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Asrstprschr« M° 33.

90. Jahrgang.

1 S- 8 W MM.

^ ^ und

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Freitag, den 4. August

1916

Me erbitterte MO m Lmmegebiet.

Amtliches.

Neuregelung des Verkehrs mit Gerste.

Durch eine Bekanntmachung des Bundesrats vom 6. Juli !916 wird die Verordnung über den Verkehr mit Gerste vom 28. Juni 1915 nebst den Nachiragsoerordnun- gen vom 21. Oktober 1915 und vom 27. Januar 1916 mit einigen Abänderungen, Ergänzungen und Streichungen aus das neue Erntejahr 1916/17 erstreckt. Als wichtigste Neu­erungen sind die folgenden hsrooizuheben:

Die Menge, die den Erzeugern zur Verwendung im eigenen landwirtschaftlichen Betriebe belassen wird, ist nicht, wie im Vorjahre, aff die Hälfte, sondern aus vier Zehntel der Ernte festgesetzt. Die Herabsetzung ist erfolgt, um mehr Gerste als bisher zur Herstellung von Graupen und von Malz und Gerstenkaffee verfügbar zu machen und außerdem die Möglichkeit zu schaffen, landwirtschaftlichen Betrieben, die selbst keine Gerste bauen, Gerste als Schweinssulter zu überlassen. Die Verarbeitung der Gerste zu Grütze, Grau­pen oder Gerstsnmehl für den Sklbstverb.auch der land- wirtschastiichm Betriebe wird wiederum zugelassen, aber dadurch u rtsr Aufsicht gestellt, daß sie nur aus Grund von Mahlkarteu erfolgen darf, die die zuständige Bk hör de aus- stellt. D-r Saatguwrrkehr ist sür Wintergerste in genau derselben Weise neu geregelt, wie beim Brotgetreide (Saat- Karren, Konzessionierung des Handels.) Der Handel mit Sommergerste zu Saaizwecksn ffl vorläufig ganz verboten, kann aber später vom Reichskanzler ccleubt und geregelt werden. Die Mindestmenge, die kleinen Erzeugern (unter 20 Doppelzentner Ertrag) belassen werden muß (nicht wie owher nur belassen wer.-n kann), ist wiederum aus 10 Doppelzentner festgesetzt. Die Versorgung der kontingen­tierten Betriebe soll im allgemeinen durch freihändigen An­kauf gegen Bezugsche-no erfolgen. Für die Brauereien kommt eine anders Art der Bedarfsdeckung nicht in Frage; die Versorgung der Graupenmühlen, ferner der Betriebe, sie Gersten- atur Malzkaffee, Preßhefe oder Malzextrakt tierstcllen, sowie der Mummebrauereien kann auch in der Weise geschehen, daß ihnen die nötige Gerste durch eine vom Reichskanzler za bestimmende Zentralstelle überwiesen wird, der, falls freihändiger Ankauf nicht möglich ist. die Gerste in derselben Weile von den Kommunalverbänden zur Verfügung zu stellen ist. wie dies beim Biotgetrside der R.lchLgeLreidestelle gegenüber erfolgen muß.

Bon einiger Bedeutung ist noch die Bestimmung, daß Betriebe mir Kontingent, die eine eigene Mälzerei haben, in dieser sür andere Betriebe nicht mehr Geiste vermälzen dürfen, als sie im Jahresdurchschnitte der Zeit vom 1. Ok­tober 1912 bis zum 30 September 1914 sür andere Be­triebe vermälzt haben. Insgesamt (sür andere Betriebe und für ihren eigenen Bedarf) dürfen sie nicht mehr oer-

Reifezeit.

Von Karl Frank.

Aus blühendem Weben Wird wieder Frucht

Wohliges, wonniges, sonniges Streben Nimmt das große, das schaffende Leben In seine Zucht--

Mag es lieblicher klingen Ueber den Fluren: Es blüht - Tiefer ins stille Gemüt Will es mahnend mir dringen. Näher ans Herz es mir greift, Wenn die Felder flüstern:

Es reift, es reift.

Aus dem .Türmer".

König Wilhelm 11. von Württemberg, der Liebling seines Volkes.

