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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw

65. Jahrgang.

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Ersch-tnl Di-nS l a g , Donnerstag und Samstag. Di- Sinrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Um­gebung S Psg. die Zeile. sonst 12 Pig.

Samstag, den 5. Zuli 1890.

Abonnementspreis vierteljährlich in der Stadt »0 Pfg. und 20 Pfg. Trägerlohn, durch d'e Post byogen ML. 1. l5, sonst in ganz Württemberg Mk. 1. 35.

Amtliche Wekarmtmachungen.

Aushebung 1890.

Vor der K. Oberersatzkommission haben sich auf dem Rathaus in Calw zu stellen:

1) am Donnerstag, den 17. Juli 18S0, Morgens 7 Uhr,

a. diejenigen Militärpflichtigen, welche besonders hiezu vorgeladen werden,

d. diejenigen Pflichtigen, für welche um Zurück­stellung wegen häuslicher Verhältnisse nachge­sucht werden will, was nicht ausschließlich mündlich geschehen kann. Diese haben sich mit ihren die Reklamation veranlassenden Angehörigen (Eltern, Großeltern, Geschwi­ster re.) einzufinden. Bemerkt wird, daß An­träge auf Zurückstellung oder Befreiung von der Aushebung spätestens am Aushebungs­termin zu stellen sind. Reclamationen, welche deshalb geltend gemacht werden, weil voraus­gesetzt wurde, der Reklamierte werde als nicht einstellungsfähig erfunden, sind aussichtslos;

o. diejenigen Militärpflichtigen, welche bei der Musterung zur Ersatzreserve und zum Land­sturm I vorgeschlagen oder als dauernd un­tauglich bezeichnet worden sind, ausgenommen die als augenscheinlich untauglich bezeichneten.

2) am Freitag, den 18. Juli 18Ntt.

Morgens V-8 Uhr:

sämtliche Militärpflichtige der Jahrgänge 1868, 1869, 1870, welche bei der ^diesjährigen Musterung für tauglich erklärt wurden, oder Heuer an keinem Ort gemustert worden sind; ferner Angehörige früherer Jahrgänge, über welche eine definitive Entscheidung noch nicht getroffen wurde.

Die Ortsvorsteher werden beauftragt, die Pflichtigen je auf die genannte Zeit unter Belehrung über die Folgen des Ungehorsams (Wehrordnung Z 26), sowie unter Hinweis darauf, daß Pflichtige, welche ohne Entschuldigung zu spät erscheinen, unnachsichtlich Strafe zu gewärtigen haben, vorzuladen und hierüber unfehlbar bis 8. Juli d. I. Eröffnungsurkunden einzusenden.

Bei der Vorladung sind die Pflichtigen zur Reinlichkeit in Wäsche und am Körper anzuweisen, und insbesondere diejenigen, welche an Schwerhörig­keit leiden, zur gründlichen Reinigung Per Ohren an­zuhalten.

Die Pflichtigen sind ferner anzuweisen, ihre Loosungsscheine mitzubringen, auch sind sie da­rauf aufmerksam zu machen, daß die Aushebung nicht nach der Reihenfolge der einzelnen Gemeinden statt­findet, daß daher jeder einzelne sich von Anfang an bereit zu halten hat, widrigenfalls ihn neben der gesetzlichen Strafe der Nachteil treffen kann, ohne Rücksicht auf seine Loosnummer eingereiht zu werden.

Außerdem sind die Pflichtigen daraus aufmerk­zu machen, daß jeder Versuch zur Täuschung gericht­lich bestraft wird, daß die Entscheidungen der Ober­ersatzkommission endgiltig sind und jeder daher etwaige Wünsche spätestens am Aushebungstermin vorzutragen hat, sowie daß diejenigen, welche ihren Aufenthalt aus­wärts haben, auch dort gestellungspflichtig sind und dorthin überwiesen werden müssen, daß sie sich also da, wo sie ihren dauernden Aufenthalt haben, auch zur Stammrolle anmelden müssen.

Die Stammrollen sind nochmals mit den Straf­registern zu vergleichen und sind von Vorstrafen, die noch nicht angezeigt sein sollten, dem Unterzeichneten Vor der Aushebung Anzeigen zu erstatten.

Die Stammrollen von 1888, 1889, 1890 ohne

Beilagen und die Geburtsliste pro 1870/90 sind spätestens bis 15. Juli d. I. hieher einzusenden.

Da es vorgekommen ist, daß körperliche Ge­brechen, epileptische Anfälle rc. absichtlich verschwiegen worden sind, so werden die Ortsvorsteher dafür ver­antwortlich gemacht, daß sie alles diesbezügliche (auch geistige Beschränktheit) dem Unterzeichneten vor dem Aushebungstermin anzeigen.

Im Uebriaen ist jeder in den Grundlisten des Aushebungsbezirks enthaltene Militärpflichtige berech­tigt, im Aushebungstermin zu erscheinen und der Oberersatz-Commission etwaige Anliegen vorzutragen.

Da mit Rücksicht auf Familienverhältnisse nie­mals ein Pflichtiger zum Train designiert wird, so ist die Oberersatz-Kommission beim Aushebungsgeschäft mit Gesuchen um Zuteilung zum Train mit kurzer Ausbildung zu verschonen.

