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sog. Fabrikenverzeichniß angelegt ist, geht dasselbe zur Richtigstellung zu. Das Berzeichniß hat den Namen des Geschäftsinhabers sowie den Industrie­zweig zu enthalten und ist die Zahl der Arbeiter und bei Gasmotoren und Wasserwerken die Zahl der Pferdekräfte und bei letzteren noch die Zahl der Wasserräder oder Turbinen beizusetzen.

Bemerkt wird, daß Schlächtereianlagen, welche an sich unter H 16 der R.-G.-O. fallen nur insoweit in das Verzeichniß aufzunehmen sind, als es sich nicht um Schlachtstätten handelt, die in den Behausungen der einzelnen Metzger eingerichtet sind.

Wo sich keiner der unter Z. 1 bis 3 genannten Betriebe befindet ist Fehlanzeige zu erstatten.

Calw, den 15. September 1890.

K. Oberamt.

Amtmann Bert sch.

M 108.

Amis- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw.

65. Jahrgang.

Erscheint Di-nitag, Donnerrtag und Samitag. Di- EinrückunM-bühr betrügt im Bezirk und nächster Um­gebung » PIg. di- A-ile, sonst 12 Psg.

ienstag, den 16. September 1890

Amtliche Bekanntmachungen.

An das gemein sch. Okerami in Catm.

Die Gemeinde Truchtelfingen, Meftstetten, Winterlingen, Unterdigishenn, Balingen, Geislingen, Zillhausen, Ostdorf, Erlaheim, Engstlatt, Erzingen diess. Bezirks wurden in diesem Jahr durch Hagelschlag schwer heimgesucht.

Der Gesamtschaden beziffert sich auf 4705V0 Mark.

Da in einigen ohnehin armen Gemeinden in Folge des Hagelschadens Not bereits eingetreten bezw. solche zu befürchten ist, erlauben wir uns die ergebene Bitte zu richten, Sammlungen für unsere Hagelbe­schädigten des hiesigen Bezirks gefl. veranstalten lassen zu wollen und das Ergebnis gefl. anher mitzuteilen.

Lautlilkgen-, ^ September 1890.

kgl. gem. Oberamt.

Oberamtmann Ev. Dekan Kath. Dekan Stamer. Hoffmann. Berg.

Zur Annahme und Vermittlung von Geldgaben sind bereit

Calw, den 13. September 1890.

Oberamtmann Dekan Supper. Braun.

Die Gemei«dekehorderr,

welche auf den oberamtlichen Erlaß vom 29. v. M., betreffend den Antrag auf Auflösung der Bezirks- kraukenkassc (gemeinsamen Ortskrankenkasse für den Bezirk) Calw, Amtsblatt Nr. 101 noch nicht berichtet haben, werden an schleunige Vorlage des Berichts erinnert. Auch diejenigen Gemeindebehörden,

welche eigene Ortskrankenkassen nicht zu errichten be­absichtigen, haben sich über den genannten Antrag auszusprechen.

Calw, den 13. Sept. 1890.

K. Oberamt.

Supper.

Diejenigen Orlsvorsteher,

welche die auf 1. d. M. der Revision zu unterwerfende Liste über die fingierten Steuerkapitale zur landwirt­schaftlichen Berufsgenossenschaft nicht bereits dem Ge­nossenschaftsvorstand direkt zugestellt haben, werden angewiesen, dieselbe binnen 10 Tagen dem Oberamt borzulegen.

Zu beachten ist, daß die Prüfung und Beur­kundung der Liste durch den Gemeinderat stattzufinden hat.

Calw, den 15. September 1890.

K. Oberamt.

Amtmann Bertsch.

Die Oetspolixeikehöederr

werden aufgefordert, binnen 1 Woche innerhalb der Gemeindemarkung zu erheben, und an das Oberamt zu berichten:

1) Alle nach Z 16 der Reichsgewerbeordnung con- cessionspflichtigen gewerblichen Anlagen, gleichviel ob solche mit oder ohne elementare Kraft betrieben werden, und ohne Rücksicht auf die Zahl der Arbeiter.

2) Alle gewerbichen Etablissements, welche mit Dampf-, Wasser-, Gas-Kraft oder mit Göpel betrieben werden.

3) Solche gewerblichen Betriebe, (Handbetriebe), welche nicht nur vorübergehend mehr als 9 Arbeiter beschäftigen (Maurer- und Stsinhauer- betriebe sind auszunehmen).

Denjenigen Gemeinden, für welche bereits dieses

AbonnementSpret- vierteljährlich in der Start V0 Pfg. im- 20 Pfg. Trägerlohn, durch d^e Post bezogen Mk. 1. 1b. sonst Ir ganz Württemberg Mk. 1. 3b.

Deutsches Reich.

Breslau, 12. Sept. Der Parade der sechsten Armeekorps vor dem Kaiser wohnti auch die Kaiserin bei, welcher der Kaiser das Leib Kürassier-Regiment selber vorführte. Des Regent wegen erfolgte nur ein einmaliger Vorbeimarsch. Dei Kaiser kehrte an der Spitze der Standarten-Eskadror und der Fahnen-Kompagnie .ach dem königlicher Palais zurück.

