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91. Jahrgang. Postscheckk««lo 5113 Stuttgart.

Beilagen

Plauderstübchen

und

Illustr. Sonntagsblatt.

^ 131 Freitag den 8. Juni 1S17

Me SAG in AAeril mll entbrmt.

Zwischen Sise Mi> Mne.

Bon besonderer mililärischer Seite wird uns geschrieben:

Das Wort .rückwärts" ist jedem Soldaten verhaßt, auch wenn es nicht vom überlegenen Feind ausgezwungen. son­dern von der Obersten Heeresleitung aus weksehenden Zweck­mäßigkeitsgründen besohlen wird. Und nur sehr ungern gaben unsere Truppen km März und April l9l7 ihre lange behaupteten Stellungen auf den nördlichen Höhen des Aisue- Tales auf, um, im rechten Winkel zurückschwenkend, die in schwerer Winterarbeit vorbereitete .Siegfried-Stellung" zu beziehen.

Bei diesem echt soldatischen Widerwillen gegen das Wort .zurück" kann cs nicht wundernehmen, daß der Andrang und die freiwilligen Meldungen zu den Osfizierspatrouillen und Iagdkommandos, die .am Feind" bleiben sollten, all- gemein waren, und daß die als Nachhut zunächst zurück- gelassenen Truppenoerbände von den Haupikrästen weidlich beneidet wurden. Denn während diese Nachhuten den folgen­den Franzosen au der Klinge bleiben dursten, gingen die Hauptkräste zurück und standen schlagbereii und richtig gegliedert in ihrer neuen Testimmungszone.

Me Bewegung vollzog sich ohne jede Störung durch den Feind. Daß der Feind spät erst überhaupt die Ver- solgung aufnahm, nachdem er zu spät dis Räumung der ausgegebeuen Stellung wahrgenommen hatte, spricht ebenso sür die gute Borbereitung des ganzen wie sür seine muster­gültige Durchführung durch die Truppe.

Nach dem ersten ungläubigen Stutzen folgten die Fran­zosen, in ständiger Furcht vor einem Hinterhalt, unschlüssig und zaudernd, ohne Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Berfolgungskolonnen und ohne jeden Geist kühnen Wagens, der eine ungeklärte Lage durch kräftiges Zupacken am schnellsten klärt. Die säumige Verfolgung schaffte uns Zeit und Ruhe sür die Dmchführungsbewegung im Uebermaß und gestattete unseren Nachhutkräften trotz ihrer zahlenmä­ßigen Unterlegenheit, immer wieder den Feind zur Ent- Wicklung stärkerer Infanterie- und Artilleriemaffen zu zwingen und diese dann durch rasche Gegenstöße zu verwirren oder durch Zurückgehen hinter sich her in den Feuerbereich un­serer lauernden Rachhutartilleris zu ziehen.

1. Der Kleinkrieg vor der Front.

E n ausgesprochener Kleinkrieg, ein Leutnantskrieg. der mit Iagdkommandos, Osfizierspatrouillen, kleinen Radfahrer- und Reiterabtetlungen, auch einzelnen Maschinengewehren und Geschützen geführt wurde, hemmte die französischen Vorhuten schon, als sie die flache Wasserscheide zwischen dem Aisne-Tal und dem Mette-Grund, in dem sich auch der Aisne-Oise-Kanal tzinzieht, überschreiten wollten. So geringfügig diese hier verwendeten Berteidigungsmittel an und sür sich waren, so wirksam wurden sie durch die zähe und stet« angriffslustige Art, wie die allerjüngsten unter unseren Kriegsleutnants sie anwandten und, begünstigt durch ne genaue Kenntnis des längst gewohnten Geländes, dem Feind aus Schritt und Tritt das Gesetz vorschrieben. Daß vollends unseren Holsteinern, Mecklenburgern, Oldenburgern und Hanseaten ein Kleinkrieg wie wie dieser behagte, wo sich ein kleiner Trupp entschlossener Männer, aus nickt« gestellt als auf sich selbst, tags- und nächtelang herumschlug. siA -drückte", wenn es zu heiß wurde und an anderer «teile wieder erschien, kann jeder sich leicht vorstellen, der o« annnbte Borliebe unserer Leute für den Kampf .im Wald und auf der Heide" kennt.

