspruch genom­men werden. Di« Fürsorge für die Durchführung des Druschgeschäfte« in den einzelnen Bezirken liegt den Kam- munalverbänden unter Mitwirkung der Gemeindebehörden ob. Um die Druscharbrit rechtzeitig und ohne Störung auszusiihvrn, müssen alle vorhanden Drescheinrichtungen so­weit sie brauchbar sind, also alle Dreschmaschinen der Er­zeuger. insbesondere elektrisch betriebene, ferner solch« der Dreschgenossenschasien und der Lohndreschereien benützt wer­den. Reichen diese in einem Bezirk nicht aus. so find Dreschmaschinen aus spät erntenden Orten rechtzeitig herbei- zuschaffen. Sofortige Instandsetzung der Dreschmaschinen Molare und Einrichtung und Beschaffung der nötigen Betriebsstoff« (Kohle. Benzol, Treibriemen, Schmieröl, für Kraftwerk« mit Dieselmoisrenbeirieb auch Rohöl) ist un- bedingter erste« Erfordernis. Zu diesem Behuf ist auch für die Besitzer oder sonstigen Führer der Dreschmaschinen mit Dampf- oder Benzinbetrieb, soweit sie im Heere dienen, «hne Verzug durch den Ksmmunalverband beim K. Krieg». Ministerium Abteilung Weka 11 Eiuttgart um Beurlaubung oder Zurückstellung für den Frühdrusch nachzusuchen. Er- wünscht ist, daß die Erzeuger das Dreschen soweit möglich selbst aursühren. Bei anhaltend gutem Ernlewetler und bei dem Mangel genügender Arbeitskräfte würde dies aber den «eisten Landwirten wegen der sonstigen Emte- und Feld- geschäste nicht möglich sein. Es ist daher unbedingt not­wendig. daß desondere Dreschkolonne» (militärisches Hilf»- personal) zur Arbeit de« Dreschen» an Ort und Stelle unter sachkundiger Aussicht verwendet werde». Fehlende Arbeit»-

Kräfte sind zu diesem Zweck durch den Kommunaloerband beim K. Kriegsministerium Abteilung Weka 11 anzufordern. Da das gedroschene Getreide durch den Kommunaloerband alsbald «bgenommen werden soll, ist auch für Säcke und Schnüre, so­wie die erforderlichen Wagen und Gespanne samt Hilfs­personal« zum Sin- und Ausladen und für rechtzeitige Bereitstellung von Eisenbahnwagen zu sorgen. Der Erzeuger hat an den Untemehmer der Dreschmaschine den zweck- mäßigerweis« vorher zu vereinbarenden Dreschlohn (in der Regel Stundenlohn) zu bezahlen. Di« Verpflegung und Unterbringung des militärischen Hilfspersonals ist Sach« de« Kommunaloerband«. Um die Beteiligten für die ihnen durch den Frühdrusch erwachsenden mannigfachen Schwierigkeiten und Aufwendungen schadlos zu halten sindß angemessene, zeitlich abgestuste Frühdruschprämien zu ermatten. Für da« abgenommene Getreide werden, gute Beschaffenheit voraus­gesetzt, neben der Druschprämie die Höchstpreise für das neue Wirtschaftsjahr bezahlt und zwar für Roggen 14 Mk., für Weizen (Kernen) 15 Mk.. für Gerste 13 Mk. 50 Pfg. Diese Höchstpreise gelten für Lieferung ohne Sack, schließen aber di« Beförderungskosten bis zur Verladestelle des Ortes samt den Kosten des Einladens ein. Soweit also die Abfuhr durch den Kommunaloerband oder einen sonstigen Dritten erfolgt, hat hiefür der Verkäufer Vergütung zu leiste». Sind die nötigen Betriebsmittel (Kohle. Benzol u. s. w.) nicht vorhanden, so hat der Kommunaloerband alsbald für ihre Bereitstellung gegen Ersatz der Kosten durch die Beteiligten zu sorgen. Die Betriebsstoffe müssen am Standort (Arbeit«- ott der Dreschmaschine rechtzeitig zur Verfügung stehen. Wegen Treibriemenersatzes ist Antrag bet der Riemenfreigabe- stelle in Berlin (unter Angabe des Verwendungszweck s) zu stellen. Aus rechtzeitige Beschaffung von Rohöl für die Zwecke des Frühdruschea wäre da« Elektrizitätswerk auf- merksam zu machen. Soweit zur Ausbesserung der Dresch­maschinen die Inanspruchnahme von Maschinenfabriken oder deren Niederlagen geboten ist, müßte dies alsbald veran­laßt werden, eine Bundesratsverordnung, die die Durch­führung des Frühdrusches nötigenfalls im Zwangswrge sichert, ist demnächst zu erwarten. Bon der Einficht der Landwirt« in den srüherntenden Bezirken muß aber erhofft werden, daß sie im Blick aus das Ganze und auch in ihrem eigenen Interesse zur ungestörten Abwicklung des Frühdrusches nach Kräften beizutragen. Da die Drusch­prämien allgemein gelten, so können die Landwirte auch in Gebieten, in denen der Frühdrusch nicht organisiert wird, an ihnen teilnehmen, wen» sie srühgereistes Getreide als- bald ausdrrschen und an den Kommunalverband abltesern.

