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Rückwirkungen des U-Boot-Krieges auf den Landkrieg.
Die Haupivorteile, die das Landheer aus dem U-Boot- Kriege zieht, liegen weniger in seinen unmittelbaren als in seinen mittelbaren Folgen. Auf den Schiffen, die zu unfern Feinden fahren, werden außer Pferden, Munition, Geschützen, Pulver, Sprengstoffen und anderen Kriegsmaterialien nur noch solche Ware befördert, die unsere Feinde unbedingt nötig haben. Das beweisen außer den Einfuhrbeschränkungen die Meldungen unseres Admiral- stades über die Versenkungen durch U-Boote, in denen immer die gleichen Warengaltuugen wiederkehren: Kohlen, Eisen. Erze, Metalle, Stahl. Oele, Holz, Maschinen, Lebensmittel. Alles das ist sür dle Kriegswirtschaft unentbehrlich. Was irgend entbehrt werden kann, wird nicht befördert, jede versenkte Ladung stört daher die feindliche Kriegswirtschaft in irgend einer Weise, schädigt damit aber auch die Stärke unserer Gegner zu Lande. Eine Folge der Versenkungen ist auch das Liegenblelben der Schiffe, sowie die Verzögerung durch Fahrten im Geleitzuge.
Einige Bemerkungen mögen das Nähere erläutern: Kriegegerät kann gar nicht genug hergestellt werden, das gilt auch sür unsere Feinde. Hierzu sind Kohlen, Eisen, Stahl, Metalle, Maschinen, chemische Produkte erforderlich. Die Versorgung der Zivilbevölkerung mit all diesen Dingen ist. wie bei uns so auch bei unseren Feinden, aus das geringmöglichste beschränkt. Jede versenkte Tonne an diesen Waren geht also aus Kosten der Kriegsmacht. Je mehr von ihnen vernichtet wird, um so weniger Kanonen, Munition, Maschinengewehre können hergestellt werden. Holz brauchen alle unsere Feinds, vor allem zur Kohlenförderung; bei Holzmangel verringert sich das Kohlenerzeugnis und das bedeutet weniger Kriegsgerät. Dis Lebensmittelknapp- heit zwingt zur Hebung der eigenen Erzeugung, das bedeutet : Menschen aufs Land statt ins Heer, Maschinenbau fürs Land statt fürs Heer, Stickstoff aufs Land statt in die Munitionsfabriken. Diese Folgen bedeuten insgesamt bereits eine wesentliche Schwächung der Landmacht unserer Feinde; weiter kommen hinzu :
Würden wir den U-Bootkrieg nicht führen, so könnte die Zufahrt von und zu unseren Feinden ungehemmt über
IM LZLNAS KET-
Original-Roman von Hermann Preiß. l8s (Nachdruck verboten.)
Nach reiflicher Überlegung kam er endlich zu dem Entschluß den Alten in seinem Heim aufzusuchen und über die näheren Umstände, unter denen das Messer verschwand und wiedergesunden wurde, zu befragen.
Am andern Vormittag stellte er sich pünktlich, wie er sich vorgenommen hatte, bei dem Major von Biberstein, der eine reizende Villa bewohnte, ein. Er wurde in liebenswürdiger Weise empfangen und der Detektiv steuerte unmittelbar auf sein Ziel los.
„Verzeihen Sie mir, wenn ich mir die Freiheit nehme noch einmal auf unser gestriges Gespräch zurückzukommen. Sie haben mir soviel von Ihrer Waffensammlung erzählt, dan mich, einem Liebhaber alter und seltener Waffen, die ganze Nacht über der Gedanke quälte, Ihre Sammlung emmal zu besichtigen."
Der alte Herr kam bereitwillig der Bitte des Detektivs entgegen. Er führte Breitenfeld in ein geräumiges Zimmer, m dem außer einem Schreibtisch und einem Ruhesofa nur M paar Stühle standen Die Wände aber waren mit Waffen aller Zeitalter und aller Länder vollständig bedeckt. Da hingen neben alten Sarazenen-Schwertern moderne cknfanteriedegen, da waren Kriegsbeile nach indianischer Art aufgehängt neben Damaskenerklingen, das Bulldogg- Aeffer hing neben dem japanischen Dolch. Der Detektiv zitterte vor innerer Erregung, ihm war es allein oarum zu tun jenes fragliche Messer in Augenschein zu nehmen. Er wagte aber nicht irgendeine diesbezügliche 'trage zu tun. Mit anscheinend großer Geduld und hohem Mtereffe musterte er alle Waffen, bis endlich der alte Herr sagte:
„Und sehen Sie, hier ist der Ausreißer."
