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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk Lalw.

63. Jahrgang.

Erscheint Di-nr ta g , Donnerstag und SamStag. Dt- EininckungSg-rühr beträgt im Bezirk und nächster Um­gebung !> Psg. die Zeile, sonst 12 Psg.

Amtliche Bekanntmachungen.

Den Gemeindebehörden

derjenigen Orte des Bezirks, welche anläßlich der in der Zeit vom 29. Sept. bis 13. Okt. d. I. stattfin­denden Generalstabsreise werden berührt werden, wird hiedurch eröffnet, daß auf Grund der vom K. Kriegs­ministerium ausgefertigten Marschroute durch Quar­tiermacher je Tags zuvor das Erforderliche angezeigt werden wird.

Calw, den 17. Sept. 1890.

K. Oberamt.

Supp er.

An die Grtspol treibe Hörden.

Da neuerdings wiederholt durch die Treibherden bäurischer Schweinehändler die Maul- und Klauen­seuche in weitem UmfaNg verbreitet worden ist, sieht sich das Oberamt veranlaßt, die Ortspolizeibehörden des Bezirks wiederholt auf die Bestimmungen der Minist.-Verfügung vom 27. Juli 1888, sowie des Ministerialerlasses vom nämlichen Tage Minist.-Amtsbb. S. 236, hinzuweisen, und denselben die Einhaltung der daselbst hinsichtlich der Ueberwachung des Ver­kehrs der wandernden Schweineherden gegebenen Vor­schriften aufzugebsn.

Insbesondere ist dafür Sorge zu tragen, daß den Führern der Herden die Gesundheitszeugnisse ab­verlangt und diese namentlich in der Richtung kon- Iroliert werden, ob solche von einem beamteten Tier­arzt ausgestellt sind, und ob die im Zeugnis aufge­führten Tiere nach Zahl und Beschreibung mit den Tieren der Herde übereinstimmen, endlich, ob das .Zeugnis nicht wegen Ablaufs von fünf Tagen seit seiner Ausstellung ungiltig geworden ist.

Calw, den 18. September 1890.

K. Oberamt.

Amtmann Bertsch.

Deutsches Reich.

Berlin, 17. Sept., Mittw. Der Reichsanz. sagt heute abend in seinem nichtamtlichen Teile: Heute trifft Kaiser Franz Josef zum Besuch des Kaisers Wilhelm in Rohnstock ein. Ist der Besuch auch nur den militärischen Uebungen gewidmet, welche sich vor den Augen der Majestäten abspielen werden, so darf doch die Thatsache der Begegnung beider Majestäten als neues Unterpfand der, wie unser Kaiser am 5. Sept. bei dem Festmal in Gravenstein sich ausdrückte, engen Beziehungen innigster Freundschaft und festester Waffenbrüderschaft gelten, welche zwischen beiden Monarchen bestehen. Das deutsche Volk ruft dem erhabenen Freund seines Kaisers bei dem Betreten des deutschen Bodens ein herzliches Willkommen zu, womit cs den Wunsch verbindet, daß auch diese Be­legung den hohen Zielen, welche beide Majestäten für das Wohl ihrer Völker beseelen, sich förderlich erweisen möge.

Rohnstock, 17. Sept. Kaiser Franz Jose pH ist nachmittags halb 5 Uhr hier eingetroffen, von Kaiser Wilhelm am Bahnhof erwartet. Die Monarchen umarmten und küßten einander wieder­holt. General v. Caprivi und Graf Kalnoky begrüßten einander ebenfalls herzlich. Außerdem waren anwesend die Generale v. Hahnke, v. Wittich, w. Lewinski und v. Seeckt, sowie sämtliche Flügel­adjutanten und Graf Enkenburg. Nach dem Ab« schreiten der Front, der Ehrenkompagnie fuhren die

Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt V0 Pfg. Mch L 0 Pfg. Trägerlohn, durch d'e Post bezogen Mk. 1. lS, sonst 1« ganz Württemberg Mt. r. SS.

