nehmenden Mangels aus heimische Vorräte zurückzugreisen. Ein Land, das zu drei Vierteln bis vier Fünfteln vom Ausland lebt, erschöpft seine Vorräte, über deren Gering­fügigkeit der Ministerpräsident Lloyd George in ernsten Worten geklagt hat, mit einer unvergleichlich größeren Schnelligkeit als ein Land, das zur Hauptsache sich selbst erhält. Noch mag sich der Anschein des Auskommens auf­recht erhallen lasten. Nach einigen weiteren Monaten aber wird den Leitern der englischen Politik die Rechnung für die Verblendung vorgelegt werden, mit der sie im Dezember 1918 das deutsche Friedensangebot zurückgestoßen haben.

Reue U Boot-Erfolge.

Berlin. 14. April. WTB. Amtlich wird mitaeteilt: Im Mittelmeer wurde» «ach «eueiugetroffeue» Meiduufte» weitere 12 Dampfer und 14 Segler «it SV «66 Bruttoregistertouue« versenk?.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Zwei französische Flugboote abgeschosfeu.

Berlin, 14. April. Am 44. April früh wurden von unseren Kompsslugzeugm vor der flandrischen Küste zwei französische Flugboote ^m Lustkamps abgeschossen, die vier Insasten wurden gefangen genommen.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Versenkt.

London. 13. April. WTB. (Reuter.) Aus Athen wird gemeldet, daß der griechische DampferNestor" (4000 Tonnen), der mit Weizen geladen war, torpediert worden sei.

Weitere Erreiguisse zur See.

London, 14. April. WTB, Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Die Admiralität meldet: Das Hospital- schiffSulla" (7284 Bruttoregistertonnen), das keine Ver­wundeten an Bord hatte, lief im Kanal auf eine Mine. 52 Personen erirarkcn, darunter 5 Aerzte und 9 Pflegerinnen.

London, 14. Aprii. Amtlich wird gemeldet: Während der Nacht vom 30. auf den 31. März torpedierten die Deutschen ohue Warnung mkiten !m Kanal das englische Ho'pbalschtffGoucester^Castle" (4999 Bruttoregistertonnen) Alle Verwundeten konnten geborgen 'werden. Ein draht­loser Bericht aus Berlin vom 11. April gibt bekannt, daß diese Tat von einem deutschen Unterst! boot amgesührt wurde.

Der Luftkrieg.

Das Märzergebuis.

Im Monat März verlor die Entente im Westen 152, km Ostcn 9 Flugzeuge und IS Fesselballons, während die deutschen Verluste 38 Flugzeuge im Westen, 7 im Osten betrugen. Der Tod hat obennels zwei der bedeutendsten deutschen Flieger abgerusen. Der Erfolg zeigt indessen, dvtz der Geist Bölckes in der deutschen Fliegertruppe gleich lebendig ist, wie früher. Angesichts der hohen Verluste im Mürz vermag die Er knie die deutsche Ueberlegenheit in der Lust nicht mehr zu leugnen. Ss erklärte Bonar Law am 4. April im englischen Unterhaus, es sei wahr, daß England im Augenblick nicht mehr die Führung in der Lrst besitze. Er findet a!s einzigen Trost die Hoff­nung, daß dies n cht auf immer der Fall sein möge. Aus die Anfrage Billings, ob er diese erhoffte Besserung mit ZuLersicht erwarte, vermochte er nur ausweichend und mit der Bewerbung zu beantworten, daß nur die kommenden Ereignisse diese Frage teanuvorlen könnten.

Wiederum 24 Flugzeuge abgeschosfeu.

Berlin, 14. April. WTB. Amtlich wird mitgeteilt: An der Angriffsfront der Engländer und an der Somme westl ch Reims war dir Fliegettätigkeit sehr rege. Der Gegner verlor im Lustkampf 24 Flugzeuge. Davon fielen 13 disrseits unserer Linieu nieder. Außerdem wurden jen­seits der feindlichen Linien 4 Fesselballons durch unsere Flieger brennend zum Absturz gebracht.

Ein feindliches Geschwader von 6 Flugzeugen, das westlich Douai einen Angriff versuchte, wurde restlos ver­nichtet. Die von Rittmeister Freiherr von Richthofen ge- fühUe Jagdstaffel Hst allein 14 Flugzeuge vernichtet. Dabei schoß Rittmeister Freiherr von Richthosen seinen 41. 42. und 43. Gegner ab.