Damit nahm er eine stiletartige Waffe von der Wand, Ma 30 Zentimeter lang mit einer wundervoll gearbeiteten ^osaikklinge.
x Breitenfeld nahm das Messer und besah es von allen ^men, aber kein verdächtiger Fleck, nicht die leiseste Spur
d!e Meere gehen. Unsere Hochseeflotte, d-e Kreuzer und Torpedoboote würden den Verkehr nicht wesentlich hemmen können. Zu ihrer Abwehr würden die feindlichen See- Sireitkräste ausreichrn. Der Unterseeboot-Krieg zwingt aber unsere Feinde, und zwar je schärfer er geführt wird, um so mehr, zu weitgehenden Abwrhunaßnahmen:
1. Zur Bewaffnung der Handelsschiffe, die zum großen Teil gurchgesührt ist. Das bedeutet, daß in England, Frankreich und Italien zusammen sicher mehrere hundert Geschütze mit der dazugehörigen Munition dem Landheere entzogen werden. So ist z. B. die Gesamigeschützzahl der Engländer aus der Schlachtfront von Arras wahrscheinlich geringer gewesen, als die Gesamtzahl all der bei den Schiffen der Entente verwendeten Kanonen. Hierin allein liegt eine ungeheure Entlastung des deutschen Landhere«. Zu den Geschähen gehört aber auch die Bedienung; sie wird von den feindlichen Marinen gestellt, welche diese Lücken wieder aussüllen müssen. Letzten Endes verringert das also den Ersatz für das Landheer um die entsprechende Zahl. Auch hierin liegt eine Entlastung.
2 . Zur Verstärkung ihrer Flotts um Hilfskräfte — Monitor«, Fischdampser, U-Boot-ISger und U-Boot-Fallen. Diese Hilssschlffe entziehen in gleicher Weise dem feindlichen Landheere Munition und Menschen.
3. 3um Einsatz starker Luststreitkritste, dle sonst uns gegenüber bei der Landfront euslreten würden.
Die Bernichiuug feindlichen und neutralen Schiffsraumes zwingt dis ganze Welt zu fieberhafter Tätigkeit auf den Werften. Die Schaffung von Schiffsraum ist nach Urteil unserer Feinde augenblicklich ihre wichtigste Kriegsaufgabe. Dieser Neubau von Schiffen verbraucht große Mengen von Kohlen. Eisen, Stahl und anderen Metallen, die sonst in der übergroßen Maste, da schließlich fast die ganze neuirale Welt im Dienste unserer Feinde steht, zur Herstellung von Kanonen, Munition, Maschinengewehren, Minenwerkern usw. sür unsere Feinde zu Lande dienen würden.
Ebenso sind unsere Feinge gezwungen, immer neue und immer mehr Bewachungsfahrzcuge — Hilfsschiffe, Torpedoboote und U-Bootjäger — zu bauen. Auch diese brauchen für Bau und Betrieb Kohle und nochmals Kohls, Eisen und Metalle, die in gleicher Weise oem Bedarf für
zeigte sich an dieser Waffe. Breitenfeld lachte innerlich
über die Hoffnung, die ihn beseelt batte, als er des alten Majors Waffensammlung mit dem Morde in Verbindung brachte und als er nun gar erfuhr, daß der Major seit Jahren allein mit seiner Nichte Hause, überkam ihn eine Art von Beschämung. Er ärgerte sich im stillen, daß er seine Zeit, die gerade jetzt überaus kostbar war, an eine so törichte Idee gewandt hatte. Sichtlich nervös bedankte er sich bei dem Alten und verabschiedete sich, nachdem ihn Biberstein eingeladen hatte, ihn recht bald wieder zu besuchen. Breitenfeld versprach das.
Als er vor die Tür des Hauses trat, fragte er sich, was nun? Es ist unmöglich zu warten, bis der Täter irgend etwas von sich hören läßt. Wenn er wirklich die geraubten Perlen in Paris auf solche Weise losgeworden ist und wenn es nicht gelingt des Boten, dem er diese übergab, habhaft zu werden, so find die Aussichten sehr trübe.
Er schritt in tiefem Sinnen die Kantstraße entlang, bog dann am Zoologischen Garten ab, um einen Spaziergang durch den Tiergarten zu machen. Der tiefe Friede des Wintertages wirkte beruhigend auf ihn. Im Grunde genommen, sagte er zu sich selbst, ist es erst wenig, was ich erfahren habe, es muß nun das Letzte versucht werden. Ich muß versuchen mit der ganzen Gesellschaft, die damals anwesend war, Fühlung zu bekommen und dieser Gedanke war so stark in ihm, daß er die Richtung nach dem Potsdamer Platz einschlug und sich in größter Hast abermals in die Villa des Grafen Oldensloh begab.
Der Graf empfing ihn sichtlich gefaßter wie am Tage zuvor und seine erste Frage war: „Bringen Sie mir Nachrichten, die einem altm Vater den Zweifel an der Gerechtigkeit nehmen?"
„Ich kann Ihnen leider noch nichts Bestimmtes Mitteilen, Herr Graf, aber ich habe eine große Bitte an Sie. Können Sie es möglich machen, mich mit diesem oder jenem der Festteilnehmer bekannt zu machen?"