Majestäten nach dem Schlosse, Caprivi und Kalnoky folgten im zweiten Wagen. Kriegervereine, Schulen und Feuerwehren bildeten Spalier. Die Menge brachte stürmische Ovationen dar. Am Schlosse wurden die Majestäten von der Gräfin Hochberg empfangen und begrüßt.

Rohnstock, 17. Sept. Der König von Sachsen ist um halb 6 Uhr abends auf Schloß Börnchen bei Rohnstock eingekroffen. Darauf bestiegen die Majestäten den Schloßturm, um die erleuchteten Höhen zu betrachten. Rohnstock war illuminiert.

Tages-Neuigkeiten.

* Calw. Unsere Bienenzüchter haben in diesem Jahr entgegen den Landwirten eine sehr magere Ernte. Statt daß Honig den Stöcken entnommen werden kann, müssen die Bienen schon jetzt gefüttert werden; von einem Ertrag ist also gar keine Rede. Infolgedessen wird auch der Preis des einheimischen Honigs sich steigern. Die gute Witterung der letzten Tage gestattet zwar den Bienen den Ausflug, aber die Nahrung beginnt auszugehen und die Bienenzüchter sind recht froh, daß die Heiden blühen und den Bienen wenigstens noch eine kleine Ausbeute an Honig ge­währen. Seit langer Zeit ist kein Jahr für die Bienenzucht so schlecht gewesen wie dieses.

Es dürfte für unsere Leser von Interesse sein, zu erfahren, daß demnächst im Verlag von W. Kohlhammer in Stuttgart die von der Deutschen Partei begründete und von Eugen Stockmayer redigierteWürttembergische Volkszeitung" erscheint. Die Tendenz des für Württemberg nunmehr zur dringenden Notwendigkeit gewordenen Parteiorgans ist eine im besten Smne des Wortes nationale und liberale, und da sein Inhalt kein einseitig politischer, sondern ein alle Wissensgebiete umfassender sein wird, so glauben wir diesem neuen Unternehmen eine günstige Zukunft zusichern zu können. Wir verweisen un übrigen auf das in der heutigen Nummer unseres Blattes stehende Inserat.

Ein Teil der demokratischen Presse wieder­holt immer wieder die in der Biberacher Versammlung der Volkspartei erstmals aufgestellte unwahre Behaupt­ung, der Entwurf der Verwaltungsreform räume den Ortsvorstehern und Oberanstmännern die Befugnis ein, widerspenstige Mitglieder der Gemeindekollegien und Amtsversammlungen in den Arrest zu schicken. Dem gegenüber wird unStaatsanz " festgestellt, daß nach Art. 53 Abs. 2 des Gesetzesentwurfs die Ver­hängung von Haftstrafe gegen die Mit­glieder der Gemeindekollegien und der Amtsversammlungen überhaupt ausge­schlossen sei. Für die Agitationsweise jener Par­tei sei es bezeichnend, daß man Resolutionen gegen Bestimmungen fassen läßt, welche im Regierungsent­wurf sich gar nicht vorfinden.

Stuttgart, 18. Sept. Kartoffelmarkt. Zufuhr 300 Zentner. Preis 2 ^ 30 --Z bis 2 ^ 80 pr. Ztr. Krautmarkt: 2000 Stück Filder- kraut 1215 ^ per 100 Stück. Mo st ob st: Wil­helmsplatz. 600 Ztr. Preis 4 --Z bis 4

50 H pr. Ztr. Eßlingen, 17 Sept. Obst- berrcht. Zufuhr 800 Ztr. Preis 4 50 bis

5 ^ 20 H pr. Ztr. Kraut. Zufuhr 600 St. Preis 810 ^ pr. Hundert. Brackenheim, 17. Sept. Heute wurden 25 Ztr. städtischer Hopfen zu 155 pr. Ztr. an Samuel Rothschild aus> der Karlsvorstadt Heslach verkauft.