Breslau, ' . Sept. Der gestern oben) stattgehabte Zapfcnstr..^, bei welchem 20 Musik- uni Trompeterkorps, sowie die Tambours und Spielleut von 8 Infanterie-Regimentern mitwirkten, nahm einei glänzenden Verlauf. Die Straßen, durch welche dt Musikabteilungen vom Tauentzienplatze nach den Palaisplatze passierten, sowie der Palaisplatz selbst waren von einer dichtgedrängten Menge besetzt. Dei Kaiser und die Kaiserin erschienen an einen Fenster des königlichen Schlosses, von enthusiastische! Kundgebungen der Bevölkerung begrüßt. 14. Sept

Keuilleton.

Das Gotenschiff. """"

Bericht über eme Kreuz- und Querfahrt auf jenemDer fliegende Holländer" genannten Seegespenst; gesammelt aus den Papieren des seligen Obermatrosen Geoffroy Fenton aus Poplar

von W. Klark Witssekk.

(Fortsetzung.)

Die Flammen des Ofens warfen einen karmesinroten Schein über den ersten "dieser beiden Männer; auch nicht ein einziges Mal wandte derselbe den Kopf, um mich anzublicken, sondern stumpfsinnig rührte er in seinem kupfernen Kessel weiter. Im klebrigen war der Ort ähnlich unseren heutigen Schiffsküchen oder Kombüsen ausstasfiert; so unterschied ich unter Anderem eine Art Zubereiteheerd und Gestelle zum Festhalten des Geschirres, ferner eine alte messingene Wanduhr, die in ihrer Art eine ebenso große Sehenswürdigkeit war als die Uhr in der Kajüte, einen Stuhl aus dem letzten Jahrhundert, ein paar hölzerne Blasebälge und andere derartige Gegenstände.

Ich wollte mich eben abwenden, als der kleine dicke Koch plötzlich zu schnüffeln und schnuppern begann und sich fragend an Jans wandte:Giebt es endlich Tabak?"

Nein," antwortete Jans,dieser Herr hier besaß ein Stück, das er verteilt hat; 's ist schon Alles weg. Aber da in dieser Pfeife ist noch etwas; nimm eS."

Er wischte den schmutzigen Stiel der Pfeife am Aermel ab und reichte sie Lann dem Koch, der augenblicklich zu qualmen begann und einen oder zwei Aus­rufe des Wohlbehagens auSstieß, ohne jedoch die unbewegliche Totenstarre aus den Zügen zu verlieren.

Ist denn gqr kein Tabak mehr an Bord?' fragte ich Jans, als wir zum Vorderkastell zurückgingen.

Nur der Kapitän besitzt noch eine geringe Quantität, aber für das Schfis- volk giebt es keinen mehr," entgegnete er.Hätte uns Ihr Schiff nur wenig abge- laffen, es wäre für uns wahrhaftig eine himmlische Schenkung gewesen und will­kommener, Herr, als das Pulver und Blei, mit dem Sie unser Boot so freigebig bedienten."

Wir hatten jetzt das Vorderkastell erreicht, und diese Anspielung auf den Ge­waltakt der bestürzten Mannschaft des Saracen und noch dazu in Hörweite der Mat­rosen geäußert, welche sich rauchend über ihre Hängematten lehnten oder auf ihren Kisten kauerten, flößte mir einen solchen Schrecken ein, daß ich mich mit einem schnell hervorgestoßenenGuten Morgen", das Allen zugleich galt, verabschiedete, die Fall­reepstreppe emporsprang und so das Deck gewann.

Sechsundzwanzigstes Kapitel.

Kin Schiff in Sicht.

Mir war zu Mute, als wenn ich aus einem Grabgewölbe herauskäme, und dankte meinem Schöpfer, als ich endlich das Deck erreichte, wo die strahlende Sonne schien und ein milder, frischer Wind in sanftem Gesäusel über das Bollwerkgeländer strich. Ich erspähte Vanderdecken auf dem Poopdeck, und neben ihm stand Jmogene. Sogleich eilte ich auf sie zu, um dem Mädchen einen guten Morgen zu wünschen und den großen bärtigen Mann neben ihr zu grüßen. Sie trug einen Strohhut, der an der einen Seite aufgekrempt und mit einer farbigen Rosette verziert war, und obgleich das Band infolge hohen Alters verschaffen und das Stroh durch die Länge der Zeit gelb und dunkel geworden, so stand diele Kopfbedeckung chr doch ganz reizend, und ich hätte vor ihr niederkniew und ihre Hard küssen mögen.

Mit einem Lächeln der Freude bei meinem Anblick wünschte mir Jmogene guten Morgen und sagte:Dies ist das erste Mal, seit Sie auf diesem Sch ffe sind daß ich vor Jhnm auf bin."

O, ich habe meine Koje schon vor einer halben Stunde verlassen, oder viel-