am 1. Juni ds. Verfügung des K hlachtoerbote, vom eine bleiben durch

rie Borschtisten des nis bis zu 6 Mo- Mark bestraft. Schall.

elle, betreffend

>. über Brotgetreide Juni 1916 (Reichs.

- bestimmt: n ist die Herstellung iebsck, aus in-oder Kernen-, Korn-, oten.

g sind sowohl Back« Sewichtsteils Zucker altigrr Stoffe ver- Gebäck außer Brot, um Verkauf herge- zu ihrer Bereitung inommen Zwieback, ist werden, bf. 1 gilt auch für öffentliche Speise-

-enden Vorschriften mberührt.

ort, die in Ziffer 3 chandlungen werden rrg mit Gefängnis je bk zu 1500

Schall.

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126 Samstag, den 2. 3uni

1917

M der West- md WM Steigerm des ArtUlerieseilers.

Die Eröffnung

des österreichischen Reichsrats.

Die Thronrede des Kaisers Karl.

Men. 1. Juni. WLB.

Bei der gestrigen feierlichen Eröffnung des Reichsrates verlas Kaiser Karl salzende Thronrede:.

Geehrte Herren van beiden Häusern des Rrichsrats! Nach «lmr osn frühen Iüngkingstägen bis in das hohe Greisenalter der unermüdlichen Sorge für das Wohl seiner Völker geweihten und oo« dem Glanze der edelsten Re- genlenlußenden umstrahlten Herrscherlausbahn ist mein er­habener Vorgänger Kaiser Franz Joseph I. im 68. Jahre seiner Regierung aus dem Leben geschieden. Durch Gattes Fügung vis zuletzt mit der ungerkinderlen Fülle seiner Geister Kraft begnadet und gesegnet in den Werken seines hohen Amtes ist er dahingrgangrn. In dem Herzen des Volkes u«d in unvergänglichem Dank wird das Andenken de« Verklärten sartleben, der aus eng begrenzten Verhält- Nissen der Vergangenheit heraus die Dahnen der verfassungs­mäßigen Entwickelung de« blühenden, kulturellen und Wirt- schastlichen Fortschrittes ging. Im Innersten bewegt, ge­denke ich der rührenden Zeichen kindlicher Liebe für den in Gott ruhenden Kaiser, der treuen, teilnahmsvollen Gesinnung für mich und mein Haus, in denen meine geliebten Völker wrttrssern und die mir ein wahrer Trost in jenen Tagen der Prüfung gewesen. Auch Sie, geehrte Herren. hab?n dabei nicht gefehlt und viel« von ihnen sind hiechergeeilt, um an der Bahre des allgelieblen Herrschers ihm «och einmal den Zoll der Ehrfurcht zu leisten. Herzlich danke ich Ihnen dafür. Der Wille des Allmächtigen hat mich in einer schicksalsschweren Zeit zur Lenkung des Staate» be­rufen. Des gewaltigen Ernstes dir Ausgabe, die die Vor­sehung aus meine Schultern gelegt hat. war ich mir von Anbeginn bewußt, aber ich fühle den Willen und die Kraft in mir, in treuer Erfüllung mekier Herrscherpflichten, nach dem Borbilde meine« erlauchten Vorgängers, meinem hehren Amte mit dem Beistand Gattes gerecht zu werden.

Da» Swatsintorefse soll nicht länger jener wirksamen Forderung entbehren, ise ihm die eifrig« Mitarbeit einer den Krebs ihrer Befugnisse richtig erfassenden, einsichtigen und gewissenhaften Bottwvertrelung zu bieten vermag. Ich Hab» Sie, geehrte Herren» zur Ausübung Ihrer verfassungs­mäßigen Tätigkeit berufen und heiß« Sie heute, an der Schwell« Ihre» Wirken» herzlich willkommen. In »alliem Bewußtsein dev van meinem erlauchten Vorgänger über­nommenen verfassungsmäßigen Pflichten und' au« eigener tiefster Ueberzeugung will kh Ihnen erklären und feier­lich bekräftigen- daß es> mein unabänderlich« Wille ist, Mine Horrschrrrechta. jchrrzeit in eine« wahrhaft konftitu- rtonrllrn Seist »«szuüben, die staatsarundgesetzlichen Frei­heiten unaerbrüchlich zu achten uns den Staatsbürgern jenem Anteil an kr Bildung de« Staalswillens- unverkürzt zu wahren, den die zettende Verfassung Vorsicht. IN der trmm Mitarbeit des Volk« Md seiner Vertreter erblicke ich die «rlSßitche Mütze für den Erfolg meines Wirkens uad ich «eine, das Wohl des Staates, dessen gtzorvetcher Bestand durch das feste. Zusammsnstehea der Bürg« i« den Stürme« des Weltkrieges gewahrt wurde, kann auch für die Jetten des Friedens nicht sicherer verankert «erden, als kr der unantastbaren Gerecktsam« des reichen, vater­landsliebenden Bälde«.

