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- an, die Kunst der alten Meister zu studieren, die strengernsten Werke eines Palestrina kennen zu lernen, war sein heißester Wunsch. Großherzog Leopold II. ermöglichte eS ihm, bei dem gelehrten Sarti in Bologna gründlichen Unterricht zu genießen. Nach einem Auf­enthalt in London übernahm er 1786 die Leitung der italienischen Oper in Paris und schrieb hier seine Opern, trat dann zwar während des Kaiserreichs von seinem Posten ab, übernahm aber 1816 die Leitung der Kirchenmusik an der Schloßkapelle, später auch die Direktion des Konservatoriums in Paris und führte sie fort bis er 1842 starb.

Sein Bestes schuf er in der Kirchenmusik: mehrere Messen, Psalmen, Verfetten unds2 Requiem. Auf diesem Gebiet kann er sich wohl mit den Größten messen: Ernst, Würde, Klarheit und Durchsichtigkeit der Form, Tiefe der Gedanken, das alles teilt er mit den Großen, was ihn von diesen scheidet ist ein gewisser Mangel an Frische, es fehlt ihm die nach­haltige Kraft, unmittelbar Ergreifendes zu gestalten. Seine Musik stimmt zur Andacht, reißt zur Bewun­derung und Verehrung hin, weniger gelingt es ihr, die Herzen zu erwärmen. Wie der Mann selbst, be­hält sein Kunstwerk immer etwas Vornehmes Unnah­bares. Wenn nun auch seine Kirchenkompositionen dem was wirkirchlich" nennen nicht völlig entsprechen, so ist dochsein Requiem durch Vollkommenheit der Form und deren Uebereinstimmung mit den durch den Text geweckten Gedanken ein hochvollendetes und den besten Produkten seiner Zeit, zum mindesten gleichstehendes Werk."

Requiem (Totenmesse) ist die in der kath. Kirche

zum Gedächtnis der Verstorbenen abgehaltene Messe, die mit dem EingangSchor: Requiem aeteruam, ewige Ruhe für die Verstorbenen erfleht, worauf das LMs eleison und das Sraäuals folgt. Daran schließt sich als bedeutendster Satz die berühmte Sequenz des Thomas von Celano: Dies iras (Tag des Zornes). Mit allem Fleiß werden in diesem Chor die Schreck­nisse des jüngsten Tages ausgemalt. Den Schluß bildet nach dem Offertorium, dem Sanctus Lensäietus und ^Knus Lei (O Lamm Gottes) das Dux astorna (Ew'ges Licht scheine ihnen).

Hat man sich bei Anhörung dieses Tonstücks wie in einem mittelalterlichen Dom befunden, darin dem Eindruck des Hehren und Feierlichen doch sine gewisse Beklommenheit sich beimischt, so tritt man bei Felix Mendelssohn in die thaufrische Waldluft eines sonnigen Frühlingsmorgens. Denn wenn auch in der Musik des 42. Psalms das sehnsüchtige Ver­langen nach Ruhe und Frieden vorherrscht, so gibt sie schon auch die Gewißheit der Erhörung zu spüren. In dem prächtigen Eingangschor:Wie oer Hirsch schreit nach frischem Wasser" beachte man das kleine Vorspiel: das Schreien aus oer Tiefe, das sich in 8 Takten bis zum Himmel erhebt um dann ergeben und zufriedengestellt zurückzusinken. Unter den fol­genden Solovorträgen sei besonders das Quintett her­vorgehoben, in welchem 4 Männerstimmen die durch eine Frauenstimme ausgedrückte Betrübnis der Seele schweigen und ihr in immer neuen Wendungen tröstend Vorhalten,'daß Gottes verheißene Güte nicht fehlen werde. Im prächtigen, breit angelegtem Schlußchor wandelt sich die sehnsüchtige Trauer in den feurigen

Loögesang: Preis sei dem Herrn, dem Gott Israels von nun an bis in Ewigkeit.

Als Hausmittel gegen Verstopfung und davon herrührende Unterleibs- und Magen­beschwerden, Leberleiden, Kopfweh, Congestwnen, eingenommenen Kopf bewähren sich vorzüglich die Zacharius-Villen. Zu beziehen durch die Apotheken. Preis 90 die Schachtel.

Milde, aber prompte Wirkung; keine nachfol­gende Erschlaffung der Organe, nervenanregend, an­genehm zu nehmen. Garantiert unschädlich. 12 Stück vor Schlafengehen genommen, genügen. Niederlagen bei Lsilllon L Solioll in Stuttgart und Siedler m Horb.

Mur eine Mark kostet die Schachtel, enthaltend 50 Pillen der ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen in den Apotheken. Selbst bei täglichem Gebrauch reicht eine Schachtel für einen Monat, sodaß die Kosten nur wenige Pfennige pro Tag auSmachen. Hieraus geht hervor, daß Bitterwässer, Magentropfen, Salzpastillen, Ricinusöl und wie die vielen Mittel alle heißen, dem Publikum viel teurer als die ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen zu stehen kommen, dabei werden sie von keinem anderen Mittel in der an­genehmen, unschädlichen und sicheren Wirkung bei Magen-, Leber-, Gallen-, Hämorrhoidalleiden etc. etc. übertroffen. Man sei stets vorsichtig, die ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen zu erhalten, da täuschend ähn­lich verpackte sogenannte Schweizerpillen sich im Verkehr befinden. Die auf jeder Schachtel auch quantitativ an­gegebenen Bestandteile sind: Tilge, Moschusgarbe, Aloe, Absynth, Bitterklee, Gentian.

Amtliche KekMutmachuMu.