A«S dem übrige« Württemberg.

Württembergischer Landtag.

(Zweite Kammer.)

Stuttgart, 23. Juni.

Zu Beginn der gestrigen Sitzung nahm Präsident v. Kraut dem an Stelle des verstarbenen Abgeordneten Speth- Kißlege neu eingefütztten Mitglied Stiegling (Z) den Stände- eid ab. Nach einigen Mitteilungen geschäftlicher Natur seitens des Präsidenten nahm bei der Gtatsberatuag bei Kapitel 9 .Staatsministerium" Vizepräsident Dr. o. Kiene (Z) das Wort. Man konnte es eine Progammrede de« Zentrum« heißen, was o. Kien« in seinen Inständigen Ausführungen oortrug, oder, wie er selbst meinte, eine Gewifsenserforschung; er konnte seststellen, daß die obersten Grund- und Leitsätze de« Zentrums durch den Krieg deine Abänderung oder Abschwächuug erfahren mußten; sie hätten die Probe voll bestanden. E« sei die Aufgabe, diese Leit- sätze auf die neuen Fragen praktisch anzuwenden. Die Einheit der Kriegsopfer fordere für alle gleiche Freiheit, ohne Unterschied, für jedermann freie Bahn, ohne Rücksicht auf Gedurt. Stand, Vermögen, aus Partei und auf Kon­fession. (Sehr richtig rechts und links:) Die Parität,- frage sei keine Frage der Futter- oder Staatskrippe, r. sehe darin einen tieferen politisch,» Kern. Es sei eine leidige Tatsache, daß in den verschiedenen Reichsämtern so wenig Württemberger anzuireffen seien, und daß dort so wenig Verständnis für da» zu finden sei, was bet uns in Wärt- ttmberg praktisch nottut. Bezüglich de« Patteileben» mc'nte d:r Redner, daß es so, wie es vor dem Krieg gewesen sei. keineswegs nach den jetzigen Kriegserlebnissen sein uxrde; hier werde von selbst eine Besserung einireten. Man achte die Ueberzeugung des anderen Teils, der auch da« Gute wolle, wenn auch in anderer Form der Betätigung. Ein Bedürfnis für eine Aenderung unserer vor acht Jahren ent­standenen Verfassung liege wohl nicht vor. Der monarchi­sche Gedanke sei bei «ns durch den Krieg nur noch kräftiger geworden. Die Abschaffung der Ersten Kammer werde sär eine Merheit dieses Hause» nicht in Betracht kommen. Dann redete er der Staatsoereinfachung und -Verbilligung zu« Zweck der Beschleunigung de» Geschäftsgang» da« Wort, Nach des Sprecher» Meinung reifen die Kriexser- eigntsse der Entschedung zu; bei aller Frledenssehnsucht sollten wir mit unseren Friedensangeboten vorsichtig fein. Er und seine Freund« wollen keinen Frieden, der ein schlechter Friede sei, auch keinen Scheidemann'schen Ver- zichtfrieden, sondern einen deutschen Frieden, der nn« schütze vor weiteren Angriffen, der uns eine freie, staatsp elttische und wirtschaftliche Entwicklung sichere. Der Redner ge­dachte sodann in rühmende» Watten de» Papste« Benedikt XV., der ein wahrer Vorbild für andere neutral« Staaten sei und sich di« Achtung aller Andersgläubigen erworben habe durch seine Bemühungen, die Kriegsnöte möglichst zu lindem.

Abgeordneter Haußmann (B) metttte, daß die Erste Kammer keine absolute Notwendigkeit für unser Sta ais­leben sei. Zur kommenden Staatsvereinfachung gehöre unbedingt die Abschaffung der Kriegsregieruvgen; er habe