des Ministers des Au.wäkttg^n auf die Benachrichtigung Brasilens, daß es die dipiomatisch-n Beziehungen zu Deu.schia^d abgebrochen habe, heißt -s: Die argentinische Regierung, die die Grundsätze des Dö!ke?rechts verficht, hat bereits ihr U'tril ausgesprochen. Sie würdigt gebührend die Haltung Brasiliens, s wie die Erklärung. daß diese Haltung durch die oben erwähnten Grundsätze bewirkt wird und drückt Brasilien seine aufrichtigsten Gefühle der Brüderlichkeit am.
Die Devtscherchatz
Gens, 17. April. (P ivottkl.g an m). Die Agencs Haoas mr!d:t aus Rio de Zcneiro: Die Beschlagnrhme der deutschen Schiffe gehl überall ohne Zwischenfall vor sich. Nach Blärtemieidungen aus Sarttos sind drei deutsche Spione in der Rühe der Forts von Itcgue festgenommen worden. In Buenos Aires zerstreute die Polizei Manifestanten uud nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Der Redakteur eines deutschen Blattes wurde verletzt.
Mexiko erklärt seine Neutralität.
Mexiko, 16. Avril. WTB. Reuter meldet: Carranza erklärte tm neu-.n Korgnß, daß Mexiko im Weltkriege eine strikte Neutralität - Inhalten werde.
Chile erklärt seiue Neutralität.
Wien, 17. April. WTS. Das Wstnrr Korr.-Bur. teilt mit: Der chilenische Gesandte teilte im auswärtigen Amte namens seiner Regierung mit, daß die Republik Chile gegen die Monarchie und das Deutsche Reich auch weiterhin Neutralität beobachten werde.
Sie UimMzung in Rußland.
Die Foidernng der Arbeiter» äte.
Peters bürg, 17. April. WTB. Die Pet. Tel. Ag. meldet: Der allgemeine Kongreß des Arbeiter- und Sol- datenrotes aus ganz Rußland hat die Beratung überfeine Haltung gegenüber der provisorischen Regierung beendigt und folgende Entschließungen angenommen: 1) Die provisorische Regierung, die sich während der Revolution in Uebereinstimmung mit dem Arbeiter- und Eoldaienrat von Petersburg bildete, hat eine Erklärung veröffentlicht, die ihr Programm angibt. Der Kongreß stellt fest, daß diese im Prinzip die politischen Ansprüche der russischen Demokratie enrhält und daß die provisorische Regierung bisher die eingegangenen Verpflichtungen treulich erfüllt hat. 2) Der Kongreß fordert die gesamte revolutionäre Demokratie auf, sich um den Arbeiter- und Scldatenrat zu scharen, der den Mittelpunkt der organisierten demokratischen Kräfte ist, die zusammen mit anderen fortschrittlichen Kräften in der Lage sind, jeglichen Versuch einer Gegenrevolution ab- zuwendM und die Errungenschaften der Revolution zu be- ' kräftigen. 3) Der Kongreß ist überzeugt von der Notwendig, iuit einer dauerrdr» politischen Kontrolle und von der Notwendigkeit eines Einflusses aus die provisorische Regierung, um diese zum tatkräftigsten Kamps gegen die antireoolulio- nären Kräfte anzutr eiben, ferner von der Notwendigkeit einer Einflußnahme, um sie zu verpflichten, dar gesamte Leben Rußlands zu demokratisieren und einen gemeinsamen Frieden oorzuberei- ien ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen, aber aus der Grundlage einer freien nationalen Entwickelung aller Völker. 4) Der Kongreß lehnt zwar die Verantwortung ür die gesamte Tätigkeit dir provisorischen Regierung ab. ordert aber die Demokratie aus, sie zu unterstützen, insoweit ie die Errungenschaften der Revolution zu befestigen sucht «nd ihre Poki ik nach außen sich nicht auf Bestrebungen von GebietsousSehnung gründet. 2) Der Kongreß fordert die revolutionäre Demokratie Rußlands auf, sich um den Arbeiter- und Soldatenrat zu scharen und sich bereit zu hasten, kräftig ftden Versuch der Regierung zurückzuweisen, sich mit der Demokratie in Widerspruch zu setzen oder auf die Ausführung der eingegangenen Verpflichtungen zu ver- richten. — Die Entschl eßung wurde unter allgemeinem Betsall einstimmig angenommen.
Allgemeiner oder Sonderfrieden?