Eingedenk meiner Obliegenheit zur Ablezung de« Der- safMgsgelöbnissrs und Festhallen an der gleich nach meinem Regierungsantritt verkündeten Absicht, dieser Ob- «tßecheil gäreulich nachzukommen, maß ich mir zugleich me Bestimmung des Slaatagrundgefetzes gegenwärtig Hal­len. die die Entscheidungen im großen Augenblick des Friedensschluffes allein in mein« Hände legt. Ich bin aber auch überzeugt daß das wirkungsvMe Aufblühen -es Beifassangswesen« nach der Unfruchtbarkeit früherer Fahre und «ach den politischen Ausnahmeverhältniffen de« rn abgesehen von der Lösung jener galtzsschen Frage, Ad!« mein erhabener Vorgänger bereits einen Weg ge- hat. nicht möglich ist ohne ein» Ausgestaltung der -ersaffungs- und oenvaltungsrechtlichen Grundlagen de» grsmaten öffentlichen Lebens svwohl im Staate, als in den klnztlnku Königreichen und Ländern, insbesaudere in Böh- A". Und ich verttaue daraus, daß die Erkenntnis Ihrer ««flen Verantwortung für die Gestaltung der politischen

Verhältnisse und der Glaub« an die glückliche Zukunft des in diesem furchtbaren Kriege so herrlich gestärkten Reiche«, Ihnen meine geehrten Herren, die Kraft verliehen werde, dereinst mit mir in Bälde di« Vorbedingung zu schaffen, um im Rahmen der Einheit des Staates und unter verläßlicher Sicherung seiner Funktionen aus der freien, nstisnalen und kulturellen Entwickelung gleichberechtigt« Völker Raum zu geben. Aus diesen Erwägungen habe ich mich entschlossen, die Ablegung des Verfäjsuugsgrlöb- nifses dem hoffentlich nicht fernen Zeitpunkte varzuoehalten, wo die Fundamente de» neuen, starken und glücklichen Oesterreichs für Generationen wiederum fest aufgebaut sein werden nach innen und außen. Schon heute aber erkläre ich. daß ich meinen teueren Völkern immerdar ein gerech­ter, liebevoller und gewissenhafter Herrscher sei« werde im Sinne der konstitutionelle» Idee, die wir als ein Erde der Völker übernommen haben, und im Geiste jener wahren Demokratie die gerade während der Stürme des Welt­krieges in den Leistungen des gesamten Volkes an der Front und daheim wunderbar bestanden hat.

Noch stehen wir in dem gewaltigsten Kriege aller Zei­ten. Lasten Sie aus Ihrer Mitte all den Helden, die fett fast 3 Jahre an unseren weit gespannten Fronten freudig ihre schwere Pflicht erfülle», an deren eisernen Standhaf­tigkeit eben jetzt zwischen- den Alpen und der Adria der erneute wütende Angriff der Feindes zerschellt, dankbaren Herzens meinen kaiserlichen Gruß entbieten. Unsere Mächte- gruppe hat die blutige Kraftprobe dieses Weltkriege« nicht gesucht. Ja mehr als das, st« hat van dem Augenblicke an, wo dank der unvergänglichen Leistungen de« verbün­deten Heeres und Flotte. Ehre und Bestand unserer Staa­ten nicht mehr ernstlich bedroht erschienen, offen und unzwei- deutig ihre Friedensberritschast zu erkennen gegeben, von der festen Ueberzeugung gekettet, daß die richtige Friedens­formal nur in der wechselseitigen Anerkennung einer ruhm­voll verteidigten Machtstellung zu finden ist. Das frühere Leben der Völker sollte nach unserer Meinung frei bleiben von Groll u«d Rachedurst und auf Seneralionen hinaus der Anwendung dessen nicht bedürfen, was man das letzte Mittel der Staaten nennt.

