y und Brotmarkenoerkehr an das Oberami einzusenden. Das ^Mlriche gilt sür die Empsangsbescheinigunge-r im Sinn der Bister 8 oben.

10. Berlorene Reisebrotmarken werden nicht ersetzt; vom Verbraucher bezogene nicht umgetauicht.

11. Im üdr.gen finden aus die Reisebrotmarken die

Bestimmungen für die gewöhnlichen Mehl- und Brotmarken firmgemäße Anwendung. ^

12. Dies« Anordnungen treten an die Stelle der Bor» schriften über Gastmarken in Ziffer 1823 der Bekannt­machung pom 23. August 1916, Bezirksamtsbiatt Nr. 203, betreffend Anordnung zur Regelung de« Verbrauch» von Mehl und Brot durch die Versorgungsberechtigte.:. Wo im übrigen in den Anordnungen zur Regelung des Ber- bra^chs von Getreide. Mehl oder Brot von Tastmarkeu oder von Landes» bezw. Reiiebrotmaik'N einzelner Bundes­staaten di.' Rede ist, tritt an deren Sülle die Retchsreise- broimarke.

Die würltembergischen Gastmacken und di« einzeistaat- lichen Landes- und Reisebrotmarken haben noch bis zum 1. Dezember ds. Is. Gültigkeit, dürsen also dis dahin von den Inhabern noch verwendet und dürfen bis 6. Dezember ds. Is. von Wirten und Brot» und Mehlkleiiiverkäufern zum Umtausch zurückgegebcu werden. Marken, die bis dahin nicht verwendet oder zurückgegeben worden sind, wer­den nicht ersetzt.

Die Abgabe oosr würltembergischen Gastmarken durch die Karlenabgadestellen ist noch bis 31. Okt. ds. Is. gestattet.

13. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften sind gemäß § 57 der Brotgetreideoerordnung mit Strafe bedroht.

Nagold, den 11. Okt. 1916. K. Oderamt:

Kommereli.

Me mmLNige PiM i« Reichstage.

Nach längerer Pause trat der Reichstag am Mittwoch wieder zu einer Vollversammlung zusammen. Das sachliche Arbeiismaterial wurde bald erledigt, woraus Abg. Basser­mann (natl.) das Wort zu seinem Bericht über die Aus- schutzerörterungen der auswärtigen Politik ergriff. Ueber Einzel­heiten eingehend zu berichten, war er nicht in der Lage, weil die Verhandlungen vertraulichen Charakter getragen hatten. Doch der Abriß, den er gab, spiegelte vollkommene Befriedigung über die allgemeine Kriegslage und unbe- dirigier Vertrauen in die fernere Gestaltung an den Fronten. Wiederholt ertönte kraftvoller Beifall auf den Bänken. Mit gespannter Aufmerksamkeit vernahm der Reichstag den »om Ausschuß selbst festgesetzten Wortlaut des Berichts über die Beratungen, die dem

Unterseebootskrieg

gegolten hatten. Zu dieser ungewöhnlichen Festlegung des mündlichen Berichts hatte sich der Ausschuß angesichts der Wichtigkeit dieser Frage entschlossen. Er hatte selbst aus eine Beschlußfassung verzichtet und empfiehlt sür die

umo

eine

vaterländischen

Interessen nicht möglich ist und ohne eine solche eine volle Auskiärung nicht erzielt werden kann. Die eben erwähnte Formulierung wurde mit 24 gegen 4 Stimmen angenom­men. So rerbikb im wesentlichen ein Streisblick auf den bös hereingefulle.ien neuen Feind Rumänien und aus die Neutralen, voran Griechenland, dessen willensfestem König der Reichstag jeine Bewunderung nicht versagt.

Den Reizender Redner leitete dann der Abg. Spahn (Ztr.) mit einer Rede «in, worin er dem Kanzler in ferner Kennzeichnung Englands zustimmt. Die Beschlagnahme des Palastes des österreichischen Gesandten beim päpstlichen Stuhl bezeichnet Spahn als den Zusammrnbruch des Ga- ranttegesetzes. Der sozialdem. Abg. Scheide mann be­gann seine sehr eingehende Red« mit der Warnung vor den Neurasthenikern hinter der Front. Die Friedensaus- sichten seien zur Zeit schlecht, und es bleibe nichts anderes Übrig, als zu warten, bis dis Benmnft siege. Der Krieg könne nur ais Verteidigungskrieg geführt werden. Er ver­weist aus die Friedenssshnsucht, bre auch bei den Feinden

Kauen.