Leutnant Wolfs schoß 4 jrindl'che Flugzeuge ab und erhöht« damit die Zahl seiner Siege auf 14. Leutnant Schäfer besiegte 3, Leutnant Freiherr von RWHosen, Leut­nant Klein und Bizeseldwedkl Flstier jr 2 Gegner. Leut­nant Doffenbach errang feinen 12. Ll-sisieg.

Unsere Flieger haben nicht einen einzigen Verlust zu »Klagen und süße,den; zahlreiche feindliche Erdziele und Trnpvenansammlungen eifotgreich mit Maschimngewehrfeuer

ang'griffen.

Ärmer wurden vttls Insanierieflüge ausgesührt und vasSchießen unserer Artillerie erfolgreich durch Flieger geleitet.

Fliegerangriff ans Freiburg.

Karle ruhe. 14 April. Das siello. Generalkommando ^"Eruh? teilt amtlich mit. am 14. April warfen feind- "cho Flieger in mehreren Avflüge«Brandbombe« mitte» auf die offene Stadt Freiburg, fern von jeglichen militärischen Anlagen. Leider find ne- veu Schäden an Gebäude» anch Opfer unter der bürgerlichen Bevölkerung z« beklagen, deren Zahl «och nicht feststeht. (-.)

Vermischte Nachrichten.

Der päpstliche Nuntius in München -s-

Der päpstliche Nuntius am bayrischen Hof, Monsignore «versa, ist heute nacht in d?r chirurgischen Klinik in München, wv er sich einer Op.'ra ton unterziehen mußte, gestorben.

Keine FleifchkarLe» in Oesterreich.!

Das österreichische Ernährungsamt beschloß, entgegen seiner früheren Beschlüsse, keine Jleischkarten einzusühren, dagegen sollen Maßnahmen oorgenommen werden, durch welche die Bewirtschaftung des Fleisches vollkommen in die Hände des Ernährungsamtes gelangt, (br.)

Aus Stadt und Bezirk.

Rogold, 16. April »S!7.

Ehrentafel.

Landwehrmann Christian Moser, Sohn des Ge­meinderat und Bäckermeister Moser von hier wurde mit der Silb. Berd.-Med. ausgezeichnet.

Fahrer Hermann Scholder, Sohn der Frau Schol- der Witwe von Iftlshausen erhielt die Siib. Berd.-Med.

Rote Kreuz-Karten. Am hiesigen Postschalier werden die osfiz-ellen Postkarten des Württ. Landeeoereins vom Roten Kreuz mit dem Wertstempel zu 3. 5 und 10 H für 8. 10 und 15 H oerkaust. Den Uebe:schuß von 5 H für jede abgesetzte Karte erhält das Rote Kreuz zur För­derung seiner segensreichen Ausgaben.

r Regelung des Verbrauchs von Mehl «vd Brot. Nachdem das Direktorium der Reich Meidesteüe im Einverständnis mit dem Kciegsernührungsamt mit Wirkung vom 16. April ds. Zs. ab die höchst zulässige TcgreLrp'm nge Mehl für die Bersorgungsberechllgts Be- oölkerrmg aus 170 8 herabgesetzt hat. enthält dis Mehl- und Brotkarte für den holden Monat vom 1. Mai ds. Is. an 6 abtrennbare Marken und zwar 2 zum Bezug osn je 750 8 Mehl oder 1000 § Brot, 2 zum Bezug von je 375 § Mehl oder 500 § Brot, 1 zum Bezug von 150 8 Auszugsmehl oder 200 8 Weißbrot und 1 zum Be zug von 150 8 Weizenmehl oder 200 8 Weißbrot. In den Monaten mit 31 Tagen enthält die Karle für die zweite Monatshälfte noch eine weitere Marke über 150 8 Weizenmehl oder 200 8 Weißbrot. Soweit Auszugsmehl oder Weizenmehl nicht zur Dersügunn steht, gelten die hier­aus lautenden Marken für den Bezug von gewöhnlichem Mehl. Besondere Krankenbrotkarken werden nicht mehr ausgegrben. Die Kleinbrolmarken sind ebenfalls wegqe- fallen. Die Karten und Marken für die zweite Monats- Hälfte haben in der ersten Hälfte des Monats keine Geltung und dürfen während diiser nicht verwendet und eingelöst, auch nicht durch Mehtanweisungen beglichen werden. Sie sind durch einen rot übsrgedruckten römischen Zweier beson­ders gekennzeichnet. Die für die erste und zweite Monats- Hälfte ansgegebenen Karten und Marken verlieren ihre Gültigkeit mit dem Ablauf des Monats, für den sie aus- gegeben worden sind. Schwarzbrot darf vom 16. April an rur in Stücken von 500 oder 1000 oder 1500 8. Weißbrot vom 1. Mai an nur in Stücken von 100 8 (bei der Abgabe gewogen) hergestcllt und abgegeben werden. Die Marken der April-Brotbarten über 1100 8 Hausbrot gelten vom 16. April an nur für den Bezug von 1000 8 Brot, ebenso die Marken für 550 8 Hausbrot nur für S00 8 Brot. Der Preis für das Hausbrot ermäßigt sich vom 16. Aprii an entsprechend der Herabsetzung des Ge­wichts der Laibe.

