schließt, die von den in Kamerun entspringenden Benutzfluß und dem Croß-Fluß durchflossen wird. Die Kämpfe waren erfreulicherweise siegreich für uns.
Die serbischen Verluste.
Berlin, 6. OKI. Aus Sofia meidet die „B. Z.": Bei den letzten Kämpfen östlich der Drina wurde die serbische Sumatfchia- und Morawa-Divisio« säst vollständig aufgerieben. Im ganzen haben die Serben bisher 13 000 Tote und 50 000 Verwundete.
Ein entführtes Unterseeboot.
Auf recht eigemümliche Weise ist em italienisches Unterseeboot dieser Tage verschwunden. Die Firma Fiat-San Giorgio in Muggiano bei Spezia hat dos Kommando von Spezia benachrichtigt, daß ein auf seiner Werst in der Ausrüstung begriffenes Unterseeboot plötzlich während einer Probefahrt nach unbekannter Richtung abgefahrenst. Das Boot war unbewaffnet und unter Führung eines Angestellten der Firma und hatte eine aus Ingenieuren und Arbeitern der Firma bestehende Mannschaft von 15 Personen. Es war auf Rechnung einer auswärtigen Macht — Corriere dclla Sera sagt: für Rußland — gebaut worden, die es aber nach dem Ausbruch des Krieges wegen der ital. Neutralität nicht abnehmen konnte, und die Direktoren der Firma hatten der italienischen Regierung formelle Versicherungen gegeben, daß sie die Entfernung des Bootes ohne die ausdrückliche Erlaubnis d:s Kriegsministers nicht zulasten würden. Das Ministerium hat sofort eine strenge Untersuchung und Bestrafung aller Mitschuldigen angeordmt. Nach der Turiner Stampa hat der betreffende Beamte seit dem Kriegsausbruch sich durch sein exaltiertes Wesen bemerkbar gemacht und gesagt, falls Italien sich nicht entschließe, in den Krieg einzugreifen, müßten die Italiener aus eigene Faust handeln. Man glaube, daß er das Boot einer Macht der Trtpelentente zuführen werde, um mit Hilfe dieser die Bewaffnung des Bootes fertigzustellen und dann am Kampfe teilzunehmen.
Rom, 6. Okt. (W.T.B. Nicht ärmlich.) Der russische Botschafter teilt mit, daß das verschwundene Unterseeboot tatsächlich von Rußland bei der Werft Fiat San Giorgio in Spezia bestellt worden sei. Infolge des Kriegsausbruchs habe jedoch Rußland die Werst ersucht, das Boot noch zu behalten. Schließlich komme Rußland nicht in Betracht bei der von den Zeitungen berichteten Entführung des Bootes. „Messagers" meidet aus Spezia: Die Schiffswerft Muggiano hat in der vergangenen Nacht eine Depesche aus Bastia von dem Ingenieur Raucht erhalten, der sich an Bord des verschwundenen Unterseebootes befand und um die Erlaubnis bittet, zurückkehren zu dürfen. Die Werft forderte Ronchk telegraphisch aut, der Besatzung Weisung zu erteilen, dem Führer des Unterseebootes Belloni nicht zu gehorchen und mit dem Unterseedoot auf die Ankunft eines italienischen Torp« dobootes zu warten, das das Unterseeboot zurückholen werde.
Ehrentafel.
Das Eiserne Kreuz
erhielten: Hauptmann Roland Müller in Mochenrvan- geu bei der Ersatz-Abteilung des Feldart.-Regts. Nr. 13. — Am 16. Sept. Major Freiherr v. Malchus im Ins.- Regt. Nr. 120. — Der Dragoner Wilhelm Allmendinger, Meldereiter bei der 26. Reserve-Division, ein Sohn des Friedrich Allmendinger in Eckwälden; es wurde ihm bei einem Patrouillenritt das Pferd unter dem Leibe erschossen und nur mit Mühe konnte er sich unter ihm heroorarbeite n Seine Begleiter kamen nicht mehr zurück, während er selbst nach längerem Umherirren aus seinen Truppenteil stieß, wo er Meldung erstattete. — Reseroe-Unterosfizier Eduard Schönbucher aus Unterschmeien vom Hohenz. Füs.-Regt.
Me er sich dis Eisern Kreuz Helle.