Bekanntmachungen über Einträge im Genossenschaftsregister.

1.

2.

3.

4.

5.

Gerichtsstelle,

welche die Bekannt­machung erläßt.

Datum

des

Eintrags.

Wortlaut der Firma-;

Sitz der Genossenschaft;

Ort ihrer Zweigniederlassungen.

Rechtsverhältnisse

der Genossenschaft.

Bemerkungen.

König!. Amtsgericht Calw.

24. Nov. 1890.

Metzgergenossenschaft Calw, Eingetragene Genossenschaft mit unbe­schränkter Haftpflicht, in Calw.

In der Generalversammlung vom 20. November 1890 wurde die Auflösung der Genossenschaft beschlossen.

Zu Liquidatoren wurden die bisherigen Vorstands­mitglieder bestellt.

Z- B.:

Amtsrichter

Fischer.

Revier Calmbach.

Stammholzvrrkauf auf dem Stock.

Am Mittwoch, den 3. Dezember, vormittags 11/e Uhr,

kommen auf dem Rathaus in Calmbach in öffentl. mündl. Aufstreichsverhandlung die nachstehenden Hölzer zu losweisem Verkauf:

Waldteil

Distrikt u. Abteilung

Stück­

zahl

Stamm

Nro.

Holzart

Fest­

meter

ge­

schätzt

Anfall na klaffen

7 °

I. u. II. Klasse

h Stärken­geschätzt

7 °

III. u. IV. Klaffe

V. Kälbling

1

10. Luxbronnen

30

1/30

Tannen

21

2

30

31/60

18

io

90

3

36

61/96

28

)

4

31

201/231

Forchen

38

5

30

232/261

38

15

85

6

30

262/291

39

7

22

292/311

32

V. Kälbling

8

16. Rollmiß

60

11/70

Tannen

57

9

90

71/160

75

10

80

161/240

75

11

60

241/300

49

12

60

301/360

92

70

30

13

58

361/418

64

14

66

419/485

100

15

74

486/560

110

16

19

561/579

22

17

16

1001/1016

Forchen

13

100

I. Eiberg

18

45. Ob. Mtßlesgrund

118

1/118

Tannen

175

70

30

19

156

119/275

169

50

50

Tannen und Forchen sind von schöner Qualität.

Die Uebergabe der fertig gestellten Schläge erfolgt bis 20. April 1891. Abfuhrtermin 1. Oktober 1891.

Das Holz wird auf Verlangen vom Forstpersonal vorgezeigt.

Steinlieferuugsaceord.

Kommenden Ireitag, den 28. November d. I., vormittags 11 Uhr,

wird auf dem Rathaus in Calw die Lieferung der zur Unterhaltung der wie folgt bezeichnten Staatsstraßen erforderlichen Muschelkalksteine im öffentlichen Abstreich vergeben, und zwar:

a) für die Strecke km 26,248 bis bau 29,000 (Markung Hirsau) der Straße Nr. 102 von Calw nach Calmbach,

b) für die Strecke Irm 2,240 bis llm 3,500 (Markungen Unterreichenbach und Dennjächt) der Straße Nr. 108 von Pforzheim nach Calw.

Tüchtige Steinlieferanten sind hiezu eingeladen.

Calw, den 24. November 1890.

K. Straßenbau-Inspektion.

Fleischhauer.

Prirml-Anzeigen.

Zur alsbaldigen Bezahlung der ver­fallenen hälftigen

Kapital- «n- Menst- EinLommensfterrer

pro 18S0/S1

wird dringend aufgefordert.

Calw, den 24. Nov. 1890.

Kgl. Ortssteueramt.

Anzeige.

In der Nacht vom 4.5. Nov. ds. Js. wurde dem Bauern David Kübler in Unterhaugstett, Oberamt Calw, Ms seiner Scheuer ein Sack Haber, (ca. 67 Simri) und ein beinahe noch neuer Schubkarren gestohlen.

Der Dieb hat nach den hinterlassenen Spuren mit dem Schubkarren, auf dem sich jedenfalls der Habersack befand, feinen Weg durch das Unterhaugstetter Wiesen­thal über Hof Georgcnau nach Sim- mozheim genommen.

Verdächtig dieses Diebstahls ist der 40 Jahre alte ledige Taglöhner Johann Georg Weik von Unterhaugstett. Wahr­scheinlich hat derselbe den Haber in der Umgegend, insbesondere vielleicht in Merk­lingen oder Weil der Stadt, verkauft.

Um energische Fahndung und sach­dienliche Mitteilungen jeder Art wird ersucht.

Den 24. November 1890.

K. Amtgericht Leonberg.

(gez.): Göz, stellv. Amtsrichter, beauftr. Untersuchungsrichter.

Mehgergenossenschaft

Gcrkw,

eingetragene Genossenschaft mit unbe- unbefchränkter Haftpflicht.

In der Generalversammlung vom 20. ds. Mts. wurde die Auflösung der Genossenschaft beschlossen. Die Gläubiger der Genossenschaft werden aufgefordert, sich bei derselben zu melden.

Calw, den 24. November 1890. Der Vorstand:

Chr. Pfrommer. A. Ziegler. Ein kleineres

hat sowrt zu vermieten

Georg Eberhardt im Zwinger.

Ein Mädchen,

welches versteht, das Vieh zu füttern, findet Stelle im

Bad-Hotel Teinach.

Hirsau.

3550 Mk. Megqckd

hat sofort gegen gesetzt. Sicherheit aus­zuleihen.

W. Krafft.

Heilbronner

Rirchenbaulose

L 1 sind zu haben im Compt. d. Bl.