Berlin, 17. April. Aus Siockholm wird d> »Deutschen Tageszeitung" bericht: In der Friedenefrai scheinen sich die bei den Fciedensoersemmlungrn und Stri ßenkundgebungen in Rußland zutage tretenden Meinung; schledenheiten eigentlich nur noch auf die Fragen allgemein, oder Separatfrieden, sowie auf den Zeitpunkt und'auf di Jor« der Verhandlungen zu beschränken. D e Mehrzol des Arbeiierrats bezeigt in dieser Frage neuerdings mcl ^ertrau.« in die Z i wellige Regierung. Der Worif!! hn aus der Schw tz in Schw^.-kn eir^etioffen ist. erklärt ^ "ach 14 Tage an der Spitz; einer Deputation na< zulügkrehcen werde. Er sei der Zustimmun Ä und Petersburg überhaupt sicher. Srldstoei «k- man den allgemeinen Frieden. Sollte
Westmächien, besonders England, Schwierigkeit '0 werde Rußland auch vor einem Sondersrirde n-cht zurückschrecken.
Ei» russischer Friedensvorschlag?
Ar»sst Die ^Züricher Post" melde! i perrdruck, in russischen Kreisen der Schweiz seien Naä , eingkirvffen. wonach Rußland den ZenlraimSchte «uen Friedensoorschlog unterbreitet habe.
Der revolutionäre Arbeiterousschutz verlangt
MUjukows Rücktritt.
^pril. Londoner Meldungen Schweiz, Matter zufolge drahtet »Daily Telegraph" aus Petersburg
Ein neuer Sch ilt des reovluiionären A beiier-Amschnsses b i der provisorisch m Regierung verlange den Rücktritt des Ministers des Aeoßern Mikjukow.
Arbeiterbewegung in Berlin.
Berlin, 16. April. WTB.
Wie die Abendblätter melden, fanden im Lause des Vormittags mehrfach Arbeiters-rsammlungrn statt, in denen die Lebenemitielsraqe und Politik besprochen wurde. Unter den Teilnehmern w-^rsn übe all die Frsuen s-h' zahl- reich. N^-ch Sch uß der B rsammlungen, die hauptsächlich aus Burschen und Mädchen bestanden, bildeten sich Züge, die sich nach der inneren Stadt bewegten. Unter anderem zog ein Zug am Schloß voib'i und duich die Straße Unter die Linden. Auf dem Schloßplatz wurde die mittags ausziehende Wachs mit Hurrarufen begrüßt. Di« Demonstranten z-tcrten überall sehr ruhige H ütung, so daß auch dir Pol zi nicht einschreiten brauchte. Drehet «Mm über- wiegen« Meh heit der Berftner Arbeiterschaft hatte eine Beteiligung an der Demonstration überhaupt abgelchnt, da sie sich üb rzeuyt hatte, daß dafür gesorgt ist. daß an Stelle der erforderlichen Brotmenge die verstärkte Fleisch- und Kar- toffellieferung erfolgt.
Die von den Berliner Mktallarbritrrn für heute beschlossene Arbeitsniederlegung in Gmß-B-rlin ist nur z->m Teil zur Durchsüh ung gekommen und wch r hchlich hinter den Erwartungen der Brranstkller zurückgeblieben. Es haben an ihr nur ung-fä^r 1 25 000 Arbeiter teilgenommen, viele ihnen sogar erst rach Ableistung der Frühschicht. Die im Laufe des Bormittacs ab gehaltenen Werkstattoer- sammlungen zeigten eine im Verhältnis zur Zahl der Ausständigen recht geringe Beteiligung. Dasselbe gilt im allgemeinen auch von den Straßmuwzügrn, die sich im Anschluß daran bildeten und durchweg bald zur Auslösung kamen. fodatz das Straßendild namentlich im Innern der Stadt fast gar keine Veränderung erlitt. Die bei solchen Anlässen sich immer „radikal" grbärtsndrn jugendlichen Ar- beiter und Arbeiterinnen versuchten vergeblich, durch an sich anbedeutende Ausschreitungen die öffemliche Ordnung und Sicherheit zu stören.
Trotz dieses harmlosen Verlaufs der Kundgebung bleibt immerhin zu bedauern, daß st« überhaupt stattgesunden hat.
Schon die Rücksicht auf die zu erwartenden übertreibenden Darstellungen der ausländ schen Presse und die Tatsache. daß zur Zeit jede verlorene Arbeitsstunde nur unseren Gegnern zugute kommt, hätte die Veranstalte? bestimmen sollen, von ihr freiwillig zurückzutreten, zumal ja aber den mit den Arbsitsserhältntssen selbst nicht in Verbindung stehenden Beschwerdegrund, d'e Verkürzung der Brotmenge, von den zuständigen Behörden unter Betonung der unbedingten Notwendigkeit dieser Verkürzung rechtzeitig öffentlich und in erschöpfender Weise Auskunft gegeben worden war.