> betten standen dis Fürsten Schwabens und

M^bbnvolk allen deutschen Stämmen ein leuch- tendes Borbild in einem besonders schönen und Herz- Verhältnis. Und was Eberhard im Bart als das Kleinod seines Volks einst rührend heroorgehoben hat seine unverbrüchliche Liebe und Treue zum augestammten Fürfienhause: davon hat die Zeit, auch die Neuzeit nichts

mälzen als den Jahresdurchschnitt in dem genannten Zei- raum. Durch diese Vorschrift soll den Lohn- und Handels­mälzereien in gewissem Umfange Schutz gegenüber der Kon­kurrenz der Brauereimälzereien gewährt werden.

Nagold, den 1. August 1916. K. Oberamt.

Kommereil.

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 3. Aug.

Amtlich. (Tel.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Nördlich der Ssrume ließ das starke feindliche Borbe- reitrrngsseuer zwischen dem Anerebach und der Somme einen große« entscheidenden Angriff erwarten. In­folge unseres Sperrfeuers ist es nur zu zeitlich u. räumlich getrennten, aber schweren Kämpfen gekommen. Beider­seits der" Straße Bapanme-Albert und LflUch des Trones-Waldes sind starke englische Angriffe zusam- mengebrvchen. Zwischen Maurepas u. der Somme wieder­holte sich der französische Ansturm bis zu sieben Male«.

In zähem Ringen sind unsere Truppen Herren ihrer Stellung geblieben; nur in das Gehöft Mo- nacu und in einen Srabentell nördlich davon ist der Geg­ner eingedrungen. Südlich der Somme wurden bei Barleux und bei Estres französische Vorstöße ab- gewiesen.

Rechts der Maas setzte der Feind gegen den Pfefferrücken und aus breiter Front vom Werk Thian- mont bis nördlich des Werkes Laufse starke Kräfte znm Angriff an. Er hat auf dem Westtell des Psefferrückens urd südwcstl. von Flevry in Teilen unserer vordersten Linie Fuß gefaßt und in; Laufe-. Wäldchen vorgestern verlorene Gra­benstücks wiedergewonnen. Am Werk Thiaumout und süd­wiesen, im Bergwa!- «ach vorübergehenden Ein­bruch durch Gegenstoß unter großen Verlusten sür ihn geworfen.

Be! feindlichen Bombenangriffen aus belgische Städte wurden u. a. in Meirelbeke (südlich von Gent) LS Einwohner, darunter 9 Frauen und Kinder, getötet oder schwer verlrtzt. Unsere Flieger griffen die östlich von Flenry jwurde Dder Gegner glatt abge-

abgebröckelt, und noch heute gilt, was Justinus Keiner so schön sagt:

Graf im Bart. Ihr seid der reichste,

Euer Land trägt Edelstein! '

Und wenn irgend ein württembergischer Fürst es ver­dient Hot, daß ihm die Liebe und Verehrung seines Volkes in reichstem Maße als schönstes Erbteil und höchster Lohn seiner Lebensarbeit zufällt, so ist es König Wilhelm II.

Das ist keine Phrase und leere Redensart und keine Fürstendienerei. Das hat jeder Schwabe schon in Fiedens- zeiten und nun doppelt in diesen schweren Krtegesjahrcn als die unserem König mit Recht und als Frucht eines geseg­neten Fürstenlebens zukommende Gottesgnade und das schönste Himmelsgeschenk angesehen. Ja, unser König hat es uns leicht gemacht, ihn zu lieben und zu verehren.

Schon als Prinz hat er sich die Zuneigung des Vol­kes durch sein gerades und schlichtes Wesen und seine ein­fache. fast bürgerliche Lebens- und Haushaltung an der Seite seiner ersten Gemahlin, der Prinzessin Marie, und seiner Toch'er Pauline, der nunmehrigen Fürstin von Wied, erworben.