In den Münchner Neuesten Nachrichten erzählt Oberleutnant A. Eberlein in einem Feldpostbrief, wie er sich das
Eiserne Kreuzerwarb, folgendes:.Also schnell wieder
zurück in den bergenden Ginster und abgewartet, was zu tun. Mit 25 Mann kann ich doch jetzt nicht in die Linie stürmen. Ein sekundenlanger Umblick! Du lieber Gott, was ist denn das? Dort links, kaum 300 Meter, ein Geschütz! Und dort — noch eins! „Hurra. Kinder! Die müssen wir noch haben!" — 25 Augenpaare glühen mir zustimmend entgegen. Es stehen ein paar armselige Hütten dort und eben jetzt saust ein Volltreffer von unserer Artillerie hinein — macht nichts, holen tun wir sie doch. Und wie das fiebernde Auge den besten Weg hinübersucht, wie die französischen Kanoniere in heftiger Flucht dem Hohlweg zustreben. Volltreffer sind immer unangenehm. Wir also los! Jetzt sind wir am Hohlweg, wieder kommt eine Granate. Gott sei Dank! Sie geht darüber. In 10 Minuten sind zwei Geschütze bespannt, die Infanterie-Kanoniere und Fahrer aufgesessen und eben wollen wir abfahren — da gehen die französischen Schützen vor uns zurück. Wie eine Faust preßt es mir das Herz zusammen! Soll der Streich im letzten Augenblick zu schänden werden? Wenn sie halblinks zurückgehen, sind wir verloren? „Feuerstellung!" — Die Hand ergreift den Revolver. Billig sollen sie uns nicht bekommen! — Aber nein! sie gehen gerade zurück. Kaum 200 Meter von uns weg. Aber ohne Ahnung, was hier hinter den Häusern steckt. Und als sie an uns vorbei sind, da knallen unsere Büchsen unter sie
Nr. 40. — Oberleutnant v. Plessen von d:r Unterosfizier- vorschule in Sigmaringen, zurzeit Kompaniesährer im Res.- Ins.-Regt. Nr. 32. — Rittmeister Schmetzer vom Drag.- Regt. Nr. 25 tu Ludwigsburg. — Leutnant Klett und Leutnant Cleß vom vorgenannten Regiment. — Unteroffizier Josef Ieggte und Unteroffizier Max Kopf, beide aus Stafflangen. — Reservist Heizer Hermann Keefer aus Münster a. N., der tags darauf gefallen ist. — Rittmeister Karl von Neubronner im Drag.-Regt. König Nr. 26, Stuttgart-Cannsto.lt. — Kaufmann E. Heß jun., in Stuttgart. — Leutnant und Reqimentsadjutavt Günther Lauen st ein, Sohn des Rittmeisters Lauenstein in Ulm. — Oberstleutnant Breyer und Hauptmann Georg Herbert, beide in Ulm. — Vom Drag.-Regt. Nr. 25 in Ludwigsburg: Rittmeister v. Radom itz; Oberleutnant Spieß: Leutnant Ritter; Leutnant Beiel; Leutnant Huch; Leutnant Fahr; Sergeant Fiedler; Gefreiter Fleck und Dragoner Schanz. Hauptmann Eugen Böller im Inf.-Regt. 121 und Hauptmann Otto BLiter im Res.-Inf.-Regt. Nr. 126, beide Söhne des in Tübingen verstorbenen Oderamtsrichters Böller.
Mit dem Eisernen Kreuz sind ferner geschmückt worden: Vom Stab der 26. Ins.-Division: Major Wöll- warth, Generalstabsoffizier der Mo., Major Schwab, 1. Adjutant, Hauptmann Gerok. 2. Adjutant, Fürst zu Sayn-Wittgen st ein°Berleburg, Ordonnanzoffizier, Generaloberst Dr. Wendel, Div.-Arzt, Intendan- turrat Kopp, Oberleutnant Höring, Nachrichtenoffizier beim Armeeoberkommando. Vom Dragonerregiment König Nr. 26: Obeistleutnant u. Reg.-Konnnandeur Wehl, die Rittmeister Karl v. Neubronner, o. Graevenitz, Freiherr v. Gemmingen-Guttenberg-Fürfeld, Rudolf v. Neubronner, Oberleutnant Geyr v. Schweppenburg, Oberleutnant und Regimentsadjutant v. Fa der du Faur, Lsutn. Rudolf Gras v. Schaes- berg-T Hannheim.
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^ Rauft Liebesgaben! >
ü Das „Rote Kreuz" sorgt für Beförderung, ü
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Aus Stadt und Land.
Nagold, 7. Oktober 1S14.