Tübingen, 16. Sept. Gestern nacht brach in Derendingen in dem an das Wohnhaus an­gebauten Schopf des Bauern Dieter Feuer aus, wel­ches so rasch um sich griff, daß die Feuerwehren von Derendingen und Weilheim sich auf den Schutz der benachbarten Häuser beschränken mußten. Unterstützt wurden sie durch die in Derendingen einquartierten Dragoner. Wohnhaus, Scheuer und Schopf des Dieter samt Erntevorräten wurden ein Raub der Flammen. Auch ein Pudel verbrannte. Ein wert­volles Militärpferd, das aus einem Nachbarhause herausgeführt wurde, scheute beim Anblick der Flam­men und rannte so unglücklich auf einen Wagen, daß es mit zerschmetterter Hirnschale tot niederfiel.

Backnang, 14. Ang. Der beim Brande der L. Nebingerschen Lederfabrik dahier durch die Ge­bäudebrandversicherungsanstalt zu vergütende Schaden beläuft sich auf 120625 der Mobiliar­verlust ist auf 136160 ^ abgeschätzt worden.

Schwenningen, 16. Sept. Doppelt genäht hebt gut, sagt der Volksmund, aber doppelt besetzt ist nicht immer gut, besonders wenn die Uebersetzung auf einem Karoussel stattfindet, wie am vergangenen Sonntag hier auf dem Karoussel bei der Eisenbahn­brücke. Dasselbe brach infolge der starken Besetzung zusammen und Roß und Reiter lagen auf dem Boden. Zum Glück ist Niemand dabei verunglückt. Albbyte.

Ulm, 14. Sept. Kaufmann Vorchert hieb wurde mit seiner Familie gestern in tiefe Trauer ver­setzt. Sein 13jähriger Sohn Kuno schüttelte im Garten Obst und fiel dabei von einem kleinen Baum so unglücklich auf einen Zaunpfahl, daß dieser ihm in den Leib drang und der Knabe an der schweren Verletzung starb.

Ulm, 16. Sept. Eine vor einigen Jahren wegen Verkaufs von Arzneimitteln u. s. w. mit 4 Monaten Gefängnis bestrafte Frauensperson lies; sich kürzlich wieder beigehen, jungen Kaufleuten Bart- Tinktur, das Gläschen um 1 zum Kaufe anzu- bieten. Als sie hiebei betroffen wurde, versuchte sie die Gläschen zu zertrümmern. Die Untersuchung der Tinktur ergab ein Gemisch von Wasser und einigen Tropfen Lau cko Coloxns, das die Händ­lerin selbst angefertigt hatte.

Kiel, 14. Sept. Aus den schleswig-holstein- 'schen Manövertagen kommen nach den Haupt- und Staatsaktionen jetzt auch scherzhaftere Vorfälle zur Kenntnis und zur Geltung. Folgendes Geschicht- chen, deren Wahrheit derRh. Westph. Ztg." ver­bürgt wird, soll hier pasfiert sein. Am 2. Sept. hatte der Kaiser seinen Einzug in unserer Universitäts­und Kriegshafcnstadt gehalten. Einer hochangesehenen Familie war für den folgenden Tag der Besuch des Kaisers angesagt. Wenige Minuten vor der bestimm­ten Stunde kam ein in Zivil gekleideter Herr zu Fuß auf die Wohnung der Familie des Geheimrats zu, trat in den Flur und sagte einem seit kurzem dort dienenden Mädchen, es möge die Güte haben und ihn zum Herrn Geheimrat führen. Die Dienerin meinte aber in artigem Tone, daß der Herr Geheim­rat unmöglich jetzt Jemanden empfangen könne,denn", so fügte sie im Flüstertöne hinzu,gleich kommt der Kaiser hierher zum Besuch und sie können sich doch denken, daß dann der Herr Gehemirat sich gern un­gestört seinem hohen Gaste widmen möchte. Aber wenn ,ch vielleicht einen Auftrag für Sie übernehmen kann," fügte das Mädchen in verbindlichem Tone hinzu, so will ich ihn gern, wenn ich kann, über­nehmen." Der Herr erklärte hierauf, sehr notwendig