Zu diesem- hohen- Menschheilsziele vermag nur ein solcher Abschluß des Weltkrieges zn führen, wie er jener Friedenssormel entspricht. Da» große Nachbarvolk im Osten, mit dem uns erstens eine alte Freundschaft verband, scheint sich in allmählicher Besinnung auf seine wahren Ziels und Aufgaben neuestens dieser Anschauung zu nähern und aus dunklem Drange heraus eine Orientierung zu suchen, die die Güter der Zukunft rettet, bevor sie eine sinnlose Kriegs- Politik verschlungen hat. Wir hoffen im Interesse der Menschheit, daß dieser Prozeß innerer Neugestatung. sich bis zu einer kraftvollen Willen« blldung nach außen durchdringen und daß eine solche Klärung des öffentlichen Geistes auch aus die anderen feindlichen Länder übergrrisen wird. Wie unsere mächtige Gruppe mit unwiderstehlicher W«chl sür Ehre Md Bestand kämpft, ist und bleibt sie jedem gegen­über, der die Absicht, sie zu bedrohen, ehrlich aufgibt, gerne bereit, den Streit zu beheben, und wer darüber hinaus wieder beste« menschlich«« Beziehungen andnüpfm will, der wird auf dieser Sette gewiß ein bereitwilliges, vom Geiste der Versöhnlichkeit getragenes Entgegenkommen finden. Einstweilen ab« wird' «ns« KiMpfwille nicht er­lahmen. unser Schwert' nicht stumpf «erd«,. In treuer Gemeinschaft mit dem altverbündete« Deutschen Reiche unb den Bundesgenossen, die unsere gerechte Sache im Lause des Krieges gewonnen hat, bleiben wir bereit, ein gute« Krtegsenbe. da» wir gerne dem Durchbruch der Vernunft danken möchten, nötigenfalls mit der Waffe zu erzwingen. Ich beklage die wachse«den Opfer, die di« lange Dauer de» Kriege» der Bevölkerung auserlegt. Ich beklage das Blut meiner tapferen Soldaten, die Entbehrungen der Braven, all die Mühsal und Bedrängnis, die um des geliebten Vaterlandes willen so heldenmütig getragen werden.

Die Bemühungen, meiner von einer vollbewährten Beamienschast unterstützten Regierungen sind unablässig da- rauf gerichtet, die Lebenshaltung der Bevölkerung, deren Staatskeue. vemeinskm und Tüchtigkeit meine dankbare Anerkennung finden, zu «leichtem Md durch zweckmäßige Organisation das Auslangen mit den Bsrräten z« sichern. Gerade jcht, ehe die treue Scholle uns als Dank sür die fleißige Arbett der Daheimgebltebenen die Gabe dieses

Jahres bringt, ist die schwerste Zeit. Lasten sie es, meine Herrn, an Ihr« von Einigkeit und Erfahrung getragenen Mitarbeit nicht fehlen, um die Schwierigkeiten, die uns bi« dahin noch beoorstehrn, erfolgreich zu überwinden. Dar Gebot des Augenblicks heischt die velle Anspannung sver Kräfte im Staate, ober daneben dürfen wir nicht versäumen, uns die großen Aufgaben vorzubereiten, die der Schoß der Zukunft birgt Md von deren glücklicher Lösung das fernere Gedeihen des Staatswesens abhängt.