Und als er am 30. Oktober 1891 nach dem Tode des Königs Karl, seines Oheims, die Zügel der Regierung er­griff, hat sich sein Volk lr. seinen Erwartungen nicht getäuscht:

Die ritterliche Gestalt des Königs, dem die Würde des Generalfeldmarschalls, die ihm unlängst der Kaiser ln gleichzeitiger Ehrung der tapferen württembergischen Trup­pen verlieh, dte letzte und höchste militärische Auszeichnung

feindlichen Geschwader an und zwangen sie zur Umkehr. Eines von ihnen wich über holländisches Gebiet aus.

Im Luftkampf wurde ein englischer Doppeldecker südlich Routers und ein feindliches Flugzeug, das LS. deS Leutnant Wintzens südöstlich von Peroune ab­geschossen. Durch Abwehrfeuer wurde je ein feind­licher Flieger bei Boefiughe und nördlich von Arras heruntergeholt.

Oeftlicher Kriegsschauplatz:

Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:

Aus dem nördlichen Teil der Front keine, besonderen Ereignisse. Russische Vorstöße beiderseits des Nobel­sees sind gescheitert. Gin starker Angriff brach süd­westlich von Lnbieszow zusammen.

An der Bahn KowelSaruy vorgehende feindliche Schützenlinien wurdeu durch unser Fener vertriebe«. Im Wald von Ostrow (nördlich von Ktnstiin) wurden über Lv« Gefangene eingebrachl.

Beiderseits der Bah» Brody anscheinend geplante feindliche Angriffe kamen nur gegen Ponikowiea zur Durchführung und wurden abgewiefen.

Im übrigen herrschte an der Front geringe Ge- sechtstätigkeit.

Bei Rozyszeze u .d östlich von Toreszyu wur- den russische Flugzeuge abgeschoffe«.

Armee des Generals Grafe« von Bothmer:

Südwestlich von Welesniow wurden kleine Ruffen­nester gesäubert.

Balkankriegsschauplatz.

Nichts neues.

Oberste Heeresleitung.

Wiederum ei» MM uns Loudo«

M die SwftWe Englands.

WTB. Berlin, 3. Aug. (Amtlich. Tek In der Nacht vom 2. auf 3. August hat wiederum eine größere Zahl unserer Marineluftschiffe die südöstlichen Graf­schaften Englands angegriffen, und besonders London, den Flottenstützpunkt Harwich, Bahnanlagen und mi­litärisch wichtige Industrieanlagen in der Graf­schaft Norfolk m>t einer großen Zahl Spreng- und Brandbombe« mit gutem Erfolg belegt« Die Lust-

angelegt hat; sein edler Charakter und seine allezeit sürst'

liche Gesinnung, die nur dem Hohen, der Kunst und Wis­senschaft Herz, Auge und Ohr erschließt; sein freundlicher, leutseliger Umgang und Berkehr auch mit den Aermsten des Volks, denen er im Verein mit seiner erlauchten Ge­mahlin, der Königin Charlotte, ungezählte Beweise seiner landesväterlichen Fürsorge gab und nicht zu geben aushört; seine unablässige Arbeit sür das Wohl des Volkes, wie sie sich in der langen Reihe der Gesetze seiner Regierung zum Besten des Landes, namentlich der arbeitenden Klassen, be­tätigt hat; seine mit Liebe verständnisvoll gepaarte Gerech­tigkeit, die keine Unterschiede kennt, und seine vornehme Bescheidenheit, mit der er auch die Ehrungen zu seinem 25jährigen Regierungsjubiläum ablehnt, die ihm sein Volk selbst mitten im Kriege dargebracht hätte: alle diese schönen Eigenschaften haben ihn zum Liebling seines Volkes ohne Unterschied erhoben, des Schwabenvolkes, das es sich nicht nehmen taffen wird, die seinem Fürsten für seinen Ehrentag zugedachlen Liedeserweijungen in die von ihm selbst ange­deutete und gewünschte Form umzuwandeln, in eine dem Könige zur Verfügung zu stellende Iubiläumsspende, die es gewiß wieder wahr machen wird:

.Schwabensürst, Ihr seid der reichste,

Euer Land trägt Edelstein!"

Unser geliebter König aber möge noch lange sein mildes Zepter über sein schönes Schwaben'and strecken und es nach dem Kriege zu neuer Blüte führen!

v. 8. L.