und Wirbelwind wurde die Gondel durch die mäch­tigen Baumkronen gepeitscht und hie und da, wenn ein Baum durch den Anker umgerissen, wurde die Gondel bis an den Ballon geschleudert und.Wolfs war seines Lebens nicht mehr sicher. Ungern, aber notgedrungen sprang er, den Ballon seinem Schick­sal überlastend, aus der Gondel in das Gezweigs eines mächtigen Baumes und stürzte von Ast zu Ast zerfetzt und zerschunden zu Boden, wobei er außer Abschürfungen keine Verletzungen erlitt. Der Ballon landete in Olpe in Westfalen. Die noch mit heiler Haut davon gekommenen Herren der Luftreise trafen sich spät abends auf dem Bahnhof Overath; sprechen konnten sie nicht, so waren sie von dem ausgestandenen Schrecken gelähmt. Der herabgestürzte Bauersmann ist heute im Kloster zu Bensberg seinen Verletzungen erlegen. Diese furchtbare Fahrt wird den Beteiligten unvergeßlich bleiben. Schw. M.

Vermischtes.

Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland. In der nächsten Zeit wird in den Hildebrand-Conrad'schenJahrbüchern für Natio- nal-Oekonomie und Statistik" wieder die bekannte statistische Abhandlung überZustand und Fortschritte der deutschen Lebensversicherungs-Anstalten", und zwar für das Jahr 1889, zur Veröffentlichung gelangen. Einige hauptsächliche Ergebnisse dieser Untersuchung, welche sich auf die eigenen Geschäftsberichte von 35 Lebensversicherungs-Anstalten gründet, dürften all­gemeinstes Interesse für sich in Anspruch nehmen.

Der Versicherungsbestand der 35 Anstalten hat sich im abgelaufenen Jahre um 29158 Personen mit 171043319 °^. Versicherungs-Summe vermehrt. Es ist dies der reine Zuwachs, welchen die sämtlichen Anstalten nach Abzug des im Laufe des Jahres durch Sterbefälle, Zahlbarwerden bei Lebzeiten und Aufgabe der Versicherung entstandenen Abgangs erzielt haben. Der Brutto-Zugang betrug 67022 Personen mit 305 243 507 <n. Versicherungs-Summe. Von letzterer Summe kommen auf die Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha 32 402 700 °^L., auf dieGer­mania" in Stettin 31828518 auf die Lebens- versicherungs- und Ersparnisbank in Stuttgart 24723140 ^., auf die Lebensversicherungs-Gesell­schaft zu Leipzig 24464300 und auf die Allge­meine Versorgungs-Anstalt zu Karlsruhe 20 563 600 Die genannten fünf größten Anstalten allein haben also zusammen 133982 258 oder 43,9°/» des Gesamtzugangs aller 35 Anstalten erzielt. Der Ver­sicherungsbestand belief sich am Schluffe des Jahres auf 846409 Personen mit 3474512 302 Wie inbezug auf den neuen Zugang, so behauptet die Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha auch inbezug auf die Höhe des Gesamt-Versicherungs­bestandes mit 567 653 700 die erste Stelle. Ihr zunächst folgen dieGermania" mit 355 871531 die Stuttgarter Lebensversicherungs- und Ersparnis­bank mit 298 233 958 die Lebensversicherungs- Gesellschaft zu Leipzig mit 295 598650 und die Allgemeine Versorgungsanstalt zu Karlsruhe mit 240 262 518 An Versicherungs-Summen für ge­

storbene Versicherte sind im vorigen Jahre insgesamt 49 523 789 ^7. zur Auszahlung gelangt. In dieser bedeutenden Ziffer liegt wohl das stärkste Zeugnis für die segensreiche Bedeutung der Lebensversicherung.

Standesamt ßalw.

Geborene:

6. Juli. Karoline Luise, Tochter des Friecrich Schech- inger, Küfers.

Gestorbene:

28. Juni. Friedrike Bröckel. 1 Jahr alt, Tochter des Matthäus Bröckel, Steinbrechers.

1. Juli. Karl Friedrich Ackermann, 10 Wochen alt, Sohn des Friedrich Ackermann, Fahr­knechts.

3. . Elise Sofie Widmann, 3 Jahre alt, Tochter

des Friedr. Widmann, Maschinenstrickers.

