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vor wenigen Jahren eine Ahnung gar nicht haben konnte. Allerdings beträgt die Zahl der Aussteller im Exportmusterlager nur noch 260; es haben sich aber nur die schwächeren Kräfte von geringerer Leistungsfähigkeit zurückgezogen; die Zahl der großen Fabrikanten hat sich vermehrt. Unter den Ausstellern befinden sich auch 18 Nichtwürttemberger, satzungsgemäß nur Fabrikanten von Artikeln, die in Württemberg nicht vertreten sind. Im Fache des Maschinenbaues ist die Nachfrage eine so große, daß die Fabriken, mit Aufträgen bereits überhäuft, weitere Anträge abzulehnen sich in der Lage sahen. Die so sehr gestiegenen Umsätze sind insbesondere auch der Hamburger Filiale in ihrer neuen Gestaltung zu verdanken, deren Benützung den Mitgliedern kostenlos zur Verfügung steht. Kommerz.-Rat v. Pflaum: Seit 9 Jahren habe sich die Selbständigkeit des Musterlagers bewährt, die Anstalt habe anderweitig Nachahmung gefunden und stehe jetzt gesichert da. Die Handelsbeziehungen und dem entsprechend die finanziellen Erträgnisse haben eine bedeutende Vermehrung erfahren; er möchte deshalb bitten, durch Erhebung von den Sitzen dem Dir. Zilling, sowie der Verwaltungssektion die Anerkennung und den BeifallderVersammlungauszudrücken. Dir. v. Gaupp berichtet über einige Abänderungen der Statuten, welchen übrigens nur formelle Bedeutung zukommt und nur die Absicht, den Geschäftsgang etwas zu beschleunigen, zu Grunde liegt. Bei der Ergänzung des Verwaltungsrats werden für die beiden gestorbenen und 2 ausgetretenen Mitglieder (Prof. 1)r. Huber, Verlagsbuchh., A. Spemann) gewählt die Herren Geyer (in Firma Böhringer und Geyer) und Ostertag (in Firma G. Siegle u. Cie.). Behr (in Firma Epple u. Ege) und Oskar Förster (in Firma Schiedmayer, Pianofortefabrik).
Eßlingen, 21. Juni. Gestern nachmittag hat sich bei Obereßlingen ein 21jähriger Mensch von hier zu entleiben versucht. Der Revolverschuß drang in die Herzgegend, die Verletzung ist aber nicht lebensgefährlich. Äm Abend vorher ist der Lebensmüde
nach der „Eßlinger Zeitung" vom Polizeikommissär ermahnt worden, das Blaumachen aufzugeben und eine Arbeit aufzusuchen.
— Aus Ulm wird uns geschrieben: Das Münsterfest, welches mit seinen gründlichen und umfassenden Vorbereitungen seit Monaten alle Kreise der Stadt in Atem hält, steht vor der Thüre. Wir können mit gutem Grund sagen: es wird glänzend werden und kein Besucher wird sich enttäuscht fühlen. Der Festzug dürfte nach Pracht und Größe von keiner derartigen Unternehmung der letzten Zeit übertroffen werden. Das am Sonntag abend im Münster zur Aufführung kommende Oratorium „Elias" von Mendelssohn wird den seltenen Genuß bieten, ungekürzt und unter Mitwirkung von etwa 320 Sängern und Sängerinnen, worunter hervorragende Künstler, aufgeführt zu werden. Zum Festspiel ist der Andrang bereits gewaltig; es waren 2 Aufführungen am 30. Juni und 1. Juli zunächst vorgesehen. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, wird nun am Mittwoch den 2. Juli noch eine dritte Aufführung eingeschoben, in welcher ohne Vorverkauf Billete nur für Fremde an der Kasse abgegeben werden. Es verspricht das Festspiel sehr anziehend zu werden, indem es in großartigen Bildern unter Mitwirkung von ca. 600 Personen 3 Jahrhunderte vorführt, aus denen wir nur das erste, die Darstellung der Grundsteinlegung im Jahr 1377, hier hervorheben wollen, welche besonders ergreifend wirkt. Um den großen Fremdenandrang zu bewältigen, sind für die bevorstehenden Festtage 34 Extrazüge eingestellt worden.
Ulm, 22. Juni. Anläßlich des Ulmer Münsterfestes wird der König!. Hofmechanikus und Optikus Emil Sünderhauf in Ulm Herdbruckerstraße neben dem goldenen Ochsen zu Ehren der Allerhöchsten und Höchsten hier anwesenden Herrschaften seine Geschäfts-Lokale innen und außen festlich dekorieren und eine elektrische Illumination veranstalten, wobei Bogenlampen und circa 300 Glühlampen in Anwendung kommen. Die Guirlanden-Dekoration wird mit verschied. farbigen Glühlampen ausgeschmückt, dann wer
den 2 große Wappenschilder, welche mit Stoff der betreffenden Landesfarben bezogen und dekoriert sind, das eine ein „K" mit Krone den Namenszug Sr. Majestät des Königs, das andere mit „O" und Krone den Namenszug Ihrer Majestät der Königin tragen, welche mittelst Glühlampen hergestellt sind. Diese elektrische Illumination findet jeden Abend während des Festes statt und finden für elektr. Beleuchtung sich Interessierende Gelegenheit, diese interessante Anlage in Augenschein zu nehmen.
— Die Verivaltung der bayrischen Staats- b hnen hat den Kindern des bei dem Eisenbahnunglück in Röhrmoos samt seiner Gemahlin getöteten Postdirektors Röntzsch aus Eibenstock in der Weise nunmehr Entschädigung gemährt, daß der jetzt 13jührige Knabe bis zum 25. Jahre eine Pension von 840 ^ (einschließlich der Postpension) bezieht, das Mädchen aber bis zum 21. Jahre die gleiche Entschädigung empfängt. Außerdem erhalten sie aber noch jährlich 840 ^ für die Anstellung einer Erzieherin bis zum 18. Lebensjahre.
