ordneten Schutzmaßregeln unterliegen den Strafbestimmungen de« § 328 StGB, und der §8 7477 de» Viehseuchen, gefetzes und ziehen den Verlust des Entschädigungsanspruchs für Rindvieh nach sich.

Nagold, den 14. Februar 19 i 7.

Oberamtmann Kommerell.

Die Ortspolizeibehörde«

werden ersucht, die für ihre Gemetndebezirke zutreffenden Maßregeln in ortsüblicher Weise bekannt machen und die Einhaltung streng überwachen zu lasten. An den Haupt- eingänqen des Sperrbezirks und des Beobachtung? gebiets find Tafeln mit der durch § 185 Abs. 2 bezw. 8 189 Abs. 2 oorgrschriebenen Aufschrift leicht sichtbar anzubringen.

Nagold, den 14. Februar 1917.

K. Oderamt:

Oberamtmann Kommerell.

Dis am 1. Oktober 1916 in Kraft getretene Bekannt­machung, s Gesellschafter Nr. 26, betr. Beschlagnahme. Bestandserhebung und Enteignung von Biergiasdrckeln und Bierkrugdeckein arm Zinn und freiwillige Ablieferung von anderen Zinngegenständen, ist am 8. Februar 1917 siehe Anlage zum Staatsanzeiger Nr. 32 in einer Neufassung erschienen.

Die Bestimmungen der Bekanntmachung sind ausgs- dehnt worden auf Kaudkusgr«, Laden- und AustaNs- tionsgeschSfte, AaSrikea «vd Privatpersonen, auch st der Kreis der freiwillig abzuttesemoen Gegenstände erheblich erweitert runden.

Hienach ergeht rm die von der Bekanntmachung be­troffenen Betriebe die Aufforderung, dir beschlagnahmten Gegenstände bis zum 28. Februar 1917 dem Metallamt (Oseramtspflege) zu melden.

Formulare h'ezu können von diesem bezogen werden.

Nagold, den 15. Februar 1917. Kommerell.

Das neue englische Minenfeld.

Am 7. Febr. sollte nach den Mitteilungen des eng- lischcn Auswärtigen Amtes vom 26. Jan. d. I. an die neutralen Gescwdschasten in London das neue große eng­lische Minenfeld vollendet s in, für das nach früheren Angaben des Mmineschriftsteller« Arthur Pollen in der englischen ZeitschriftLand and Water" rin Kostenaufwand von 1020MMomn Psd. Sterling berechnetwu.de. Diese ganz außerordentliche Berm- .dang von Minen sollte von dem gknanwiw Tage an im B ein mitengl schm Kriegs- schiffen, die dort Tag ur d Nacht aus der Suche nach ver- dächttzen Schiffen sien* wie es in der vomusgegang- enen ersten englischen Seekriegsgebietsek Klärung vom 3. Noo. 19l4 heißt das bezeichn.le G bist, das sogar dm dämschm Hafen E bjerg und einen Teil der holländischen Küste iibspeirts. den gisamten Schiffsverkehr gefährlich ge- stalien. Enthält diese amtliche er glnche Erklärung bereits eine drohens gegen die Neutralen geii kete Wendung, so wi d der Zweck des reuen englischenSeekriig gsbiets" mit u-zwetüruttgen Worten von dem englischen Schriftstel­ler Ashmrao-tlstr in zwei Aussätze ; derderiingrke Ddende* zum Ausdruck gebracht, da es dort heiß!:

Das Emscheirende mit Rücksicht aus die Situation ist eine absolute Blockade mit einem Minimum von Erleichter­ungen für die neutralen Staaten. Ob sie dadurch beleidigt werden oder nicht, hat wenig zu bedeuten. In der gefähr­lichen Lage, in der wir uns befinden, ist derjenige gegen uns, der nicht mit uns ist.

Ganz besonders bezeichnend für den englischen Stand­punkt und die von England verfolgten Absichren sind aber folgende Sätze Barttetts:

Es gibt k ine Gesetze mehr. Das einzige Prinz p, an das w r uns zu Hallen haben, ist. ehrlich grgm ur e und gegen unsere Brrdirndetcn zu fein, d. h. rv-r müssen Deutsch land aushungrm und die Neutralen aus dre k -oppsteri Rationen stellen.