Von Paul Schüler.

Bisher halte ich immer geglaubt, daß ich wüßte, was essen heißt, und ich hatte mir daher über diese mir selbst­verständlich erscheinende Beschäftigung nicht weiter den Kopf zerbrochen. Neuerdings aber stellten sich Zweifel bei mir ein. Was essen heißt, das wurde mir immer fragwürdiger, und der Wunsch, über d ese so wichtige Lebenssunktion zur Klarheit durchzudringen, ließ mir keine Ruhe mehr.

Was könnte auch in einer Zeit, wo es unseren Fein­den darauf ankommt, uns durch Hunger zu besiegen, not- wendiger sein, als über das Miiltl klar zu werden, mit dem wir den Hunger besiegen können. Daß dieses Mittel essen heiß!, darüber bestehen zwar bei niemand Zweifel. Aber wie gegessen werden muß, um mit Sicherheit des Feindes Herr zu werden, das habe ich erst jetzt erfahren, und ich halte es tm allgemeinen Interesse sür meine Pflicht, meine Erfahrung zur öffenilichen Kenntnis zu bringen Denn ich bin überzeugt, daß es den meisten meiner Volks­genossen so geht, wie es mir ergangen ist. und daß sie vom zweckmäßigen Esten noch heute wenig Ahnung haben.

Bon wem ich meine Wissenschaft habe? Ich will es nur gleich verraten: von einem Arzte, der am eigenen Leibe dieKunst des Essens" studiert und die Eraährungsfrage zu einem wesentlichen Teil seiner Lebensaufgabe gemacht Hai. Dieser Mann hat mich, als ich ein Neuling und Stümper im Essen zu ihm kam, darüber belehrt, nicht

Der amtliche Tagesbericht. I

WTB. Großes Hauptquartier, 12. Okt. Amtl. Tel.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des

SeueralseldmarschM Kronprinz Rupprecht von Bayer«

Beiderseits der Somme nahm die Schlacht ihren Fortgang.

An der ganzen Front zwischen Ancre und Somme entfalteten die Artillerien große Kraft. Jnfanterianariffe der Engländer nordöstlich von Thiepval, sowie auf der Linie Le SarsGueudeeourt sind meist schon im Sperr­feuer gescheitert. Gegen Abend setzten aus der Front MorvalBouchavesnes starke An­griffe ein, die bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt wurden. Gegen die Stellungen des Infanterieregiments Nr. 68 und des Reserve- Infanterieregiments Nr. 76 bei Sailly stürmte der Feind sechs Mal an. Alle Anstrengun­gen waren ergebnislos. Unsere Stellungen sind restlos behauptet.

Südlich der Somme ging der Kampf zwischen Genermont und Chaulnes weiter. Mehrfache französische Angriffe wurden abgeschlagen. Die heiß umstrittene Zuckerfabrik von Genermont ist in unserem Besitz. Im Dorfe Ablaincourt entspannen sich erbitterte Häuserkämpfe, die noch im Gange sind.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Keine wesentlichen Ereignisse.

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen.

Im Marostal hielt der Feind dem umfas- sendenAngriff nicht stand. Auch weiter nöro- lich beginnt er zu weichen. Er wird auf der ganzen Ostfront verfolgt.

Die zweite rumänische Armee ist in die Grenzstellungen zurückgeworfen. In den Gebirgskämpsen der beiden letzten Tage sind 18 Offiziere, 639 Mann, 1 lO-Ctm.-Geschütz,

5 Maschinengewehre, viel Munition und Gewehre in unsere Hand gefallen.

Feindliche Vorstöße beiderseits des Vulkan­paffes wurden abgeschlagen.

Balkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmarfchalls von Mackensen:

Die Lage ist unverändert.

Mazedonische Front:

Zahlreiche feindliche Angriffe an der Cerna sind gescheitert. Westlich und östlich des War- oars machte der Gegner erfolglos Vorstöße.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

herischt. Nach ein-gen Klagen über F-H'er der Nahrung-- mitt-loersorgung, üb«r Zensur und über den Belagerungs­zustand, wendet er sich gegen die Wühlarbeit der externen Rechten, die er mir Angst vor dem Heraufziehen der Demo­kratie begründen will. Er verlangt, daß dem unbezwingli- chen demschen Volk noch inmitten des Kriegesdie Schatz- lramm.c politischer Rechne* geöffnet wird. Dieser Gedankru« gang führte Scheiücmann zur Frage der inuerpottnschen

nur was, sondern noch vielmehr wie ich essen muß, und er hat seine Belehrung so oft und so eindringlich fortgesetzt, bis er von mir die Ueberzeugung hatte: jetzt Kain er essen.