Fleischznlage und Geldzuschuß.

p Nach den von der Württ. Fleischversorgungsstelle erlassenen Voischrlflen über die Fleischzulagemar« Ken erhätt jeder Verbraua-er. die Selbstversorger ausgenom­men, oem 16. April ob bis aus weiteres eine außeror­dentliche Fleisch zutage von wöchentlich 250 Gramm für Erwachsene und 125 Gramm für Kinder bis znm Beginn des Jahres, in dem sie das sechste Lebensjahr vollenden. Zum Bezug dieser «Zulage wird ein Zuschuß von wöchentlich 70 Pfennig für Erwachsene und 35 Pfen­nig s r Kinder bis zu sechs Jahren gewährt. Es wird er­wartet, daß Bemittelte aus diesen Zuschuß aus öffentlichen Mitteln verzichten. Zulage und Zuschuß können gegen be­sondere nur im Kommunalverband gültige Karlen bezogen werde»:. Der cirzel -e Abschnitt der Zulagekarte hat densel­ben Fleischwerl wie die Reiche fleischkarte. Wer nicht aus den Eeldzuschuß verzichtet, erhält eine zum Bezug des Geldzuschusses berechtigende Zulagekarte. (Zuschußbarte.) Der Geldwert der einzelnen Marke wird aus 7 P fe n n t g s e st g e s e tzt. Die Verkäufer von Fleisch- und Wurstwaren müssen die Marken zu diesem Preis in Zahlung nehmen. In Wirtschaften haben die Marken kei­nen Zahlungen»rt. Personen, welche auf die Verköstigung in Wirtschaften angewiesen sind, können ihre Zuschußfleisch- katten bei der Gemcindepslege des Arbeitsorts gegen bare Bezahlung des Zuschusses in Zulagefleisch- korten ohne Geldwert umzvtauschen.

Freigabe des Mosthaudels bei Höchstpreisen.

x Die Lar dkeserkorgungs stelle schreibt uns: Bon der Kliegsgesellschaft für Weinobst-Cinkauf und -Verteilung ist der Mostabsitz nur mehr unter gleichzeitiger Festsetzung von Höchstpreisen sreigeglbm worden. Um etwaigen Zweifeln zu begegnen, wird amdiüälich hervorgehoben, daß die weitergehenden landerrcchUlchen Beschränkungen unberührt bleiben. Insbesondere darf auch in Zukunft Obstmost in Mengen von mehr als 20 Liter nur mit Genehmigung der Landerversorgungsstelle obgesetzt werden. Ebenso ist für den Versand nach wie vor die Genehmigung der Landes­versorgungsstelle !inzuholen. Endlich gelten bezüglich der Preise und der Stelle», an die der Odstmost obgesetzt wer­den soll, die Bestimmungen der Landes Versorgung? stelle weiter. ?^

i- Der Komet. Der neue Komet im Sternbild des Widders ist am westlichen Abendhimmel deutlich zu sehen. Wenn man ihn aussuchen will, so geht man am besten von dem gegenwärtig sehr hell am Abendhimmel von allen an­deren Sternen sich abhebenden Planeten Jupiter aus. Man halte einen Arm gerade ausgestreckt vor sich. Mehr als Handbreite rechts vom Jupiter und ungefähr Fingerbreite tiefer als dieser ist er zu sehen. Der Kopf des Haarster­nes ist durch sein mattes, verwaschenes Aussehen von den übrigen Sternen leicht zu unterscheiden. Der von der Seite abgekehlte Schweif des Kometen ist mit seinem weiß! chen Licht leicht zu sehen. Obgleich er noch klein ist. Seine Länge beträgt ungefähr einen Monddurchmesser. Er geht etwas sch 8g nach oben links. Mit der zweiten April- Hälfte wird er wohl am Morgenhimmel bester sichtbar sein.

SSmtllch« MS.