Beköstigung in ReservelazareLten: Die Reseroe- lazarette sind Militärische Einrichtungen, die Beköstigung der in ihnen untergcbrachten Soldaten ist durch die Fric- denssanitätsordnung vorgeschriebm für das ganze deutsche Reich. Die Bereinslazarette sind private Einrichtungen und in ihrem wirtschaftlichen Betrieb der Militärverwaltung nicht unterstellt. Beim Reservslazarett Nagold wird die Beköstigung der dort untergebrachten Krieger auf G:und der Friedenssanitätsordnung (F.S.O.) zusammengestellt vom Chefarzt unter Beihilfe der Verwaltung; selbstverständlich wird in beiden Küchen des Reservclazcirctts vorschriftsmäßig dieselbe Kostzusammenstkllung nach Art und Menge verabreicht. Die F.S.O. bemißt die einzelnen Portionen reichlich; die ordinierenden Aerzte haben die Möglichkeit einzelnen Kranken außerotdcnil'che Zugaben zu der gewöhnlichen Kostsorrn zu verordnen (Braten. Schinken, Eier, Früchts, Wein, Bier, Mineralwasser usw.). Die ganze Beköstigung wird aus Mitteln der Militärverwaltung beschafft, es sind s. Z. die Lieferungen von Lebensmitteln öffentlich ausgeschrieben und vergeben worden; die Liebesgaben, die direkt oder durch die Liebesgabenabteilnng des Roten Kreuzes in dankenswerter Weise an das Reservelazarett abgeliefert wurden, sind und werden ausschließlich für unsere Krieger verwendet als Zugabe zu der gewöhnlichen Lazarettkost. Diese Zeilen wollen allen denen eine Aufklärung bringen, die sich in so mannigfaltiger Weise für die Verköstigung im Reseroelazarett Nagold interessieren. vr. 8.
hinein und wie vom Teufel verfolgt, jagen sie dem unteren Teil des Hohlwegs zu. — „Batterie aufgesessen!" — Wie ihnen die Augen leuchten, als es nun hinuutergeht, mitten durch unsere umgehenden Schützen hindurch, die sich noch so viel Zeit nehmen, zu präsent-irren, herunter nach C. Ich selbst reite auf einem großen, braunen Franzosengaul voraus, dahinter die beiden Geschütze, alle Unteroffiziere als Geschützführer usw. ebenfalls beritten, auf den Protzen stehen die Kerle und halten die erbeuteten Maschinengewehre. Ich werde dieses B!!d in meinem Leben nie vergessen. Und als unten in C. mir der ritterliche General die Hand drückt und mir bewegt zuslüsiert; „Das Eiserne Kreuz ist ihnen sicher!" — Da bätte ich in diesem Augenblick mit keinem König aas der Welt getauscht! — Aber Glück haben wir dabei g habt, unverdient viel Glück!
„Das große Häudefalteu." Der österreichische Lyriker Anton Wildgans versendet jetzt das zweite feiner poetischen Flugblätter, deren Ertrag den Familien der Einberufenen zugewendrt wird. Es ist betitelt „Das große Händesalien. Ein Gebet für Oesterreichs Volk und Kämpfer". In seinen Schlußstcophen spricht der Dichter für sein schönes Oesterreich:
Wir sind umwirkt von holdestem Betören,
Die Landschaft sänstigt jeden Sorgenblick Und ladet ein zu süßem Ihrgehören,
Zu Wein und Liebe und Musik.
Musik ist unsrer jungen Menschen Schreiten,
Musik, van allen Hängen jubelt sie.
Und selbst der großen Städte Nüchternheiten Berückt die allgemeine Melodie.
Em leuchtendes Meteor fiel gestern abend gegen r/z? Uhr zur Eide nieder und erleuchtete den Nachthimmrl taghell. Das Meteor, das am nordwestlichen Himmel sichtbar wurde, hatte grünlichweißes Licht.
op Lesestoff für unsere verwundeten Krieger. Für unsere Verwundeten. die nach den schweren körperlichen Anstrengungen des Feldzugs in den Lazaretten nach geistiger Auffrischung hungern, ist gleich zu Beginn des Kriegs von der Literar. Abtg. der Eo. Gesellschaft tn Stuttgart eine „Mittelstelle für Lazarettbüchereien" errichtet worden, die sich mit dem Roten Kreuz in die Versorgung der württembergtschen Lazarette mit gutem Lese- und Unterhaltungsstoff teilt. Auf einen ln den Tageszeitungen veröffentlichten Aufruf sind nach Ausscheidung des für diesen Zweck nicht Geeigneten rund 17 000 Bücher und Zettschristenjahr- gänge eingsgangen, die der Mitte lstelle teils von Privaten, teils von Verlagsbuchhandlungen für die Verwundeten zur Verfügung gestellt wurden. Nachfragen aus den Lazaretten gehen täglich ein. Bis jetzt wurden an 41 Lazarette, darunter auch verschiedene mit Würltembergem belegte Reserve- lazarette außerhalb des Landes, 6 700 Bücher unterhaltenden, belehrenden und religiösen Charakters abgegeben. Außerdem werden von der Mittelsteste eine Anzahl auswärtiger Lazarette, in denen Württernberger verwundet liegen, regelmäßig mit heimischen Tageszeitungen versorgt. Eine Reihe von Zuschriften geben beredtes Zeugnis von der herzlichen Dankbarkeit unserer Verwundeten für allen guten Lesestoff. So schreibt ein Lazarettpfarrer: „Die gesandten wertvollen Bücher sind den Verwundeten ein wahrer Trost nach den keineswegs leichten Kämpfen, die sir hier im Gebirge zu bestehen haben. Sie haben solchen Anklang gefunden, daß ich um eine neue Sendung bitten muß. Es ist eine wahre Freude, dem Geschmack der Einzelnen entsprechend verteilen zu dürfen." Besonderen Anklang fanden die Bücher schwäbischen Charakters, die den braven verwundeten Landsleuten in der Ferne als Gruß aus dem Heimatland zugesandt wurden.