Es waren auch die Leutnants Winkler und Schultz von Zwei Reserve-Regimentern auf den Höhen hart hinter oen verlassenen Stellungen zurückgelaflen worden und war­teten mit ihren kleinen Scharen auf die Franzosen, die «ommen sollten und nicht kamen. Weiler vorn in den ver- " ^Een waren nur einzelne Patrouillen zurückge- «.^tl mit dem Auftrag, dem Feind die Besetzung dieser ?55benlt«ie vorzutäuschen. Kurz entschlossen kehrten unsere oewen Leutnants wieder in die alten Stellungen ihrer Re- gtmeuler zurück, wo sie sich mit Leuchtraketen und allerlei bemerkbar machten, daß die französische Artil- Befürchtung eines Angriffs in der zweite» Nacht jwy der Räumung der Stellung diese unter ein ausgiebiges Eener nahmen. .Es war ein wahres Fest für die irr Kilometer weiter rückwärts eingegrabenen Nachhuten, °>esen prachtvollen Feuerregen unschädlich auf die verlassenen

Gräben niederpraffeln zu sehen." Den jungen Führern aber kostete es alle Mühe, ihre zähen Niedersachsen zum end- gültigen Verlassen der gewohnten Gräben zu bewegen. Als der Franzose den Braten endlich roch, ging er gegen die neue .Stellung" der beiden Leutnants vor, die um wenige hundert Meter weiter rückwärts lag, und grub sich ihr gegenüber in der Nacht vom 18. zum 19. März .in brei­ter Front" ein.

Am Morgen des 16. März hatten die Franzosen Ka­vallerie aus die Hochfläche gebracht; aber auch die Erschei­nung der neuen Waffe nahm den kleinen Streisscharen nichts von ihrem Wagemut. Leutnant Winkler wies die seindlichen Reiter bet St. Paul ab, während Leutnant Schultz das hochliegende St. Aubin hielt, bi» sich Infanterie gegen ihn entwickelte, und dann aus TroslyLoire zurück« ging, wo er eine Beschießung durch feindliche Artillerie aushielt. In der nächsten Nacht es war die Nacht zum 20. 3. ging die kleine tollkühne Schar sogar neuerdings bis zur La Tour Ferme vor, also fast bis zu den alten verlassenen Stellungen und schoß einen Flieger ab. der im Begriff war, in der Nähe des Hofes niederzugehen. Erst Tags daraus, auf einen breiten Angriff großer Massen gegen die Kanalstellungen beiderseits Lhamps, zog sich Leutnant Schultz und seine Getreuen über la Duette Ferme zurück. Etwa zu gleicher Zeit, also am 21. vormittags, ging auch die Patrouille Winkler im nördlichen Abschnitt über den Kanal und die Mette zurück, nachdem sie sich bis zuletzt in der Ferme du Poks-du-Roi gegenüber Pierremande ge­halten hatte. Sie brachten zwei gesangene französische Sol­daten und zwei Landeeeinwohner mit, die. aus der Zahl der im Herbste 1914 Geflüchteten ausgewählt, von der fran­zösischen Heeresleitung als landeskundige Führer den Vor- truppen in beträchtlicher Anzahl beigegebeu worden waren.