Ich setze das maßgebende Gespräch zwischen uns hierher.

Woran denken Sie, wenn Sie essen?" fing er an.

Woran ich denke? Nun, das ist natürlich sehr verschieden."

Das soll aber nicht verschieden sein," belehrte er mich: Sie sollen nur an eines denken, näml ch ans Essen. Sie sollen mit Andcchl, mit Hingabe essen. Jeder Bisten soll Ihnen ein Gcnutz sein. Denn das ist wichtig für unseren Magen, ob man mit Lust oder mit Unlust ißt; ungesund ist es aber für ihn, wenn man beim Essen nicht ans Esten denkt, sondern an alles mögliche andere. Darum empfehle ich meinen Patienten, sich bei Tische so wenig als möglich zu unterhalten. Die Ausmerksamkeit muß konzentriert wer­den auf die Karotten, auf den Spinat, auf die Speise und aus welches Gericht es immer sli. Bei stehen Sie, wie ich es meine?"

Ich verstehe, Herr Doktor. Wenn es weiter nichts ist! Das ist ja alles selbstverständlich."

Selbstverständlich ist gor nichts," verbesserte er mich: Sehen Sie sich doch nur einmal um an den Stätten, wo gegessen wird; Sie werden ihr blaues Wunder «rieben, wie wenige das. was Sie jetzt sür selbstverständlich Hallen, de- folgen. Die einen lesen beim Esten die Zeitung und mer» Ken also gar nicht, daß sie effen. Die andern schwatzen, anstatt zu schweigen und zu kauen. Denn was das Kauen anbelangt, so komme ich damit zu einem Kardinalpunkt

Neuorientierung, die er nicht nur für das Reich, sondern auch für die Bundesstaaten forderte. Es folgt ais Redner der nationalen Partei Bassermann mit einem vertrau­ensvollen Aufblick zu unseren Heerjühcem und mit dank­barer Begrüßung unserer todesmutigen Soldaten, dte kein Trommelfeuer schreckt. Ihn löste der Abg. Naumann (Fortschr. Bolksp) ab. Er sührie die Hörer zunächst auf abseits li-grnde« Gebiet, zu seinem Lieblingsthema, zu einer europäischen Wi.t'ch«f:sKtmeinschaft. Abweichend von Herrn Scheidemann stellt er sich allerding« auf den Standpunkt, erst siegen, dann reformieren. Dem Ntchtreformieren wäre nach Naumann eine glatte seelisch« Unmöglichkeit gegenü- der einem Volk. dessen Geduld, dessen Will« zur Pflicht und Ordnung in diesem Kriege so wunderbar sich offenbaren.

Nach dem Abg. Naumann sprach der ironstroatioe Wortführer Abg. Gras Westarp au«, was viele denken und alle empfinden sotlirn: Daß ungeachtet aller Friedens- sehnsucht der nationale Daseinskampf durchgefllhrt werden muß, mag er auch noch Monate oder Jahre dauern. Innerpolitisch« Resarmen wollen die Konservativen nicht als dringlich behandelt misten. Gerade das Altbewährte habe in diesem Krieg die Frueip ob« bestanden. Gegen den Vorwurf der Kanzlerfronde »erwahri Gras Westarp seine Partei, wie er anderersrits aus KommiistsrsLo.gänakn die Nichtberechtigung der gegen Herrn o. Tirpitz gerichteten Verdächtigung nachwtes. Will« zum Steg. Glaube an den Sieg da« ist'«, war durchweg als roter Faden durch die kriegspolittsche Debatte geht, schließlich die wenigen Worte de» Abg. v. Halem (Deutsche Fraktion). Und einhellig war das Vertrauen in die politische Leitung der der Reichsgrschicke durch Herrn o. Bechmann Hollweg. Kein Wort über deu U»Bootkrieg war bisher gefallen. Erst der Abg. Haase (Soz. Arb. Gern.) nahm gegen die Verwendung dieser Waffe Stellung und empfahl Verstän­digung unter den Kriegführenden um jeden Preis, weil nach seiner Meinung der Krieg miittänsch nicht zur Ent» schetdung gebracht «erden könne. Wie es um die Bernt- schaft der Feinde zum Friedensschluß bestellt ist, darüber schwttg sich Herr Haas« aus. Umso freimütiger sprach der Abg. Dr. David (Soz.) und er fügte ein besonderes Wort über die II-Booiwaffe hinzu, das nicht der sonstigen allge­meinen Beurteilung dieser Waffe gemäß war. Auch befaßte er sich mit den Möglichkeiten, das Ende des Kriegs zu beschleunigen.