Junge Leute im Alter von 1516 Jahren, welche in eine Unteroffiziersvorschule und solche im Alter von 1720 Jahren, welche in eine Unter­offiziersschule einzutreten wünschen, haben sich alsbald bei Vezirksfeldmebel in Calw zu melden.

Calw, den 2. Juli 1890.

Der Civilvorsitzende der Ersatz-Commission:

Supper,

Oberamtmann.

Nach einer Mitteilung des Großh. Badischen Bezirksamts Pforzheim ist in Huchenfeld die

Maul« und Klauenseuche

ausgebrochen.

Gemäß Z 4 der badischen Verordnung vom 26. Mai 1885, die veterinärpolizeiliche Beaufsichtig­ung des Viehverkehrs betr., wurde die Anordnung getroffen, daß aus den Gemarkungen Huchenfeld, Hohenwarth und Schellbronn zum Zwecke

DeuMelon.

Das Hotenschiff.

Bericht über eme Kreuz- und Querfahrt auf jenemDer fliegende Holländer" genannten Seegespenst; gesammelt aus den Papieren des seligen Obermatrosen Geoffroy Fenton aus Poplar

von W. Klark Wusse kl.

(Fortsetzung.)

Ohne auf meine geäußerte Anschauung Antwort zu geben, sprang der Maat auf das Bollwerkgeländer und in Tönen, wie solche nur die geübte und mächtige Lunge eines Seemanns Hervorbringen kann, donnerte seine Stimme:

Schiff ahoi!"

Wir lauschten mit so hochgespannter Aufmerksamkeit und Erwartung, daß wir unfern eigenen Herzschlag hören konnten. Doch von drüben kam kein Laut zurück. Zweimal noch rief Mister Hall jenes bleiche, aus der nächtlichen Finsternis formlos sich emportürmende Machwerk an, doch ohne allen Erfolg. Bald darauf ließ sich unter den an den Geschützen stationirten Mannschaften ein Flüstern und dumpfes Murmeln vernehmen. Ihre Stimmen drangen zu uns in leisen, murrenden Tönen wie daS Knurren ängstlicher Hunde.

Ruhe vorne und hinten!" donnerte des Maats kräftiges Organ über Deck. Wir wissen nicht, was es ist, aber wir wissen, was wir sind, und als Engländer besitzen wir sicherlich Mut genug, jeder Gefahr zu begegnen!"

Auf diese wenigen aber kräftigen Worte folgte ein kurzes Schweigen, dann brach das Gemurmel von Neuem los, doch jetzt zerstreut; eine Gruppe flüsterte am Backbord, eine andere auf Vorderdeck und so an verschiedenen Orten.

Währenddessen waren die beiden Fahrzeuge unmerklich näher aneinander ge­rückt. Eine unbedeutende, bald vorübergehende Aufhellung der Atmosphäre jenseits

des fremden Schiffes brachte sein Segelwerk etwas deutlicher zum Vorschein und ich sah sofort, daß es oberhalb des Bramsegels nichts gehißt hatte, obgleich man un­möglich zu unterscheiden im Stande war, ob es Oberbramstangen trug und ob die dazu gehörigen Raaen daran gekreuzt waren. Sein Rumpf trat jetzt als pechschwarzer Schatten hervor und als ich ihn einige Minuten lang mit scharfem, prüfenden Blick gemustert, fiel mir zu meinem grenzenlosen Erstaunen eine Art krabbelnden und flatternden feurigen Gefunkels auf, das, dem phosphorescirenden Seefeuer ähnelnd, wie Glühwürmchen an den Seitenwänden des Schiffes auf und ab tanzte.

Im Begriff, Mister Hall darauf aufmerksam zu machen, flüsterte er mir mit gedämpfter Stimme zu:Fenton, sehen Sie den schwachen Schein an seinem Rumpf? Was zum Teufel kann das sein?"

Kaum hatte er geendet, als ein Matrose an der Backbordseite, den ich an seiner Sprache als Ephraim Jakobs, einen ältlichen, nüchternen und frommgesinnten Seemann erkannte, plötzlich laut und gellend aufschrie:

So wahr ich hoffe, daß mir meine Sünden um Jesu Christi willen vergeben werden, ist jenes Schiff da drüben das im letzten Jahrhundert von Gott verfluchte!"

Elftes Kapitel, tziu grausames Hlnglück -«fällt mich.

Düs bloße Aussprechen des schon längst in uns geweckten Argwohns trieb die ganze Schiffsgesellschast bis auf den letzten Mann nach einer Richtung, und dieses Seitwärtsspringen war von mechanisch einheitlicher, ungestümer Art, vergleich­bar dem gleichzeitigen Feuern aus vierzig Geschützen. Was auch die Mattosen ge­rade in den Händen hatten, eS wurde fortgeschleudert, und mit einem Satze waren sie auf dem Mitteldeck der Steuerbordseite, von wo aus sie mit weit ausgerissenen Augen auf das Schiff starrten, und durch das Schweigen vernahm man das selt­same Geräusch ihres tiefen, schweren Atemholens.

Heiliges Donnerwetter!" unterbrach Einer von ihnen die Stille,wißt Ihr, was jener Schein dort bedeutet, Kameraden? Nun, ich will'S Euch sagen, es ist