Um also auch die Neutralen fühlen zu lasten, was der engische Aushungerungskrieg bedeutet, sind in dem englischen Seekriegr-gebiete nicht nur englische Kriegsschiffs tätig, sondern es werden mit einem ungeheuren Kostenauf­wand« Minen grlkgt, die cie neutrale Schiffahrt gefährden i Aus die Bewegungen der deutschen Flotte werden düse Minen ebenso wenig Ei floß ausüben wie das frühere ungeheure Minenfeld zwischen Themse und der belgischen Küste und in der Nordsee deutsche Tauchboote bei ihren Unternehmungen gestört und auch lste deutsche Flotte nicht gehindert hat, nach dem Skagerak zu sadrm und auch der englischen Küste wiederholt Besuche obzustattrn. Die Ge- fahr für die neutralen Schiffs wird aber dadurch besonder« «höht, daß das neue englische Minenfeld tatsächlich aus «ine Verseuchung der Meere hinauskommt infolge der schlechten Bechäffenheir der von England verwendeten Minen. Ein grellrs Licht aus diesen Min nmißbrauch Englands wird durch die in regelmäßigen Zeitabftänden e rfolgenden amtlichen Veröffentlichungen der holländischen Regierung über die Zahl der an der holländischen Küste angespülten Minen geworfen.

Im Jan. d. I. also noch vor der jetzigen ausgedehn­ten Verwendung der Minen sind an der holländischen Küste 230 englische und 1 deutsche Mine anaespült wor­den; seit Kriegsausbruch find insgesamt 1229 englische und 258 deutsche Minen angespült, der beste Beweis dafist, welcher Herkunft die Min n sind, die die Meere wrseuchrn I Die Scheücheiligkeit englischer Staatsmänner, die sich nicht scheu; n. ihrem b.fftcm Wissen zuwider Deutschland einer uucechtmäß-gsn Verwendung von Minen zu beschuldigen, wird durch diese von neutraler Seite gegebenen Zahlen für alle Zeiten festgenagelt. In Bezug auf die deutschen

Minen hat auch der Präsident des norwegischen Siorlhing auegesührt, daß alle deurschen Minen, die an der norwegi­schen Küste an Land getrieben wurden, sich als ungefähr- Ich erwiesen hatten, also ganz in Übereinstimmung mit den Regeln des Völkerrechts genns n seien.

Die Geseh en, die der neutralen Schiffahrt infolge der Verwendung von Minen durch England drohen, sind also nicht aus das K-iegsgeblet beschränk!, neutrale Schiffe kön­nen auch vielmehr außerhalb des von England als gefähr­lich bezrichnestn Gebietes den schlecht verankerten englischen Minen zum Opfer fallen. Wenn auch das 8. Abkommen der II. Haager Friedenskonferenz vom Jahre 1907. das sich mit der Mtnensrage beschäftigt, nicht als anzuwer den- des Rech! in Lstsm Kriege angesehen werden kann, weil dies nur dann der Fall e, wenn die Kriegfl h enden sämtlich Vertragsparteien sind (Attikel 7), Rußland aber das Abkommen nicht ratifiziert hat, so ist es doch gegen­über der von England gerade in der Mnenfrage betriebe- neu Heuchelei von Wert, fesizLsteiisn, daß England die Meere mir Minen ve-feucht, und daß Euoland es ist, da« sich über die von der Konferenz beschlossenen und von England rat fizkrien Verbote hinwegLksetzt hat,unveran- Kerl selbst ätige KontaKtminm zu legen," sowieverankerte selbst ätige Kantakiminen zu legen, wenn diese nicht un­schädlich werden, sodal i sie sich von ihrer Verankerung lok- gerissen haben* (A I 1) . Gegenüber dem auf der Kou- f re'.iz beschlossenen Verbote (A-t. 2), vor den Küsten und Häfen des Gegners selbsttätige Kontak nstnrn zu legen, zu dem alleinigen" Zauche, dis Handelsschiff-hr! zu unter- binden, hat England gerade zu diesem Zwecke, der sich nicht einmal gegen dis feindliche, sondern gegen dis neu­trale Handels'ch ffahrt rich et, nunmehr sogar Minen vor dänische Häfen und die holländische Küste gelegt und alles dies zu dem Zw cke. wie es der engl sche Schriftsteller Batt- -ett treffend auLdliickt,um Deutschland auszntzmWM und die Neutralen auf die knappsten Rsüoncn zu füllen."

(W. B.)