Auch im mittleren Abschnitt der Front zwischen Oise und Aisne, wo eine erprobte Landwehrdioifion focht eine Mecklenburger Radfahrerkompanie war die einzige Truppe in diesem Verband, die nicht der Landwehr ange- Hörle hinderten schwache Postterungen den hier noch zögernd folgenden Feind bis zum 3. und 4. April, also über 14 Tage lang daran, den flachen, an seiner breitesten Stelle 15 Kilometer breiten Landrücken zu überschreiten, der das Flußtal der Aisne vom Abschnitt des Aisne-Oise-Kanals trennt. Hauptsächlich die eigentliche Wasserscheide zwischen beiden Flußtäiern wurde durch einzelne Züge und Gruppen unter einem großen Aufwand von Scheinanlagen und Masken gegen eine zahlenmäßig überlegene, aber unge­wöhnlich energielos« Ausklärung von seiien der französischen 77. Infanterie-Division gesperrt. Insbesondere war die Gegend von Bonnemaison Ferme und dem Gleisdreieck südlich Erreg au Mont der Schauplatz jäher Ueberraschungen sür die französischen Osfizierspatrouillen. Bis auf 15 Meter und näher ließen die wackeren Westfalen, Elsässer und Thüringer den heranschleichenden Feind anlausen, dann überraschten sie ihn mit Schnellfeuer und warfen ihn mit der blanken Waffe zurück. Nach ihrer Ablösung erzählten die tapferen Landwehrleute. daß diese Art des Vorposten- Krieges dem .Pioupiou" derart auf die Nerven gegangen sei, daß schon da« aus dem Bersteck abgegebene Feuer zweier Leute genügt hätte, Streifkommandos von 20 und mehr Köpfen zum Reißausnehmen zu veranlassen. Erst als sich von rückwärts die Masten, mit denen die französische Aufklärung arbeitete, immer mehr ausfüllten, gingen die vordersten Patrouillen der Landwehrdioifion über den Mette- grund zurück und nun wiederholte sich dasselbe eine Woche lang dauernde Htnundher unter etwas größeren Verhält­nissen aus den Hängen, die zum Haute Forst de Csucy ansteigen.

Noch beengter war das Gebiet der Borfelddämpfe vor dem linken Flügel der zurückschwenkenden deutschen Front, da naturgemäß hier am Drehpunkt der Bewegung die Füh­lung zwischen dem Verfolger und dem Verfolgten dauernd sehr eng war. Doch wirkt«! auch hier Osfizierspatrouillen und Iagdkommandos. die eigene Aufklärung fördernd, die feindliche unterbindend, und brachten der eigenen Partei namhaften Zeitgewinn. Insbesondere war es hier das Iagdkommando eines bremischen Reseroe-Regiment». das sich unter geschickter Benutzung der Schluchten und Wälder, welche die dortigen Hochflächen umziehen, immer wieder dem Feinde in den Rücken stahl. Aus diese Weise gelang es. dem Regimentskommandeur stets die wertvollsten Nach­

richten über die Angriffsoorbereitungen des Feindes zu übermitteln und so die Truppe vor jeder Ueberraschung zu schützen. Bis in die alte Stellung, die das Regiment zwei Wochen vorher geräumt hatte, stieß die kleine Schar einmal vor, und ihr gelang es, einen feindlichen Flieger abzuschie­ßen. der sich hinter der eigenen Front zur Erde niederlassen wollte. Daß auch die Reiter in dem für sie schwierigen Gelände ihren alten Angriffsgeist bewährten, braucht kaum erwähnt zu werden. Ein Angriff, den zwei und drei Re- seroeretter gegen eine Patrouille von Gums ritten, veranlaßt« die .Wüstensöhne" zu regelloser Flucht.

Eine ganze Woche und teilweise mehr waren vergan­gen, bevor die Franzosen im Norden den Ailette-Grnnd überschritten, sich in der Milte den westlichen Hängen des Hochwaldes von Coucy näherten und sich im Süden gegen die kahlen Höhen von Bauxaillon, Laffaux und Quincy heranschobrn. Hiermit war die erste Phase des Rückzugs­dampfes um Zeitgewinn abgeschloffen. Sie stellt sich als musterhaft geführter Zerreibrmgswiderstand kleiner und klein­ster Verbände dar. Ohne selbst irgendwelche Verluste von Bedeutung erlitten zu haben, hatten sie dem Feinde viele Ent­täuschungen und namhafte Einbußen betgebracht, sie hatten aber auch belebend und erheiternd auf die eigentlichen Nach­huten gewirkt, die. längst bis zum Halse eingegraben, der Franzosen harrten.