Vermischte Nachrichten.
Eine Ehrung aus englischer Gefangenschaft.
Am Sonntag vormittag wurde in Siuttaart in aller Stille von einem Offizier dir Luftfahltruppen am Grobe Zeppelins ein Kranz nicdrrgelegt, aus kcsftn schwarzwter Schlcife die Mdmungkworte stehen: „Au? englischer Gelangrn- schaft — die technischen und seewänftchen Unteroffiziere von I.. 33".
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 18. April 1917.
Kriegsverluste.
Die toitrtt. BerlnMiste Nr,. 538 verzeichnet. Dingler Christian, 29 8. 82. Rotseldm bisher vermißt, ,V. L. 35,341 gerichtlich für tot erklärt.
Kemps Albert, 81. 3. 89. Altensteig-Stadt, bisher vermißt, (D. L. 465), in Gefangenschaft,
Mutschler Fried Ich 17. 6. 66 Ueberberg verletzt,
Rühm Friedrich, 22. 10. 94. Sulz gefallen,
Bohl Ernst. 11. 12. 92. Wiidberg, bisher vermißt, (B. L. 5LV), in Gefangenschaft.
n Kriegsauleihezeichnvng. Die Schüler der Latein-u. Realschule Naxoid haben zur 6. Kriegs- anlrib» insgesamt 4250 Mb. gezeichnet. — Die Volks- und Mittelschüler zeichneten 9200 Mark.
— «. Kriegsanleihe. Bei der Gewerbebank Nagold wurden 670000 Mark gezeichnet.
—r. De« Mitgliedern des B zirksfischerei- Vereins wird hierdu ch viitgktkilt, daß in nächster Zeit die zum E'nsotz auf Vereinek stcn zur Dcrteftrmg kommenden IllNtzfische abg» holt werden können. Ob vom Landekfischerei. verein Heuer such Besatzfische zur Verteilung kommen, ist noch nickt bestimmt Da der Bezirbsverein nur über wenige Mittel verfügt, so können vorerst nicht alle Fischwafferbesttzer berücksichtigt werden, sonst werden die Gaben zu klein. 8cbw
Den 17. April 1917.
Heul ist der Tao
an dem die größte Schlecht der Weltenkriege durch Frankreichs Lande braust.
Heul ist der Tag
an dem so bang das Herz dem W ltenkriege in Frankreichs Landen lauscht.
Der Regen fällt ein grauer Vorhang weht, ein banger Schmer,,cn^laut durch deutsche Lande geht.
Und doch! Sei wuiig!
Glaube an den Sieg!
Es l bt ein Gott
und er lenkt auch den Krieg. «. Mrik.
I) Lebevsmittelsammlung der hiesige« Schule«.
Die vor emisie? Wochen ersammelten Lebensmittel sind der Eo, Stad mffsion Stuttgart Lbelwieteu worden. Der Leiter derselben schreibt an das hi-stge Dolksschulrektorat: »Die Taben haben in manche Familie Freude und Sonnensch in gebracht. Manche von den Empsä gern konnten ein frohes Osterfest feiern. W ? haben mit Ihrer so reichen L ebes- gäbe-sendu -g etwa 350 Personen Freude bereitet. Gott lohne all die Lieben, d-e dazu betgetragen habm."
o-»- Wildberg, 17. April. Nach längerer Pause haben wir hier leider wieder einen Gefallenen zu verzeichnen. Es ist Fritz Rath, der Sohn des Gipsers Paul Rath. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu, zumal dies der zweite Sohn ist, den die Familie im Felde verloren hat.
—r. Berneck 17. April. Zur 6 Kriegsanleihe find hier gez-ich er «rord r: von der Fceihcrrlich o. Gültling'- scheu Gu-rh nschtf. 26000*6, bei der Agentur der Württ. Sparkasse (Houp-bh er Echwarzmaier) 12000 bei sonstigen Z ichnw gsste'lkn, wie verlautet, etwa 40000 also zus Minen über 70 000 *6 — Im ganzen sind bei oben genannter Agentur l^r Würit. Sparkaffe zu den sechs Küegsanleih n nahezu 130 000 ^ gezeichnet worden.