Der neue U-bootskrieg.

Die völkerrechtliche Seite des neuen U-bootskrtegs wird von amtlicher deutschen Stelle wie folgt klargestcltt:

In der feindlichen Presse sind über die deutschen A- Aootserfosge an der Küste der Ber. Staaten verschiedene Angaben gemacht und Betrachtungen angeftellt worden, die nicht unwidersprochen werden dürfen. Der funkenielegn-pht- sche englische Zeitunzadienst von Potdhu vom 10. Okt. melde!, dstzU 53" 6 selndl che Schiffe torpediert und in sin-gM, SÄU-N versenk! Hase. Hierzu wird uns von zustän­diger Seit« mitgeieilt, daß der Haudelikrieg an der Küste der Ber. Staaten nach den Htegek« der deutsch«« ^rise»- ordnurrg geführt wirb, die bestimmt, dstz ein Handelsschiff ungehalten und nach der Untersuchung und nachdem seine Besatzung und seine Fahrgäste in Sicherheit gebracht haben, unter gewissen Voraussetzungen versenkt werden darf. Diese Voraussetzungen sind z. B., daß es sich um einen feindli­chen Dampfer handelt oder um einen neutralen Dampfer, der Bannware befördert, und daß die militärische Lage es ausschließt, den al« Prise aufgebrachten Dampfer in einen Hasen zu bringen. 8» handelt sich also keineswegs darum, daß Handrlsdsmpsrr etwa ohne vorherige Warnung durch Torpedoschuß versenk! worden sind.

Das Reuiersch« Büro meldet ferner aus Washington, daß die amerikanischen Behörden da« Entstehen sehr kornp- lizerter Arutralitätsfrage» bejücchien, wenn Unle.seeboote so nahe an der amerikanischen Küste operieren, daß dies einer Blorsade gleich käme. Hierzu wird bemerkt, daß deutsche Secstreitkriifte das Recht haben. Kre«r«rKrieg i« offene« Meer überall zu führen und daß die Hohhelisgren ze neutraler Staaten peinlich beachtet wird. Von ü..e"

R

des Ernährungswesens. Die Kunst des Essens im physio­logischen (und, wie man streng wissenschaftlich Nachweisen kann, auch in einem höheren gastronomischen) Sinn steht und fällt mit der Kunst des Karrens. Es ist nämlich ein gewaltiger Unterschied, ob man die Speisen, wie es die meisten tun, in ungekautem Zustand herunterschlingt, oder ob man Bissen sür Bissen mit den Zähnen sorgsam zerklei- nert und so lange im Munde behält, bi« das Effen von selbst, das heißt durch unwillkürliches Schlucken in den Ma» gen gelangt und diesem nur noch die denkbar geringste Arbeit bereitet. Schlingen ist ungesund, kauen ist gesund. Es kann gar nicht genug gekaut werden, lieber Herr. Menschen, die kauen, verlängern ihr Leben. Sie lachen, aber ich spaße nicht. Mehr kauen k muß die Losung sein. Kauen erhält gesund und erspart Krankheiten. Mehr kauen, sage ich. Zumal in dieser Zeit, wo alles daraus ankommt, aus der verringerten Nahrungsmenge einen möglichst großen Nährwert zu ziehen. Und hier, mein Verehrter, bin ich bei der Haupsache angelangt; bei einer Sache, die wenig be­kannt, nicht genügend respektiert und doch so bedeutungsvoll ist wie weniges, was sonst des langen und breiten behan­delt und erörtert wird. Ich sage: Je mehr gekaut wird, desto weniger braucht gegessen zu werden. Denn man be­darf dann einer geringeren Menge, um satt zu werden."

Wenn das wahr sein sollte, Herr Doktor", warf ich ein.

..Zweifeln Sie? ' unterbrach er mich:Nun, ich ver­spreche Ihnen. Sie sollen diese Erfahrung am eigenen Leibe machen"

Mockabe

feindliche aufgebrüch Ausbringu Küste anst und Ladu os Lomm, Tauchboot daß beim allen Kri« Brennstoff macht wor von Amer ierseeboote ger ameril Gegensatz Kriegs beg wachen, u herankomi Häuser d,

Wast amerikani Antwort seebooten tet, in in dem düng g des Unters Aus meldet: der ameri Einspruch zur Sre Staaten

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