Der amtliche Tagesbericht«

WTB. Großes Hauptquartier, 16. Februar, Amtlich. Drahtb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des

GeneralseldmarschaSs Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Nordöstlich von Armentieres, südlich des Ka­nals La Bassee und im Sommegebiet war die Artillerietätigkeit bis in die Nacht gesteigert. An­sammlungen feindlicher Infanterie' in den Gräben von Armentieres (westlich von Lens) und auf bei­den Ancreufern wurde von uns unter Vernich­tungsfeuer genommen. Angriffe haben sich daher nicht entwickelt.

Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen:

In der Champagne wurde südlich von Ry- pout nach wirksamer Vorbereitung durch Artille­rie und Minenwerfer ein Angriff von unserer Infanterie mit Umsicht und Schneid zu vollem Erfolg durchgeführt. Im Sturm wurden an der Champagne Fe. und auf Höhe 185 vier fein di che Linien in 2600 Mtr. Breite und 800 Meter Tiefe genommen. 21 Offiziere und 837 Mann find gefangen, 20 Maschinen­gewehre und 1 Minenwerfer als Beute einge­bracht. Unsere Verluste find gering. Der Fran­zose erhöhte die seinen bei nutz'osen Gegen­angriffen, die er am Abend und heute früh gegen die ihm entrissene Stellung führte.

Auf dem Westufer der Mosel wurden bei Vorstößen von Erkundungsabteilungen 44 Ge­fangene, meist aus der dritten französischen Linie zurückgebracht.

Bei Tag und bei Nacht war die beiderseitige Fliegertätigkeit rege. Die Gegner verloren im Luftkampf, durch Flugabwehrkanonen und Jnfan- teriefeuer 7 Flugzeuge.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeressro« des

GeueralseldMarschalls Prinz Leopold von Bayers:

Zwischen Ostsee und Dnjestr war bei Schnee­sturm und Kälte nur in wenigen Abschnitten die Gefechtstätigkeit lebhaft.

An der BystrzycaSolotwinska wiesen unsere Vorposten südwestlich von Borohodczany einen russischen Angriff ab.

An der

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph

und bei der

Heeresgruppe des Teneralseldmrschalls von Mackensen

ist die Lage unverändert.

Mazedonische Front:

Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister:

Ludendorff.

Der Seekrieg.

Washington, 15. Febr. WTB. (Reuter.) Nach hier etngettoffenen Nachrichten ist das vor Cagltari versenkte SchiffLyman Law" nur ein Schoner. Es wurde Lurch die Bomben eines österreichisch-ungarischen Unterseeboots in B and gesetzt, das keine Flagge gehißt hatte. Es sind keine Menschenleben verloren gegangen.

U-Boot Arbeit.

London, 15 Febr. WTB. Lloyds melden, daß der SeglerEndora" und der DampferAnzrtt" versenkt wurden.

London, 15. Febr. WTB. Lloyds melden: Die englischen DampferCükela" undFerga" sind versenkt worden. Die Besatzungen wurden gerettet. Das Reuter- sche Bureau meldet, daß der englische FischdampferKing Alfred" von einem deuischen Unterseeboot versenkt wurde. 9 Mann der Besatzung wurden gerettet. Der Käpitän wurde gefangen genommen.

London, 15. Febr. WTB. (Reuter.) Der Dampfer Inishowen Read" ist versenk! worden.

Der Kaiser an die Marine.

Berlin 15 Febr. WTB. Da» Marineoerordnungs- dlott vom 15. Februar veröffentlicht folgenden Befehl Seiner Majestät ins Ks'sers.

An me ns Marine: In dem beoorstehenqen Entschei- dungskampfe fällt meiner Marine die Aufgabe zu. das eng- Ische Kriegsmittel der Aushungerung, mit dem unser ge­hässigster und hartnäckigster Feind das deutsche Bold nie- derzwmgen will, gegen ihn und seine Verbündeten zu keh­ren durch Bekämpfung ihres Seeverkeh s mit den zu Ge­bote stehenden Mitteln. Hierbei werden die Unterseeboote in erster Re-Hs stehen. J h erwarte, daß dieser in weiser Voraussicht technisch überlegene, entwickelte, aus leistungs­fähige und ieistungssreudige Werften gsftü 1s Waffe im Zu­sammenwirken mit allen anderen Kampfmitteln der Marine und getragen von dem Geiste, der sie rm ganzen Verlaufs der Krieges zu glänzenden Taten befähigt hat. den Kriegs­willen unserer Gegner brechen wird. Großes Hauptquar­tier den 1. Februar 1917. Wilhelm.