Aus den Nachbarhezirke«.
rer Uulerjettiugen, 17. Avril. Zur 6 Krkegsan- !e he wurden du der hiesigen Schulsparkaffe 7600 Mk. gezeichnet
^ Uuterjettiutzeu, 17. Ap.il. Das Gesamtergebnis hies. Spa einleger b iiägi zur 6. Kriegsanleihe zusammen 57600 Mk
Mötzinge«, 17. April. Mit d- m Eisernen Kreuz n. Kl. wurden au gez- ch et: CH istian Schwarz, Schneider und Johanne» Kotz. S'e h >uer.
Aus dem übrigen Württemberg.
Zur Eierversorgung.
r Zur EiervLi ftlgu g wild dem „Staatsanz." geschrieben: In den ersten W chen der neuen Bersorgungsregelung sind in Württemberg t» der Mehrzahl der Bezirke ansehnliche Eiermengen aufgebracht worden. Sie belaufen sich im Monat März, in dem übrigens die Neuregelung noch nicht vollständig wirksam war, aus rund 4 Millionen Stück. Dieses Ekgcb:io ist im Verhältnis mindestens nicht schlechter als das in den letzten Tagen aus einem Nachbarstaat« berichtete. Di« gesammelten Mengen sind von den Bezirks- sammelstellen wöchentlich der Landesoersorgungsstelle anzumelden. Außerdem hat diese vor einiger Zeit vngeordnet, daß -hr zur Vermeidung von Stauungen größere Vorräte außerhalb der gewöhnlichen Frist alsbald anzuzeigen sind. Die angemeldeten Mengen wurden und werden von der Larider verso gungsftells jeweils sofort den Bedarfsbezirken zugeteilt und die Beteiligten, größtenteils telegraphisch, entsprechend verständigt. Was insbesondere die Stadt Stuttgart anlangt, so sind dieser aus den Bersorgungswochen vom 5. bis 31. März mehr als 942 000 Stück Inlandeier zugewtesen worden. Dazu sind in dem gleichen Zeitraum an andere Stuttgarter Empfänger (gemein ütziqe Vereine und dergleichen) über 70000 S ück gelangt, scdaß Stuttgart in d esen vier Wochen annähernd 1014 000 Stück Eier bekommen hat. Die Stadt, aus die nicht der vierte Teil der Pe'sorgungsberechtigten entfällt, hat demnach ihren Anteil im März reichlich erhalten. Außer den Inlandeiern sind ihr in der genannten Zeit etwas über 127 000 Stück Auslandeier zugeteilt worden. Im übrigen hat die Lan- desversorgungsstelle auf Grund des Ergebnisses der ersten Wochen schon zu Beginn des lausenden Monats für alle Bezirk« angeordnet, daß bis aus weiteres bei der Verkeilung von Eiern an die Verbraucher nicht meh? als ein Stück aus den Kops in zwei Wochen, für das Jahr gerechnet, gegeben we den darf. Dabei ist den Bezirken die Wahl gelosten worden, ob sie die jetzt und in den nächsten Monaten in größeren Mengen anfallenden Eier dazu verwenden wollen, den Verbraucher!? binnen eines kurzen Zeitraums ihren ganzen Iahresonteil von 26 Stück auszufolgrn, so daß die Empfänger selbst ihren W nterbedarf einzusparen und haltbar zu machen haben, oder ob sie die Abgabe gleichmäßig aus das ganze Jahr verteilen und zu diesem Zweck eine Rücklage des Kcmmunalvcrbands oder größerer Berbrauchkrgememdrn schossen wollen. Diese Bewegungsfreiheit für die Kommunaloerdände oder die größeren Gemeinden erscheint angesichts der Berschiedenhrft der Verhältnisse als unerläßlich Ob es möglich sein wird, die Kopf- menge später noch etwa» zu erhöhen, namentlich etwa für den Winterbedarf noch eine besondere Zulage zu gewähren, hängt von dem künftigen Sammelergrbnis ab. Für dessen möglichst günstige 'Gista mng bü^ot die bisherige ersprießliche Arbeit der Gemcindesammelst Len.
Letzte Nachrichten.
Sämtlich« 8L6.
Die Schlacht an der Aisne.
Berlin, 17. April. WTB. Dradtb. Während die Kämpfe im Abschnitt von Arras «nd die Bor- feldkämpfe im geräumte« Gebiet zwischen ArraS und Soissous abflante«, ist die Schlacht au der Aisne in breiter Front in ungeheurer Heftigkeit entbrannt Noch zehntägigem, nahezu «««uter- brocheu Tag n. Nacht tobendem Zermalmnugsfener warfen die Franzosen ihre Trvppenmafse« zum Angriff vor. Selbst der stärkste Artillerieaufwavd, tagelanges Vernichtungsfeuer, systematische Berga-