Würtl. Zweite Kammer.

Stuttgart, 7. Juni.

x Die Zweite Kammer stimmte in ihrer gestrigen Si­tzung den Antrag des Abg. West meyer IS. B.) ein­stimmig zu. vom Reichsgericht in Leipzig die Aushebung der gegen den Abg. Hoschka wegen Verteilung unzen­sierter Flugblätter seit 4 Monaten verhängten Untersuchung«, hast sür die Dauer der Tagung der Stände zu verlangen.

Ts folgte die I. Beratung des Hauptfinanzetats, den Finanzminister Dr. v. Pistorius begründete. Die ver­hältnismäßig günstige Lage der württ. Staatsfinanzen sei nicht zuletzt aus die rechtzeitige Einführung der Vermögens, stemr zurückzusühren, deren Ertrag 1915 sich aus 6.1 Millionen Mark, belief, sür 1916 wird er nicht unter 6.3 Millionen bleiben und sür 1917 ist er bereits mit 6.4 Millionen eingesetzt. Das Rechnungsjahr 1916 dürste als Folgeerscheinung überraschend großer Mehreinkünste eine außerordentliche Zunahme des Reinertrag« der Einkommen­steuer aufweisen und zwar nicht zum wenigsten desjenigen Teils, der aus dem im Vorjahr eingeführten Kriegszu- schlag herrührt. Auch der Abschluß für 1916 dürste fich nicht ungünstig gestalten. Mit Beifall wurde die Mittei­lung des Ministers ausgenommen, daß im Jahr 1917 für den württ. Staat eine starke Inanspruchnahme der Steuer- . Kraft, neben dem was das Reich beansprucht nicht erfor­derlich sein wird. Ts sei zu hoffen, daß der im Voran- schlag vorgesehene Ueberschuß von rund I V, Millionen sich verwirkliche, schon deshalb weil den 6 Millionen sür Kriegswohlfahrtspflege zur Zeit nur 2,7 Millionen ver- fügbaren Restmittel gegenüberstehen, sodaß durch das Fi­nanzgesetz als Deckungsmittel nötigenfalls Anleihegeider in Aussicht zu nehmen sind. Die Uebernahme der Auf- Wendungen sür Kriegswohlfahrtspflege als laufende Aus- gaben nicht werbender Art, auf Anleihen fällten aber nach den vom Finanzminister streng eingehaltenen Grundsätzen wenn irgend möglich vermieden werden. Das Bild de« Staatshaushalts bezeichnet« der Minister als ernst aber auch zugleich als verhältnismäßig günstig. In einem Aus. blick aus die wirtschaftliche und finanzielle Lage nach dem Kriege betont« der Minister daß die Neuordnung unseres Wirtschaftslebens viele bisher unbekannte llnbequemlich- keilen bringen werde, daß die Finanzminister sehr anspruchs­voll sein müßten und daß es großer Anstrengungen und mancher Entbehrungen bedürfe unsere Stellung aus dem Weltmarkt wieder zu behaupten. Eingriffe der Staatsge­walt in die Privatwirtschaft seien dabet unvermeidlich. Noch häufiger als bisher werde der Gewinn des Einzel- nen der Gesamtheit geopfert werden müssen. Wohl müßten wir die wirtschaftliche Vorherrschaft England« brechen und die Grundlage sür eine kräftige wirtschaftliche Evtrvicklucg Deutschland» schaffen, aber »ir dürsten nicht dem englischen Fehler des Krämergeistes verfallen, dann werde das 20. Jahrhundert als d«s deutsche gellen und unter dem Zei-