— Gegen den Biß giftiger Schlangen scheint sich der bereits früher an dieser Stelle erwähnte Anker-Pain- Expeller ebenfalls bewährt zu haben. Wir lesen nämlich in Nr. 39 der .Jagd-Zeitung' folgende Mitteilung:
„Pa in-Expell er soll die Wirkung des Bisses giftiger Schlangen beseitigen. Ein wahrheitsliebender Mann erzählte kürzlich, daß ein Hütejunge von einer Viper gebissen worden und daß er jenem in Ermangelung eines Arztes und anderer Medikamente die schon stark angeschwollcne Wunde mit dem in jeder Apotheke zu findenden Pain-Expeller begossen habe. Nach kurzer Zeit legte sich die Geschwulst und es traten später auch keine schlimmen Folgen ein.'
Wie den Lesern bereits bekannt sein wird, ist der Anker-Pain-Expcller namentlich als Einreibung bei Gicht, Rheumatismus, Gliederreißen u. s. w. mit oft überraschend günstigen Erfolgen angewendet, und eine weitere gute Seite dieses Heilmittels ist sein billiger Preis: 50 Pfg. die Flasche.
Anzeigen.
Todes-Nnzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser l. Gatte, Sohn, Bruder und Schwager
Otto Dreiß,
Bierbrauer in Eningen,
gestern nach längerem Leiden sanft entschlafen ist.
Die KinterMiebenen.
Calw.
Freitag, den 27. Juni 1890, findet im Staelin'schen Hause, Bischoff- firaße parterre, eine kleine
Iahrnisversteigerung
morgens 8 Uhr statt und kommt vor:
1 Waschtisch, 1 runder Tisch, 1 Kommode, sämtliches poliert, gepolsterte Sessel, 1 Waschmange, Porzellan und Küchengeschirr.
Auktion.
Kommenden Montag, 30. Juni, vormittags 8 Uhr,
beabsichtigt Unterzeichneter nachstehende Gegenstände im Wege der Auktion womöglich gegen bare Bezahlung zu verkaufen :
Besseres Küchengeschirr, 3 vollständige bessere Betten mit Roßhaar- matrazen, Schreinwerk, Sopha, zwei bessere Bettladen, Nachttisch, Pfelkertlsch u. s. w. Allerlei Hausrat.
Gedh. Hensle in Hirsau, vio-ä-vis dem Waldhorn.
Hirsau.
Zu verkaufen:
ein starker Handkarren mit neuem Rad, 2 tannene Bettladen, ein hartholzener Tisch, ganz billig bei
alt Burkhardt, Schreiner.
Eine kräftige und gesunde, alleinstehende
Frau
in den 40er Jahren, welche die Zimmer der Zöglinge zu richten hätte, findet in meinem Hause eine bleibende und lohnend Stelle.
Handelsschuldirektor Spöhrer.
Wädchen gesucht.
Ein jüngeres, ehrliches und fleißiges Mädchen, findet sogleich oder auf Jakobi gute Stelle. Zu erfr. bei der Redaktion.
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Besonderer Verhältnisse halber wird sofort oder auf Jakobi ein anständiges, fleißiges Mädchen, nicht unter 17 Jahren, hauptsächlich zur Beihilfe in der Wirtschaft, gegen guten Lohn gesucht von Joh. Theurer b. Station Teinach.
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Jak. Drück, Ziillllienllstr.,
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Mit den neuen Schnelldampfern des
Worööeutscherr Lkouö
kann man die Reise von
Kremen nach Amerika
machen. Ferner fahren Dampfer des
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Näheres bei dem General-Agenten
8t.uttss3.rt,
oder dessen Agenten:
Ernst Schall am Markt, Calw, Arauz I. Decker in Weikderäadt, KarkWöhrte am Markt in Leonöerg, chollkov Schmidt, Nagosti.
Calw.
.
Einladung.
Zur Feier unserer Nachhochzeit '
ff
^ Zur Feier unserer Nachhochzeit V ».laden wir unsere werten FreundeM Wund Bekannte auf W
W Sonntag, den 20. Juni,
» zu Bäcker Seeger freundUchst ein.
W ßhristiau Wiedmaier. ^
I Wosine Miedmaier,
gcb. Großmann.
Ktendem! veilen leint
srbält man selmeil uml si'cber,
»»» 8ommei'spi»osssr»
verscbrvinäsu uudsäinxt äureb äen 6s- draueb von
Wkvrgmsnn'v i-ilienmilolisvife»
allein tadririert von LeiKniann L 6v. in Oresäen. Verbaut ä 8tüeb 50 H bei ck. I*. Oesterlen in Oalvv.
Der Ankrr-
Pain-EMllcr
ist und bleibt das beste Mittel gegen Gicht, Rheumatismus, Glicdcrrcißcn, Hüftweh, Nrrvcnschnicrzra, Seilen- siechen und bei Erkältungen. Ter beste Beweis hierfür ist die The.t-'e.che. daß Alle, welche mit anderen Mitte.u Versuche machten, wirücr auf Leu altbewährte» Pain-Expeller zuriickg ei« u .Er ist sicher in der Wirkung und bi.liz .im Preis (50 Pfg. und I Mk. d:c ^Flasche!). Man hüte sich vor wertlosen Nachahmungen: nur echt mit „Anker".' Bur- ^ .rätig in den meisten Apo- .thcken. — Haupt-Depot: Marien-Apotheke in Nürnberg.
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