-L- Ebhause». In unserer Gemeinde wird eifrig gearbeitet an Strümpfen und Hemden für das Rote Kreuz. Eine Beamtensrau stellte in letzter Zeit allein bereits 100 Hemden fertig. Zwei hiesige Bürger, weiche leicht verwundet aus den letzten Gefechten in Frankreich hieher gekommen sind, werden bald wieder zu ihren Truppenteilen zurückkehren. Wir wünschen, daß wir sie baldig gesund Wiedersehen.
Aus de« Rachbarbezirken.
Calw. Das Ehrenzeichen für langjährige treu geleistete Dienste in der Feuerwehr wurde verliehen: Michael Bürkle. Bauer, Adam Bäuerle, Wagner, Ioh. Georg Luz, Bauer. Ioh. Georg Luz, Bauer, sämtliche von Mar- tinsmoos; Johannes Bäuerle, Wagncrmeister, Ioh. Georg Dürr, Bauer. Johannes Lang. Bauer, Friede. Ottmar. Schuhmachermeister, Martin Schaible, Bauer, Jakob Talmon-Gros, Maurermeister, sämtliche von Zwerenberg.
Erzgrube. Das Ehrenzeichen für langjährige treu geleistete Dienste in der Feuerwehr wurde Ioh. Georg Kübler, Holzhauer, Johannes Kübler, Holzhauer, Jakob Friedrich Braun, Straßenwart, Michael Friedrich Bahnet, Straßsnwart, hier verliehen.
r Stuttgart. Für die kirchliche Feier des Geburts- festes der Königin, die am nächsten Sonntag vormittags 10 Uhr in der Schloßkirche stattfindet, hat der König als Predigttext die Schriftstells bestimmt: „Ich danke dir ewiglich; denn du kannst's wohl machen." (Psalm 52, 11.)
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Postlagernde Sendungen. Postlagernde Sendungen dürfen von der Post hier an die Empfänger nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des K. Gouvernements, das rie Erteilung seiner Crlaubnisbe- schsinigung von der Beibringung eines Zeugnisses der Polizeidirektion über die Zuverlässigkeit des Gesuchstellers abhängig macht, ausgehändigt werden. Es sollte deshalb von postlagernden Sendungen möglichst ganz abgesehen werden.
Das mach? das Leben wert, die Herzen weicher,
Die Sinne fein, das Urteil menschlich-msid,
Das macht den Künstler, macht den Oesterreichcr Und schafft aus Träumern Helden, wenn es gilt. Denn immer noch, wenn des Geschickes Zeiger Die große Stunde der Geschichte wies.
Stand dieses Volk der Tänzer und der Geiger Wie Gottes Engel vor dem Paradies.
Und hat mit rotem Blut und blanken Waffen.
Zum Trotze aller Freoelgier und List,
Sich immer wieder dieses Land erschaffen,
Das ihm der Inbegriff der Erde ist.
Erwäge dies in deinem dunklen Walten,
Unendlicher, der Schmach und Sieg verleiht?
Denn unser großes stummes Händefallen Ist nu: gerichtet auf Gerechtigkeit.
Die deutschen „Kunstbarbaren". Das Berliner Deutsche Theater hat eine Umfrage veranstaltet bei vetschie- dencn hervorragenden Persönlichkeiten, ob in diesem Krlege- winter „Shakespeare" gespielt werden könnte. Selbstverständlich haben alle der Befragten sich in zustimwendem Sinne geäußert. Der Reick»kanrler telegraphierte: „Shakespeare gehört der ganzen Welt."
Ein französischer Offizier gegen den Krieg. Ein in Gotha gestorbener französischer Offizier vermachte der ,,Friedrichsrodaer Zeitung" zufolge sein gesamtes beträchtliches Vermögen dem Roten Kreuz mtt der Begründung, daß Frankreich ungerechtfertigter Meise Deutschland den Krieg erklärt habe.