Einen Augenblick zögerte der Graf.
„Ich weiß nicht wozu das dienen soll."
„Aber ich versichere Sie, Herr Graf", fiel Breitenfeld
den Landkrieg entzogen werden. Aus den Wertsen und in der Schiffsindustrie unserer Feinde sind zudem zum Bau aller dieser Schiffe eine große Anzahl Menschen tätig, die an anderer Stelle — in und hinter der Front — aussallen.
Alle diese Folgen sind schon jetzt vorhanden. Für die Zukunft eröffnet sich aber folgeudes Bild:
Ein großer Teil der feindlichen Tonnage ist-für rein militärische Zwecke (Versorgung des Heeres und Nachschub von Truppen, Antransport staatlich gekaufter Rohstoffe, von Kriegsgerät usw.) requiriert. Der Rest dient dem freien Handel. Man konnte bisher rechnen, daß jeder Verlust an Schiffen auf Kosten der im freien Handel IS- tigen Tonnage kam, denn der sür militärische Zwecke requirierte Frachtraum stand fest und ließ sich nicht wesentlich verringern, wenn der Krieg in scharfer Form sortge- führt werden sollte.
Nun läßt sich aber der im freien Handel tätige Schiffsraum nicht ins ungemeffenr verringern. Es scheint fast so. als ob der Mindestsatz schon setzt erreicht ist, denn Italien und Frankreich haben wegen Schifisraumnot einen schon jetzt kaum erträglichen Kohlenmangel. Und kürzlich er- klärte eine offizielle s anzösische Stelle, daß zur Deckung des Lebensmitteldedarses Frankreichs 2V» Millionen To. Schiffsraum nötig seien, daß aber nur 0.8 Tonnen hierzu zur Verfügung ständen. In l ächster Zukunst wird die Entente also, um den Schiffsraum sür den freien Handel aus der gelingst möglichen Höhe zu halten, daran gehen müssen, den requirierten Schiffsraum zu verringern. Da» wird sich in der ersten Zeit sür unser Land sehr wenig fühlbar machen, im wetteren Verlaufe des Krieges aber fährt solch wachsende Verringerung zu einem Abflauen des scharfen Krieges. Große Operationen unserer Westgegner erfordern zu ihrer Vorbereitung und Durchführung einen ungeheuren Schiffsraum. Mafien von Rohstoffen für Munition und Gerät müssen über See zu den Berarbetiungs- stellen, fertige Munition und Gerät müssen über See nach Frankreich befördert werden; Holz, Derpflegungsmittel. Material zum Straßenbau müssen herangeschafft werden. Ersatztransporte und Verwundete find zu befördern. Kurz, der Mehrbedarf gegenüber einem Kriege, der auf Entscheidung suchende Kämpfe verzichtet, ist sehr groß, und er wird im weiter!n Verlaus des Krieges nicht mehr zu decken sein. Der Schiffsraum wird nur npch ausrei-
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Mitteln, so ist es diese.
„Ja, aber Sie glauben doch nicht immer noch, daß i sich der Mörder meines geliebten Kindes unter den Gästen dieses Hauses befindet?"
„Davon bin ich fest überzeugt", sagte der Detektiv mit nachdrücklicher Betonung, diese Annahme gewinnt mit ledem Schritte, den wir in dieser Angelegenheit vorwärts tun, an Wahrscheinlichkeit."
Der Graf wich einige Schritte zurück, er kämpfte sichtbar mit einem Entschlüsse.
Nach einer Weile sagte er: „Ich vertraue Ihnen und will Ihren Wunsch erfüllen. Kommen Sie heute nachmittag zu mir, so wollen wir das Nähere besprechen."
„Gut", sagte Breitenfeld, „vielleicht empfiehlt es sich, wenn Sie mich in der Gesellschaft als einen entfernten Verwandten oorstellen, der soeben nach langjähriger Ah- Wesenheit aus Newyork herübergekommen ist."
„Und Ihr Name?" fragte der Graf.
„Mr. Gouldberg."
Der Graf reichte dem Davoneilenden die Hand.
6. Kapitel.
Seit jenem Morde in der Villa des Grafen OldenSloh waren drei Wochen ins Land gegangen, ohne daß die Untersuchung dieses merkwürdigen Kriminalfalles irgendein Ergebnis gehabt hätte. Die Behörde hatte an der Hand der ausgestellten Festteilnehmerliste überall Nachforschungen angestellt. Aber es war alles vergebens. Es war weder möglich gewesen festzustellen, in wessen Fabrik solche Schuhe, wie die Fußspuren im Schnee erkennen ließen, hergestellt wurden, noch war es gelungen, den Besitzer der Schuhe ausfindig zu machen.
Man hatte sich nach und nach in der Gesellschaft daran gewöhnt mit Ruhe von diesem Vorkommnis zu sprechen und die Nachstbeteiligten hatten sich mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß nur noch der Zufall das Verbrechen aufdecken würde.
(Fortsetzung folgt.)