Lebhafte Patrouilleukämpfe an der Westfront.

WTB. Am 14 Februar war dis deutsche und dis feind! che Patrouillemä-igkeit an der Wrstst nt bei nach'as- scndem Frost und klarem Wetter außerordentlich lebhaft. Im Ipemdogen e litt eine feindliche Patrouille erhebliche Verluste. Wir machten drei Gefangene. 2 weitere feind­liche Patrouillen in diesem Frontabschnitt wurden vertrie­ben. Eine dku sche Patrouille brach e 4 G-sanger.s und 1 Maschinengewehr zurück. Bei Armentieres holten deutsche Patrouillen unter heftigem Nahkampf zwei Gefangene aus den seinsUchm G üben. Südan stiich Lille wurde eine seind- liche Patron lls abgewstssn, südwestlich Laos wu dm zwei feindliche Kompanm im HanLg-Lnilenkampf blutig Zu- rück eeworssn. Zwei Weitere feindliche Angriffe an dieser Stelle scheiterten ebenfalls an der Zähigke t der Verleid ger im Handgranate krmpf. Die dsmschen Brrlufte sind ganz und dsmsnd. Oestltch R c incourt wuchs eine seindl che Patmuilst angewiesen. Zwischen Ssrrs und Ancrs wurden in der Nach; vom 13 aus den 14. Februar mchrs Pa­trouillen verjagt und Zwei Gefangene, und ein Maschine«» gewehr eingedwäst. An der Aisne versuchten verschiedene feindliche Stoßtrupps vorzugeh n. Sie wurden un er Ver­lusten abg,'wiesen. Ein vorübergehend in unseren Gräben kingetzrunoener Trupp wurde im Nahkampf geworfen, wo­bei zwei G sangrne in unserer Hand blieben. In der Cham­pagne dr-ngen nach heftiger Artillerievorbereitung ft-mdliche Patrouillen in uns re vorderen G äben ein, wurden aber sofort wieder dmch Handgranaten verjagt. Auch an der Maas bei Saint M hie! und in Lothringen stießen deutsche Patrouillen vor und tuscht«', mehrere G-fangene zurück. W-s im Westen sündcn such an den östlichen Fromm in Rußland. Galizien, Rumänien und Mazedonien kt h r durch- gejüh Le und für uns erfolgreiche kleine und größere Pa- ttouiuenunternkhMUNgen statt.

Berlin, 15. F br. WT S. (Amttich.) Unsere Marine­flugzeuge belegten am 14 Februar morgens di«- Flugplätze bei Dünkt,chm und Coxyde ausgiebig mit Bomben. Di« Einschläge lagen gut. Ferner hat ein Wasserflugzeug dis in dm Down« liegenden Handelsschiffe mit gutem Erfolg mit Bomben beworfen.

Die amerikanische Ablenkung.

London. 15. Febr. WTB. Die Times melden aus Washington, daß die Lage aus Cuba und in M xko in den Bereinigten Staaten grcße B unruhigung heroorgerufen hat. Auf Cuba ist eine heftige Reoolutiou unter Führung von Gomez, dem früheren konservativen Präsidenten, der mit dem ksnservat ven Kandidaten Zagas, dem Liberalen Monocal die Präsiden schast streitig macht, ausg brachen. Die amerikanische Rae mg sympath stert mit Monocal. Wenn die cubantsä e Regierung n>ch> imstande ist, die Ord­nung h-rzusiellen, wiri» Amerika inierve tteren.

Washington, 15. Febr. WTB. (Reuter.) Lansinz warme die Bevölkerung von Cuba in einer Not«, in d r er darauf hinweist, daß dis amerikanische Re. terung kein« aus der Revo Mion hrroorgegang me Regierung anerkennen könne. Düse Note bezieht sich auf die gemeldeten Aus- ftänd'.schen.Bew qunaen auf C da.

Weder Geleite noch V w ffuunq für amerikani­sche Handelsdawpfer.^

Berlin, 15. Frbc. Aus d m Haag wird derTägl. Rundich u" telegraphiert:Daily Chwnicle" meldet aus Wash gton, daß die amerckamsche R gierung endgültig beschlossen hat. vorläufig keine amer Kaatschen Handelskmm- pfsr durch amerikanische Kriegsschiffe begleiten zu lassen, sowie Handelsdampfer seiten» der Regierung keine Geschütze