4. Marie Friedrike geb. Pfautz. Ehefrau des

Lorenz Stauden meyer, Gypsermeisters, .70 Jahre alt.

4. . Anna Friedrike Waidelich, 11 Wochen alt,

Tochter des Karl Waidelich, Rößleswirts. 8. Emilie Sofie Schwämmle, 3 Monate alt,

Tochter des Wilhelm Schwämmle, Glasermeisters.

10. Katharine geb. Heugle, Witwe des ch Jo­

hannes Melchinger, gew. Tuchmachers» 63 Jahre alt.

Gottesdienst

am Sonntag, den 13. Juli.

Vom Turme: Nr. 231. Vormitlags-Predigt: Hr. Helfer Eytel. Feier des hl. Abendmahls. 2 Uhr Nächm.-Predigt in der Kirche: Hr. Hesse.

Amtliche Bekanntmachungen.

Wildberg.

An» Freitag, den 25. d M. (Jakobi feiertag), wird der neukonzesstonierte

'iehmarkt

in hiesiger Stadt abgehalten und wird zu zahlreicher Be­teiligung an demselben hiemit eingeladen.

Stadtschultheißermmt.

Mutschler.

Calw.

Für sämtl. in diesem Jahr aus den Stadtwaldungen verkauftes Beugholz, Reisig und Stangen ist der Zahlungs­termin schon längere Zeit abgelaufen und ist bei Vermeidung eines wieder­holten Verkaufs innerhalb 14 Tagen

Zahlung zu leistem

Stadtpflege.

Hayd.

Teinach.

In der Verlassenschaftssache der kürz­lich verstorbenen Walpurga Schön­hardt, geb. Katzenstein, kommtderen

Wohnhaus

am nächsten Montag, den 14. ds. Mts., vormittags 1v Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus zum ersten­mal zum Verkauf, wozu Kaufsliebhaber eingeladen werden.

Den 10. Juli 1890.

Waisengericht. Vorstand: Holzäpfel.

Röthenbach.

Auf hiesiger Markung ist das

Heidelbeerreffen

wegen ungleicher Reife vor dem 20. Juli und für Auswärtige überhaupt verboten.

Den 10. Juli 1890.

Schultheißenamt.

Oberkollwangen.

Bekanntmachung.

Das Sammeln von Heidelbeeren ist durch Beschluß der bürgerlichen Kollegien mit Zustimmung der Privatwaldbesttzer im Gemeindewald, sowie in Privatwald- un^en, bis 8. August für Auswärtige bei Strafe verboten.

Die Ortsvorsteher der Nachbarge­

meinden und besonders die des untern Waldes werden ersucht, dies in ihren Gemeinden bekannt zu machen.

Den 9. Juli 1890.

Schultheißenamt.

E h n i s.

Kriirat-Artzeigen.

Calw, den 10. Juli 1890.

Todesanzeige.

Freunden und Bekannten mache ich hiemit die schmerzliche Mitteilung, daß meine liebe Mutter,

Katharine Melchinger,

heute früh durch einen sanften Tod von ihren Leiden erlöst wurde.

Um stille Teilnahme bittet

der trauernde Sohn: Heinrich Melchinger. Beerdigung Samstag nachm. 2 Uhr.

Ein ordentliches, fleißiges

Mädchen

von auswärts, das selbständig kochen kann, wird auf Jakobi von einer kleineren Familie gesucht. Lohn140150. Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Wildberg.

Suche auf Jakobi ein ordentliches, nicht unter 18 Jahren altes und schon gedient habendes

Mädchen.

Frau Thekla Nörpel.

Lehrliugsgesuch.

Einen kräftigen Jungen nimmt in die Lehre unter günstigen Bedingungen Karl Schlienz, Feilenhauer.

Nächsten Sonntag findet im Ba­dischen Hof von nachmittags 4 Uhr an lm Verein mit dem Männerchor Oseilis" in Ehlingen eine

Gesa«gsunterhaltuiig

statt, zu der die verehrt. Mitglieder freundl. emgeladen werden.

Mürgeroerein.

Montag, den 14. Juli 1890, abends 7 Uhr, bei Bäcker Pfau.

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