Oesterreich hat die ungeheuren finanziellen Anforde­rungen dieses Kriege« aus Eigenem zu erfüllen vermocht Md der Erfolg der letzten Krtegestileihe ist der beste Be­weis, daß eine Berechnung der Feind», die etwa van einem Niedergang unserer inneren Hilfsmittel eine Beränderung der Kriegslage «warten sollte. MM Fehlschlag verurteilt ist. Ab« wir mutzten tief in sie Erspakniffe der Volks­wirtschaft hineitiKveiftn Md die Zukunft mit schweren Ver­pflichtungen belast«». Die Führung des Staatshaushaltes satt nrieder auf die normale gesetzliche Grundlage gestellt werden. In allererster Reihe steht jedoch da« Gebvt, die Staatswirtschast, die durch die Kriegslasten eine ernste Störung erlitten hat. mied« in geordnete Bahnen zu lenken. Zu diesem Zwecke müssen dem Staate ausreichende Ein­nahmen erschlossen werden, wobei das Betteten neu«, von den bisherigen abweichenden Wegen Ver FiMmzpoltlik un­vermeidlich sein wird. Gin« weise und strenge Oekonontte im Staatshaushalte, insbesondere die Unterlassung jede» nicht durch sachliche Zwecke unbedingt erheischenden Bet- Wallungsaufwandes muß die Wiederherstellung des finan­ziellen Gleichgewichtes erleichtern. In diesem Rahmen des finanziell Zulässigen wird meine Regierung unter Ihr« Mitwirkung auf die Gutwachung der Schäden des Krieges bedacht sein. Mit dem Wiederaufbau des Zerstörten wurde bereits begonnen und wird ihre Fürsarge sich insbesondere jenen Gebieten zuwenden müssen, die durch den Krieg am meisten gelitten habe».

G«e der dringendsten Aufgaben ist es, sür die Hinter­bliebenen der Gefallenen und sür jene, die im Kriege ihre Arbeitsfähigkeit «ingebüßthabe», zu sorgen. Darüber hinaus gilt es. eine intensive Wohlsahrtspolttik in der doppelten Richtung der Produkttonssörderung einerseits und der so­zialen Fürsorge andererseits zu entfallen. Die Erfahrungen des Krieges haben bewiesen, welche wunderbare Elastizität der Produktion innewohnk. Sie wird sich neuerlich zu bewähren haben, wenn es sich darum handelt, den Ueber- gang zur Frtedenswtttschaft zu bewerkstelligen und den Weg zur normalen Gestaltung der Brryällniffe zurückzufindm.

Aus der breiten Basis des wirtschaftlichen Ausgleichs mit' den Ländern meiner ungarischen heiligen Krone, d« aus Grund der' von meinen beiden Regierungen vor kurzem getroffenen Vereinbarungen seiner Zeit den Gegenstand Ihrer Beratungen bilden wird, und, gestützt auf eine ausgebanle Handelspolitik der Monarchie müssen wir alle Kräfte zu- sammensafsen, insbesondere aber die Erzeugung auf indu­striellem und gewerblichem, wie auf landwirtschastltchem Gebiete ausgiebiger gestalten Md verbilligen. Der vielfach noch nicht ausgenutzte Reichtum der Naturschätze, die Mög­lichkeit, den Wert der menfchltschen Arbeit durch technische Hilfsmittel Md durch zweckmäßige Methoden zu steigern, svllm eine verläßliche Quelle der Regeneration de» Wohl­standes für den Einzelnen wie sür die Gesamtheit werden.

Nicht mtttdrr liegt mir di« soziale Fürsorge am Herze«. Der Krieg Hai der Volkskraft schwere Einbuße verursacht, deren Ausgleichung «ur von einer zielbewvßten Bevölkerungs- poltttk erwartet werden kann. E« bedarf tatkräftiger Maß­nahmen auf dem wetten Feld« der Volk,Hygiene. Ebenso beanspruchen di« Ihnen seit längerer Zeit wohlvertrautea Fragen der Sozialversicherung dringend eine Lösung. Mein» Regierung wird sich den Ausba» der Arbrtterschutzgesetzge- bnng znr Pflicht machen. Es wird Ihnen ei»e Regierungs­vorlage zugehen über die Regelung der Arbeitszeit der Frauen und der Jugendlichen Md die Nachtarbeit der Jugendlichen. Auch der Mittelstand, der »»« den wirtschaftlichen Frage» des Krieges besonders schmer betroffen wurde, darf der eifrige» tatkräftigen Fürsvrge nicht entvehren. Die gesamte Bwölkerung hat in schwerer Zeit die Erwartungen, die dm Staat in sie zu schm berechtigt war. übertrosfm. Nnr eis planmäßige» Zusammenwirken so« Staat Md Gesellschaft vermag bi« geistigen und materiellen Kräfte bereit zu stellen, die die Durchführung großer Aufgaben erfordert.