Amsterdam, 15. April. WTB. Drahtb.Daily News" vom 11. April zufolge, führte aus der Konferenz der unabhängigen Arbeiterpartei in Leeds der Bettreter von Manchester. Wollhead, aus: Nach feine» Informatio­nen werde sich England in längstens 6 bis 8 Woche» im Zustande völliger Aushungerung befinden.

Berlin, 16. April. Drahtb. Wie d-r Londoner Gewährsmann derBost. Ztg." meldet, beabsichtigt Wilson einen Bund amerikanischer Staaten gegen die Mittelmächte zu gründen, um teilweise die Beschlüsse der Pariser Wirt­schaft: Konferenz für Amerika zu verwirklichen.

Rotterdam, 16. April. Drahtb. Die englische Presse stellt die Schacht bei Arras nun als das ersteAngriffszei- chen der Offensto-Operationen hin. Die Engländer seien mit dem Ausgang zufrieden. Demgegenüber wird dem Berichterstatter derDeutsch. Tagesztg." von besonderer Seite versichert, daß der am 9. April begonnene Angriff bei Arras zum entscheidenden Durchbruch in dem engen Raum von 20 Kilometer angefetzt war. Die schweren G« schütze waren in fünf Reihen in Stellung gebracht und konnten infolgessen ein gleichzeitiges Trommelfeuer aus fünf ver­schiedenen Richtungen aus unsere Stellungen unterhalten. Daß trotz dieser ungeheuren Verschwendung an Geschaffen auch diesmal der allerschärsste Durchbruchsversuch mißlang, hat in England außerordentlich verstimmt.

Zürich, 15. April. Drahtb. Der MailänderSe- colo" sch eibt in bemerkenswerter Objektivität über die Ar- ras-Schtacht: Die Schlacht bei Arras ist keine Durchbruche, schlacht mehr. Die Hoffnung der Engländer, die deutsche Front vor dem Eintreffen voll Verstärkungen zu durchbre­chen, ist zunichte gemacht worden, obwohl die Engländer die verzweifelsten Anstrengungen nicht gescheut haben, (dr.

Die Kriegslage am Abend des 16. April.'

Berlin, 16. April. WTB. Drahtb. Abends. Amt­lich wird mitgeteilt >

An der Searpe geringe, nördlich der Straße Ba- paume-Cambrai lebhafte Gefechtstätigkeit.

Der zeitweilig zu äußerster Heftigkeit gesteigerte Artil­leriekampf längs der Aisne und im Westteil der Cham­pagne dauert an.

Im Osten nichts Wesentliches.

Für die Küche.

Anweisvng für die Zubereitung von gewässertem Klippfisch.

Klippfisch gekocht. Man behandle den ge- wässerten, in ca. 45 cm breite Stücke geschnittenen Fisch ebenso wie frischen Fisch, tafle ihn auskochen und 15 Mi­nuten lang ziehen. Man gebe eine Senstunke oder eine Tunke nach untenstehender Anweisung und gekochte Kar­toffeln dazu.

Eine sehr schmackhafte Tunke zu gekochtem Klippfisch: 4 bis 5 große Zwiebeln in Scheiben schneiden und in etwas Fett, oder eventuell mit Speck braten, aber nicht bräunen. Dazu Liter süße Milch, Salz nach Geschmack. 2 Scho­ten Cajenne-Pseffer und soviel Mehl in Milch angerührt, daß die Tunke gut sehmig wird. Dann die ganze Tunke 23 Minuten durchkochen taffen.

Familieuuachrichte».

Gestorben

Christian Schuhmacher, Echreioermkister, Veteran von 1870/71, Neuenbllrg: Marie Städler Witwe, ged. Mannweiler, 74 Jahre alt, Neuenbürg.

Im Felde gestorben: Musketier Ernst Finkbeiner, Schorrental, Gemeinde Besenseld.

Mnlmaßl. Wetter am DieuStag und Mittwoch. Bedeckt, zeitweilig regnerisch.

Inserate Haben besten Erfolg.

Für die Schriftleitung verantwortlich «. O. Brau n, Nagold.

Druck u. Verlag der ». W. Zatser'schen Buchdruckeret (»arl Zatser) Nagold

Amtliches.

Verfügung des Ministeriums de- Inner« über Kartoffel».

Zur Ausführung der Bekanntmachung des Stellver­treters des Reichskanzlers über Kartoffeln vom 24. März 1917 (Reichs.Gesetzbl. S. 278) wird nachstehendes verfügt:

8 1. Untere Verwaltungsbehörden im Sinn des K 7b der Bekanntmachung sind die Oberämter und das Stadtschultheißrnamt Stuttgart;